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Diskriminierung, Kinder und Rente (und der ganze Rest)


Shubashi

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Die Fachkräfte kommen aus all den andere Behörden, wo sie dann nicht mehr gebraucht werden. Der Rest kann woanders eingesetzt werden, Magel gibt es ja genug.

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vor 58 Minuten schrieb Moriz:

Die Fachkräfte kommen aus all den andere Behörden, wo sie dann nicht mehr gebraucht werden. Der Rest kann woanders eingesetzt werden, Magel gibt es ja genug.

Also erst einmal die vorhandenen Strukturen abbauen und zerschlagen, bevor die neuen überhaupt einsatzbereit sind? Ja, klingt nach einem guten und durchdachten Plan :) 

 

(Aber leider hat dieser Wahnsinn ja irgendwie Methode in D. in der Energiewende scheint es genau so laufen zu sollen, ebenso beim Wechsel vom Verbrenner zur Elektromobilität)

bearbeitet von rince
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Im Tagesspiegel steht ein interessanter Artikel dazu, dass viel Geld im Sozial- und Bildungsbereich gerade nicht immer verbesserte Ergebnisse bringt. Anlaß ist die aktuelle Beobachrung, dass Berlin bei höchsten Ausgaben die schlechtesten Ergebnisse im Schulsektor produziert.

Quote

….Was aber ist Salehs Linie? Die ist weder streng links noch streng rechts, sondern orientiert sich an einem ebenso schlichten wie kostspieligen Leitgedanken, nämlich dass „Gebührenfreiheit Armutsbekämpfung ist“. Die „bezahlbare Stadt“ sei eine der „größten sozialen Errungenschaft der Stadt“, lautet sein Mantra, das er ebenso pflegt wie seine Machtbasis in Spandau und die Platzierung seiner Gefolgsleute. …

Ein gutes Beispiel dafür ist das Schulessen: Berlin stopft jährlich 180 Millionen Euro in die gebührenfreie Verköstigung, was in erster Linie die Speisemüllberge und die Caterer größer, nicht aber die Berliner Kinder satter gemacht hat. ….


Was ist, wenn Frau Paus dem gleichen Irrtum aufsitzt? Dann wurden wieder nur Bürokratie und Schulden produziert, ohne die Lebenschancen armer Kinder zu verbessern.

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vor 30 Minuten schrieb Shubashi:

Was ist, wenn Frau Paus dem gleichen Irrtum aufsitzt? Dann wurden wieder nur Bürokratie und Schulden produziert, ohne die Lebenschancen armer Kinder zu verbessern.

Ich dachte, es geht darum, Bürokratie abzubauen (ich weiß, welch ein irrwitziger Traum...) indem Sozialleistungen, die bislang auf viele verschiedene Ämter verteilt sind, in Zukunft von einer Stelle kommen. Im Idealfall ist das ein Nullsummenspiel, eigentlich sollte es teurer werden, wenn Kinder in  Zukunft mit einem Antrag alle ihnen zustehenden Sozialleistungen bekommen, was bisher daran scheitert, daß Sozialfälle die Bürokratie nicht immer durchschauen und manchen Antrag nicht stellen.

Eigentlich sollten sich damit auch die Lebenschancen armer Kinder verbessern, soweit die diversen Sozialleistungen das erreichen sollen und können.

Ob sie das tun (können), steht auf einem anderen Blatt und hat nichts mit der Vereinheitlichung zu tun.

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vor 10 Stunden schrieb Shubashi:

Die „Kindergrundsicherung“ als Maßnahme zur Bündelung und Entbürokratisierung bestimmter Sozialleistungen erschien mir ja noch eine halbwegs plausible Idee, aber Frau Paus scheint von den Realitäten der letzten Zeit komplett unberührt:

Zitat

Die Bundesregierung ist sich einig darin, den Förder-Dschungel lichten zu wollen. Dass Paus just für dieses Ansinnen aber eine weitere Mammut-Behörde mit 5000 Mitarbeitern (wo sollen eigentlich all diese geeigneten Fachkräfte herkommen?) einfordert, macht die Sache angreifbar. Ihrer Philosophie nach gibt es bei Sozialleistungen eine „Bringschuld des Staates“.

5000? :o Waren nicht mal 3000 im Gespräch?

 

Grundsätzliche Antwort: :o:wacko::blink:

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21 minutes ago, Moriz said:

Ich dachte, es geht darum, Bürokratie abzubauen (ich weiß, welch ein irrwitziger Traum...) indem Sozialleistungen, die bislang auf viele verschiedene Ämter verteilt sind, in Zukunft von einer Stelle kommen. Im Idealfall ist das ein Nullsummenspiel, eigentlich sollte es teurer werden, wenn Kinder in  Zukunft mit einem Antrag alle ihnen zustehenden Sozialleistungen bekommen, was bisher daran scheitert, daß Sozialfälle die Bürokratie nicht immer durchschauen und manchen Antrag nicht stellen.

Eigentlich sollten sich damit auch die Lebenschancen armer Kinder verbessern, soweit die diversen Sozialleistungen das erreichen sollen und können.

Ob sie das tun (können), steht auf einem anderen Blatt und hat nichts mit der Vereinheitlichung zu tun.


Hatte ich eigentlich auch gedacht, wenn es dazu allerdings eine neue Riesenbehörde braucht, scheint mir das ein bisschen zweifelhaft.

Der Berliner Bericht zeigt allerdings, dass ein erhöhter finanzieller Aufwand in Sozial- und Bildungsfragen nicht unbedingt zu verbesserten Ergebnissen für die Betroffenen führt. 
Vielleicht würde also anderes Zuwendungsmodell, z.B. ein verstärkter Ausbau der frühkindlichen Bildung sehr viel besser funktionieren.

 

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vor 17 Stunden schrieb Shubashi:

Hatte ich eigentlich auch gedacht, wenn es dazu allerdings eine neue Riesenbehörde braucht, scheint mir das ein bisschen zweifelhaft.


Um die eigenen Gefolgsleute unterzubringen?

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vor 4 Minuten schrieb Moriz:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Um die eigenen Gefolgsleute unterzubringen?

Die haben nur 5000?

 

Ich hätte schreiben sollen: 5000 zusätzliche! :D

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Zum Thema „neues Bürgergeld“:

Laut aktueller Studie scheint es sich tatsächlich signifikant negativ auf die Bereitschaft auszuwirken, einen neuen Job anzutreten.

Quote

….Nun aber gibt es eine erste wissenschaftliche Studie, die einige der Zweifel bestätigt. Vor allem, so zeigt sie, nehmen seither si­gnifikant weniger Bürgergeldbezieher eine neue Arbeit auf. Die Studie kommt aus dem über politische Lagergrenzen hinweg respektierten Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.

Zwar gab es in jüngerer Zeit auch andere Entwicklungen, die dazu beitrugen, dass die Zahl der Arbeitsaufnahmen heute deutlich niedriger ist als vor der Corona-Pandemie. Dazu zählen die schlechtere Wirtschaftslage und die Herausforderung, Flüchtlinge mit anfangs geringen Deutschkenntnissen aus dem Bürgergeld in Arbeit zu bringen.

Diese Faktoren hat IAB-Forscher Enzo Weber für seine Analyse aber herausgerechnet, um die Effekte der Bürgergeldreform freizulegen. Die Zahl der Arbeitslosen im Grundsicherungssystem, die im Laufe eines Monats neu in Arbeit einsteigen, ist demnach aufgrund dieser Effekte im ersten Jahr nach der Reform um 5,7 Prozent gesunken.…..

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/buergergeld-bremst-laut-iab-studie-aufnahme-von-arbeit-19704468.html

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Laut aktueller Studie scheint es sich tatsächlich signifikant negativ auf die Bereitschaft auszuwirken, einen neuen Job anzutreten.

Ein Freund von mir, will aus gesundheitlichen Gründen aus der Sozialarbeit/Pflege das Berufsfeld wechseln - ich kann nur jedem raten Gott jeden Abend auf Trockenerbsen kniend zu danken, wenn man nichts mit dem Jobcenter zu tun haben muss!

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5 minutes ago, bw83 said:

Meiner persönlichen Erfahrung nach


Erstmal wieder herzlichen Dank dafür, weil an den Fachkenntnissen und Erfahrungen der verschiedenen Menschen hier teilhaben zu dürfen, ist mit das wertvollste im Forum.

 

Dass langjährige Arbeit in der Pflege Menschen am Ende geradezu auffrisst, habe ich schon in etlichen Beispielen erlebt. Es gibt gerade für „Indianer“ zu wenig Möglichkeiten von der Front und dem Schichtdienst wegzukommen, egal wie alt. Deshalb muss man da irgendwann raus, aber der Arbeitsmarkt sieht das eben nicht vor, bis die Gesundheit und Nerven halt weit genug runtergerockt sind.

Deswegen ist dieser Job eben auch keine Lebensperspektive.

Will man aber Nachwuchs haben, wird man dieses Problem irgendwann ernstnehmen müssen - oder eben Pflege weitgegend durch Roboter erledigen lassen.

 

Da die Strukturen kaum echte Veränderungen zulassen, würde ich auch immer raten, Umschulungen und Arbeitsplatzwechsel privat zu organisieren. Das Leben ist zu kurz, um es in den Sachzwängen anderer Leute zu verwarten.

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vor 4 Stunden schrieb bw83:

Denn eine Umschulung ohne Abschluss bzw. ohne erfolgreiche IHK-Prüfungen kosten nicht nur viel Geld, sondern auch Zeit.

Zeit und Geld kosten Umschulungen sowieso. Aber ohne Abschluss wären sie sinnlos verpulvert.

 

vor 4 Stunden schrieb bw83:

Verweigert ein JC-Mitarbeiter eine Fortbildung, muss das nicht dem geschuldet sein, dass er ein A... wäre, sondern schlichtweg an internen Vorgaben und finanziellen Rahmenbedingungen, die man von außen nicht einsehen kann. 

Es könnte allerdings bei den Kunden viel Verständnis wecken (oder den Frust in die richtige Richtung kanalisieren) wenn dies vernünftig kommuniziert würde.

 

vor 4 Stunden schrieb bw83:

4. Wenn er gesundheitlich so eingeschränkt ist, dass er im alten Beruf nicht mehr arbeiten kann, sollte das von einem Mediziner bescheinigt werden können. Und damit wäre es auf jeden Fall schon mal einfacher, voranzukommen. Sollte es keine Atteste oder Belege geben, wird es natürlich schwierig.

Gibt es die aber, ist nicht nur bei der AA oder dem JC "leichter" Unterstützung zu bekommen, sondern gegebenenfalls auch bei der zuständigen Rentenversicherung. 

Es gibt da diesen Graubereich...

Einem ist klar, daß er seinen Job nicht mehr bis zur Rente wird machen können, weil er die Gesundheit vorher kaputt macht, aber es ist glücklicherweise noch nicht so weit, daß sich erste Probleme zeigen. Und dann die Überlegung, daß eine Umschulung für die nächsten 20, 25 Jahre sicher lohnenswerter ist als eine solche für die letzten zehn Jahre bis zur Rente, und auch die Jobsuche mit Mitte 40 vermutlich einfacher als Ende 50. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll, auch solche Gesichtspunkte zu berücksichtigen - falls es nicht möglich ist, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, daß man jeden Job bis zur Rente machen kann. (Hier gehen gerade die Feuerwehrleute auf die Barrikaden, weil ihr Rentenalter von 60 auf 62 heraufgesetzt werden soll. Rente mit 60? Für die Berufsfeuerwehr gerne!)

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Noch ein Nachtrag:

vor 19 Stunden schrieb Flo77:

Ein Freund von mir, will aus gesundheitlichen Gründen aus der Sozialarbeit/Pflege das Berufsfeld wechseln - ich kann nur jedem raten Gott jeden Abend auf Trockenerbsen kniend zu danken, wenn man nichts mit dem Jobcenter zu tun haben muss!

 

In erstaunlich wenigen Berufen sind formale Qualifikationen wichtig (spontan fallen mir Pilot und Arzt ein). In sehr vielen Berufen ist auch ein Seiteneinstieg möglich. Möglicherweise kann das Arbeitsamt helfen, eine geeignete Richtung zu wählen, wo die Fähigkeiten und Interessen deines Freundes zusammen kommen.

 

Man sieht das bei akademischen Abschlüssen (außer Staatsexamen): Akademiker finden Jobs, weil sie die richtigen soft skills mitbringen, weniger weil sie eine konkrete Fachkenntnis haben. Am Ende läuft es immer auf ein Training on the Job hinaus.

 

Dein Freund dürfte eine Menge Berufserfahrung mitbringen, die nicht nur im Bereich Sozialarbeit/Pflege sinnvoll eingesetzt werden können.

 

bearbeitet von Moriz
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21 minutes ago, Moriz said:

Noch ein Nachtrag:

 

In erstaunlich wenigen Berufen sind formale Qualifikationen wichtig.…..

….

Dein Freund dürfte eine Menge Berufserfahrung mitbringen, die nicht nur im Bereich Sozialarbeit/Pflege sinnvoll eingesetzt werden können.

 


Mir scheint das ziemlich optimistisch gedacht. Für eine bekannte Krankenschwester, deren medizinisch bedingte Nichtweiterverwendung in der Pflege jetzt immerhin anerkannt wurde, habe ich mal die Weiterbildung zum Fachwirt „Gesundheit&Soziales“ rausgesucht, die in Vollzeit in ein paar Monaten zu schaffen ist.

Ohne so eine Fortbildung keine Chance auf eine qualifizierte Anstellung außerhalb des alten Jobs.

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Noch ein Nachtrag:

 

In erstaunlich wenigen Berufen sind formale Qualifikationen wichtig (spontan fallen mir Pilot und Arzt ein). In sehr vielen Berufen ist auch ein Seiteneinstieg möglich. Möglicherweise kann das Arbeitsamt helfen, eine geeignete Richtung zu wählen, wo die Fähigkeiten und Interessen deines Freundes zusammen kommen.

 

Man sieht das bei akademischen Abschlüssen (außer Staatsexamen): Akademiker finden Jobs, weil sie die richtigen soft skills mitbringen, weniger weil sie eine konkrete Fachkenntnis haben. Am Ende läuft es immer auf ein Training on the Job hinaus.

 

Dein Freund dürfte eine Menge Berufserfahrung mitbringen, die nicht nur im Bereich Sozialarbeit/Pflege sinnvoll eingesetzt werden können.

 

Aus der beruflichen Praxis sage ich dir, und das steht schon oben in meinem Beitrag: Seiten-/Quereinstiege ohne formalen Berufsabschluss in mehr als Hilfsarbeiterjobs sind die absolute Ausnahme und nichts, womit man kalkulieren oder worauf man hoffen sollte. Es braucht sehr, sehr häufig einen Abschluss o.ä..

 

Als Seiten-/Quereinsteiger hat man so gut wie keine Chance auf eine attraktive Tätigkeit mit (das ist ja auch wichtig) ansprechender Entlohnung. Wenn einem weder das eine noch das andere wichtig ist, gut. Ich gehe aber eher mal davon aus, dass es schon so ist, dass man darauf schaut.

 

Kaum ein Betrieb, Branche egal, sucht einen Menschen, der aus der Pflege kommt und sonst keinen Abschluss hat. Für was soll man den denn brauchen oder als was einstellen, so hart wie es klingt?

Dort, wo die soft skills "passen" würden, braucht es auch die formalen Qualifikationen: Mir fallen da beispielsweise Kinderbetreuung (Kita, da braucht es Erzieher oder Kinderpfleger) oder auch die berufliche Fort- und Weiterbildung ein (da braucht es pädagogische Abschlüsse, hat man diese nicht, läuft man immer Gefahr, nur für spezielle Projekte Anstellungen zu finden, was eine dauerhafte Beschäftigung unmöglich macht). Und dann hört es schon langsam auf. Welche Netzwerke oder anderen beruflichen Erfahrungen hat man denn als Pfleger, die nix mit Pflege zu tun haben?

 

Akademiker finden bspw. deswegen teilweise (!) auch Jobs fern ihrer eigentlichen Profession, weil sie Netzwerke haben (u.a. aus Praktika oder Nebenjobs während des Studiums) und diese professionsfernen Jobs gibt es aber meist auch nur dann, wenn die Leute noch jung sind. Und auch nur, wenn sie da schon Erfahrung haben (s. die Klammer!). Komplette Quereinstiege im mittleren oder hohen Alter sind die absolute Ausnahme.

 

Typische Seiteneinsteigertätigkeiten gibt's bei der Post, im Lager, in der Reinigungsbranche, bei der Bahn als Zugbegleiter, im Restaurant, bei (dubiosen) Immobilien- und Finanzmaklern, am Empfang, usw.

 

So gut wie kein Betrieb stellt jemand ohne formalen Abschluss oder (!) entsprechende Berufserfahrung für eine attraktive Tätigkeit ein.

Gegenteilige Behauptungen sind Stories aus Wolkenkuckucksheim. Ich arbeite nun seit 10 Jahren in der beruflichen Fort- und Weiterbildung, mein Vater war zeitlebens Beamter bei der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter.

 

Es gab in den letzten Jahren so viele Artikel in Zeitungen oder im Internet, wie gut doch die Chancen für ein Quereinsteiger wären, blablabla. So einfach ist das alles nicht. Das kann ich schlichtweg nicht mal ansatzweise aus der Realität bestätigen.

 

Das größte, sorry, Geschmarre, das man lesen darf/durfte,, betrifft solche Themen wie die IT-Branche. Als wäre es so easy, sich das Programmieren auf einem entsprechenden Niveau selbst beizubringen, dass man irgendwo als Entwickler o.ä. ohne Abschluss einsteigen könnte. Und selbst dann: Wie weist man denn sein Können nach, wenn nicht über Zertifikate oder Abschlüsse?

 

Es gehört so gut wie immer dazu, dass diejenigen, die erfolgreiche Quereinsteiger wurden/sind, schon vor dem Quereinstieg etwas (bestenfalls formal über einen Abschluss oder über Zeugnisse/Zertifikate) nachweisen konnten/können oder nochmal etwas neues gelernt haben/lernen (s. das Thema Umschulung oder Qualifizierung in meinem vorherigen Beitrag).

 

PS:

Es gibt ja auch Statistiken, Studien und so weiter bzgl. Quereinsteigern.

Nur mal so ein paar relevante Beispiele, woher da die Zahlen kommen: 

- Bei uns arbeitet eine Einzelhandelskauffrau am Empfang. Sie ist damit eine Quereinsteigerin. Verdient bei uns sicher weniger als in ihrem ursprünglichen Beruf.

- Eine unserer festangestellten Sprachlehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache hat Anglistik auf Bachelor mit Germanistik im Nebenfach studiert. Aufgrund des Studiums hat sie die Zulassung als Lehrkraft und damit bei uns eine Anstellung erhalten. Sie gilt als Quereinsteigerin.

- Wir haben auch Ganztags-/Nachmittsgsbetreuungen an Schulen im Angebot. Eine unserer Gruppenleitungen ist gelernte Arzthelferin und hat eine Zusatzqualifikation abgeschlossen, die ihr erlaubt, in Bayern als Gruppenleitung tätig zu sein (dafür musste sie jedoch vorher bereits 5 Jahre in der Betreuung als Hilfskraft arbeiten). Sie gilt als Quereinsteigerin.

- Ich selbst habe Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert. Nach dem Studium gab es damals dafür keine offenen Stellen mit Festanstellung. Daher bin ich in die berufliche Fort- und Weiterbildung zu einem Bildungsträger als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache. Die Zulassung habe ich wegen meines Studiums erhalten. Mittlerweile bin ich eine Art "Abteilungsleiter". Ich gelte als Quereinsteiger. 

- Unsere Standortleitung hat Soziale Arbeit auf Magister studiert. Weil sie nicht (mehr) als Sozialpädagogin arbeitet, gilt sie als eine Art Quereinsteigerin.

- Bei meinem ehemaligen Friseur arbeitet eine Fotografin am Empfang/für die Terminvergabe. Quereinsteigerin. 

- usw. 

bearbeitet von bw83
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vor einer Stunde schrieb Shubashi:


Mir scheint das ziemlich optimistisch gedacht. Für eine bekannte Krankenschwester, deren medizinisch bedingte Nichtweiterverwendung in der Pflege jetzt immerhin anerkannt wurde, habe ich mal die Weiterbildung zum Fachwirt „Gesundheit&Soziales“ rausgesucht, die in Vollzeit in ein paar Monaten zu schaffen ist.

Ohne so eine Fortbildung keine Chance auf eine qualifizierte Anstellung außerhalb des alten Jobs.

Richtig. Und das kostet auch wieder ein paar tausend Euro. Da muss man erstmal schauen, wie man das finanziert und wo man dann unterkommen kann (auch bzgl. Wohnort/Arbeitsort usw., es ist ja nicht jeder 100% flexibel wegen Familie und Co.). Zusätzlich ist dein Beispiel insofern ein gutes, weil das eben auch wieder zeigt, dass man da mehr oder weniger in der gleichen Branche bleibt...

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Moriz:

Man sieht das bei akademischen Abschlüssen (außer Staatsexamen): Akademiker finden Jobs, weil sie die richtigen soft skills mitbringen, weniger weil sie eine konkrete Fachkenntnis haben.

Da gibt es solche und solche.

Und meiner Erfahrung nach steigen soft skills nicht immer mit der Anstieg der beruflichen Qualifikation.

 

... das war jetzt sehr diplomatisch formuliert!

 

 

vor einer Stunde schrieb bw83:

Als Seiten-/Quereinsteiger hat man so gut wie keine Chance auf eine attraktive Tätigkeit mit (das ist ja auch wichtig) ansprechender Entlohnung. ...

Da gebe ich Dir recht.

Ich habe selbst mal über sehr viele Monate einen Job gemacht, der mind. eine Stufe, wenn nicht sogar zwei, höher in der Stellenbeschreibung dargestellt war. (Ich war kein 100-%-Ersatz, aber geschätzt 90 %!) Vor mir und nach mir haben genau diesen Job nur Leute mit dieser höheren Qualifikation gemacht. Und ich habe nicht einen Cent mehr bekommen als vorher und hinterher, weil ich diese Qualifikation nicht nachweisen kann/konnte. Nicht mal notwendige Entscheidungsgewalt - mußte jeden zweiten Furz abnicken lassen.

Auch das alles macht was mit Arbeitnehmern.

 

(Am Rande: die mir damals formal-theoretisch Untergebenen waren mit mir sehr zufrieden. Mit meinen Nachfolgern nicht mehr ... anderes Thema.)

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vor 39 Minuten schrieb UHU:

Da gibt es solche und solche.

Und meiner Erfahrung nach steigen soft skills nicht immer mit der Anstieg der beruflichen Qualifikation.

 

... das war jetzt sehr diplomatisch formuliert!

 

 

Da gebe ich Dir recht.

Ich habe selbst mal über sehr viele Monate einen Job gemacht, der mind. eine Stufe, wenn nicht sogar zwei, höher in der Stellenbeschreibung dargestellt war. (Ich war kein 100-%-Ersatz, aber geschätzt 90 %!) Vor mir und nach mir haben genau diesen Job nur Leute mit dieser höheren Qualifikation gemacht. Und ich habe nicht einen Cent mehr bekommen als vorher und hinterher, weil ich diese Qualifikation nicht nachweisen kann/konnte. Nicht mal notwendige Entscheidungsgewalt - mußte jeden zweiten Furz abnicken lassen.

Auch das alles macht was mit Arbeitnehmern.

 

(Am Rande: die mir damals formal-theoretisch Untergebenen waren mit mir sehr zufrieden. Mit meinen Nachfolgern nicht mehr ... anderes Thema.)

Absolut! Kenne solche Stories zur Genüge.

 

Und wenn es richtig "blöd" läuft, ist gerne mal der Ungelernte der Buhmann...

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vor 5 Minuten schrieb bw83:

Und wenn es richtig "blöd" läuft, ist gerne mal der Ungelernte der Buhmann...

Ob gelernt oder ungelernt - der Kleine oder Kleinste ist eh fast immer der Buhmann. 😒

(speist sich aus der Erfahrung der o. g. soft skills)

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