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Politik für Interessierte


Shubashi

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Zunächst einmal zu den Ablenkungsmanövern:

 

Man kann schwerlich behaupten, es sei Whataboutismus, wenn hier auf die Kombination von Gewalt zusammen mit dem Versuch, es mit Hilfe des Christentums zu legitimieren, hingewiesen wird, aber zeitgleich der Islam zu seinen Ungunsten mit dem Christentum verglichen wird. Es gibt einen Unterschied zwischen Vergleich und Whataboutismus.

 

Ebenso ist der Hinweis, Gewalt durch Leute, die sich Christen nennen, sei Geschichte, in zweierlei Hinsicht nicht stichhaltig. Aus Sicht des Kindes, dass für einen Hungerlohn im Kongo für den christlichen Westen und seine weitere technische Entwicklung seltene Erden aus dem Boden gräbt, ist der Kolonialismus noch lange nicht vorbei. Dass das Kind den Begriff "Kolonialismus" nicht kennt, tut nichts zur Sache. Historiker oder Historikerinnen mögen sich hier gerne um den historischen Gebrauch des Wortes sorgen, für das Kind in Bangladesh, das gerade unsere neueste Mode näht, dürfte das Jacke wie Hose sein. AaO wurde hier seitenweise über das grundsätzliche Gewaltpotential von Religionen, speziell den monotheistischen, geschrieben. Das scheint aber, sobald es ausschließlich um den Islam geht, keine Rolle mehr zu spielen.

 

Frühes Mittelalter, das ist die Zeit Mohammeds und der recht erfolgreichen Sachsenmission Karls des Großen. Ich hatte hier schon große Mühe, mir das Gewaltpotential Karls des Großen als praktizierende Katholikin nicht in die Schuhe schieben zu lassen.

 

Sollte es also Problem mit einem Blick in die Historie geben, dann fielen den A&As ungefähr 99 Prozent ihrer Argumente aus: Giordano Bruno lebte und starb auch in der Vergangenheit.

 

Nun, da ich persönlich kein Problem mit der Vergangenheit habe: Ja, die islamischen Quellen bieten nicht die Gewalttabuisierung, welche die Evangelien anböten. Ja, die (wesentlich wirksamere) Gewalttabuisierung des Rechtsstaates ist einem Menschen, der in Afghanistan sozialisiert wurde, vermutlich fremd. Das dürfte auch das Problem sein und es geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einer grundsätzlich männlichen Disposition einher, Konflikte mit Gewalt zu lösen.

 

Ich kann leider nicht mit dem korrekten Zitat dienen, daher ist es so, dass ich nur den Gedankenweg präsentieren kann,

nicht den genauen Wortlaut, aber Terry Pratchett hat sich folgender maßen geäußert: Jede Zivilisation ist nur drei Mahlzeiten von ihrem Zusammenbruch entfernt.

 

Und das gilt leider auch für unsere christlich abendländische. 

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vor 6 Minuten schrieb nannyogg57:

Aus Sicht des Kindes, dass für einen Hungerlohn im Kongo für den christlichen Westen und seine weitere technische Entwicklung seltene Erden aus dem Boden gräbt,

Du solltest dich besser informieren über die Rolle Chinas im Kongo...

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Wir leben im Hier und Jetzt. Ob Karl der Große beim Blutgericht von Verden ein paar tausend Sachsen geköpft hat, interessiert hier nicht. Es geht darum, wer aktuell Köpfe abschneidet. 

 

Und da sieht es nunmal so aus, dass vom Christentum heute keine nennenswerte Gefahr ausgeht, wohingegen der Islam tatsächlich eine ernstliche Gefahr für Leib und Leben darstellt. Nicht im 8. Jahrhundert, sondern heute. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? 

 

Natürlich können wir dem Islam noch 500 Jahre zugestehen, ehe er sich in die moralische Höhe der christlichen Religion hochschraubt. Aber ich schätze die meisten Leuten können darauf verzichten, Opfer dieses großangelegten Trial-and-Error-Verfahrens zu werden. 

bearbeitet von Studiosus
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Abgesehen davon, dass der Verweis auf China Whataboutismus ist (es geht hier gerade nicht darum, dass China gewissenlos handelt, zumindest nicht in diesem Moment. Dagegen geht es beim Islam-Bashing hier gerade um das friedliche zeitgenössische Christentum im Vergleich zum Islam), sind die USA und Europa sehr wohl an den selteneren Erden am Kongo interessiert ( @Shubashi hat ja die entsprechende Quelle verlinkt) und im Kongo nicht für ihre besonders menschenfreundliche Politik bekannt.

 

Oder hat hier jeder und jede ein fair gehandeltes Smartphone?

 

Achja, Welthandel nach kantianischer Ethik ist ja so was von lächerlich und links-grün-versifft ... drei Mahlzeiten waren es, glaube ich.

 

Drei Mahlzeiten auch für @Studiosus und seine hochentwickelte christliche Kultur.

 

Ohne Frage ist die wahabitische Überformung des Islam zu kritisieren, die ungebremste Kombination von Religion und Macht im Iran ebenfalls, die Legitimierung von Gewalt durch religiöse Traditionen.

 

Es wurde hier schon auf Mitbürger und Mitbürgerinnen aus islamischen Herkunftsländern verwiesen, die die Schwäche des Rechtsstaats mit Beängstigung sehen. Bestimmt sind sie unglaublich erleichtert, wenn ihre Kultur und ihre Religion komplett für die Gewalteskalation afghanischer Migranten haftbar gemacht wird.

 

Das ist populistische Vereinfachung.

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vor 5 Minuten schrieb nannyogg57:

Bestimmt sind sie unglaublich erleichtert, wenn ihre Kultur und ihre Religion komplett für die Gewalteskalation afghanischer Migranten haftbar gemacht wird.

Warum sollten sie darüber erleichtert sein? Sie sehen es im allgemeinen wie es ist, und wie ich jetzt schon mehrfach zitiert habe.
Du musst natürlich schon mit denen reden, die gehofft haben, dieser Kultur bei uns entkommen zu können, und nicht die, die gerne diese Kultur bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug hätten 

 

Werner

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vor 40 Minuten schrieb Werner001:

Warum sollten sie darüber erleichtert sein? Sie sehen es im allgemeinen wie es ist, und wie ich jetzt schon mehrfach zitiert habe.
Du musst natürlich schon mit denen reden, die gehofft haben, dieser Kultur bei uns entkommen zu können, und nicht die, die gerne diese Kultur bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug hätten 

 

Werner

Nicht jeder Muslim und jede Muslimin, die hier in Deutschland lebt, wollte der islamischen Religion und der Kultur des Herkunftslandes entkommen oder will diese Kultur hier bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug als dominante etablieren.

 

Und exakt das ist populistisches Schwarz-Weiß-Denken.

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Es ist natürlich wenig ergiebig, sich hier gegenseitig nur Whataboutismus, Populismus oder Sonstiges zu attestieren. Das macht einen nicht attraktiver. 

 

Anstatt sich zu beharken, könnte man viel eher sehen, worin denn Einigkeit herrscht. So würde ich - nachdem ich diese Diskussion hier verfolgt habe - etwa sagen, dass so gut wie jeder Diskutant hier darin übereinstimmt, dass sowohl diejenigen, die jeden Muslim (auch vom rigiden religiösen System geflohene) pauschal verurteilen, als auch diejenigen, die sich unkritisch und entschuldigend vor jeden Muslim stellen, in der Wahrnehmung der Realität deutliche Defizite aufweisen. 

 

Weiters werden sich die eher konservativen Diskutanten mit der Idee anfreunden müssen, dass in Deutschland eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen mit muslimischem Hintergrund lebt und weiter leben wird. Diese abzuschieben oder gar zu "deportieren", insbesondere wenn sie Staatsbürger dieses Landes sind, hat nichtmals die AfD vor.

 

Andererseits werden eher linke Kommentatoren einsehen müssen, dass sich gerade in ihrem Dunstkreis ein fatales Ignorieren von wirklich drängenden Problem mit dem Islam (ja, der Religion als solcher) und dem Islamismus breit gemacht hat, das konstruktive Lösungen bisher unmöglich gemacht hat. Da spielt auch die ganze Debatte um Migration und ihre sinnvolle und nötige Steuerung und Begrenzung mit hinein.

 

Diese Diskussionen werden wir, so hoffe ich, in Zukunft anders und zielorientierter führen können, auch weil sich offensichtlich die politische Gemengelage im Land zu verschieben beginnt (deutlich weniger Zustimmung für linke und grüne Politik, breite Zustimmung für die Union, sowie das Erstarken von AfD und BSW). 

 

Diese Zukunftsfragen sozusagen head on anzugehen brechen wir Deutschen uns sicher keinen Zacken aus der Krone. Im Gegenteil. Wenn man sich in Europa umsieht, dann würde es viel eher bedeuten, die deutsche Geisterfahrt endlich zu beenden. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 31 Minuten schrieb nannyogg57:

Nicht jeder Muslim und jede Muslimin, die hier in Deutschland lebt, wollte der islamischen Religion und der Kultur des Herkunftslandes entkommen oder will diese Kultur hier bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug als dominante etablieren.

 

Und exakt das ist populistisches Schwarz-Weiß-Denken.

Ich dachte, es geht um Afghanen, nicht um Moslems, Mosleminen und Moslediverse?

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:
vor 34 Minuten schrieb nannyogg57:

Nicht jeder Muslim und jede Muslimin, die hier in Deutschland lebt, wollte der islamischen Religion und der Kultur des Herkunftslandes entkommen oder will diese Kultur hier bei gleichzeitigem Bürgergeldbezug als dominante etablieren.

 

Und exakt das ist populistisches Schwarz-Weiß-Denken.

Ich dachte, es geht um Afghanen, nicht um Moslems, Mosleminen und Moslediverse?

 

Du hast den Trick bemerkt? :D

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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Moslems, Mosleminen und Moslediverse

 

Ens Moslems und ens Einkaufskorb. 

 

(möglicherweise Lann Hornscheidt im Sommer 2024) 

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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Ich dachte, es geht um Afghanen, nicht um Moslems, Mosleminen und Moslediverse?

 

Werner

Wunderbar.

 

Dann können wir ja den Islam außen vor lassen.

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Mal ganz unbedarft gefragt: Wieviele Afghanen sind denn so tendenziell keine Moslems?

 

Eine Kurzrecherche ergab eine Zugehörigkeit der afghanischen Bevölkerung von 99,7% zum Islam in seinen verschiedenen Schulen im Jahr 2012. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 15 Minuten schrieb nannyogg57:

Wunderbar.

 

Dann können wir ja den Islam außen vor lassen.

Wir können auch Afghanistan außen vor lassen. Lass uns über Feen und rosa Einhörner sprechen. Aber nur über gute Feen bitte, nicht über solche, die unschuldige junge Mädchen an Spinnräder locken, damit sie sich stechen

 

Werner

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vor 10 Minuten schrieb Werner001:

Wir können auch Afghanistan außen vor lassen. Lass uns über Feen und rosa Einhörner sprechen. Aber nur über gute Feen bitte, nicht über solche, die unschuldige junge Mädchen an Spinnräder locken, damit sie sich stechen

 

Werner

Wir können auch die Grünen außen vor lassen.

 

Und tote Babyhasen.

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vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

Wir können auch die Grünen außen vor lassen.

 

Und tote Babyhasen.

Und den Papst. Wenn wir alles außen vor lassen, wird sich das Klima von selbst retten, der Messias*in kehrt zurück und der Weltfrieden bricht aus. Und es gibt Manna für alle*innen!

 

Werner

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@Studiosus: Es geht nicht um Attraktivität.

 

Emotionen in der Politik und Maßnahmen, die diese ausschließlich im Blick haben, haben wir gerade genug.

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Stimmt. Emotionen über Fakten. Davon leben sowohl die grüne Bewegung als auch die Demos gegen Rechts. 

 

Sozusagen Spiegelfechterei für Fortgeschrittene. 

bearbeitet von Studiosus
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Ohne Frage, Demonstrationen sind dazu geneigt, Themen emotional zu präsentieren. Ich weiß nicht, wie groß deine Erfahrungen auf diesem Gebiet sind.

 

Emotional reagiere ich auf die Teilnehmendenzahl, wenn es eine unterhaltsame Ansprache (leider viel zu selten bei solchen Events) oder eine gute Band gibt, negativ emotional, wenn es eng wird (wie zum Beispiel am Siegestor dieses Frühjahr). Das ist bei den meisten Teilnehmenden aber so, übrigens, auf alle Fälle bei den Demos, zu denen ich gehe.

 

Die Motivation, zu einer Demo zu gehen, ist dagegen meist rational begründet. Man sollte nicht Ursache mit der Folge verwechseln.

 

Man kann Emotionen nicht abschalten, darum geht es nicht. Es geht um den politischen Dialog. Sachlichkeit ist da wirklich zielführender.

 

Und ja, natürlich gibt es in allen Parteien derzeit die Tendenz, Themen emotional durchzusetzen und nicht über Argumente.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 7 Stunden schrieb nannyogg57:

Abgesehen davon, dass der Verweis auf China Whataboutismus ist (es geht hier gerade nicht darum, dass China gewissenlos handelt, zumindest nicht in diesem Moment. Dagegen geht es beim Islam-Bashing hier gerade um das friedliche zeitgenössische Christentum im Vergleich zum Islam), sind die USA und Europa sehr wohl an den selteneren Erden am Kongo interessiert ( @Shubashi hat ja die entsprechende Quelle verlinkt) und im Kongo nicht für ihre besonders menschenfreundliche Politik bekannt.

 

Oder hat hier jeder und jede ein fair gehandeltes Smartphone?

 

Achja, Welthandel nach kantianischer Ethik ist ja so was von lächerlich und links-grün-versifft ... drei Mahlzeiten waren es, glaube ich.

 

Drei Mahlzeiten auch für @Studiosus und seine hochentwickelte christliche Kultur.

 

Ohne Frage ist die wahabitische Überformung des Islam zu kritisieren, die ungebremste Kombination von Religion und Macht im Iran ebenfalls, die Legitimierung von Gewalt durch religiöse Traditionen.

 

Es wurde hier schon auf Mitbürger und Mitbürgerinnen aus islamischen Herkunftsländern verwiesen, die die Schwäche des Rechtsstaats mit Beängstigung sehen. Bestimmt sind sie unglaublich erleichtert, wenn ihre Kultur und ihre Religion komplett für die Gewalteskalation afghanischer Migranten haftbar gemacht wird.

 

Das ist populistische Vereinfachung.

Deine Beiträge sind unerträglich. Sie zeigen das Gedankengut, das in der Realität den Nährboden für die Unterwerfung bietet. 

 

Es ist die schiere Naivität, das schiere Nicht-Sehen-Wollen, dass dem Islam zugesteht, dass er die Welt umpflügt, weil eigentlich ist er ja gar nicht böse und wir Christen haben ja vor hunderten vor Jahren auch Mist gebaut. Was ein Quark!

 

Typischerweise kommt das von jemand, da du eine Frau bist, die als mit erste darunter leiden wird, wenn es hier rundgeht. Fehlen nur noch die queeren Anhänger von Palästina, das wäre nur die nächste Stufe. 

 

Jaja...nur die Wahhabiten sind die Bösen...ich lach mich schlapp...

 

Schau dir Umfragen an, schau wie ein Großteil der Muslime leben will und komme in der Wirklichkeit an!

bearbeitet von bw83
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vor 5 Stunden schrieb nannyogg57:

@Studiosus: Es geht nicht um Attraktivität.

 

Emotionen in der Politik und Maßnahmen, die diese ausschließlich im Blick haben, haben wir gerade genug.

Dann komm du selbst in der Realität an und träum dir kein Wolkenkuckucksheim zusammen.

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