Politik für Interessierte

[Shubashi]

9 hours ago, Werner001 said:

Wie sagt man so schön: „wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde“

Gilt wohl auch für die Demokratie 

 

Werner

Wir haben möglicherweise inzwischen eine verbreitete populistische Auffassung von Demokratie in Europa.

Die Stadt Brüssel hat vor ein paar Tagen ein Fußball-Länderspiel zwischen Belgien und Israel abgesagt, es ist der Stadtverwaltung „zu gefährlich“.

Die JA kommentiert es u.a. so:

Quote

 

…. Täglich erreichen uns beunruhigende Meldungen, oft versteckt in den Randnotizen der Medien: hier die Absage einer Abiturfeier in Berlin aus Angst vor Pro-Hamas-Randalierern, dort die Schließung jüdischer Restaurants aufgrund von Einnahmeverlusten in Berlin und Frankfurt, deren Inhaber nun auswandern wollen. Und an Universitäten und im Kulturbetrieb breitet sich ein vermeintlich »gebildeter Antisemitismus« aus.

Derzeit geht die größte Gefahr von einem Pakt aus, vor dem wir so lange gewarnt haben: dem Zusammenschluss von Linksradikalen und Islamisten, der jedes Wochenende auf deutschen Straßen sichtbar ist und den öffentlichen Diskurs einnimmt, sodass viele nicht mehr über die Geiseln sprechen, die seit acht Monaten in den Fängen der Hamas sind. …

So sehr solche Parteien wie die AfD auch ein Giftgewächs in der offenen Gesellschaft sind, so wenig beweist allein die Gegnerschaft gegen sie eine demokratische Gesinnung. 
In Wirklichkeit versuchen tlw. alle möglichen Fanatiker aus den gesellschaftlichen und politischen Konflikten unserer Zeit Honig zu saugen. 
Ich halte daher die Idee, man müsse mit irgendwelchen Feinden des Landfriedens und der Freiheit sympathisieren, nur weil sie gerade auf diejenigen losgehen, die ich nicht leiden kann, für völlig falsch.

Ich denke, hier ist sture demokratische und rechtsstaatliche Prinzipientreue eine Tugend: ich werde werde weder die boshafte Niedertracht von Rechtsextremisten schönreden, noch die rücksichtslose Mordlust der Islamisten oder zerstörerischen Opportunismus linker Utopisten für entschuldbar halten.

Sie alle wollen den Untergang der besten Gesellschaftsform, die wir je in Europa hatten.

[rince]

vor 10 Minuten schrieb Shubashi:

Sie alle wollen den Untergang der besten Gesellschaftsform, die wir je in Europa hatten.

"Hatten" ist da leider der entscheidene Punkt. Wir hatten sie vielleicht mal. Heute haben wir nur noch eine traurige Farce davon. Und Scholz hat bekräftigt, ein zurück dahin gibt es für ihn nicht.

[Shubashi]

10 minutes ago, rince said:

"Hatten" ist da leider der entscheidene Punkt. Wir hatten sie vielleicht mal. Heute haben wir nur noch eine traurige Farce davon. Und Scholz hat bekräftigt, ein zurück dahin gibt es für ihn nicht.

Ehrlich gesagt, halte ich diese Einschätzung für gefährlichen, weinerlichen und geschichtsvergessenen Quatsch.

 

Wo haben wir aktuell in Europa z.B. einen mörderischen Nationalseparatismus, wie er in den 70er und 80er Jahren hunderte von Todesopfern forderte? Oder gewalttätige Regime, die bis in die 70er Jahre noch Portugal, Spanien und Griechenland beherrschten?

Was ist mit dem Terror von RAF etc. oder Rechtsextremisten, die hierzulande oder in Italien dutzende von Menschen umbrachten?

Massenarbeitslosigkeit kam erstmals in den 70igern auf, Umweltkatastrophen hatten früher tlw. gigantische Auswirkungen (Tschernobyl, Boehringer, Seveso etc.)

Alles schon vergessen?

bearbeitet Sonntag um 07:13 von Shubashi

[Shubashi]

Ich neige übrigens dazu, das Gejammer bezüglich zuviel „politisch korrekter Bevormundung“ im wesentlichen für ein Spiegelphänomen des „politischen Korrektheitswahns“ zu halten.

Jede Lappalie wird in den entsprechenden Internetblasen durch endloses Gequake zur Hoch- und Staatsaktion aufgeblasen.

Und sobald sich jemand nicht genug medial beachtet fühlt, wird der allgemeine Weltuntergang eingeläutet.

Natürlich bleibt die reale Welt vom virtuellen Gezeter nicht völlig unbeeinflusst, aber das Gegenmittel dagegen ist bestimmt nicht noch mehr virtuelles Gezeter.

Manchmal möchte ich da wie ein reaktionärer alter Sack losmeckern:

“Sucht Euch irgendeinen ganz realen Job/Verein mit ganz normalen Menschen und Alltagsproblemen!“

[Einsteinchen]

Nur glaube ich, dass wir alle das Gefühl haben, dass wir nichts mehr tun können, um die soziale Gesellschaft besser zu machen. In den siebziger Jahren schauten wir auf die Politgrößen und gaben ihnen ein Mandat.

Die heutigen Politiker scheinen nicht mehr Größen zu sein. 

Da waren wir Kinder und Jugendliche. 

bearbeitet Sonntag um 08:36 von Einsteinchen

[mn1217]

vor 36 Minuten schrieb Einsteinchen:

Nur glaube ich, dass wir alle das Gefühl haben, dass wir nichts mehr tun können, um die soziale Gesellschaft besser zu machen. In den siebziger Jahren schauten wir auf die Politgrößen und gaben ihnen ein Mandat.

Die heutigen Politiker scheinen nicht mehr Größen zu sein. 

Da waren wir Kinder und Jugendliche. 

Klar können wir das.

Ich bin bei shubashi: Weniger jammern.

Und nix verklären.

Soo toll waren die 1980er und 90er nun echt nicht.

[rince]

vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Soo toll waren die 1980er und 90er nun echt nicht.

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.

[Spadafora]

Gerade eben schrieb rince:

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.

also mir ist diw Zeit nach der Jahrtausend Wende lieber weil höhere Lebensqualität

[Shubashi]

41 minutes ago, Einsteinchen said:

Nur glaube ich, dass wir alle das Gefühl haben, dass wir nichts mehr tun können, um die soziale Gesellschaft besser zu machen. In den siebziger Jahren schauten wir auf die Politgrößen und gaben ihnen ein Mandat.

Die heutigen Politiker scheinen nicht mehr Größen zu sein. 

Da waren wir Kinder und Jugendliche. 

Ich bin da Optimist; wenn ich heute nur einem Menschen helfen konnte, ist die Welt evtl. etwas besser. Wenn ich mir nur eine böde Bemerkung verkniffen habe, vielleicht etwas weniger streitlustig.

Wenn ich einen meiner Fehler einsehe, ist sie etwas schlauer.

Nur Winzigkeiten, aber immerhin die kann ich mit Glück und etwas Mühe beeinflussen.

[Kara]

vor 5 Minuten schrieb Shubashi:

Wenn ich mir nur eine böde Bemerkung verkniffen habe, vielleicht etwas weniger streitlustig.

Schade, dass es bei der Bemerkung über die Marienerscheinung aus dem Toster nicht geklappt hat.

Da ich mir aber die Antwort verkniffen habe, macht das nichts.

[Einsteinchen]

vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Ich bin da Optimist; wenn ich heute nur einem Menschen helfen konnte, ist die Welt evtl. etwas besser.

Ja. Das ist jüdisch-christliche Maxime gemäß den Kommentaren der Bibel. 

Aber viele Menschen wollen die ganze Welt auf einmal retten. 

[Shubashi]

8 minutes ago, rince said:

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.

Da profitiere ich gerade von unserer Lokalzeitung, die schreiben seit einigen Monaten einen (lokal)geschichtlichen Rückblick auf die  letzten hundertfuffzich Jahre seit ihrer Gründung.

Ich finde es wirklich erstaunlich, was ich eigentlich schon alles miterlebt habe (und nicht mehr präsent vor Augen), und was alles für gruselige, schräge und gute Sachen vorher in unserer Gegend passiert sind.

[Shubashi]

6 minutes ago, Kara said:

Schade, dass es bei der Bemerkung über die Marienerscheinung aus dem Toster nicht geklappt hat.

Da ich mir aber die Antwort verkniffen habe, macht das nichts.

Okay, manchmal will ich zu witzig sein. Sorry, ich wollte Dich nicht ärgern! 

Es gibt allerdings in so vielen Kirchen auf der Welt herrliche Marienoffenbarungen, selbst in manchen Kunsthallen oder in den Klöstern oder auch hunderttausenden täglichen Rosenkranzgebeten auf dieser Welt, dass mir die tlw. sensationslustige Wundersucht (welche zudem ja auch von der Kirche keinesfalls ermutigt wird) nicht in unsere Zeit zu passen scheint.

Für mich findet das wirkliche Wunder unserer Religion eher im Alltag statt, deshalb bin ich beim „Besonderen“ tatsächlich ein großer Skeptiker.

(Aber ein Lernbereiter! Wir hatten hier z.B. mal einen wundervollen Heiligen-Thread - wenn ich beim Thema „Wunder“ wieder mal zu vorlaut war, würde ich mich gerne auch darauf einlassen!)

 

[Einsteinchen]

Was will eine Person eigentlich transportieren, die wie ein Grufti aussieht, in Latex und Leder, und bei einer Demonstration spärlich bekleidet die Zunge in die Kamera streckt, dann noch ein Mann ist....

So was geschieht immer wieder.

[Kara]

vor 6 Minuten schrieb Shubashi:

Für mich findet das wirkliche Wunder unserer Religion eher im Alltag statt, deshalb bin ich beim „Besonderen“ tatsächlich ein großer Skeptiker.

Weil das für DICH so ist, kannst du dir nicht vorstellen, dass andere das "Besondere" erleben? Das ist schon etwas... anmaßend. 

 

Und nein, ich hatte noch nie eine Marien- oder sonstige Erscheinung. Ich kann - leider - mit Maria oder den Heiligen nicht wirklich etwas anfangen. Und trotzdem würde ich mich nicht abwertend über Menschen äußern, die das anders erlebt haben.

 

Vielleicht, weil ich das "Besondere" durchaus erlebt habe.

 

Gott kennt viele Wege, unser Herz zu berühren. Im Alltag, wie bei dir, in anderen Menschen, in Maria oder ganz anders.

 

Aber das ist hier OT.

[Einsteinchen]

Es ist Luzifer. Er sagt: Liebe mich. Denn Gott ist die Liebe. 

Liebe als Befehl. 

[rince]

vor 18 Minuten schrieb Einsteinchen:

Was will eine Person eigentlich transportieren, die wie ein Grufti aussieht, in Latex und Leder, und bei einer Demonstration spärlich bekleidet die Zunge in die Kamera streckt, dann noch ein Mann ist....

So was geschieht immer wieder.

Wahrscheinlich als Kind zu wenig Aufmerksamkeit von den Eltern bekommen oder so... halt keine echten Probleme im Leben.

[mn1217]

vor einer Stunde schrieb rince:

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.

Jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile.

Aber zB Homosexualität ist erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen worden.

[mn1217]

vor 26 Minuten schrieb Einsteinchen:

Was will eine Person eigentlich transportieren, die wie ein Grufti aussieht, in Latex und Leder, und bei einer Demonstration spärlich bekleidet die Zunge in die Kamera streckt, dann noch ein Mann ist....

So was geschieht immer wieder.

 

Kann mir ja egal sein.

Nicht mein Stil,aber wem's gefällt, bitte.

[Studiosus]

Nun, im öffentlichen Bereich gehört sowas natürlich unterbunden. Nicht durch diskriminierende Gesetzgebung, sondern durch Anwendung bestehender Gesetze: Wenn an 364 Tagen im Jahr Exhibitionismus und "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich untersagt sind, dann hat das auch im Juni und beim CSD zu gelten. 

 

Und was Menschen, die unterkörperfrei mit entblößten Gesäßen und bisweilen auch Genitalien durch die Straßen der Großstädte laufen, mit Bürgerrechten und der Emanzipation Homosexueller zu tun haben sollen, das müsste man mir erklären. 

 

Bedenklich finde ich auch besonders "fortschrittliche" Eltern, die ihre Kinder mit Fähnchen an den Rand solcher Paraden stellen. Das wäre in einer normalen Welt ein Fall für eine Ansprache durch das Jugendamt. 

bearbeitet Sonntag um 13:23 von Studiosus

[mn1217]

vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Nun, im öffentlichen Bereich gehört sowas natürlich unterbunden. Nicht durch diskriminierende Gesetzgebung, sondern durch Anwendung bestehender Gesetze: Wenn an 364 Tagen im Jahr Exhibitionismus und "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich untersagt sind, dann hat das auch im Juni und beim CSD zu gelten. 

 

Und was Menschen, die unterkörperfrei mit entblößten Gesäßen und bisweilen auch Genitalien durch die Straßen der Großstädte laufen, mit Bürgerrechten und der Emanzipation Homosexueller zu tun haben sollen, das müsste man mir erklären. 

 

Bedenklich finde ich auch besonders "fortschrittliche" Eltern, die ihre Kinder mit Fähnchen an den Rand solcher Paraden stellen. Das wäre in einer normalen Welt ein Fall für eine Ansprache durch das Jugendamt. 

 

Du willst Lederkleidung untersagen?

Nicht nur Motorradfahrer hätten da wohl was dagegen.

Ehrlich,wenn es dir nicht gefällt,guck nicht hin. Du musst dich ja nicht so anziehen.

 

Und Jugendämter sind  ohnehin überlastet. Kinder,die erkaubte Fähnchen schwenken,sind nun nicht wirklich deren Problem (momentan sind die Fähnchen schwarz rot gold und da halt bunt.  Nun.)

bearbeitet Sonntag um 14:52 von mn1217

[Studiosus]

@mn1217

 

Du hast nicht einmal versucht, mich zu verstehen. Daher spare ich mir an dieser Stelle weitere Kommentare. 

[laura]

 

Zitat

 Das wäre in einer normalen Welt ein Fall für eine Ansprache durch das Jugendamt. 

Ich finde das relativ nah an der "Lufthoheit über den Kinderbetten". 

 

Und es gibt schlimmere Formen der Vernachlässigung und Instrumentalisierung von Kindern als den CSD, bei denen das Jugendamt eingreifen müsste.

 

Mir ist der CSD übrigens auch sehr fremd - keine Ahnung, was er soll.

bearbeitet Sonntag um 15:07 von laura

[Einsteinchen]

Ich habe bei solchen Auftritten immer den Eindruck,  dass sie uns zu ihrem Sexverständnis bekehren wollen,  wie wenn es Pflicht wäre...

[laura]

vor 3 Minuten schrieb Einsteinchen:

Ich habe bei solchen Auftritten immer den Eindruck,  dass sie uns zu ihrem Sexverständnis bekehren wollen,  wie wenn es Pflicht wäre...

Dieses Bedürfnis ist relativ menschlich und nicht nur bei den Fans des CSD zu finden.