Politik für Interessierte

[Marcellinus]

vor 45 Minuten schrieb Studiosus:

Und Gott sei Dank darf parteipolitische Überzeugung bei der Rechtsprechung keinerlei Rolle spielen, was natürlich auch immer strictissime eingehalten wird.

 

Ja, klar!

[Domingo]

vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Geisteswissenschaften sind nun mal anfälliger für diesen Identitätsquatsch, und der ist letztlich eine der diversen Nachfolgeideologien der großen Religionen.

 

In den Naturwissenschaften mag es keinen Anknüpfungspunkt für solche Theorien geben, dafür kommt man aber mit der Behauptung, Gruppe XYZ sei im akademischen Betrieb dieser Fächer historisch massiv benachteiligt worden und sei es immer noch, was dann durch Anekdoten untermauert wird. Zum Beispiel wurde die schwarze lesbische Physikerin ABC mal von einem weißen männlichen Fachkollegen mal unziemlich angeredet und sie hat sich unwohl gefühlt usw. usf., was ja der Grund sein muss, warum es so wenig schwarze lesbische Physikerinnen gibt.

bearbeitet 25. Juli von Domingo

[Moriz]

Da weiß ich dann nicht, ob ich lachen oder weinen soll...

[Studiosus]

Wenn Geisteswissenschaft, was leider der Fall ist, eher öfter als seltener nur die wortreiche Ausdrucksweise des jeweiligen Zeitgeistes ist, dann findet da jeder Quatsch sein Ventil. 

 

Deshalb kannte zumindest früher die katholisch geprägte Philosophie und Theologie die Vorstellung eines Katalogs perennierender, d. h. immergültiger und immerwahrer Grundaussagen über Gott, Mensch und Welt, die zumindest etwas geschützter gegen jeweilige Moden und Ideologien waren. Aber auch das ist lange vorbei. 

bearbeitet 25. Juli von Studiosus

[Marcellinus]

vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

Deshalb kannte zumindest früher die katholisch geprägte Philosophie und Theologie die Vorstellung eines Katalogs perennierender, d. h. immergültiger und immerwahrer Grundaussagen über Gott, Mensch und Welt, die zumindest etwas geschützter gegen jeweilige Moden und Ideologien waren.

 

Was sie allerdings nicht richtiger machte, allenfalls älter.

[Marcellinus]

Wissen entsteht da, wo Theorien an der beobachtbaren Wirklichkeit getestet werden. Wissen ist daher immer vorläufig, weil unsere Beobachtungen immer unvollständig sind. Sicheres Wissen haben wir eigentlich nur da, wo wir empirisch belegen können, was nicht stimmt. Was, und ob überhaupt etwas, in Geisteswissenschaften als empirischer Gegenstand gelten kann, mag sich jeder selbst überlegen.

[Shubashi]

28 minutes ago, Domingo said:

 

In den Naturwissenschaften mag es keinen Anknüpfungspunkt für solche Theorien geben, dafür kommt man aber mit der Behauptung, Gruppe XYZ sei im akademischen Betrieb dieser Fächer historisch massiv benachteiligt worden und sei es immer noch, was dann durch Anekdoten untermauert wird. Zum Beispiel wurde die schwarze lesbische Physikerin ABC mal von einem weißen männlichen Fachkollegen mal unziemlich angeredet und sie hat sich unwohl gefühlt usw. usf., was ja der Grund sein muss, warum es so wenig schwarze lesbische Physikerinnen gibt.

Das mag ja so sein, nur müsste man das empirisch beweisen.

Dass z.B. schwarze US-Bürger historisch benachteiligt waren, und deshalb ihnen auch häufig kein vergleichbarer Vermögensaufbaz möglich war, scheint mir eine wahrscheinliche und auch aus Quellen belegbare Theorie zu sein. Für die Physik wäre Dein Beispiel vermutlich nur schwer belegbar, da zu geringe Zahlen, kaum Quellen, verändertes Rollenverhalten, kaum je kommuniziert. Fällt also eher in den Bereich wilder Theorien und Glaubensvorstellungen.

Ein gutes Beispiel von populärer schwarzer Geschichtsdarstellung in den Naturwissenschaften fand ich den Film „Hidden Figures“ über die weiblichen schwarzen Mathematikerinnen der NASA, die erst nach Abschaffung der Rassentrennung langsam als vollwertige Mitarbeiterinnen anerkannt wurden.

[Moriz]

vor 12 Minuten schrieb Shubashi:

Ein gutes Beispiel von populärer schwarzer Geschichtsdarstellung in den Naturwissenschaften fand ich den Film „Hidden Figures“ über die weiblichen schwarzen Mathematikerinnen der NASA, die erst nach Abschaffung der Rassentrennung langsam als vollwertige Mitarbeiterinnen anerkannt wurden.

... und mit der Entwicklung leistungsfähigerer Computer immer weniger gebraucht wurden.

[Studiosus]

Der Ullstein-Verlag hat dem Vernehmen nach den autobiographischen Verkaufsschlager des Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner J. D. Vance aus dem Programm genommen bzw. wird die "Hillbilly-Elegien" nicht neu deutsch auflegen. Scheinbar hat man jetzt plötzlich Bedenken, die Leser könnten auf dumme Gedanken kommen, die nicht zur veröffentlichten Meinung passen.

 

Das Buch, das Kanzler Scholz laut eigener Aussage sehr berührt hat, erscheint also nicht mehr bei Ullstein. Dafür hat sich scheinbar ein kleiner Verlag die Rechte an der deutschen Ausgabe gesichert. Tja, die werden jetzt wohl ein sehr gutes Geschäftsjahr haben. Sollte Trump (und damit auch Vance) gewinnen wird die Auflage wohl nochmal steigen. 

bearbeitet 25. Juli von Studiosus

[Marcellinus]

vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

Tja, die werden jetzt wohl ein sehr gutes Geschäftsjahr haben.

 

Go woke, go broke.

[Domingo]

vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

Das Buch, das Kanzler Scholz laut eigener Aussage sehr berührt hat, erscheint also nicht mehr bei Ullstein. Dafür hat sich scheinbar ein kleiner Verlag die Rechte an der deutschen Ausgabe gesichert. Tja, die werden jetzt wohl ein sehr gutes Geschäftsjahr haben. Sollte Trump (und damit auch Vance) gewinnen wird die Auflage wohl nochmal steigen. 

 

Als jemand, der den Film gesehen hat, kann ich das gut nachvollziehen. (Der Film ist auf Netflix, zumindest hierzulande.) Natürlich muss man immer bedenken, dass es sich dabei um das handelt, was Vance uns glauben machen will; viele aus Appalachia widersprechen seinem Narrativ und nennen ihn einen Poser.

bearbeitet 26. Juli von Domingo

[Domingo]

vor 11 Stunden schrieb Shubashi:

Das mag ja so sein, nur müsste man das empirisch beweisen.

[...]

 

Nach Beweisen verlangen nur cis-weiße Männer. Wer bist du denn, um die gelebte Erfahrung der besagte hypothetischen schwarzen Lesbe zu hinterfragen?

bearbeitet 26. Juli von Domingo

[rince]

So wie Biden wohl immer noch nicht einsieht, kein geeigneter Kandidat (mehr) zu sein, genau so leidet auch Scholz an massivem Realitätsverlust und will erneut Kanzlerkandidat der SPD werden. 🤣

[Einsteinchen]

Es steht jede Partei schlecht da. Wenn kann man sinnvoll wählen? CDU, FDP,  BSW, Grüne,  AFD, SPD, Maßen,....

bearbeitet 26. Juli von Einsteinchen

[Einsteinchen]

Was wir derzeit erleben, ist das Jüngste Gericht. Wir sehen als Götter nur urteilend auf jeden. Und wir haben leider keinen Gott.

[mn1217]

vor 23 Stunden schrieb Einsteinchen:

Auf jeden Fall geht der Schaden für die Flugbranche in die Millionen. Sie sollten sich dessen bewusst sein. 

Sind Sie.

Und so sehr ich auch dafür bin,sie auf Schadensersatz zu verklagen: Der Schaden,der durch den Klimawandel scho entstanden ist und noch entstehen wird,ist viel höher.

Und den zahlen wir, unsere Kinder,Enkel usw.

Ich kann das Motiv schon nachvollziehen, die Mittel finde ich allerdings oft fragwürdig.

 

[mn1217]

vor 21 Stunden schrieb Werner001:

315 StGB

Gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr gibt 6 Monate bis 10 Jahre, kommt ein Mensch zu Schaden mindestens ein Jahr, im minderschweren Fall sind es 3 Monate bis 5 Jahre

 

Der Versuch ist strafbar

 

wie so oft: die Gesetze gibt es, ob sie angewendet werden, wird man sehen 

 

Werner

 

 

 

Trifft das denn zu?

Es blieben Flieger auf dem Boden.

Vermutlich wurden einige,die landen wollten, umgeleitet.

Ist jemand verletzt worden?

(Ich hab das Ganze nicht im Detail verfolgt,momentan habe ich grade privat eine wichtige Entscheidung zu treffen)

Das Ganze wird teuer für die Flughäfen und Fluggesellschaften. 

Das wäre mMn ein Fall für eine Klage auf Schadensersatz.

Aber ob das von werner Zitierte zutrifft,werden wohl Gerichte klären. 

 

[rince]

vor 20 Minuten schrieb mn1217:

Der Schaden,der durch den Klimawandel scho entstanden ist und noch entstehen wird,ist viel höher.

Nur ist das Whataboutimus und kein valides Argument.

[rince]

vor 21 Minuten schrieb mn1217:

Sind Sie.

Und so sehr ich auch dafür bin,sie auf Schadensersatz zu verklagen: Der Schaden,der durch den Klimawandel scho entstanden ist und noch entstehen wird,ist viel höher.

Und den zahlen wir, unsere Kinder,Enkel usw.

Ich kann das Motiv schon nachvollziehen, die Mittel finde ich allerdings oft fragwürdig.

 

Wie viele Kinder und Enkel hast du?

[Aristippos]

vor 22 Minuten schrieb mn1217:

 

Trifft das denn zu?

Ja, es trifft zu:

 

§ 315 Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr

(1) Wer die Sicherheit des Schienenbahn-, Schwebebahn-, Schiffs- oder Luftverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er

1. Anlagen oder Beförderungsmittel zerstört, beschädigt oder beseitigt,

2. Hindernisse bereitet,

3. falsche Zeichen oder Signale gibt oder

4. einen ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff vornimmt,

und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

[Shubashi]

16 hours ago, Moriz said:

... und mit der Entwicklung leistungsfähigerer Computer immer weniger gebraucht wurden.

Ach, das galt schon seit der „Maschinenstürmerei“ des 19. Jh. - die „Computer“ (so nannte man die Frauen) programmierten dann irgendwann die neuen Rechenmaschinen und haben jetzt ihren (hoffentlich gleichberechtigten) Platz im Wissenschaftsapparat der NASA (bzw. der neuen privaten Raumfahrtgesellschaften).

[Shubashi]

6 hours ago, Domingo said:

 

Nach Beweisen verlangen nur cis-weiße Männer. Wer bist du denn, um die gelebte Erfahrung der besagte hypothetischen schwarzen Lesbe zu hinterfragen?

Nach Beweisen verlangen vor allem Menschen, die nach Wissenschaft und Vernunft fragen. Ideologie ist letztlich vor allem an Macht- und Loyalitätsdiskursen interessiert, d.h. es fehlt an Möglichkeiten, ein System mit sich selbst hinterfragenden Methoden und Regeln zu verbessern. 

[Soulman]

vor 17 Minuten schrieb Shubashi:

Ach, das galt schon seit der „Maschinenstürmerei“ des 19. Jh. - die „Computer“ (so nannte man die Frauen) programmierten dann irgendwann die neuen Rechenmaschinen und haben jetzt ihren (hoffentlich gleichberechtigten) Platz im Wissenschaftsapparat der NASA (bzw. der neuen privaten Raumfahrtgesellschaften).

Ich kenne keinen "neuen gleichberechtigten" Platz in den MINT-Fächern. Jeder darf platz nehmen und Wissen vermehren. Die einzige urteilende Instanz ist die Empirie (Beispiel: positive Effekte eines bedingungslosen Grundeinkommens). Was die Anerkennung betrifft, gibt es viel weniger in den MINT-Fächern zu diskutieren, als es die Geisteswissenschaften gerne möchten. Jeder Physiker verehrt Marie Curie genau so wie Albert Einstein oder Isaac Newton. 

 

Das Problem ist eher, dass Stuss geadelt werden soll, sobald er von einer Frau kommt. So etwas lässt Brücken einstürzen und nicht "das Patriachat".

bearbeitet 26. Juli von Soulman

[Moriz]

vor 11 Minuten schrieb Shubashi:

die „Computer“ (so nannte man die Frauen) programmierten dann irgendwann die neuen Rechenmaschinen und haben jetzt ihren (hoffentlich gleichberechtigten) Platz im Wissenschaftsapparat der NASA (bzw. der neuen privaten Raumfahrtgesellschaften).

Die lebendigen Computer von damals düften heutzutage im Ruhestand sein, oder schon auf den Friedhof umgezogen. Das ist schon über 50 Jahre her!

[Shubashi]

15 hours ago, Studiosus said:

Der Ullstein-Verlag hat dem Vernehmen nach den autobiographischen Verkaufsschlager des Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner J. D. Vance aus dem Programm genommen bzw. wird die "Hillbilly-Elegien" nicht neu deutsch auflegen. Scheinbar hat man jetzt plötzlich Bedenken, die Leser könnten auf dumme Gedanken kommen, die nicht zur veröffentlichten Meinung passen.

Nach meiner bisherigen Lektüre hat Vance Trump bisher verachtet und hält ihn für einen kompletten machtgierigen ldioten.

Er konnte sich nicht vorstellen, wie viele Leute einem inkompetenten verlogenen Scharlatan hinterherlaufen würden, und setzt jetzt (da er Trump auch mit „Heroin“ verglich) lediglich machtpolitisch darauf, von seiner Popularität zu profitieren.

 

Ich habe meine aktuelle „Covid-Pause“ mal genutzt, mir den zweiten Teil der „Manhunt“-Serie anzuschauen, die sich nach dem „Unabomber“ mit dem Olympia-Attentäter von Atlanta beschäftigt.

Ein wesentlicher Teil beschäftigt sich damit, wie der Bombenleger, der danach auch Abtreibungskliniken etc in die Luft sprengte; damit dann militante gläubige Hinterwäldler in seine Terrorkampagne verstrickte, indem er ihnen ein paar fromme Märchen auftischte und seine pyromane Mordlust als eigentliches Motiv seiner Anschläge verschleierte.

Es ist schon interessant, wie man zum Christentum ein rein instrumentell-zynisches Verhältnis aufbauen kann, in dem dann Lügen, Pornographie, Wirtschaftskriminalität, Rachsucht etc völlig unproblematische Bestandteile werden.

Religion als purer mobilisierender Stammeskult, in dem das Ressentiment gegen die verhassten „anderen“ zur eigentlichen Triebkraft wird, ohne auch nur einen Gedanken an die inneren Widersprüche zu verschwenden.

Mit einer derartig zynischen Ideologie ein dermaßen pluralistisches Land wie die USA regieren zu wollen, kann nur im Chaos enden.

Hoffentlich fällt das genügend Wählern rechtzeitig auf.