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Politik für Interessierte


Shubashi

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vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

Übrigens scheint es mir so, deshalb meine sehr zögerlich Fragestellung, dass Deutsche in der Regel weitaus weniger Vorbehalte gegenüber Schwiegerkindern aus anderen religiösen oder kulturellen Kontexten haben. Es zählt da, wie ich Angelikas Position umreißen würde, eher das persönliche Glück der Kinder und der Familienfriede. 

 

Da nehme ich mehr Reserviertheit bis hin zu absoluter Ablehnung eher auf Seiten anderer Gläubiger oder Nationalitäten wahr. 

 

Och ja, als ich in den 80ern jung war, waren meine späteren Schwiegereltern nicht sonderlich glücklich über diese Verbindung. Nicht wegen meiner Religion, ich war ja auch katholisch, sondern wegen des Berufs meines Vaters( und der hatte keinen ehrenrührigen Beruf)

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

 

Dabei dachte ich immer, Bahai wären tendenziell höchst tolerant (was in Anbetracht des Umstands, dass ihre Glaubensrichtung im Grunde der religiongewordene Synkretismus schlechthin ist, nachvollziehbar wäre). 

 

Trotzdem wurde dieser Mann in einer bestimmten Kultur sozialisiert und das bleibt bei aller Offenheit immer irgendwie noch da. Und irgendwann berührst du einen Triggerpunkt und fertig ist der Salat

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vor 22 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 29 Minuten schrieb Studiosus:

Dabei dachte ich immer, Bahai wären tendenziell höchst tolerant (was in Anbetracht des Umstands, dass ihre Glaubensrichtung im Grunde der religiongewordene Synkretismus schlechthin ist, nachvollziehbar wäre). 

 

Trotzdem wurde dieser Mann in einer bestimmten Kultur sozialisiert und das bleibt bei aller Offenheit immer irgendwie noch da. Und irgendwann berührst du einen Triggerpunkt und fertig ist der Salat

 

Genau auf den Punkt! Und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, und die Vorstellungen, wie besonders Töchter sich zu verhalten hätten, scheint eine ganz tiefe Schicht diese Sozialisierung zu sein. 

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vor 25 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Trotzdem wurde dieser Mann in einer bestimmten Kultur sozialisiert und das bleibt bei aller Offenheit immer irgendwie noch da. Und irgendwann berührst du einen Triggerpunkt und fertig ist der Salat

 

Und was wäre der Schluss aus dieser, wie ich finde sehr zutreffenden, Beobachtung? 

 

Dass es so etwas wie hundertprozentige Integration oder auch Assimilation nicht gibt?

 

Und was sagt das für das Zusammenleben verschiedener Kulturen in einem gemeinsamen Land aus? 

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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:
vor 28 Minuten schrieb Die Angelika:

Trotzdem wurde dieser Mann in einer bestimmten Kultur sozialisiert und das bleibt bei aller Offenheit immer irgendwie noch da. Und irgendwann berührst du einen Triggerpunkt und fertig ist der Salat

 

Und was wäre der Schluss aus dieser, wie ich finde sehr zutreffenden, Beobachtung? 

 

Dass es so etwas wie hundertprozentige Integration oder auch Assimilation nicht gibt?

 

Und was sagt das für das Zusammenleben verschiedener Kulturen in einem gemeinsamen Land aus? 

 

Es ist eigentlich viel einfacher. Integration ist ein Generationenprojekt - drei Generationen Minimum im besten Fall. 

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

Es ist eigentlich viel einfacher. Integration ist ein Generationenprojekt - drei Generationen Minimum im besten Fall. 

Merkwürdigerweise haben deutsche Einwanderer in die USA (ich hab je ein Beispiel aus den 1880ern umd eins aus den 1920ern in der Familie) oft keine Generation gebraucht...

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vor 24 Minuten schrieb Flo77:
vor 26 Minuten schrieb Marcellinus:

Es ist eigentlich viel einfacher. Integration ist ein Generationenprojekt - drei Generationen Minimum im besten Fall. 

Merkwürdigerweise haben deutsche Einwanderer in die USA (ich hab je ein Beispiel aus den 1880ern umd eins aus den 1920ern in der Familie) oft keine Generation gebraucht...

 

Dazu kann ich in Unkenntnis der näheren Umstände nichts sagen. In den USA gab es bis in die Zeit des 1. Weltkrieges Gegenden, in den die Menschen lebten wie in Deutschland, deutsch sprachen, deutsche Zeitungen lasen, deutsche Kandidaten wählten. Da gab es keine Notwendigkeit der Integration. Man war gewissermaßen zuhause. Die zweite Mutter meines Vaters (er nannte sie so, natürlich war es eigentlich die zweite Frau seines Vaters) kam aus solch einer deutschen Communitiy in den USA. Da funktionierte der Weg also auch andersherum.

 

Ich denke, auch wenn ich es natürlich nicht weiß, daß es auch heute in den USA noch Gegenden gibt, in die Deutsche einwandern könnten, ohne andere Probleme als die der Sprache zu haben (Deutsch spricht da heute kaum noch jemand, da waren die Verwerfung zweier Weltkriege gründlich), einfach, weil die deutsche Kultur ein solch prominenter Teil der amerikanischen geworden ist (ich las irgendwo, ca. 50 Mio. Amerikaner sind deutscher Herkunft).

 

Bei anderen Kulturen ist der Sprung größer, besonders wenn die Sprache des Ziellandes nicht Englisch ist. In manchen Ländern dürfte die Assimilation sogar fast unmöglich sein. Ich denke da an Japan zB. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

In den USA gab es bis in die Zeit des 1. Weltkrieges Gegenden, in den die Menschen lebten wie in Deutschland, deutsch sprachen, deutsche Zeitungen lasen, deutsche Kandidaten wählten. Da gab es keine Notwendigkeit der Integration. Man war gewissermaßen zuhause.

Auch das gab es, bei mir war es der Bruder eines 3Ur(?)-Großvaters, der Richtung St. Louis ging. Die Familie sprach bereits in der zweiten Generation kaum noch und in der dritten Generation gar kein Deutsch mehr (nach den Berichten der Nachkommen).

 

Die Urgroßeltern meiner Frau gingen in den 1920ern nach New York und waren spätestens in den 1950er total assimiliert. In den 1960ern hatten sie dann sogar die Konfession/Religion gewechselt.

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Ich habe den fatalen Eindruck, dass dir nicht bewusst ist, dass ein katholischer Vietnamese seinen Katholizismus eventuell auch völlig konträr zu deinem Verständnis von Katholizismus praktizieren könnte. Dieses Schlagwort "religiöser/kultureller Hintergrund" ist so wenig erhellend. SChau dich doch mal schon allein in D um, welche Spielarten von Katholizismus es gibt, die teilweise so ganz und gar nicht kompatibel sind und auch zu heftigem Sprengstoff in Beziehungen führen können.

 

Und was Wunschvorstellungen bezüglich zukünftiger Schwiegerkinder betrifft, kann ich nur sagen, dass das so konkret ne ziemlich heiße Kiste ist, die auch jede Menge zerstören kann.

Ich persönlich halte es da so, dass ich mir sage, dass das Wichtigste ist, dass meine Kinder mit ihren Partnern auskommen und glücklich sind. Und es gibt in Beziehungen so elend viele Möglichkeiten für Unglück, dass da der religiöse/kulturelle Hintergrund in der Menge der Möglichkeiten geradezu untergeht.

Katholische Vietnamesen sind hierzulande nicht als "Troublemaker" bekannt. 

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vor 18 Minuten schrieb Studiosus:
vor 40 Minuten schrieb Marcellinus:

Nun sagt man aber den Deutschen auch nach, daß sie sehr zur Anpassung neigen. ;)

 

Und zur Selbstaufgabe 😉

 

"Eine rasche Anpassungsfähigkeit ist im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf eine nicht hoch genug zu schätzende Tugend,

aber in der Politik führt sie unfehlbar zur Unterwerfung."

(Theodor Barth, liberaler Reichstagsabgeordneter, 1902)

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Die Stadt Konstanz war mal zu ca 60% alt-katholisch.

Heute ist die alt-katholische Gemeinde eine kleine Minderheit.

 

Bei Mischehen war die AKK immer tolerant, die RKK bestand darauf, dass die Kinder römisch sein müssen,

 

Was das langfristig für das Verhältnis Christentum/Islam bedeutet, kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen.

 

Werner

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

@Flo77

Nun sagt man aber den Deutschen auch nach, daß sie sehr zur Anpassung neigen. ;)

 

und man sagt ihnen auch nach, dass genau das zu gewissen dunklen Seiten in ihrer Geschichte beitrug.

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vor einer Stunde schrieb bw83:

Katholische Vietnamesen sind hierzulande nicht als "Troublemaker" bekannt. 

 

Wenn du exklusiv über religiös motivierte "Troublemaker" diskutieren magst, können wir das gerne tun. Ich hatte das Thema etwas weiter gefasst verstanden.

Nun, wir haben z.B: hier in meinem Heimatort zwar keine katholischen Vietnamesen, die man als Troublemaker bezeichnen könnte, dafür aber durchaus so einige Vietnamesen, die aufgrund mangelnden Integrationswillens, ein bisschen für Trouble sorgen. 

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Gerade eben schrieb Die Angelika:

 

Wenn du exklusiv über religiös motivierte "Troublemaker" diskutieren magst, können wir das gerne tun. Ich hatte das Thema etwas weiter gefasst verstanden.

Nun, wir haben z.B: hier in meinem Heimatort zwar keine katholischen Vietnamesen, die man als Troublemaker bezeichnen könnte, dafür aber durchaus so einige Vietnamesen, die aufgrund mangelnden Integrationswillens, ein bisschen für Trouble sorgen. 

Die rennen bestimmt messerschwingend und -stechend durchs Allgäu. Wer kennt sie nicht, die Viet-Butterfly-Boys von Isny.

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vor 17 Minuten schrieb bw83:

Die rennen bestimmt messerschwingend und -stechend durchs Allgäu. Wer kennt sie nicht, die Viet-Butterfly-Boys von Isny.

 

Jetzt nun plötzlich wieder Engführung mit Thema "Messerstecherei"?

Fehlende oder mangelnde Integration zeigt sich nicht unbedingt exklusiv durch die Neigung, Konflikte mit Messern auszutragen. 

Selbstverständlich ist es unangenehmer, wenn Angehörige einer Nation Konflikte messerstechend zu lösen versuchen. Das schreibe ich nur vorsorglich, damit nicht irgendein User meint, ich würde versuchen, Messerstechereien zu bagatellisieren. 

 

 

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

 

Jetzt nun plötzlich wieder Engführung mit Thema "Messerstecherei"?

Fehlende oder mangelnde Integration zeigt sich nicht unbedingt exklusiv durch die Neigung, Konflikte mit Messern auszutragen. 

Selbstverständlich ist es unangenehmer, wenn Angehörige einer Nation Konflikte messerstechend zu lösen versuchen. Das schreibe ich nur vorsorglich, damit nicht irgendein User meint, ich würde versuchen, Messerstechereien zu bagatellisieren. 

 

 

Du bist einfach viel zu stark persönlich in der Thematik behaftet, als dass du auch nur annähernd objektiv urteilen könntest. Hast du durch die Blume selbst mehrfach zugegeben.

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MMn hat Ahmad Mansour dazu eigentlich alles gesagt:

Nach Messer-Angriff: „Wir feiern Multikulti-Gesellschaft, ohne Spielregeln festzulegen“

Das Problem ist falsch verstandene Toleranz vor lauter Multikulti und Arroganz, was "die Gesellschaft" alles zu tun und zu lassen habe, damit die Messerstecher nicht zu Messerstechern werden. Damit werden die Täter zu Opfern gemacht. 

Aus dem verlinkten Artikel zitiert:

Zitat

Unfähigkeit des Westens, seine eigenen Werte selbstbewusst zu kommunizieren und zu verteidigen. Im Namen von Toleranz und Vielfalt entstand eine falsch verstandene Toleranz, die Unterschiede feiert, egal, wie sehr sie unseren Grundwerten widersprechen. Wir feiern eine Multikulti-Gesellschaft, ohne über die Herausforderungen zu reden, ohne die Spielregeln für alle festzulegen, ohne den Menschen, die bei uns leben wollen, klarzumachen: Wer auf Religionsfreiheit pocht, muss auch die Kritik an seiner Religion akzeptieren. Wer von morgens bis abends Toleranz fordert, muss in dieser Gesellschaft gleichzeitig Meinungen ertragen, die ihn und seine Religion hart angehen.    

Doch in Politik und Medien werden solche Themen bewusst vermieden, weil die Beschäftigung damit die „Falschen“ unterstützen könnte. Viele haben Angst vor Shitstorms in den sozialen Medien oder davor, als Rassist und Islamhasser abgestempelt zu werden. Linke Ideologen, die durch Identitätspolitik und Postkolonialismus unterwandert wurden, lehnen solche Diskurse nicht nur ab, sondern bezeichnen jede kritische Auseinandersetzung mit Minderheiten wie Muslimen als „rassistisch“. Egal, ob es um Ausländerkriminalität, Islamismus, Parallelgesellschaften oder Clankriminalität geht. Und wenn darüber gesprochen wird, dann ist die Mehrheitsgesellschaft für alle Missstände verantwortlich.

Man behandelt diese Minderheiten wie unter Artenschutz, man schützt sie vor der eigenen Kritik, man entmündigt sie im Namen von Toleranz.

 

 

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vor 4 Minuten schrieb bw83:

Du bist einfach viel zu stark persönlich in der Thematik behaftet, als dass du auch nur annähernd objektiv urteilen könntest. Hast du durch die Blume selbst mehrfach zugegeben.

 

Also weil ich mit der Thematik tagtäglich zu tun habe, bin ich zu einem objektiven Urteil nicht mehr fähig? Interessante Logik.

Na dann kannst du ja Ahmad Mansours Urteil auch gleich als subjektiv abschmettern, der dürfte nämlich entschieden stärker persönlich mit der Thematik behaftet sein. 😉

 

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vor 36 Minuten schrieb bw83:

Du bist einfach viel zu stark persönlich in der Thematik behaftet, als dass du auch nur annähernd objektiv urteilen könntest.

 

So wie du bei Corona?

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Ahmed Mansour spricht von

Zitat

Unfähigkeit des Westens, seine eigenen Werte selbstbewusst zu kommunizieren und zu verteidigen.

Aber welche Werte hat der Westen eigentlich? 

Das Christentum als Wertebasis ist weggefallen, ohne dass irgendetwas anderes an seine Stelle getreten wäre. Die Werte der meisten Menschen lauten "Ich, ich, ich und ich". Dann vielleicht noch meine Familie (solange die Partnerin gut aussieht bzw. der Partner gut verdient und man auf die Kinder stolz sein kann). Jeder nimmt sich, ohne Rücksicht auf andere, was er kann. 
In dieser Umgebung können Islamisten und andere Extremisten allein deshalb stark werden, weil sie nicht allein sind und weil sie wissen, was sie wollen.

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

Aber welche Werte hat der Westen eigentlich? 

 

Das frage ich mich ehrlich gesagt auch schon lange. 

 

Jedenfalls wundert mich schon lange nicht mehr, warum der (radikale) Islam mit dem Westen so ein leichtes Spiel hat. 

 

 

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vor 12 Minuten schrieb Studiosus:

Jedenfalls wundert mich schon lange nicht mehr, warum der (radikale) Islam mit dem Westen so ein leichtes Spiel hat. 

 

Hat er das wirklich noch?

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