Soulman Geschrieben Samstag um 14:39 Melden Geschrieben Samstag um 14:39 (bearbeitet) Ein Nationalstaat ist die Voraussetzung für jede Form von Demokratie. Ohne eine Nation ist völlig unklar wer wählen darf und ob es erlaubt ist. Was jedoch im letzten Jahrhundert spektakulär zu Grunde gegangen ist, sind kommunistische Gebilde wie die Sowjetunion oder Jugoslawien. bearbeitet Samstag um 14:42 von Soulman Zitieren
MartinO Geschrieben Samstag um 14:41 Melden Geschrieben Samstag um 14:41 vor 1 Minute schrieb Soulman: Ein Nationalstaat ist die Voraussetzung für jede Form von Demokratie. Ohne eine Nation ist völlig unklar wer wählen darf und ob es erlaubt ist. Wobei der Begriff "Nation" nicht so eindeutig ist, wie ihn sich Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts vorstellten. 1 Zitieren
Spadafora Geschrieben Samstag um 14:42 Melden Geschrieben Samstag um 14:42 das ist historisch falsch Zitieren
Soulman Geschrieben Samstag um 14:44 Melden Geschrieben Samstag um 14:44 vor 1 Minute schrieb Spadafora: das ist historisch falsch Wenn man die DDR als Demokratie betrachtet, hast du wohl recht. Zitieren
Spadafora Geschrieben Samstag um 14:45 Melden Geschrieben Samstag um 14:45 Gerade eben schrieb Soulman: Wenn man die DDR als Demokratie betrachtet, hast du wohl recht. ich spreche nicht von der Zeit nach 1945 Zitieren
Shubashi Geschrieben Samstag um 15:23 Autor Melden Geschrieben Samstag um 15:23 (bearbeitet) 41 minutes ago, Spadafora said: das ist historisch falsch Als Österreicher wird man so denken, die Doppelmonarchie ist letztlich an diversen Nationalismen zugrunde gegangen. Nur ist Kakanien eher die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Andererseits war auch Österreich-Ungarn nun mal ein höchst feudalistisches Gebilde, das letztlich zahlreiche eher tribalistische Identitätskonflikte nicht auflösen konnte, weil dem Vielvölkerstaat unmöglich ein Vielnationen-Mikrokosmos folgen konnte. Österreich-Ungarn hätte also die Zwischenstufe des Nationalismus quasi überspringen müssen, was aber ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen gewesen wäre - warum, kann man am Zerfall Jugoslawiens demonstriert sehen, das sozusagen beim Versuch diese Hürde zu überspringen ziemlich brutal ins pulvermann‘sche Grab der Geschichte fiel. bearbeitet Samstag um 15:23 von Shubashi 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben Samstag um 15:24 Melden Geschrieben Samstag um 15:24 Lt. INSA CDU 30%, AfD 22%, dann ferner liefen. Was glaubt Merz denn was das heißen soll? Zitieren
Studiosus Geschrieben Samstag um 15:54 Melden Geschrieben Samstag um 15:54 (bearbeitet) vor 32 Minuten schrieb Flo77: Lt. INSA CDU 30%, AfD 22%, dann ferner liefen. Und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass da nichts mehr weg bzw. dazu kommt. Für einigermaßen realistisch halte ich einen Korridor von bis zu 25% für die AfD bei dieser Wahl (kann natürlich auch noch weniger werden). Die Union wird, vor allem wenn sie Merz etwas unter Kontrolle bringen (vielleicht bietet Söder Hilfe an), aller Voraussicht nach als stärkste Partei mit 30%+- aus den Wahlen hervorgehen. Ob das dann ein befriedigendes Ergebnis für einen CDU-Spitzenkandidaten ist, der mit dem Ziel antrat, die AfD zu halbieren, sei dahingestellt. Ich würde mir in so einem Fall diese Blöße nicht geben und mich nicht zum Kanzler wählen lassen. Aber das ist natürlich eine Stilfrage. Wenn man natürlich fürs Ego oder Portfolio noch die Kanzlerschaft der BRD braucht, dann kommt das nicht in Frage. bearbeitet Samstag um 15:57 von Studiosus Zitieren
Spadafora Geschrieben Samstag um 16:02 Melden Geschrieben Samstag um 16:02 vor 28 Minuten schrieb Flo77: Lt. INSA CDU 30%, AfD 22%, dann ferner liefen. Was glaubt Merz denn was das heißen soll? er kann eine Koalition bilden unter Ausschluss der AfD 1 Zitieren
Soulman Geschrieben Samstag um 16:17 Melden Geschrieben Samstag um 16:17 (bearbeitet) vor 54 Minuten schrieb Shubashi: Als Österreicher wird man so denken, die Doppelmonarchie ist letztlich an diversen Nationalismen zugrunde gegangen. Nur ist Kakanien eher die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Andererseits war auch Österreich-Ungarn nun mal ein höchst feudalistisches Gebilde, das letztlich zahlreiche eher tribalistische Identitätskonflikte nicht auflösen konnte, weil dem Vielvölkerstaat unmöglich ein Vielnationen-Mikrokosmos folgen konnte. Österreich-Ungarn hätte also die Zwischenstufe des Nationalismus quasi überspringen müssen, was aber ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen gewesen wäre - warum, kann man am Zerfall Jugoslawiens demonstriert sehen, das sozusagen beim Versuch diese Hürde zu überspringen ziemlich brutal ins pulvermann‘sche Grab der Geschichte fiel. Wie lässt sich Großbritannien einsortieren? Die haben ihren Feudalismus eigentlich relativ unblutig überwunden. Was haben die so richtig gemacht, dass das United Kingdom immer noch „United“ ist. Die Sprache? bearbeitet Samstag um 16:18 von Soulman Zitieren
Bleze Geschrieben Samstag um 16:18 Melden Geschrieben Samstag um 16:18 vor 53 Minuten schrieb Flo77: Lt. INSA CDU 30%, AfD 22%, dann ferner liefen. Was glaubt Merz denn was das heißen soll? Ich überlege ernsthaft ein wenig Lotto zu spielen. Zitieren
rince Geschrieben Samstag um 17:19 Melden Geschrieben Samstag um 17:19 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Spadafora: er kann eine Koalition bilden unter Ausschluss der AfD Er soll sich Österreich zum Vorbild nehmen? 🤣 bearbeitet Samstag um 17:20 von rince Zitieren
Die Angelika Geschrieben Samstag um 17:34 Melden Geschrieben Samstag um 17:34 vor 2 Stunden schrieb Soulman: Wenn man die DDR als Demokratie betrachtet, hast du wohl recht. Wieso ist das dann falsch? Meines Wissens wurden ehemalige DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung nicht zuerst in die BRD eingebürgert, um wahlberechtigt zu sein. Ich habe das bisher so interpretiert, dass sie aufgrund der politischen Umstände quasi eine doppelte Staatsbürgerschaft hatten, die mit dem Ende der DDR automatisch zu einer einzelnen Staatsbürgerschaft wurde. Zitieren
Shubashi Geschrieben Samstag um 18:32 Autor Melden Geschrieben Samstag um 18:32 2 hours ago, Soulman said: Wie lässt sich Großbritannien einsortieren? Die haben ihren Feudalismus eigentlich relativ unblutig überwunden. Was haben die so richtig gemacht, dass das United Kingdom immer noch „United“ ist. Die Sprache? England hat in Runnymede den Absolutismus übersprungen. In Bezug auf Schottland, und v.a. Irland war es zudem weniger unblutig, gerade letzteres musste tatsächlich mit einer nationalistischen Rebellion seine Freiheit erkämpfen. Zitieren
Cosifantutti Geschrieben Samstag um 19:04 Melden Geschrieben Samstag um 19:04 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Spadafora: er kann eine Koalition bilden unter Ausschluss der AfD Nochmals: je nachdem wie FDP, Linke, BSW und "Sonstige" bei der Wahl abschneiden, hat die Union sogar die doch sehr komfortable Option, zwischen einer Koalition mit der SPD oder den Grünen wählen zu können. Auf jeden Fall ist die AfD in Bezug auf eine Regierungsbeteiligung nach den Wahlen im Februar vollkommen außen vor.... Rein sachlich gesehen sind ja auch die politischen Unterschiede zwischen Union und AfD in verschiedenen Bereichen viel zu groß, als dass man schon von den "Sachthemen" her eine mögliche Koalition auch nur im Ansatz in Erwägung ziehen könnte: EU / Euro / NATO / USA / Russland / Energie..... Dazu noch die grundsätzliche Aufkündigung der Bereitschaft zu einem rationalen, sachlichen, von Argumenten geprägten Diskurs durch Begriffe wie "Altparteiem", "Systemparteien" und "Lügenpresse".... bearbeitet Samstag um 19:08 von Cosifantutti Zitieren
MartinO Geschrieben Samstag um 19:38 Melden Geschrieben Samstag um 19:38 vor 4 Stunden schrieb Shubashi: Als Österreicher wird man so denken, die Doppelmonarchie ist letztlich an diversen Nationalismen zugrunde gegangen. Nur ist Kakanien eher die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Andererseits war auch Österreich-Ungarn nun mal ein höchst feudalistisches Gebilde, das letztlich zahlreiche eher tribalistische Identitätskonflikte nicht auflösen konnte, weil dem Vielvölkerstaat unmöglich ein Vielnationen-Mikrokosmos folgen konnte. Soweit einverstanden. Zitat warum, kann man am Zerfall Jugoslawiens demonstriert sehen, das sozusagen beim Versuch diese Hürde zu überspringen ziemlich brutal ins pulvermann‘sche Grab der Geschichte fiel. Wobei Jugoslawien das Paradebeispiel für ein falsches Verständnis des Nationalismus ist: Warum funktionierte ein Staat, der doch offensichtlich überwiegend aus einem Volk (Serbisch und Kroatisch unterscheiden sich etwa so stark wie Hochdeutsch von einem Hamburger und von einem Bayern; äußerlich kann man sowieso kaum einen Serben von einem Kroaten unterscheiden), das zudem hier wie dort die Unterdrückung durch die "bösen" Mittelmächte erlebt hatte, nicht? Warum funktionierte 50 Jahre vorher Deutschland und Italien (Verständigung zwischen Dialektsprechern verschiedener Regionen ist unmöglich; auch äußerlich sind Unterschiede zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen festzustellen)? Warum funktioniert die Schweiz? Zitieren
Shubashi Geschrieben Samstag um 19:46 Autor Melden Geschrieben Samstag um 19:46 5 minutes ago, MartinO said: Wobei Jugoslawien das Paradebeispiel für ein falsches Verständnis des Nationalismus ist: Warum funktionierte ein Staat, der doch offensichtlich überwiegend aus einem Volk (Serbisch und Kroatisch unterscheiden sich etwa so stark wie Hochdeutsch von einem Hamburger und von einem Bayern; äußerlich kann man sowieso kaum einen Serben von einem Kroaten unterscheiden), das zudem hier wie dort die Unterdrückung durch die "bösen" Mittelmächte erlebt hatte, nicht? Dazu gehört allerdings nicht nur die Sprache - Kroatien ist katholisch, Serbien orthodox. Im Zweiten Weltkrieg standen sie somit auf verschiedenen Seiten, und der Zerfall im Bürgerkrieg zeigte dann, dass diese Spaltung eben wieder zu blutigem Hass auflohen kann. Zitieren
MartinO Geschrieben Samstag um 19:52 Melden Geschrieben Samstag um 19:52 vor 3 Minuten schrieb Shubashi: Dazu gehört allerdings nicht nur die Sprache - Kroatien ist katholisch, Serbien orthodox. Im Zweiten Weltkrieg standen sie somit auf verschiedenen Seiten, und der Zerfall im Bürgerkrieg zeigte dann, dass diese Spaltung eben wieder zu blutigem Hass auflohen kann. Der jugoslawische Staat scheiterte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, was Hitler ausnutzen konnte - obwohl es durchaus auch bei den Kroaten 1918 viele Befürworter eines gemeinsamen Staates mit den Serben gab. König Peter und (vor allem) König Alexander gelang es nicht, die katholischen Kroaten mit einzubeziehen - anders als den Hohenzollern in Deutschland, die von Katholiken zunächst auch skeptisch gesehen wurden. 1 Zitieren
Bleze Geschrieben Samstag um 19:58 Melden Geschrieben Samstag um 19:58 Merz knüpft seine Karriere an die Brandmauer zur AfD. Große Worte wenn man die Situation bedenkt. Wie er allerdings mit Links die Ziele der CDU dann durchsetzen will ist mir schleierhaft. Zitieren
rince Geschrieben Samstag um 20:02 Melden Geschrieben Samstag um 20:02 Ich halte Merz eh nur für einen zum Scheitern verurteilten Übergangs-Kandidaten Zitieren
MartinO Geschrieben Samstag um 20:50 Melden Geschrieben Samstag um 20:50 vor 47 Minuten schrieb rince: Ich halte Merz eh nur für einen zum Scheitern verurteilten Übergangs-Kandidaten Merz dürfte allein wegen seines Alters kein Kandidat für die Ewigkeit sein. Die Frage ist, wer danach kommt. Zitieren
Shubashi Geschrieben Sonntag um 09:01 Autor Melden Geschrieben Sonntag um 09:01 12 hours ago, Bleze said: Merz knüpft seine Karriere an die Brandmauer zur AfD. Große Worte wenn man die Situation bedenkt. Wie er allerdings mit Links die Ziele der CDU dann durchsetzen will ist mir schleierhaft. Durch die neuen Verhältnisse in den Parlamenten müsste eigentlich das Gewicht der Parlamentarier gegenüber den Parteiführungen wachsen, aber leider ist unsere Politik noch so wie zu den Zeiten der „Volksparteien“ organisiert. Die „Brandmauer“ beinhaltet die reale Gefahr, dass irgendwann die AfD als einzige wirkliche Opposition wahrgenommen wird - wer also mit der Regierungspolitik unzufrieden ist, gewinnt den Eindruck, AfD „wählen zu müssen“, weil es nur noch diese Alternativen gibt: die oder „alle anderen“ (welche alle untereinander koalitionsfähig, und daher dann wie eine große fiktive Partei rüberkommen.) Zitieren
mn1217 Geschrieben Sonntag um 09:09 Melden Geschrieben Sonntag um 09:09 (bearbeitet) vor 21 Stunden schrieb Bleze: ... Abschreckung funktioniert auch noch heute. WENN man auch die Möglichkeiten hat. Abschreckung hat nie wirklich funktioniert. Es war teilweise verflixt knapp ( Kubakrise...). Und Abschreckung führt dazu,dass der Schrecken durch einen dummennZufall eintreten kann. Waren es in den 1980ern nicht Sonnenstrahlen,die fast den Atomschlag ausgelöst hätten wenn nicht ein General Befehlsverweigerung begangen hätte? Sich auf sowas zu verlassen,halte ich für sehr riskant. Stärke zeigt sich auch nicht im Militär,das ist eine sehr alte,aber sehr falsche Definition. bearbeitet Sonntag um 09:22 von mn1217 Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Shubashi Geschrieben Sonntag um 09:24 Autor Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben Sonntag um 09:24 4 minutes ago, mn1217 said: Abschreckung hat nie wirklich funktioniert. Es war teilweise verflixt knapp. Waren es in den 1980ern nicht Sonnenstrahlen,die fast den Atomschlag ausgelöst hätten wenn nicht ein General Befehlsverweigerung begangen hätte? Sich auf sowas zu verlassen,halte ich für sehr riskant. Stärke zeigt sich auch nicht im Militär,das ist eine sehr alte,aber sehr falsche Definition. Im Kalten Krieg hat sie für den Bereich des Nordatlantiks letztlich funktioniert - und so wahrscheinlich etlichen Millionen Menschen das Leben gerettet, wenn man die Verheerungskraft der modernen nichtkonventionellen Waffen bedenkt. Wenn Du Deinem Argument ein bisschen praktische Überzeugungskraft verleihen möchtest, wäre es gut, ein paar historische Beispiele zufinden, wie Souveränität und Freiheit ohne militärische Machtmittel wenigstens im Hintergrund gesichert werden konnte. Dass die Gefahr des unbeabsichtigten wie auch beabsichtigten Krieges mit Massenvernichtungswaffen enorm ist, bleibt unbestreitbar. Nur ist sie bisher ein unausrottbares Begleitphänomen des technischen Fortschritts, und ich weiß nicht, wie sie ohne einen globalen und durchsetzbaren Konsens zu ihrer umfassenden Kontrolle in den Griff zu bekommen wäre? Bis dahin rettet uns nur die grausame Logik der Abschreckung vor ihrem Einsatz. 3 1 Zitieren
MartinO Geschrieben Sonntag um 09:26 Melden Geschrieben Sonntag um 09:26 vor 15 Stunden schrieb Die Angelika: Wieso ist das dann falsch? Meines Wissens wurden ehemalige DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung nicht zuerst in die BRD eingebürgert, um wahlberechtigt zu sein. Ich habe das bisher so interpretiert, dass sie aufgrund der politischen Umstände quasi eine doppelte Staatsbürgerschaft hatten, die mit dem Ende der DDR automatisch zu einer einzelnen Staatsbürgerschaft wurde. Da die BRD die DDR nicht anerkannte, galt jeder DDR-Bürger automatisch als deutscher Staatsbürger (betraf vor der Wiedervereinigung nur wenige, aber wer kam und einen DDR-Pass vorlegen konnte, war automatisch Bürger der BRD mit allen Rechten und Pflichten.) Zitieren
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