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Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb rorro:

Hast Du auch mal mit "average Joe" gesprochen oder liest Du nur die Ostküstenblätter? Es sind die in den Augen der "liberals" berühmten "fly over states", die die Wahl entscheiden. Und die Menschen dort mit ihrer Lebensrealität (ja, es gibt Menschen die treffen eine politische Wahl vor dem Hintergrund des eigenen Lebens) haben mit der Ostküstenelite nicht immer viel Schnittmenge.

Übrigens sind es auch Menschen aus den "fly over states", die ihren Ursch für ihre Mitmenschen in der Armee viel eher riskieren als Angehörige der Küsteneliten.

 

Das ist die Krux an unserer Berichterstattung. Niemand redet mit dem Durchschnittswähler. 1., weil nur die Aussagen von Spacken schlagzeilenrelevant sind, und 2., weil die könnten ja was sagen, was der Rest der Welt nicht hören soll. Aber da der ÖRR in den USA nicht so viele Mitarbeiter zum Selbst-Interviewen hat, muß man etwas strikter filtern.

Redet man mal mit Trump-Wählern, hört man ganz andere Gründe, als die kolportierten. Allerdings verstehe ich die Republikaner da auch nicht, sie hätten viel bessere Kandidaten als den, aber offenbar nicht so medienwirksame.

bearbeitet von GermanHeretic
Geschrieben
20 minutes ago, rorro said:

Übrigens sind es auch Menschen aus den "fly over states", die ihren Ursch für ihre Mitmenschen in der Armee viel eher riskieren als Angehörige der Küsteneliten.

Gibt das ihrer Meinung mehr Gewicht? Oder ihrer Stimme bei den Wahlen?

 

Ausserdem stimmt das gar nicht. Wenn man sich mal die Statistik ansieht, dann ist der Anteil von Militärs an der Bevölkerung am höchsten in den folgenden 10 Staaten: South Carolina, Hawaii, Alaska, Florida, Georgia, Colorado, Alabama, Texas, North Carolina, Nevada. Davon gehören höchstens Colorado, Alabama und Nevada zu den "fly over states".

 

Es ist zwar richtig, dass der Anteil in Massachussetts und New York niedriger ist, aber in California und Oregon ist er durchschnittlich oder überdurchschnittlich. Und in den extremsten "fly over states" (ND, SD, MN, NE und IA) ist er niedriger.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Sucuarana:

Gibt das ihrer Meinung mehr Gewicht? Oder ihrer Stimme bei den Wahlen?

 

Ausserdem stimmt das gar nicht. Wenn man sich mal die Statistik ansieht, dann ist der Anteil von Militärs an der Bevölkerung am höchsten in den folgenden 10 Staaten: South Carolina, Hawaii, Alaska, Florida, Georgia, Colorado, Alabama, Texas, North Carolina, Nevada. Davon gehören höchstens Colorado, Alabama und Nevada zu den "fly over states".

 

Es ist zwar richtig, dass der Anteil in Massachussetts und New York niedriger ist, aber in California und Oregon ist er durchschnittlich oder überdurchschnittlich. Und in den extremsten "fly over states" (ND, SD, MN, NE und IA) ist er niedriger.

 

Von den von Dir genannten Staaten haben nur Hawaii und Nevada 2020 mehrheitlich die Demokraten gewählt (wenn mich meine Geographiekenntnisse anhand des Bildes nicht täuschen, habe nicht mehr genau nachgeschaut).

Geschrieben

Nein, auch Georgia und Colorado. Und andere demokratisch wählende Staaten (wie Oregon, Arizona und Virginia) schicken überdurchschnittlich viele junge Leute ins Militär.

 

Dazu kommt, dass die Staaten der USA in ihrer Größe so unterschiedlich sind. Obwohl Kalifornien nur einen durchschnittlich hohen ANTEIL seiner Bevölkerung im Militär hat, ist es der Staat mit der bei weiten höchsten ABSOLUTEN Zahl Soldaten, einfach weil es so viele Einwohner hat (ungefähr doppelt so viele wie Texas oder NY).

Geschrieben
36 minutes ago, Sucuarana said:

Gibt das ihrer Meinung mehr Gewicht? Oder ihrer Stimme bei den Wahlen?


Die republikanischen Stimmen haben bei der Wahl mehr Gewicht, weil es ja um die Wahlmännerstimmen geht, nicht um die Mehrheit der Wählerstimmen. Zum letzten Mal hat ein republikanischer Bewerber 2004 die Mehrheit der US-Wähler hinter sich (Bush jr.), davor 1988 (Bush sen.).

 

Geschrieben
1 hour ago, rorro said:

Mitmenschen in der Armee


Es hat auch noch nie ein US-Präsident sie dafür geringer geschätzt und öffentlich herabgewürdigt.

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb Shubashi:

Es hat auch noch nie ein US-Präsident sie dafür geringer geschätzt und öffentlich herabgewürdigt.

 

Das können die Menschen vor Ort wahrscheinlich besser bewerten.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb rorro:

Übrigens sind es auch Menschen aus den "fly over states", die ihren Ursch für ihre Mitmenschen in der Armee viel eher riskieren als Angehörige der Küsteneliten.

Weil es da am Ursch der Welt keine anderen Jobs gibt.

Und die Angehörigen der Eliten waren schon immer draussen. Während des Vietnamkrieges wurden die Söhne der Senatoren etc. bevorzugt im sicheren Heimatschutz eingesetzt, während irgendwann nur noch die Hälfte der Wehrpflichtigen ihren Einsatz in Vietnam überleten.

Geschrieben (bearbeitet)
1 hour ago, GermanHeretic said:

 

Das ist die Krux an unserer Berichterstattung. Niemand redet mit dem Durchschnittswähler. 1., weil nur die Aussagen von Spacken schlagzeilenrelevant sind, und 2., weil die könnten ja was sagen, was der Rest der Welt nicht hören soll. Aber da der ÖRR in den USA nicht so viele Mitarbeiter zum Selbst-Interviewen hat, muß man etwas strikter filtern.

Redet man mal mit Trump-Wählern, hört man ganz andere Gründe, als die kolportierten. Allerdings verstehe ich die Republikaner da auch nicht, sie hätten viel bessere Kandidaten als den, aber offenbar nicht so medienwirksame.


Mich würden wirklich mal Quellen interessieren, die mir die Motivation der Trump-Unterstützer verständlich machen. „Bessere“ Kandidaten haben halt das Problem, dass die überwältigende Mehrheit der republikanischen Wähler die nicht will, und laut @rorro werden sie schon wissen, warum.

Lt. Umfragen ist mit Abstand das wichtigste Thema für die Wähler die ökonomische Lage, und hat die jetzige Regierung das Problem der hohen Inflation und auch hoher Zinsen.

Quote

Both presidents’ economic records have been defined by the pandemic and its aftershocks. The covid crisis upended the job market, stoked decades-high inflation and added trillions of dollars to the federal debt.

The economy today is vastly different than it was in 2017, when Trump took office. But the data shows just how each administration has left its mark: Biden, by adding 14 million jobs in less than three years, bringing the Black unemployment rate to a record low and reducing student loan debt by billions. Trump, meanwhile, presided over a period of low inflation, low interest rates and low gas prices.


Mein Eindruck ist da bisher, dass viele Wähler da keine Makrodaten interessieren, sondern eben ganz klar, was sie persönlich in der Tasche haben und wieviel sie damit kaufen können.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb Shubashi:

Mein Eindruck ist da bisher, dass viele Wähler da keine Makrodaten interessieren, sondern eben ganz klar, was sie persönlich in der Tasche haben und wieviel sie damit kaufen können.

Aber das überrascht dich nicht wirklich?

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Shubashi:


Mich würden wirklich mal Quellen interessieren, die mir die Motivation der Trump-Unterstützer verständlich machen. „Bessere“ Kandidaten haben halt das Problem, dass die überwältigende Mehrheit der republikanischen Wähler die nicht will, und laut @rorro werden sie schon wissen, warum.

Lt. Umfragen ist mit Abstand das wichtigste Thema für die Wähler die ökonomische Lage, und hat die jetzige Regierung das Problem der hohen Inflation und auch hoher Zinsen.


Mein Eindruck ist da bisher, dass viele Wähler da keine Makrodaten interessieren, sondern eben ganz klar, was sie persönlich in der Tasche haben und wieviel sie damit kaufen können.

und mehr kann man von einem Wähler auch nicht verlangen

Geschrieben
vor 52 Minuten schrieb Shubashi:

Mich würden wirklich mal Quellen interessieren, die mir die Motivation der Trump-Unterstützer verständlich machen.

 

Da habe ich leider keine außer mich selbst, was nur anekdotische Evidenz darstellt. Die Handvoll Leute, mit denen ich gequatscht und mir so eine üble Kontaktschuld aufgehalst habe, sind statistisch natürlich in keinster Weise relevant.

Geschrieben
8 minutes ago, rince said:

Aber das überrascht dich nicht wirklich?


Schwer zu sagen, ich bin halt finanziell, bildungs- und nachrichtenmäßig ziemlich privilegiert, und lebe nicht in den USA. Da fällt ein Urteil leicht.

Wenn ich irgendein abgehängter Malocher aus den Appalachen wäre, würde ich vielleicht anders schreiben (wobei die Wahlentscheidung „republikanisch“ mit dem steigenden Einkommen korreliert. Ich denke daher, dass auch in den USA die Wählermobilisierung ausschlagebend sein wird.)

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Moriz:

Weil es da am Ursch der Welt keine anderen Jobs gibt.

 

Das halte ich für ein Gerücht. Übrigens sind diese fly over states alles andere als der AdW (habe in einem 1 Jahr gelebt).

 

Zitat

Und die Angehörigen der Eliten waren schon immer draussen. Während des Vietnamkrieges wurden die Söhne der Senatoren etc. bevorzugt im sicheren Heimatschutz eingesetzt, während irgendwann nur noch die Hälfte der Wehrpflichtigen ihren Einsatz in Vietnam überleten.

 

Das macht sie und ihre bevorzugten Presseerzeugnisse nicht beliebter.

 

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Shubashi:

Schwer zu sagen, ich bin halt finanziell, bildungs- und nachrichtenmäßig ziemlich privilegiert, und lebe nicht in den USA. Da fällt ein Urteil leicht.

 

Und ist dennoch falsch (wie meines auch). Denn wir können nur von draußen draufschauen. Daß übrigens "nur" die Wirtschaft eine Wahl entscheidet, glaube ich definitiv nicht (ist bei mir auch nicht so).

Geschrieben
51 minutes ago, rorro said:

 

Und ist dennoch falsch (wie meines auch). Denn wir können nur von draußen draufschauen. Daß übrigens "nur" die Wirtschaft eine Wahl entscheidet, glaube ich definitiv nicht (ist bei mir auch nicht so).


Als Deutsche und Europäer ist unsere Perspektive anders. Dass autoritäre Staaten von einem politisch inkompetenten, beratungstesistenten und leicht manipulierbaren Präsidenten profitieren werden, dafür wurde in meinen Augen schon recht überzeugend argumentiert. Für Putin wäre es dumm, jetzt nicht bis November rücksichtslos auf Geländegewinne zu zielen, weil Trump ihm alles (und vielleicht mehr) sofort zugestehen würde. Er schneidet jetzt schon über das Unterhaus die Ukraine von der militärischen Unterstützung der USA ab - und Europa lässt sich gerade (auch dank Herrn Scholz) so gut einschüchtern wie nie.

Die politische „Unberechenbarkeit“ Trumps ist in der zweiten Amtszeit Trumps auch kein Risiko mehr - für ihn ist Militär ja v.a. ein innenpolitisches Machtmittel, außenpolitisch nur was für Loser. China hätte also im Pazifik auch endlich freie Hand.

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Shubashi:

 und Europa lässt sich gerade (auch dank Herrn Scholz) so gut einschüchtern wie nie.

 

Ich weiß echt nicht, was ich in der akuten Politik für schlimmer erachten soll, je nachdem woran es denn jetzt liegt. Komplette Blödheit oder den Finsteren Illuminaten-Plan. Wie bekloppt kann man denn sein, sich so einfach abhören zu lassen? Oder kuscheln da alte Schröder-Gazprom-Connections?

Aber wenn man sich mal an die Zimmermann-Depesche erinnert - durch eigentlich geheim zu haltende Blödheit haben wir schon (mindestens) einmal einen Krieg endgültig verloren.

 

vor 28 Minuten schrieb Shubashi:

Die politische „Unberechenbarkeit“ Trumps ist in der zweiten Amtszeit Trumps auch kein Risiko mehr - für ihn ist Militär ja v.a. ein innenpolitisches Machtmittel, außenpolitisch nur was für Loser.

 

Biden wollte die Nationalgarde Texas' unter den Befehl von Washington stellen. So viel zu (Para-)Militär als innenpolitisches Machtmittel.

Geschrieben

Wie auch immer, dieser Faz-Kommentar fasst das Dilemma ganz gut zusammen:

Quote

Ein Teil der Demokraten hoffte wiederum auf eine Alternative zu Biden, weil er einigen zu sehr nach links gerückt war, anderen nicht links genug ist und sich zudem im Nahostkrieg zu sehr auf die Seite Israels gestellt hat. Vor allem aber ist sein Alter eine Bürde: Eine Mehrheit seiner Wähler von 2020 sagt heute, dass er sein Amt nicht mehr effektiv ausüben könne. Bis November kann noch viel passieren. Aus heutiger Sicht wird indes die Frage entscheidend sein, welche Schwäche schwerer wiegt: das erratische und autoritäre Gebaren Trumps oder die Alterserscheinungen Bidens. Angesichts der Herausforderungen, vor denen Amerika steht, ist dies ein höchst bedenklicher Befund für das Land, das lange der Stabilitätsanker der westlichen Welt war.

 

Geschrieben

Die Demokraten müssen mMn wirklich darum beten, dass Biden in den nächsten Monaten keine weiteren geistigen Aussetzer hat. 

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Shubashi:


Das bestätigt nur, dass sich im Mainstream des deutschen Kabaretts seit 50 Jahren politisch nichts bewegt hat.

Immerhin eine Kontinuität.

Welche Art von Bewegung hättest du denn gern? Kabarett hat doch eine klar definierte Aufgabe. Sollen die Kochkurse geben, oder was?

 

Nebenbei ist es ganz und gar nicht Mainstream, dass wir inzwischen auch "Kabarettisten" haben, die Programm für AfD Wähler machen. 

 

 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Thofrock:

Kabarett hat doch eine klar definierte Aufgabe.

 

Die war einmal die Kritik der Regierung und nicht Häme von oben nach unten. 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb GermanHeretic:

Allerdings verstehe ich die Republikaner da auch nicht, sie hätten viel bessere Kandidaten als den, aber offenbar nicht so medienwirksame.

Die Republikaner verdienen nichts anderes als Trump. Und deshalb ist er auch ihr bester Kandidat. 

 

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die war einmal die Kritik der Regierung und nicht Häme von oben nach unten. 

'Kritik an der Regierung' ist bestimmt das, was er mit 'Programm für AfD-Wähler' meint. Ein auflinker Teutscher mit Moral und Anstand und Haltung kritisiert die Regierung schliesslich nicht!

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die war einmal die Kritik der Regierung und nicht Häme von oben nach unten. 

Och komm, dein Klientel wird doch von RTL eigentlich gut versorgt. Für dich gibt es Barth und Nuhr, letzteren sogar in der ARD. 

Geschrieben
4 hours ago, Shubashi said:


Mich würden wirklich mal Quellen interessieren, die mir die Motivation der Trump-Unterstützer verständlich machen. „

Quellen findest du vor allem wenn du in die unterirdischen Niveaus der sozialen Medien absteigst aber das willst du dir wohl nicht antun. Ganz klar Grund Nummer 1: die mexikanische Grenze. Nur dass das relativ harmlos ist im Vergleich was in Europa abgeht. Allerdings liegt Trump noch lange nicht so gut im Rennen wie oft angenommen wird. Er hat eine Mehrheit (aber längst nicht alle) Republikaner hinter sich. Und vor allem hat er ein immenses negatives Wählerpotential. Leute die idr den Hintern am Wahltag nicht hieven werden dies tun um Trump zu verhindern. War schon vor 4 Jahren so. Biden gewann die "popular vote" mit etwa 7 Mio Stimmen.

 

Ich stimme dir aber zu - es ist ein Trauerspiel dass die beiden Parteien nix besseres ins rennen schicken können als diese beiden alten Dattergreise. Einer gehört ins Altersheim und der andere in den Knast.

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