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Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb rorro:

 

Aktuell kann man eher fragen, wie lange es die FDP noch geben wird.

 

 

Es kann ziemlich viel passieren.

Geschrieben (bearbeitet)
8 hours ago, Cosifantutti said:

 

Das sollte doch jedem AfD-Wähler klar sein, dass die AfD von den anderen Parteien, einschließlich Union, so eingeschätzt wird und es aus diesen prinzipiellen Gründen keinerlei Zusammenarbeit ( = Regierungsbildung ) geben kann…. 

 

Die “Faz” beschreibt nach den jüngsten Wählerbewegungen die AfD als Partei der Arbeiter, Arbeitslosen und Nichtwähler. Dazu ist sie flächendeckend die bevorzugte Partei der Ostdeutschen. Das sind genau diejenigen, die einerseits am meisten die wirtschaftliche und soziale Konkurrenz durch unqualifizierte Zuwanderung zu fürchten haben, zum anderen sich eben durch die alten westdeutschen Parteien nicht vertreten fühlen, weil diese sich fast durchweg aus dem (west)deutschen (Bildungs)bürgertum rekrutieren.

D.h. es sind Leute, die sowieso keine Repräsentanz von den “normalen” Parteien zu erwarten haben - also ist es auch egal, ob sie AfD wählen; ihre Interessen kaum in den Politik sonst eh nicht vor.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben (bearbeitet)

Während der Wahlberichterstattung gestern wurde diese Wählerwanderung noch genauer aufgeschlüsselt. Das Ergebnis war interessant. 

 

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann konnte die AfD an die 2 Millionen Nichtwähler mobilisieren, sodann wechselte fast 1 Million, ich glaube in der Grafik waren es 980.000, von der Union zur AfD, von der FDP zur AfD waren es um die 900.000 und von der SPD zur AfD 680.000.

 

Das ist doch in mehrerlei Hinsicht beachtlich. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben

Ich habe gelesen, dass die BSW wegen der Exit polls verloren hat. Sie überlegen, Karlsruhe anzurufen.

Geschrieben

Ebenfalls beachtlich finde ich das Stadt-Land-Gefälle.

 

Zumindest am Niederrhein ist es extrem auffällig, daß in den eher ländlichen Wahlbezirken Aachen II, Heinsberg, Düren, Erfkreis I und II, Viersen und Kleve die Verwelkten kaum über 10% kommen. In Aachen I (lasst mich raten, hoher Studentenanteil?) sowie in Köln I - III dagegen waren sie extrem stark.

Köln IV hat sie immer noch auf knapp 15%, aber da ist die Bayerbelegschaft wohl ein guter Hemmschuh.

 

Das gleiche Bild zeigt sich auf der anderen Rheinseite: Münster ist tiefgrün, im Münsterland und runter ins Lippische und Paderbornische gehen die Werte teils drastisch nach unten.

 

Sollten die Leute in deren Nachbarschaft die Windparks stehen, etwa etwas gegen die Baumeister haben?

 

Allerdings bis auf Essen III kommen die Grünen noch nicht einmal im Ruhrpott noch über den Bundesdurchschnitt.

 

Dafür sind Gelsenkirchen, Duisburg II und Essen II ziemlich hellblau...

 

https://www.wahlergebnisse.nrw/bundestagswahlen/2025/

Geschrieben

Niedersachsen erscheint mir weniger eindeutig.

 

Göttingen, Braunschweig, Hannover und Osnabrück mit je über 15% sind selbsterklärend.

 

Lüchow-Danneberg-Lüneburg und Osterholz-Verden und Oldenburg-Ammerland dagegen finde ich überraschend, aber da kenne ich die Bevölkerungszusammensetzung auch nicht.

 

In den Bezirken rund um Braunschweig ist es überraschend blau geworden.

 

https://wahlen.statistik.niedersachsen.de/Vision/map.html

Geschrieben (bearbeitet)

Man merkt schon, wo die "Nester" der Bewegung jeweils sitzen. Z. B. bei den Grünen und Linken. Faustregel: Studentenstadt = grün und links stark. 

 

Insgesamt wenig schmeichelhaft für den "akademischen Nachwuchs". Wer allerdings, selbst weil er die falsche Tür erwischt hat, in den letzten 10 Jahren einmal eine Universität von innen gesehen hat, den wird das kaum wundern. Und gewisse "pro-palästinensische", um nicht zu schreiben antisemitische Untriebe, komplettieren das Bild. Und natürlich die tapferen Gegen Rechts-Demonstrierer.

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben (bearbeitet)
15 minutes ago, Flo77 said:

Niedersachsen erscheint mir weniger eindeutig.

 

Göttingen, Braunschweig, Hannover und Osnabrück mit je über 15% sind selbsterklärend.

 

Lüchow-Danneberg-Lüneburg und Osterholz-Verden und Oldenburg-Ammerland dagegen finde ich überraschend, aber da kenne ich die Bevölkerungszusammensetzung auch nicht.

 

In den Bezirken rund um Braunschweig ist es überraschend blau geworden.

 

https://wahlen.statistik.niedersachsen.de/Vision/map.html

 

Bei uns hat erststimmenmäßig überall die Union ihre Kandidaten durchgebracht außer in Lübeck (SPD) und Kiel (grün), bei insgesamt 11 Wahlkreisen. Eine CDU-Kandidatin (Flensburg) fällt dem neuen Wahlrecht zum Opfer, sie hat zwar ihren Wahlkreis gewonnen, aber die Wahl prozentmäßig über die Liste verloren. (Habeck war der Gegenkandidat dort, sie hat ihn besiegt, aber dadurch mit dem geringsten Vorsprung im Land.)

 

Was ich krass finde:

schaut man sich hier mal die Stimmenverteilung in der Fläche an, ist Deutschland gespalten wie im Kalten Krieg.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben (bearbeitet)

Interessant bis grotesk auch die Diskussionen, die jetzt bei der gebeutelten FDP beginnen. Vor allem hinsichtlich Parteivorsitz: Die Frau mit dem Doppelnamen, Oma Courage, wird als heiße Kandidatin gehandelt. Dann braucht die Partei 2029 überhaupt nicht mehr antreten. Vielleicht macht Kubicki seine Ankündigung wahr und kandidiert ebenfalls für den Vorsitz. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Shubashi:

 

 

Was ich krass finde:

schaut man sich hier mal die Stimmenverteilung in der Fläche an, ist Deutschland gespalten wie im Kalten Krieg.

Schwarz-blau 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Shubashi:

Was ich krass finde:

schaut man sich hier mal die Stimmenverteilung in der Fläche an, ist Deutschland gespalten wie im Kalten Krieg.

Das halte ich für einen sehr schrägen Vergleich, da er voraussetzt, daß die CDU für ein linkes Gesellschaftmodell steht und die AfD für ein rechtes.

 

Nun gut, wenn man länger drüber nachdenkt, stimmt das wahrscheinlich sogar, aber wenn man der CDU ihre propagierte Rolle als Konservative Partei abnehmen will, heißt das nur, daß Deutschland bis auf einige wenige Flecken schlicht national-konservativ gewählt hat. Eigentlich eine überraschende Einigkeit.

Geschrieben (bearbeitet)

Nur dass diese Spaltung, anders als im Kalten Krieg, künstlich herbeigeschrieben ist. Sind wir doch mal ehrlich, auch wenn sich Merz - bei einer Million Flüchtlinge zur AfD verständlich - um eine maximale Abgrenzung bemüht: In wesentlichen Fragen sind sich Union und AfD doch vollkommen einig. Vieles, was als trennendes Hindernis aufgebauscht wird, ist parteipolitischer Popanz. Und dann gibt es natürlich tatsächlich einige Punkte (Verhältnis zu Russland, die Westbindung mit Blick auf Amerika steht perspektivisch mehr bei der AfD als bei der Union), über die man verhandeln müsste. Aber anders als bei Schwarz und Grün z. B., die sich in unterschiedlichen Universen aufhalten, befinden sich Union und AfD zumindest der Sache nach in derselben Umlaufbahn.

 

Die Differenzen sehe ich übrigens hauptsächlich durch den Linksruck der CDU bedingt und weniger durch das Programm der AfD.

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben

Das Land ist gespalten wie zur Zeit der Reformation 

Geschrieben (bearbeitet)

Im Übrigen kann man die AfD schwerlich als reines Ostphänomen betrachten. Sicher, im Westen der Republik gewann die Union mit überwiegender Mehrheit. Noch. Das kann, je nach Erfolg der nächsten Koalition, auch in Zukunft anders aussehen. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
1 minute ago, Flo77 said:

Das halte ich für einen sehr schrägen Vergleich, da er voraussetzt, daß die CDU für ein linkes Gesellschaftmodell steht und die AfD für ein rechtes.

 

Nun gut, wenn man länger drüber nachdenkt, stimmt das wahrscheinlich sogar, aber wenn man der CDU ihre propagierte Rolle als Konservative Partei abnehmen will, heißt das nur, daß Deutschland bis auf einige wenige Flecken schlicht national-konservativ gewählt hat. Eigentlich eine überraschende Einigkeit.

 

Es ist für mich halt in dem Sinne erklärlich, weil die soziale Repräsentanz in West und Ost anders ist: die gesellschaftlichen Führungspositionen setzen wesentlich immer noch eine westdeutsche Biographie voraus. Deshalb kann man im Osten ruhig AfD wählen, Paria bleibt eh Paria (um es mal etwas polemisch zu überspitzen).

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Einsteinchen:

Das Land ist gespalten wie zur Zeit der Reformation 

Da verliefen die Grenzen aber völlig anders.

 

Geschrieben
Gerade eben schrieb Shubashi:

 

Es ist für mich halt in dem Sinne erklärlich, weil die soziale Repräsentanz in West und Ost anders ist: die gesellschaftlichen Führungspositionen setzen wesentlich immer noch eine westdeutsche Biographie voraus. Deshalb kann man im Osten ruhig AfD wählen, Paria bleibt eh Paria (um es mal etwas polemisch zu überspitzen).

Das wird sicherlich eine Rolle spielen - eine ungute Rolle.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Aus Sicht der Altparteien würde mich ja mal interessieren, was in Kaiserslautern passiert ist:

 

https://rlp-btw25.wahlen.23degrees.eu/wk/0000000000000/overview

 

 

Den Wahlkreis finde ich auch faszinierend, v.a. weil die SPD das Wahlkreismandat geholt hat, aber bei den Zweitstimmen auf Platz 3 (!) liegt. Offensichtlich viel Stimmen-Splitting von grünen und linken Wählern.

Geschrieben

"Immerhin" wird es wohl ein 2er Bündnis werden. 
Und das ohne Merkel, das lässt mich etwas hoffen.
Bei der SPD verweigern sich ja nicht alle einer Migrationswende beispielsweise.
Mit den Grünen wäre das nicht möglich gewesen. 

Um Lindner in der FDP ist es nicht schade, um Kubicki tuts mir etwas leid. 

Wenn jetzt noch Esken verschwindet dann wäre das ein Anfang. 
Mützenich ist ja zum Glück auch raus. 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Flo77:

Da verliefen die Grenzen aber völlig anders.

 

Ich meine, die ganze Welt sehnt sich nach einer Neuordnung. Wenn es ohne Blutvergießen ginge, würde ich die Welt neu ordnen. Trump, Putin und Xi träumen heimlich davon....

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Aristippos:

Den Wahlkreis finde ich auch faszinierend, v.a. weil die SPD das Wahlkreismandat geholt hat, aber bei den Zweitstimmen auf Platz 3 (!) liegt. Offensichtlich viel Stimmen-Splitting von grünen und linken Wählern.

Vielleicht lag es am SPD-Direktkanditaten: https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Mieves

 

Scheint ja kein Träumer zu sein.

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