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Politik für Interessierte


Shubashi

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vor 7 Stunden schrieb rince:

Wie wäre es mit: Stopp der illegalen Migration. Konsequentes Abschieben von kriminellen Migranten. Kein Bleiberecht für Kriminelle mit Migrationshintergrund und doppelter Staatsbürgerschaft.

Wäre ein richtiger Weg. Vielleicht zu naheliegend.

Und wenn suchen sich die Behörden den Falschen zum Abschieben aus. (zumindest mMn)

 

vor 7 Stunden schrieb Aristippos:

Richtig. Man hat den Sozialstaat immer weiter aufgebläht und denen, die arbeiten, immer größere Belastungen zugeschanzt. Die kommen jetzt an ihre Grenzen. Aber was soll man tun? Die Rentner wollen Renten, die Beamten Pensionen, und die Migranten Stütze - irgendjemand wird dafür arbeiten müssen, von nix kommt nix.

Das von mir Gefettete scheint noch nicht durchgehend bekannt und verstanden zu sein.

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vor 10 Stunden schrieb Aristippos:

Der Hintergrund ist sehr einfach: Die stündliche Arbeitsproduktivität sinkt in Deutschland seit Jahren. 

Das halte ich zwar für eine abwegige Behauptung. Aber selbst wenn es so wäre, wirst du jetzt nicht behaupten wollen man würde das mit Überstunden beheben. Damit erreicht man selbstverständlich genau das Gegenteil.

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vor 6 Stunden schrieb rorro:

 

Wenn's los geht, rechtzeitig in Gold investieren.

Der Ratschlag ist auch schon einige Jahrzehnte alt und hat niemandem geholfen. 

 

vor 6 Stunden schrieb rorro:

an Aktien kommen dann nur außereuropäische Titel in Betracht.

China, Russland, Argentinien, Mexiko, Saudi-Arabien und Ruanda?

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vor 12 Stunden schrieb laura:
vor 12 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Genau. Konsequenzen also: Ausländer raus ...  Keine Migration mehr aus muslimischen Ländern...

 

Offen gestanden: Mir würde es erstmal reichen, wenn man hierzustadt einen vernünftigen Jugendtreff auch für junge Leute mit Migrationshintergrund einrichten und die Polizeipräsenz an den kritischen Stellen erhöhen würde. 

Wenn es keine Angebote gibt, muss man sich nicht wundern, dass die jungen Männer mit einer Dose Bier im Bahnhofsbereich rumhängen und dabei auch mal Passanten angreifen. 

 

Hast du was Falsches gegessen oder was ist los?

Von "Ausländer raus" habe ich nichts geschrieben.

Ich habe diesen Artikel verlinkt, weil es mich überrascht hat, dass Politiker tatsächlich erkannt haben, dass wir da ein Problem haben.

Ich weiß auch grad nicht, ob ich dich richtig verstehe....Gibt es bei euch überhaupt keinen Jugendtreff? Oder keinen vernünftigen Jugendtreff? Oder meinst du, es müsste einen speziell für Jugendliche mit Migrationshintergrund geben?

Also ich arbeite in einem kleinen Kaff. Wir haben da leider auch das benannte Problem. Es gibt aber dort sowohl einen mE vernünftigen Jugendtreff und auch Outdoorangebote für Jugendliche. 

Ich habe den Eindruck, dass du mit deinem letzten Satz dem Irrtum erliegst, dass mit hinreichend entsprechenden (freizeit- und sozialpädagogischen) Angeboten alle Probleme mit Jugendlichen mit oder auch ohne Migrationshintergrund gelöst werden könnten. Zudem ist das klassische Täter-Opfer-Umkehr. Der arme Jugendliche kann ja angesichts mangelnder Angebote gar nicht anders als rumzuhängen, zu saufen und böse Establishement-Passanten angreifen. 

 

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vor 12 Stunden schrieb Shubashi:


Ich versuche jetzt mal eine „Problemverbindung“: auch die innere Sicherheit wird ein Stück weit „automatisiert“ werden müssen, in zahlreichen Aspekten. Das gleiche gilt für „Integration“ - hier reichen die Ressourcen halt auch nicht aus.

Hier wird z.B. ein interessantes Projekt beschrieben, um die psychosoziale Betreuung von Zuwanderern zu verbessern - aber es fehlen die personellen Ressourcen.

Keine Ahnung, wie man sowas automatisiert.

 

Nö. Das kannst du dir abschminken, dass das mit hinreichend personellen Ressourcen zu lösen wäre. Da wird leider immer ein vermutlich nicht unbeträchtlicher Prozentsatz so problematisch bleiben wie er ist.

JA ich weiß, dass ich etwas pessimistisch rüberkomme, aber das ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund. 

Und solange wir dabei bleiben, wieder und wieder die Verantwortung dafür von ihnen auf die Gesellschaft zu verlagern, wird sich da auch nichts ändern.

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vor 40 Minuten schrieb Die Angelika:

Da wird leider immer ein vermutlich nicht unbeträchtlicher Prozentsatz so problematisch bleiben wie er ist.

Warum "leider"? Das ist doch nur die Projektion Deines Integrationswunsches, den die Betroffenen aber doch gar nicht teilen. Was ihr gutes Recht ist. Jeder soll ja grundsätzlich leben dürfen, wie es ihm beliebt.

 

Im Zuge des Interessensausgleich zwischen den übrigen Mitbürgern und diesen Individualisten ist letzteren dann eben sehr eindringlich nahezulegen, sich eine Gesellschaft zu suchen in der sie mit ihrer Individualität keinen Interessensausgleichkonflikt mit ihren Mitmenschen provozieren (oder die größeren Chancen haben, diesen zu gewinnen). Die Welt ist groß und unter den 192 Staaten dieser Welt gibt es sicherlich einige, die dafür in Frage kommen.

bearbeitet von Flo77
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Z

8 hours ago, Flo77 said:

Interessensausgleich


Dazu stand heute morgen ein kleiner Artikel in unserer Zeitung. Lt. einer neueren Untersuchung entwickeln sich die kulturellen Werte in der Welt aktuell eher auseinander statt in eine ähnliche Richtung.

Wo westliche Gesellschaften in Hochlohnländern tendenziell liberaler werden, neigen z.B. asiatische Länder nicht dazu.

Warum sollte sich also irgendwer an unsere Werte anpassen? Wir verlangen es nicht wirklich, die Ursprungsgesellschaften verlangen das Gegenteil. Ein Migrant, der sich anpasst hat also ggf. eher mit Konflikten zu rechnen als einer der sich nicht anpasst.

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vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Warum "leider"? Das ist doch nur die Projektion Deines Integrationswunsches, den die Betroffenen aber doch gar nicht teilen. Was ihr gutes Recht ist. Jeder soll ja grundsätzlich leben dürfen, wie es ihm beliebt.

 

Im Zuge des Interessensausgleich zwischen den übrigen Mitbürgern und diesen Individualisten ist letzteren dann eben sehr eindringlich nahezulegen, sich eine Gesellschaft zu suchen in der sie mit ihrer Individualität keinen Interessensausgleichkonflikt mit ihren Mitmenschen provozieren (oder die größeren Chancen haben, diesen zu gewinnen). Die Welt ist groß und unter den 192 Staaten dieser Welt gibt es sicherlich einige, die dafür in Frage kommen.

 

Das  "leider" drückt in der Tat nur mein individuelles subjektives Bedauern darüber aus, dass der Wunsch, dass sich alle Betroffenen integrieren möchten, meiner Erfahrung nach eben nicht von allen Betroffenen geteilt wird.

Aufgrund meiner vielfältigen, innerhalb gut eines Jahrzehnts gemachten Erfahrungen teile ich im übrigen deine weiters dargelegte Haltung. 

Integration kann nun mal nicht gelingen, wenn der Wunsch nach Integration nicht beiderseits besteht. Wer davon ausgeht, dass das mit noch mehr sozialpädagogische oder sonstigen Angeboten seitens Deutschlands geändert werden könnte, ist mMn naiv. 

 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Wo westliche Gesellschaften in Hochlohnländern tendenziell liberaler werden, neigen z.B. asiatische Länder nicht dazu.

Warum sollte sich also irgendwer an unsere Werte anpassen? Wir verlangen es nicht wirklich, die Ursprungsgesellschaften verlangen das Gegenteil. Ein Migrant, der sich anpasst hat also ggf. eher mit Konflikten zu rechnen als einer der sich nicht anpasst.

(fett duch mich)

Niemand muß sich an unsere Werte anpassen, der das nicht will. Aber der solle dann auch nicht nach Deutschland oder Europa kommen. Nicht mal als Tourist.

Wer aber hier leben will, der muß bereit sein, wesentliche Grundwerte mit uns zu teilen. Welche das sind, daß ist die Frage, die zu klären seit Jahrzehnten mit großem Aufwand vermieden wird.

 

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vor 6 Stunden schrieb Die Angelika:

Wer davon ausgeht, dass das mit noch mehr sozialpädagogische oder sonstigen Angeboten seitens Deutschlands geändert werden könnte, ist mMn naiv. 

Leider ist die links-grünen Blase voll von naiven Realitätsverweigeren

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GermanHeretic
vor einer Stunde schrieb Flo77:

Die FDP hat doch auch den Schuss nicht gehört.

 

Oder das hier: https://www.derwesten.de/politik/fdp-strack-zimmermann-mutter-courage-e-id300879478.html

 

Ich würde es ja unter putin-freundlicher Realsatire verbuchen, wenn die Experten es nicht ernstmeinen würden mit ihrer Selbstdemontage. Oder es liegt an der Bildungsmisere, daß in dem Gurkenverein niemanden aufgefallen ist, was sie da als wählergewinnende Reklame verzapfen. Oder das Schambewußtsein ist soweit im Keller, daß es ihnen wurscht ist, ihre Kandidaten als Kriegsgewinnler zu bejubeln.

 

 

bearbeitet von GermanHeretic
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Hat sich jemand das Rededuell zwischen Höcke und Voigt angeschaut?

 

Ich habe gerade nur mal wieder einen Schleudertrauma-Anflug bekommen, weil ich in einem Kommentar darüber gelesen habe, Höcke hätte einmal eine bedrohliche und gewaltverheissende Formulierung benutzt, als er sagte, Voigt würde eine Docke Lippe riskieren.

 

Also für mich ist das seit Kindheitszeiten an eine ganz normale Redewendung, wenn jemand frech und vorlaut ist. Sieht das Internetz übrigens genau so:

 

https://de.wiktionary.org/wiki/eine_dicke_Lippe_riskieren

 

Nichts von wegen bedrohlich oder gewaltverheissend. 

 

Aber ohne missgünstige Unterstellungen geht es wohl halt nicht, fing doch der Artikel auch schon mit der weinerlichen Feststellung an, dass das Duell Höcke nicht entlarvt habe. So musste der Schreiberling offensichtlich krampfhaft nach etwas Dreck zum werfen suchen. 

 

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Ich habe immer mehr den Eindruck, es geht gar nicht gegen Rechtsextremismus, sondern nur noch gegen eine zunehmend erfolgreiche politische Konkurrenz.

Da mag man Hunderttausende auf die Straße bringen - wenn Millionen die neue Konkurrenzpartei wählen sieht es halt finster aus für die Etablierten.

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GermanHeretic
vor 40 Minuten schrieb rince:

Hat sich jemand das Rededuell zwischen Höcke und Voigt angeschaut?

 

Ja, hab' ich. Bzgl. des Zitats aus seinem Buch hat Höcke in der Tat affig reagiert. Natürlich war der als Frage getarnte Vorwurf ein wenig aus dem Kontext gerissen, es wäre besser gewesen, er hätte das Ding dabei gehabt. Schauen wir uns die Passage dochmal an, in der es eine Anwort auf eine Frage bzgl. K-Wort-Menschen ist (weite Teile des Buches sind im Interview-Stil geschrieben oder tatsächlich eins gewesen - ich hab's nicht komplett gelesen):

 

Zitat

Es gibt neben dem asozialen, großmäuligen und unverschämten Typus, den Sie da wohl meinen, auch eine ganze Zahl von äußerst sympathischen, freundlichen und gesitteten Muslimen, mit denen man sich durchaus ein langfristiges Zusammenleben vorstellen kann – wenn unsere Rechtsordnung und Leitkultur ohne Einschränkungen anerkannt wird. Wer allerdings wie die Migrationsbeauftragte der letzten Bundesregierung, Aydan Özoğuz, jenseits der Sprache nicht einmal eine spezifisch deutsche Kultur erkennen kann und dann noch ungeniert mit deutschen Steuergeldern sich ein schickes Leben finanzieren läßt, hat in unserem Land tatsächlich nichts verloren. Freilich kann man auch den Einheimischen nicht aufzwingen, sich mit völlig fernliegenden Befindlichkeiten zu beschäftigen, als hätten sie selbst nicht genügend Probleme.

 

Die Nummer um den Brexit fand ich auch lachhaft, die große Wirtschaftskatastrophe ist für GB defintiv nicht gekommen, eine Tatsache, für deren Nennung Höcke ausgelacht worden ist, allerdings hat er komplett übersehen (was er mit den meisten gemein hat), daß GB den Commenwealth als Absatzmarkt hinter sich hat, D'land hätte da weitaus größere Probleme, wenn der europäische Markt wegfiele. Was er im übrigen nicht tun muß, nur weil das Polit- und Bürokratiemonster EU wegfiele. Keine EU muß ja nicht zwangsläufig heißen, ab jetzt wieder Zölle auf alles. Am EU-Binnenmarkt nehmen ja auch Länder teil, die gar nicht in der EU sind - Norwegen, Island, Liechtenstein.

 

Ansonsten die üblichen Populismen und Polarisierungen von allen.

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Es gibt Dinge,die muss ich mir nicht ansehen.

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Am 10.4.2024 um 09:00 schrieb Aristippos:

Der Hintergrund ist sehr einfach: Die stündliche Arbeitsproduktivität sinkt in Deutschland seit Jahren. Der Sozialstaat kann aber nur verteilen, was auch erwirtschaftet wird. Da die Ausgaben des Sozialstaates in den nächsten Jahren explodieren werden, muss mehr produziert werden, um ihn zu finanzieren. Da die Produktivität nicht mehr steigt, bedeutet das mehr Arbeitsstunden. Oder halt weniger Sozialstaat.

 

Mehr Produktivität geht auch mit Innovation. Aber sicher nicht mit völlig überarbeiteten Menschen. 

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vor 36 Minuten schrieb mn1217:

Aber sicher nicht mit völlig überarbeiteten Menschen. 

 

Und wo siehst du diese "völlig überarbeiteten Menschen". Nein, lautes Stöhnen ist für sich noch kein Zeichen von Überarbeitung. 

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vor 38 Minuten schrieb mn1217:

Mehr Produktivität geht auch mit Innovation.

 

Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen: immer mehr Menschen werden durch Maschinen und KI ersetzt. Allerdings werden sie damit auch entbehrlich. Sie sollten also nicht erwarten, daß man ihnen weiterhin rote Teppiche ausrollt.

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vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen: immer mehr Menschen werden durch Maschinen und KI ersetzt. Allerdings werden sie damit auch entbehrlich. Sie sollten also nicht erwarten, daß man ihnen weiterhin rote Teppiche ausrollt.

Also nichts Neues unter der Sonne. So läuft das doch schon seit Beginn der Industrialisierung. Und wo stehen wir jetzt damit? Bei einem allgemeinen Wohlstand, der früher undenkbar war. Freiwerdende Arbeitskräfte ermöglichen neue Produkte und Dienstleistungen. Die DDR hatte zwar relativ viele Arbeitskräfte, war aber vergleichsweise wenig produktiv. Weshalb viele lieber vorgestern als gestern in den produktiveren (und freieren) Westen rüber wollten.

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

 

Mehr Produktivität geht auch mit Innovation. Aber sicher nicht mit völlig überarbeiteten Menschen. 

 

Wo beginnt Überarbeitung?

Mein Kollege ist seit 6 Monaten im Krankenstand, seither muss ich das mit auffangen. Nein, ich habe bis heute noch keine Vertretung für ihn bekommen.  Mittlerweile habe ich Überstunden im 3stelligen Bereich. 

Jo, ist derzeit heftig. Die Alternative ist, dass die Maßnahme den Bach runtergeht und weniger Arbeit da ist, aber dann halt auch, wenn mein Kollege wiederkommt.

Mittlerweile habe ich meiner Vorgesetzten signalisiert, dass ich dieses Arbeitspensum ein weiteres halbes Jahr weder leisten kann noch will

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vor 10 Minuten schrieb Moriz:
vor 37 Minuten schrieb Marcellinus:

Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen: immer mehr Menschen werden durch Maschinen und KI ersetzt. Allerdings werden sie damit auch entbehrlich. Sie sollten also nicht erwarten, daß man ihnen weiterhin rote Teppiche ausrollt.

Also nichts Neues unter der Sonne. So läuft das doch schon seit Beginn der Industrialisierung. Und wo stehen wir jetzt damit? Bei einem allgemeinen Wohlstand, der früher undenkbar war. Freiwerdende Arbeitskräfte ermöglichen neue Produkte und Dienstleistungen. Die DDR hatte zwar relativ viele Arbeitskräfte, war aber vergleichsweise wenig produktiv. Weshalb viele lieber vorgestern als gestern in den produktiveren (und freieren) Westen rüber wollten.

 

Ja, das ist richtig und auch nicht. Ja, das läuft so seit dem Beginn der Industrialisierung. Damals wurden aber vor allem Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ersetzt. Den nächste Schub der Automatisierung habe ich noch selbst erlebt, von den Arbeitshallen voll mit Industriearbeitern, zu den heutigen Hallen, in den fast nur noch Roboter werkeln. Damals, in den 70er begann übrigens die Arbeitslosigkeit als Dauerphänomen, etwas, was man bis dahin seit dem Kriegsende nicht mehr gekannt hatte. Dann erreichte die Automatisierung auch die Büros, in den es zum Beispiel die Heere von technischen Zeichner erwischt hat, die es heute gar nicht mehr gibt. Und so schlich sich dieser Prozeß immer weiter von der Arbeiterschaft in den Mittelstand. Heute haben selbst hochgezahlte Spezialisten wie Investmentbanker keine Jobgarantie mehr. Insofern muß man aufpassen, daß man aus der Entwicklung nicht die falschen Schlüsse zieht. 

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vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Ja, das läuft so seit dem Beginn der Industrialisierung. Damals wurden aber vor allem Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ersetzt.

Da bin ich mir nicht so sicher, daß das damals schon massiv anfing.

Ich habe mal ein Video gesehen, in dem die Entwicklung der Mähdrescher seit dem zweiten Weltkrieg gezeigt wurde. Anfangs wurde noch ganz klassisch mit der Sense gemäht und das Getreide dann zum trocknen in Garben aufgestellt, bevor es in die Tenne gebraucht und dort von Hand gedrescht wurde. In den 50er fing es mit besseren 'Rasenmähern' an, die man an den Traktor spannte, bis zu den heutigen Riesenmaschinen mit vollklimatisiertem Führerhaus und einer unglaublichen Mähbreite, die einem gleich das fertige Korn liefern.

 

vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Damals, in den 70er begann übrigens die Arbeitslosigkeit als Dauerphänomen, etwas, was man bis dahin seit dem Kriegsende nicht mehr gekannt hatte.

Das könnte auch damit zusammenhängen, daß der Wiederaufbau weitgehend geschafft war und es insgesamt weniger zu tun gab.

Und, eine ganz böse Vermutung: In den 60ern hat man Arbeitskräfte in der Türkei angeworben, damit sie ein paar Jahre hier arbeiten. Nachdem man die ersten 12 Millionen jeweils wieder nach Hause geschickt hatte, konnten die letzten beiden Millionen hier bleiben. Bei rund einer Million Arbeitslosen in den 80er Jahren (in den 70ern vermutlich noch weniger, aber das weiß ich nicht mehr). Über zwei Millionen kletterte die Arbeitslosigkeit erst nach der Wiedervereinigung.

 

vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Dann erreichte die Automatisierung auch die Büros, in den es zum Beispiel die Heere von technischen Zeichner erwischt hat, die es heute gar nicht mehr gibt.

Die technischen Zeichner gibt es vielleicht nicht mehr in Heeren, aber es gibt sie noch. Nicht mehr vor dem Zeichenbrett, sondern vorm Bildschirm.

Die vielen Schreibkräfte, die die Briefe noch von Hand verschickten gibt es so auch nicht mehr, die Rechnungen verschickt der Computer jetzt automatisch.

 

vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Heute haben selbst hochgezahlte Spezialisten wie Investmentbanker keine Jobgarantie mehr.

Da nennst du eine Berufsgruppe, der ich das herzlich gönne :evil:

 

vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Insofern muß man aufpassen, daß man aus der Entwicklung nicht die falschen Schlüsse zieht. 

Ja. Das Problem ist eher, daß die Jobs, die es noch gibt, immer anspruchsvoller werden. Was einen immer größeren Teil der Menschen vom Erwerbsleben ausschließt.

 

Nachtrag: Es gab in den letzen Jahrzehnten nicht nur massive Personaleinsparungen in der Industrie, viele 'einfache' Produktionen sind auch in Billiglohnländer abgewandert. Es gibt in D z.B. kaum noch einen nennenswerte Bekleidungsindustrie. Aber irgendwie haben wir derzeit die höchste Zahl an Arbeitnehmern, die wir jemals hatten.

 

bearbeitet von Moriz
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24 minutes ago, Die Angelika said:

 

Wo beginnt Überarbeitung?

Mein Kollege ist seit 6 Monaten im Krankenstand, seither muss ich das mit auffangen. Nein, ich habe bis heute noch keine Vertretung für ihn bekommen.  Mittlerweile habe ich Überstunden im 3stelligen Bereich. 

Jo, ist derzeit heftig. Die Alternative ist, dass die Maßnahme den Bach runtergeht und weniger Arbeit da ist, aber dann halt auch, wenn mein Kollege wiederkommt.

Mittlerweile habe ich meiner Vorgesetzten signalisiert, dass ich dieses Arbeitspensum ein weiteres halbes Jahr weder leisten kann noch will

 

Ich habe inzwischen ausgehandelt, meine Überstunden für die frühere Rente zu sammeln.

Könntest Du nicht von Vollarbeitszeit reduzieren? Ich würde Vollzeit definitiv nicht mehr schaffen, und denke auch, dass mit den ganzen Nächten, die 67 Jahre schwierig werden könnten.

(Vor einigen Tagen einen Ex-Kollegen gefahren, mit 68 so fertig. Ich möchte das, ehrlich gesagt, nicht für mich. Eigentlich ist gerade die allerschönste Zeit….nicht nur für Arbeit…)

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vor 2 Minuten schrieb Moriz:
vor 20 Minuten schrieb Marcellinus:

Heute haben selbst hochgezahlte Spezialisten wie Investmentbanker keine Jobgarantie mehr.

Da nennst du eine Berufsgruppe, der ich das herzlich gönne :evil:

 

Könnte es sein, daß du das Problem zu emotional betrachtest? ;)

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

 

vor 20 Minuten schrieb Marcellinus:

Insofern muß man aufpassen, daß man aus der Entwicklung nicht die falschen Schlüsse zieht. 

Ja. Das Problem ist eher, daß die Jobs, die es noch gibt, immer anspruchsvoller werden. Was einen immer größeren Teil der Menschen vom Erwerbsleben ausschließt.

 

Ja, das ist die eine Seite, die andere die, daß es auch immer weniger werden. 

 

Die Industrielle Revolution hatte massenhaft qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen, für Arbeiter, Angestellte, Selbständige. Die heutige Welle von Robotik und KI-Automation schafft gerade diese mittlere Ebene der Arbeitsplätze ab. Übrig bleiben wenige hochqualifizierte, für die viele, wie du richtig sagst, einfach zu dusselig sind, und eine große Zahl von Niedrigjobs, die einfach zu schlicht sind, um den Einsatz eines Roboters zu rechtfertigen.

 

Das läßt eine wachsende Schicht von Menschen zurück, die nur noch als Sozialhilfeempfänger in der Statistik vorkommen, und solche Jobs, die kaum noch einer machen will, was durch Einrichtung wie Bürgergeld natürlich auch noch gefördert wird. 

 

Marx wußte noch, daß eine der größten Leistungen des Kapitalismus die Erziehung zur Arbeit war, so sehr, daß seine Nachfahren heute behaupten, Arbeit sei sozusagen ein angeborenes Bedürfnis der Menschen. Die Wirklichkeit belehrt uns all gerade eine Besseren. 

 

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