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Masturbation - Tödliche oder lässige Sünde?


kxg39897

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Ernstgemeinte Frage...

 

Handelt es sich bei Selbstbefriedigung um eine tödliche oder lässige Sünde?

 

Das Thema scheint sehr kontrovers zu sein...

Laut Katechismus scheint es eine tödliche Sünde zu sein.....

In der Bibel gibt es dazu einige Bibelstellen, von denen man "ableiten" kann.

 

Ab wann kam die Handlung der Selbstbefriedigung in den Katechismus?

War es davor in "Ordnung" sich selbst zu befriedigen?

 

Im Voraus vielen Dank für ernstgemeine Antworten.

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vor 35 Minuten schrieb kxg39897:

Handelt es sich bei Selbstbefriedigung um eine tödliche oder lässige Sünde?


Nein, um ein sehr gesundes Training.

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vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:


Nein, um ein sehr gesundes Training.

 

Da "widerspreche" ich Dir nur ungern. Aber mir kommt es so vor als wäre dem Themensteller an einer Antwort vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens, genauerhin der Morallehre der katholischen Kirche, gelegen. Und da sieht das natürlich wieder anders aus. 

 

Aus nichtreligiöser, positiv-biologischer Sicht spricht gegen Selbstbefriedigung in der Tat nichts, wenn man wohl heute auch darum weiß, dass es auch bei der Masturbation Ausprägungen in Form und Häufigkeit gibt, die ins Krankhafte neigen. 

 

 

@kxg39897

 

Dir könnte ich raten die Suchfunktion des Forums zu verwenden. Denn tatsächlich war Selbstbefriedigung und ihre kirchliche Bewegung hier im Forum in der Vergangenheit schon oft Thema. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Aber mir kommt es so vor als wäre dem Themensteller an einer Antwort vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens, genauerhin der Morallehre der katholischen Kirche, gelegen. Und da sieht das natürlich wieder anders aus. 

 

ich weiß! ;)

 

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Aus nichtreligiöser, positiv-biologischer Sicht spricht gegen Selbstbefriedigung in der Tat nichts, wenn man wohl heute auch darum weiß, dass es auch bei der Masturbation Ausprägungen in Form und Häufigkeit gibt, die ins Krankhafte neigen. 


Ja, aber übertreiben kann man selbst joggen und Blumen pflücken! :D

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vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

Handelt es sich bei Selbstbefriedigung um eine tödliche oder lässige Sünde?

 

Lässt sich allgemein nicht beantworten, da dazu die Beurteilung der Schuldhaftigkeit gehört - und diese kann unterschiedlich ausfallen.

 

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

Das Thema scheint sehr kontrovers zu sein...

 

Wer auf Sexthemen fixiert ist, für den mag das so sein.

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

Laut Katechismus scheint es eine tödliche Sünde zu sein.....

 

Nicht immer, siehe oben.

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

In der Bibel gibt es dazu einige Bibelstellen, von denen man "ableiten" kann.

 

Ja.

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

Ab wann kam die Handlung der Selbstbefriedigung in den Katechismus?

 

In Kraft gesetzt wurde der letzte  1992. Wer wann dieses Kapitel schrieb ist nicht bekannt.

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

War es davor in "Ordnung" sich selbst zu befriedigen?

 

Nein, da es stets zur Unzucht gezählt wurde.

 

vor 2 Stunden schrieb kxg39897:

 

Im Voraus vielen Dank für ernstgemeine Antworten.

 

Gerne.

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Cosifantutti
vor 10 Stunden schrieb kxg39897:

Ernstgemeinte Frage...

 

Handelt es sich bei Selbstbefriedigung um eine tödliche oder lässige Sünde?

 

Das Thema scheint sehr kontrovers zu sein...

Laut Katechismus scheint es eine tödliche Sünde zu sein.....

In der Bibel gibt es dazu einige Bibelstellen, von denen man "ableiten" kann.

 

Ab wann kam die Handlung der Selbstbefriedigung in den Katechismus?

War es davor in "Ordnung" sich selbst zu befriedigen?

 

Im Voraus vielen Dank für ernstgemeine Antworten.

Mich würde es einfach mal interessieren, ob sich an deiner eigenen persönlichen Praxis konkret irgend etwas ändern würde durch die offizielle ethische Kategorisierung von Masturbation durch die Katholische Kirche ( Unzucht, Todsünde, lässliche Sünde.. ) oder ob solche Fragestellungen für dich einfach sozusagen  l'art pour l'art sind. Und wenn sich durch die ethische Einschätzung der Masturbation durch die Kirche für dich rein praktisch etwas verändern würde, wie du das dann begründest und wieso du gerade in dieser sehr speziellen Frage der katholischen Kirche eine besondere ethische Sachkompetenz zuschreibst ?

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 21 Stunden schrieb kxg39897:

Ernstgemeinte Frage...

 

Handelt es sich bei Selbstbefriedigung um eine tödliche oder lässige Sünde?

Lässliche (nicht lässige) Sünde ... hat mit "Nachlass" zu tun.

 

Hier gilt es wachsam zu sein, denn bereits die Fragestellung "Todsünde oder lässliche Sünde?" kann - wenn sie mit dem Bewußtsein einhergeht, dass es sich auf jeden Fall um eine Sünde handelt - durch eine selbstsüchtige und deshalb gotteslästerliche Regung im Herzen verursacht sein. Denn ein spekulatives Ausrechnen wie weit Gott unbedingt zu gefallen ist (in der irrigen Annahme, dass nur Todsünden zu vermeiden seien), nähme notwendigerweise absichtsvoll/freiwillig in Kauf, ihm nicht immer und überall gefallen zu wollen (und es bei lässlichen Sünden also nicht so genau nehmen zu wollen).

 

Geht es einem bei der Fragestellung jedoch nur um die Glaubenslehre an sich, dann handelt es sich auch nur um eine wissenschaftliche Fragestellung. Ein persönliches Involviertsein ist bei wissenschaftlichen Fragestellungen aber per se ausgeschlossen..

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vor 19 Stunden schrieb rorro:

Nein, da es stets zur Unzucht gezählt wurde.

Was so nicht korrekt ist.

 

Noch 1776 gab es Bischöfe, die an der Sündhaftigkeit der Selbstbefriedigung ihre Zweifel hatten.

 

Der alte Sexualstoffphobiker und Kellog-Geistesvater Augustinus ist nicht der einzige, der darüber nachgedacht hat. (Möge Gott ihm für das Leid, daß er den Menschen dieser Welt gebracht hat, den gerechten Lohn zuteilen...)

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Einsteinchen

Es ist schon erstaunlich, wie sehr man ChatGPT testen kann:

 

In der katholischen Lehre wird eine Handlung als schwere Sünde (Todssünde) betrachtet, wenn drei Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind:

 

1. **Schwerwiegender Gegenstand:** Die Handlung muss von ihrer Natur aus ernsthaft gegen Gottes Gebote verstoßen.

2. **Volle Erkenntnis:** Der Handelnde muss sich vollständig bewusst sein, dass die Handlung schwerwiegend ist.

3. **Freier Wille:** Die Handlung muss mit vollem Einverständnis und freiem Willen begangen werden.

 

Auf die Selbstbefriedigung bezogen bedeutet dies:

 

1. **Schwerwiegender Gegenstand:** Selbstbefriedigung wird grundsätzlich als "in sich schwer ungeordnete Handlung" betrachtet, weil sie den eigentlichen Sinn der Sexualität (Ehe und Fortpflanzung) nicht entspricht.

2. **Volle Erkenntnis:** Der Einzelne muss wissen, dass Selbstbefriedigung nach der Lehre der Kirche eine schwere Sünde ist.

3. **Freier Wille:** Die Handlung muss freiwillig und bewusst geschehen, ohne Zwang oder erhebliche psychologische Beeinträchtigungen.

 

Die moralische Verantwortung kann durch Faktoren wie Gewohnheit, Zwang oder emotionale Reife vermindert werden, wodurch die Schwere der Sünde gemindert wird. Der Katechismus der Katholischen Kirche erkennt an, dass solche Faktoren die subjektive Schuld mindern können, selbst wenn die Handlung objektiv schwerwiegend ist.

 

In der Seelsorge wird oft betont, dass es wichtig ist, individuelle Umstände zu berücksichtigen und nicht pauschal zu urteilen. Beichte und persönliche geistliche Begleitung spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Bearbeitung solcher Themen.

 

Ich bin nicht im traditionellen Sinne trainiert worden, da ich eine KI bin und keine formale Ausbildung durchlaufen habe. Allerdings wurde ich mit umfangreichen Informationen aus verschiedenen Bereichen, einschließlich katholischer Theologie und Dogmatik, trainiert. Das ermöglicht es mir, Fragen zu diesen Themen zu beantworten, indem ich auf mein Wissen über kirchliche Lehren, Texte wie den Katechismus der Katholischen Kirche, und allgemeine theologische Prinzipien zurückgreife.

bearbeitet von Einsteinchen
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vor 5 Stunden schrieb Flo77:

Was so nicht korrekt ist.

 

Noch 1776 gab es Bischöfe, die an der Sündhaftigkeit der Selbstbefriedigung ihre Zweifel hatten.

 

Nur weil Bischöfe an etwas Zweifel haben, heißt es nicht, daß es so offizielle Lehre war. Viele dt. Bischöfe zweifeln auch an so manchem und tun das seit Jahrhunderten. Na und?

 

vor 5 Stunden schrieb Flo77:

Der alte Sexualstoffphobiker und Kellog-Geistesvater Augustinus ist nicht der einzige, der darüber nachgedacht hat. (Möge Gott ihm für das Leid, daß er den Menschen dieser Welt gebracht hat, den gerechten Lohn zuteilen...)

 

Sei froh, daß Du besser bist als er, denn dann darfst Du Dich weiter so äußern.

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Darf ich übrigens sagen, dass ich den Tippfehler (?) "lässige Sünde" irgendwie sympathisch finde? Ich bin hier zwar der Letzte, der Sünden relativiert, aber der Begriff gefällt mir. Könnte man in der Erstkommunion-Katechese verwenden: Lässige Sünden passieren so nebenbei, sind aber auch schlimm. Aber schwere Sünden, da hat man sich vorher echt Gedanken gemacht (man verzeihe meinen Versuch, Jugendsprache zu imitieren). 

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

Sei froh, daß Du besser bist als er, denn dann darfst Du Dich weiter so äußern.

Ich bin nicht besser als er.

 

Ich werde auch nie zur Ehre der Altäre erhoben (und weder mein Stolz noch meine Selbsteinschätzung wären damot einverstanden).

 

Im Gegensatz zu dem antiken Lustverächter richte ich allerdings keinen seelischen Schaden für Milliarden von Menschen an.

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

man verzeihe meinen Versuch, Jugendsprache zu imitieren

Bro, chill ma, so wird das nix.

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vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Im Gegensatz zu dem antiken Lustverächter richte ich allerdings keinen seelischen Schaden für Milliarden von Menschen an.

 

Da in den Kirchen des Ostens, wo sein Einfluss marginal war, die Morallehre nicht fundamental anders ist, halte ich diese Beurteilung für komplett falsch.

 

Deine subjektiven Vorwürfe haben einen anderen Adressaten.

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14 hours ago, rorro said:

Da in den Kirchen des Ostens, wo sein Einfluss marginal war, die Morallehre nicht fundamental anders ist, halte ich diese Beurteilung für komplett falsch.

Ist die folgende Behauptung richtig oder falsch: Alle traditionellen Christlichen Kirchen (d.h. katholisch, die grossen protestantischen Kirchen, und die orthodoxen Ostkirchen), das Judentum und der Islam haben im Grundzug die gleiche Morallehre, was Sex angeht. Mit "traditionell" meine ich hier: Bis ungefaehr zur Mitte des 20ten Jahrhunderts. Das heisst vor allem kein Sex vor oder ausserhalb der Ehe, immer mit einem Seitenblick auf die Zeugung von Kindern, und demnach auch kein gleichgeschlechtlicher oder 1-Personen Sex. Und meine Frage ist nicht über die theologischen Fundamente (wir müssen hier nicht wieder zerlegen, was genau Onan in der Bibel falsch gemacht hat), und auch nicht was in Wirklichkeit in den Betten nachts geschah, sondern die allgemeine Lehre: Das was der Imam/Rabbi/Priester in der normalen Gemeinde am Freitag/Samstag/Sonntag gepredigt hat.

 

Meines Erachtens ist das eine richtige Beschreibung. Wenn ja, ist die nächste Frage, wo diese Lehre herkommt. Ist das eine anthropologische Konstante? Hat es eine gemeinsame (und sehr mächtige) Quelle in den 3000 Jahre alten Traditionen des nahen Ostens? Gibt es ähnliche Lehren in anderen Erdteilen (Ostasien, Afrika, indigenes Amerika)? Sind sie dort auch mit einer theistischen Religion verbunden?

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vor 22 Stunden schrieb gouvernante:

Bro, chill ma, so wird das nix.

Ihr seid safe cringe!

 

Werner

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vor 16 Minuten schrieb Sucuarana:

Ist die folgende Behauptung richtig oder falsch: Alle traditionellen Christlichen Kirchen (d.h. katholisch, die grossen protestantischen Kirchen, und die orthodoxen Ostkirchen), das Judentum und der Islam haben im Grundzug die gleiche Morallehre, was Sex angeht. Mit "traditionell" meine ich hier: Bis ungefaehr zur Mitte des 20ten Jahrhunderts. Das heisst vor allem kein Sex vor oder ausserhalb der Ehe, immer mit einem Seitenblick auf die Zeugung von Kindern, und demnach auch kein gleichgeschlechtlicher oder 1-Personen Sex. Und meine Frage ist nicht über die theologischen Fundamente (wir müssen hier nicht wieder zerlegen, was genau Onan in der Bibel falsch gemacht hat), und auch nicht was in Wirklichkeit in den Betten nachts geschah, sondern die allgemeine Lehre: Das was der Imam/Rabbi/Priester in der normalen Gemeinde am Freitag/Samstag/Sonntag gepredigt hat.

 

Meines Erachtens ist das eine richtige Beschreibung. Wenn ja, ist die nächste Frage, wo diese Lehre herkommt. Ist das eine anthropologische Konstante? Hat es eine gemeinsame (und sehr mächtige) Quelle in den 3000 Jahre alten Traditionen des nahen Ostens? Gibt es ähnliche Lehren in anderen Erdteilen (Ostasien, Afrika, indigenes Amerika)? Sind sie dort auch mit einer theistischen Religion verbunden?

Je strenger die Geschlechter getrennt sind und je mehr die Frau als "Besitz" verstanden wird, um so strenger ist die Sexualmoral. Das ist keine religiöse Konstante sondern eine kulturelle. Es hat schlicht mit der Frage zu tun, wie die "Ware" Frau gehandelt werden kann. Je egalitärer das Geschlechterverhältnis, desto liberaler ist wohl auch die Sexualmoral.

Und von diesem Besitzdenken hat sich der Westen - insbesondere der anglophone Raum - auch noch längst nicht gelöst.

 

Mir fällt allerdings z.B. keine Kultur ein, die die Selbstbefriedigung von sich aus - also ohne europäischen Einfluss - für problematisch gehalten hätte (Asketen gab es natürlich überall immer mal wieder z.B. im Buddhismus, aber als Konzept für alle?). Und ob die heutige Sicht im Islam auf die Masturbation so antik ist, weiß ich schlicht nicht. Wobei Judentum und Islam meiner Meinung nach ohnehin ein Männlichkeitsproblem haben, weshalb diese Kulturen ja auch ihre Söhne bluten lassen (dieser Wahnsinn ist an der Christenheit - außer der koptischen, dort aber aus anderen Gründenn nicht - zwar vorbeigegangen, aber ich fürchte auch nur deshalb, weil man den Abstand zum Judentum halten wollte).

Homosexualität ist ein etwas schwierigeres Thema, weil es dazu wenig gibt, was nicht durch europäische Filter gegangen ist oder schon vorher durch das alte Testament beeinflusst war oder schlicht durch den Einfall der Europäer vernichtet wurde.

 

Meine Wut auf Augustinus gründet sich vorallem darauf, daß er diese ursprünglich kulturelle Konstante religiös unterfüttert und damit selbst in eine Zeit perpetuiert hat, in der die kulturellen Verhältnisse eigentlich die ursprünglich strengere Moral gar nicht mehr stützen würde. Wobei sich die kulturellen Verhältnisse anscheinend als stärker erweisen als die religiöse Norm...

 

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vor 15 Stunden schrieb rorro:

 

Da in den Kirchen des Ostens, wo sein Einfluss marginal war, die Morallehre nicht fundamental anders ist, halte ich diese Beurteilung für komplett falsch.

 

Deine subjektiven Vorwürfe haben einen anderen Adressaten.

Für Europa und das koloniale Amerika trägt er die Verantwortung.

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Am 18.6.2024 um 06:14 schrieb rorro:

Da in den Kirchen des Ostens, wo sein Einfluss marginal war, die Morallehre nicht fundamental anders ist, halte ich diese Beurteilung für komplett falsch.

Der Schwerpunkt ist ein anderer. 
Der liegt im Osten auf „Ehe“, im Westen auf „Sex“, und das ist das Erbe des Augustinus.

 

Natürlich will ich das auch begründen:

im Osten ist bekanntlich mehr als eine Ehe möglich, die dann nicht mehr sakramental ist, aber trotzdem: da ist Paulus erkennbar, 1. Kor 7,2. Sexualität wird als menschliches Grundbedürfnis anerkannt und ihm ein Rahmen in der Ehe gegeben.


Im Westen ist jede Ehe de facto problemlos auflösbar. Die Eheleute können sich trennen, sich neue Partner suchen, kein Problem. Nur eines dürfen sie nicht: außerhalb ihrer nur noch de iure existenten Ehe Sex haben. Nicht das Ende der Ehe ist das Problem, Sex ist das Problem. Und das ist unverkennbar das Erbe des Augustinus 

 

Werner

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Ich würde präzisieren: Im Westen kann die eheliche Gemeinschaft verhältnismäßig leicht aufgegeben werden. Die Ehe wird dadurch aber gerade nicht aufgelöst, weder de facto, noch de jure, noch theologisch. 

 

Und durch diese Feststellung lässt sich auch die Anschlussfrage beantworten: Wenn ich die Ehe nicht auflösen kann, dann ist natürlich jeder Verkehr mit einer anderen Person außer dem Ehepartner Ehebruch. Der Sache nach nicht anders als wenn jemand seine Frau betrügt, nur dass er sich danach nicht wieder zu ihr ins Bett legt, sondern separat wohnt. Aber der Vorgang ist im Grunde derselbe. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Die Ehe wird dadurch aber gerade nicht aufgelöst, weder de facto, noch de jure, noch theologisch

Was soll das sein, eine Ehe ohne Gemeinschaft? Ein hypothetisches Phantom, mehr nicht. Da ist die Totentaufe der Mormonen ja noch plausibler 
 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Der Sache nach nicht anders als wenn jemand seine Frau betrügt

Das ist so pauschal nicht richtig. Wenn ich dir hundert Euro schenke, ist das auch kein Diebstahl deinerseits.

Zumindest im Falle einvernehmlicher Trennung ist es weder theoretisch noch faktisch ein Betrügen

 

Werner

 

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vor 23 Minuten schrieb Werner001:

Zumindest im Falle einvernehmlicher Trennung ist es weder theoretisch noch faktisch ein Betrügen

 

In der Wahrnehmung der meisten (Ex-)Eheleute und wahrscheinlich fast aller Menschen, die keine Katholiken sind. In den Augen der Kirche durchaus nicht, obwohl auch da der Wahrheit gemäß gesagt werden muss, dass sich mit Papst Franziskus und AL da etwas bewegt hat. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 34 Minuten schrieb Werner001:

Was soll das sein, eine Ehe ohne Gemeinschaft?

 

Das ist das, was man wohl noch am zutreffendsten als "Scheidung auf katholisch" bezeichnen könnte. In der Fachterminologie nennt sich das "Trennung von Tisch und Bett" und kann als Verfahren vor dem Bischof geführt werden. Es handelt sich dabei um den Musterfall der Trennung der Ehegatten bei bleibendem Eheband (cc. 1151-1155). Allerdings ist diese Option nicht vorrausetzungsfrei. 

 

Aber ich glaube das kommt so extrem selten vor, dass die meisten amtierenden Bischöfe in Deutschland noch keines durchgeführt haben. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

 

Das ist das, was man wohl noch am zutreffendsten als "Scheidung auf katholisch" bezeichnen könnte. In der Fachterminologie nennt sich das "Trennung von Tisch und Bett" und kann als Verfahren vor dem Bischof geführt werden. Es handelt sich dabei um den Musterfall der Trennung der Ehegatten bei bleibendem Eheband (cc. 1151-1155). Allerdings ist diese Option nicht vorrausetzungsfrei. 

 

Aber ich glaube das kommt so extrem selten vor, dass die meisten amtierenden Bischöfe in Deutschland noch keines durchgeführt haben. 

Na vermutlich wird das einfach gemacht. Es hat ja nicht den allergeringsten Vorteil und kostet vermutlich auch mich was, wenn man da den Bischof einschaltet 

 

Werner

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