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Masturbation - Tödliche oder lässige Sünde?


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Es ist schon ein wenig komplizierter. Jesus Christus besitzt nicht nur zwei Naturen, göttliche und menschliche, sondern auch zwei Willen (das wurde gegen die Monotheleten entschieden). Der göttliche Wille Christi kann nichts wollen, was dem Willen des Vaters entgegensetzt ist. Im Ölgarten hat allerdings nach populärer Auslegung der menschliche Wille Christi sich manifestiert. 

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vor 59 Minuten schrieb Studiosus:

Es ist schon ein wenig komplizierter. Jesus Christus besitzt nicht nur zwei Naturen, göttliche und menschliche, sondern auch zwei Willen (das wurde gegen die Monotheleten entschieden). Der göttliche Wille Christi kann nichts wollen, was dem Willen des Vaters entgegensetzt ist. Im Ölgarten hat allerdings nach populärer Auslegung der menschliche Wille Christi sich manifestiert. 

Sonst wäre er ja ziemlich schizophren gewesen, zu sagen „dein, nicht mein Wille geschehe“

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Es ist schon ein wenig komplizierter. Jesus Christus besitzt nicht nur zwei Naturen, göttliche und menschliche, sondern auch zwei Willen (das wurde gegen die Monotheleten entschieden).

 

Aber wir nennen es natürlich weiterhin tapfer "Monotheismus". ;)

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@Flo77 und @Studiosus: Ich finde eure Diskussion sehr interessant und erstaunlich konstruktiv ☺️. Ich bin grad im Urlaub und schau nur ab und zu rein. Deshalb nur der kurze Einwurf: In meinen Augen sind eure Positionen beide treffend. Für mich widerspricht sich das nicht, sondern ergänzt sich eher. Vielleicht nächste Woche mehr. Wenn's dann noch passt.

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vor 54 Minuten schrieb Werner001:

Sonst wäre er ja ziemlich schizophren gewesen, zu sagen „dein, nicht mein Wille geschehe“

 

Werner

Ich denke "schizophren" meint zwei entgegengesetzte Willen in einer Person. Aber "wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber!" ist nicht wider "Doch nicht wie ich will, sondern wie du 〈willst〉.", sondern es ist aus einem Guß. Es spricht die Gottesnatur des Wortes, das Fleisch angenommen hat.

 

vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Jesus Christus besitzt nicht nur zwei Naturen, göttliche und menschliche, sondern auch zwei Willen (das wurde gegen die Monotheleten entschieden). Der göttliche Wille Christi kann nichts wollen, was dem Willen des Vaters entgegensetzt ist. Im Ölgarten hat allerdings nach populärer Auslegung der menschliche Wille Christi sich manifestiert. 

Der dritte Satz erscheint mir nicht nachvollziehbar. Nein, ich nehme keine zwei Willen in einer Person (dem Wort Gottes) an.

 

 

Auf dem dritten Konzil von Konstantinopel (680/81) wurde der Monotheletismus als Häresie verurteilt und die bis heute bestehende Doktrin ausgegeben, dass Christus zu jeder seiner beiden Naturen einen Willen besitzt, der menschliche Wille dem göttlichen Willen aber untergeordnet ist.

 

Das ist natürlich tricky. Jede Natur ihren Willen, aber ein Wille immer dem anderen untergeordnet. Nach meinen Dafürhalten läuft das de facto auf einen Willen hinaus. Wenn nicht, dann könnte tatsächlich Schizophrenie resultieren.

 

bearbeitet von SteRo
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vor einer Stunde schrieb SteRo:

 

Gerade an der Ölbergszene lässt sich die Wahrheit dieser Lehraussage meines Erachtens doch sehr gut ablesen. Jesus Christus, der Gottmensch, will seiner menschlichen Natur und seinem menschlichen Willen nach freilich nicht leiden und am Kreuz wie ein Verbrecher sterben. Er bittet darum den Vater, wenn es möglich ist, diesen Kelch an ihm vorübergehen zu lassen. Nicht ohne hinzuzusetzen: Aber nicht sein Wille solle geschehen, sondern der des Vaters. Da wird diese Subordination des menschlichen Willens Christi unter seinen göttlichen Willen, der identisch ist mit dem des Vaters, doch offenkundig. Der göttliche Wille Christi hat das Kreuz als Werkzeug der Erlösung bereitwillig umfasst, während sein menschlicher Wille vor der Pein zurückwich und sich in Getsemani in einer sehr nachvollziehbaren Angst und Verletzlichkeit zeigte. Insofern sind zwei Willen Christi festzuhalten, die allerdings, das sehe ich ähnlich, im Letzten jedoch auf dasselbe Ziel zustreben ohne eine schizophrene Note zu haben. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Gerade an der Ölbergszene lässt sich die Wahrheit dieser Lehraussage meines Erachtens doch sehr gut ablesen. Jesus Christus, der Gottmensch, will seiner menschlichen Natur und seinem menschlichen Willen nach freilich nicht leiden und am Kreuz wie ein Verbrecher sterben. Er bittet darum den Vater, wenn es möglich ist, diesen Kelch an ihm vorübergehen zu lassen. Nicht ohne hinzuzusetzen: Aber nicht sein Wille solle geschehen, sondern der des Vaters. Da wird diese Subordination des menschlichen Willens Christi unter seinen göttlichen Willen, der identisch ist mit dem des Vaters, doch offenkundig. Der göttliche Wille Christi hat das Kreuz als Werkzeug der Erlösung bereitwillig umfasst, während sein menschlicher Wille vor der Pein zurückwich und sich in Getsemani in einer sehr nachvollziehbaren Angst und Verletzlichkeit zeigte. 

Ich denke vielmehr, als man das geschrieben hat, wusste man noch nichts von der Göttlichkeit Jesu und identifizierte „Gott“ nur mit dem „Vater“.

 

Ich halte es zudem für unwahrscheinlich, dass Lukas hinter der Hecke gelauert und gelauscht hat. Eher hat er sich diesen Monolog ausgedacht 

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Ich denke vielmehr, als man das geschrieben hat, wusste man noch nichts von der Göttlichkeit Jesu und identifizierte „Gott“ nur mit dem „Vater“.

 

Ich halte es zudem für unwahrscheinlich, dass Lukas hinter der Hecke gelauert und gelauscht hat. Eher hat er sich diesen Monolog ausgedacht 

 

Werner

 

Diese Diskussion könnte man über jede zweite Perikope und über fast jedes "Herrenwort" führen. Ich halte sie nicht für wirklich zielführend.

 

Was mich interessiert: Ist die Ableitung der Lehre von den zwei Willen Christi sinnvoll aus dem Zeugnis der Evangelien zu erheben oder nicht? Und wie ich oben angedeutet habe sehe ich hier tatsächlich starke "Indizien". 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Diese Diskussion könnte man über jede zweite Perikope und über fast jedes "Herrenwort" führen. Ich halte sie nicht für wirklich zielführend.

 

Das kommt darauf an, was als „Ziel“ herauskommen soll. Wenn man am Ende den heutigen Glauben bestätigt sehen möchte, dann sollte man lieber nicht so genau hinsehen, wie er entstanden ist.

 

Wenn man dagegen verstehen will, wie er sich entwickelt hat, dann sind solche Hinweise auf die Entwicklung nützlich. Dem Glauben an die heutige Form dagegen wohl weniger. ;)

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

Das kommt darauf an, was als „Ziel“ herauskommen soll.

 

Also das Ziel bzw. mein Ziel war es, die Lehre von den zwei Willen zu erklären und auch anhand der Heiligen Schrift zu erläutern. Wenn man natürlich davon ausgeht, dass die Heilige Schrift nichts zuverlässig überliefert und die Päpste, Kirchenlehrer und Theologen aus dem Fundus, den die Bibel bietet, ihre eigenen Lehren "gestrickt" haben, dann braucht man über Kirchenlehre und Dogmen erst gar nicht reden. 

 

In dogmengeschichtlicher oder dogmenhermeneutischer Perspektive ist die Frage nach der "Authentizität" von Schriftstellen jedenfalls nicht relevant. Da verfolgt man den Weg von der formulierten Lehre auf ihre theologiehistorischen Ursprünge und biblischen Fundamente zurück. Ob dieses Fundament "historisch korrekt" ist, spielt für diese Disziplinen eine nachgeordnete Rolle. 

bearbeitet von Studiosus
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21 hours ago, Marcellinus said:

Also ist sie auf die Idee verfallen, der christliche Glaube sei den Menschen gewissermaßen angeboren, sodaß jedem, der trotzdem den Glauben nicht als "vernünftig" erkennt, menschliche Defizite attestiert werden können.

 

Es geht doch in Absatz 36 aber gerade um eine angeblich mögliche Gotteserkenntnis, die keinen Glauben voraussetzt.

 

Wenn diese möglich wäre, müssten ja zumindest die Theologen der Kirche (also quasi Leute ohne "Defizit") darlegen können, wie das gehen soll.

 

Können sie aber nicht. Und sie erheben nicht einmal den Anspruch, dass sie es können.

Stattdessen relativieren sie (wenn sie überhaupt etwas dazu sagen) Absatz 36 bis fast zur Unkenntlichkeit.

Zumindest wenn ich @Studiosus diesbezügliche Auskunft richtig verstanden habe (der sich diesen Theologen nicht anschließen möchte, aber auch noch nicht gesagt hat, was seine Lösung wäre).

 

Und damit könnte man doch auch sagen:

 

Die Kirche gibt uns hier einen hermeneutischen Schlüssel zur Hand:

 

Der gesamte Katechismus, die gesamte Kirchenlehre, ist mit ein paar Pfund Salz zu lesen.

 

Alternativ oder ergänzend kann man natürlich auch gleich den Weg des Unglaubens gehen.

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vor 16 Minuten schrieb KevinF:

Alternativ oder ergänzend kann man natürlich auch gleich den Weg des Unglaubens gehen.

 

Ist in allen Fällen der einfachere und mit weniger Widersprüchen gepflasterte Weg. ;)

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vor 14 Stunden schrieb SteRo:

Aber der KKK ist der einzige fehlerlose und sicherer Leitfaden für die Glaubenden bzgl. des Glaubens UND der praktischen Lebensführung.

Glaubende, die sich bzgl. der praktischen Lebensführung an der spekulativen Lehre des Lehramts der RK-Konfession orientieren wollen, werden sich notwendigerweise verirren und unüberwindbare Hindernisse aufbauen.

 

Meinst Du damit, dass für Katholiken nur der KKK verbindlich sei, während der Rest "Spekulation" sei, selbst wenn es vom Hl. Offizium stammt? Wenn nein, dann bleiben die von mir erhobenen Einwände bestehen.

 

vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

Sünder sind oft wie Suchtkranke, nur ist ihr "Stoff" eben die Sünde, ganz bestimmte Sünden zumeist, das variiert von Mensch zu Mensch. Auch ein Alkoholiker schafft es vielleicht einmal für einige Zeit trocken zu bleiben. Aber das Verlangen nach Alkohol nagt in seinem Unterbewusstsein, es ist ein täglicher Kampf, nichts zu trinken. Und eher öfter als seltener wird es Rückfälle geben. Nun kann dieser Mensch sich aufgeben, weil er ja wieder gefallen ist, oder er findet erneut die Kraft, sich zu bessern. Sollte man ihm diesen Neuanfang, und wenn es der zwanzigste ist, aus reiner Prinzipienreiterei verwehren? Ich denke nicht.

 

Wo, abgesehen von Sonderfällen, kommt es vor, dass normale, gesunde Menschen ständig gegen die (vermeintlich) schwere Sünde ankämpfen und ihr dennoch erliegen - außer im Bereich der Sexualität?

 

vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Hier ist in meinen Augen die Morallehre der Kirche ein sicherer Leitfaden, um den im Licht der Offenbarung erleuchteten guten Willen Gottes für seine ganze Schöpfung und für jede Einzelnen zu erkennen. 

 

Wenn wir bedenken, dass sich die kath. Morallehre nicht nur, aber auch im Fall der Sexualität teils grundlegend verändert hat, wie kann sie dann einen "sicheren" Leitfaden darstellen?

 

vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Sich da hinter einer angeblichem Reue zu verstecken und genau zu wissen, daß es innerst absehbarer Zeit wieder dazu kommt schon einkalkulierend, dann beichten zu müssen, ist für mich schon jenseits der göttlichen Barmherzigkeit.

 

Es wirkt in der Tat seltsam.

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Was mich interessiert: Ist die Ableitung der Lehre von den zwei Willen Christi sinnvoll aus dem Zeugnis der Evangelien zu erheben oder nicht?

Man wird sicher Stellen finden, die man so interpretieren kann, wenn man es unbedingt will.

Die Frage ist, ob das sinnvoll ist.

Als das Lukasevangelium geschrieben wurde, war die Vorstellung, Jesus könnte Gott sein, völlig unbekannt. Die Evangeliumsverfasser sahen hier Gott, dort Jesus, den Messias, den Sohn dieses Gottes.

Aus ihrem Text einen Gedanken herauslesen zu wollen, der erst viele Jahrzehnte (Jahrhunderte?) später entwickelt wurde, ist ziemlich weit hergeholt, und kein bisschen schlüssig.

Warum ist hier überhaupt eine biblische Begründung wichtig? Bist du unter die Sola-Scriptura-Anhänger gegangen?

 

Werner

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vor 2 Minuten schrieb iskander:

 

Meinst Du damit, dass für Katholiken nur der KKK verbindlich sei, während der Rest "Spekulation" sei, selbst wenn es vom Hl. Offizium stammt? Wenn nein, dann bleiben die von mir erhobenen Einwände bestehen.

1. Du redest nicht wirklich eindeutig. Wenn du schreibst "Katholiken", was meinst du damit? Referierst du auf "Katholizität" oder auf die RK-Konfession?

2. Es gibt keine Verbindlichkeit des KKK für Katholiken (im Sinne der "Katholizität"), aber der KKK ist verbindlich für jene, die sich für die RK-Konfession entscheiden, d.h. ihr beitreten. Für jene, die vor der Erlangung eigener Willenskraft der RK-Konfession zugewiesen wurden, ist der KKK nur dann verbindlich, wenn sie nach Erlangung eigener Willenskraft die Zugehörigkeit zur RK-Konfession bestätigen (durch freiwilliges Aufrechterhalten der Zugehörigkeit).

3. Es gibt die spekulative Vernunft und die praktische Vernunft. Der KKK bedient beides. Er bedient die spekulative Vernunft, indem er die RK-Konfession als ultimative Grundlage setzt. Er bedient die praktische Vernunft, indem er die Kardinaltugenden im Kontext der praktischen Lebensführung elaboriert und begrifflich vermittelt. Da die RK-Konfession in keinster Weise wider diese praktische Vernunft gerichtet ist, ist sie für die Annahme geeignet.

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vor 22 Minuten schrieb Werner001:

Warum ist hier überhaupt eine biblische Begründung wichtig? Bist du unter die Sola-Scriptura-Anhänger gegangen?

 

Also wichtig i. S. v. ohne entsprechenden Schriftbeweis hinfällig ist für mich die Verortung dieser Lehre im Neuen Testament nicht. Also Nein, Entwarnung, bin nicht unter die Sola Scriptura-Adepten gegangen. 

 

Ich habe lediglich überlegt, woran man diese doch als reinen Aussagesatz recht abstrakte Lehre handgreiflich machen könnte. Und da ist, wenn ich nicht irre, die Szene am Ölberg eben ein locus classicus. Ich müsste tatsächlich mal kurz nachschlagen, ob und wenn ja welche Stellen hier die einschlägigen Synoden und Päpste anführen, vermute aber, dass es genau diese sein wird. 

bearbeitet von Studiosus
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Am 5.9.2024 um 23:44 schrieb KevinF:

 

Wir müssen sehr unterschiedliche Vorstellungen von Ästhetik haben.

 

Was gibt es Schöneres als seiner Geliebten beim Liebesspiel ins Gesicht zu schauen?

 

 

vor 15 Stunden schrieb Flo77:

Ich bin schwul. Einer wollüstigen Frau zuzusehen ist weit entfernt von dem, was ich angenehm finde. Und Männer beim Sex wirken einfach nur verzweifelt.

 

 

Da musste ich echt lachen und mir viel dabei die absolut zerstörende buddhistische Methode ein und ich habe mich gefragt, warum es diese Methode im Christentum nicht gibt und die Antwort war sonnenklar: Wegen der Würde des Menschen als Ganzheit. Die Würde des Menschen als Ganzheit verbietet die nihilistische Methode der Abtötung der fleischlichen Begierde wie sie im Buddhismus üblich ist.

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11 hours ago, iskander said:

Wo, abgesehen von Sonderfällen, kommt es vor, dass normale, gesunde Menschen ständig gegen die (vermeintlich) schwere Sünde ankämpfen und ihr dennoch erliegen - außer im Bereich der Sexualität?

In katholischen Christentum gibt es halt heutzutage keine Essens- oder Kleidungsvorschriften mehr. Der einzige Lebensbereich, der von der katholischen Kirche (ob offiziell vom Vatikan oder durch den Volksglauben) heutzutage noch reglementiert wird ist: Sex.

 

Das ist halt in anderen Religionen anders. Und deswegen gibt es im Judentum zum Beispiel Speck, der aus Rind oder Truthahn hergestellt ist: mit dem ganzen Speckgeschmack, aber ohne Schweinefleisch.

 

Das mormonische Verbot von heisser Suppe (das kein Witz ist!) hat mich an ein anderes Beispiel erinnert: Gläubige Mormonen nehmen keinerlei Kaffein zu sich, und weiten dieses Verbot auch auf Soft-Drinks wie Coca-Cola aus. Warum? Ah, hier ist die Logik: Als ihr Urvater Mr. Smith im Jahr 1830 das Verbot von heissen Getränken ausgesprochen hat, waren die einzigen heissen Getränke Kaffee und Tee. Und das sind auch genau die beiden einzigen Getränke, die Kaffein enthalten. Ergo hat Mr. Smith wahrscheinlich implizit ein Verbot von Kaffein ausgesprochen, oder zumindest denken die Mormonen sich das. Heutzutage ist Kaffein aber auch in vielen Soft-Drinks enthalten, und logischerweise müssen diese, im Sinne des vorauseilenden Gehorsams, auch verboten sein. Ich habe lange genug im Westen der USA gelebt, und dabei gelernt: Gläubige Mormonen trinken keine Cola, keine Pepsi, kein Dr. Pepper, und kein Mountain Dew. Sondern Sprite und 7Up, welche kein Kaffein enthalten.

 

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vor 15 Stunden schrieb Studiosus:

 

Gerade an der Ölbergszene lässt sich die Wahrheit dieser Lehraussage meines Erachtens doch sehr gut ablesen. Jesus Christus, der Gottmensch, will seiner menschlichen Natur und seinem menschlichen Willen nach freilich nicht leiden und am Kreuz wie ein Verbrecher sterben. Er bittet darum den Vater, wenn es möglich ist, diesen Kelch an ihm vorübergehen zu lassen. Nicht ohne hinzuzusetzen: Aber nicht sein Wille solle geschehen, sondern der des Vaters. Da wird diese Subordination des menschlichen Willens Christi unter seinen göttlichen Willen, der identisch ist mit dem des Vaters, doch offenkundig. 

"Dein Wille geschehe" ist seine (Jesu) Entscheidung, nicht die des Vaters. Als Grund dafür muss man nicht unbedingt Unterordnung vermuten, man kann das z.B. auch aus Loyalität oder Zuneigung tun. Es gehört doch wohl auch zur Lehre, dass Jesus diese Entscheidung aus freiem Willen getroffen hat.

bearbeitet von Merkur
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vor 7 Stunden schrieb Sucuarana:

In katholischen Christentum gibt es halt heutzutage keine Essens- oder Kleidungsvorschriften mehr. Der einzige Lebensbereich, der von der katholischen Kirche (ob offiziell vom Vatikan oder durch den Volksglauben) heutzutage noch reglementiert wird ist: Sex.

 

Es gibt dafür allerdings viele andere Gebote und Verbote, wie sie auch gewöhnlich in einer säkularen Ethik zu finden sind. Und die wenigsten gutwilligen Katholiken dürften häufig gegen solche Gebote in einer Weise verstoßen, dass sie zumindest "objektiv" Todsünden begehen. 

 

vor 7 Stunden schrieb Sucuarana:

Das ist halt in anderen Religionen anders. Und deswegen gibt es im Judentum zum Beispiel Speck, der aus Rind oder Truthahn hergestellt ist: mit dem ganzen Speckgeschmack, aber ohne Schweinefleisch.

 

Da werden sich aber fromme Juden vermutlich daran halten; würde es im Judentum eine Beichte geben, würden vermutlich nicht viele fromme Juden wieder und wieder und wieder Verstöße gegen solche Gebote beichten gehen.

 

vor 7 Stunden schrieb Sucuarana:

Das mormonische Verbot von heisser Suppe (das kein Witz ist!) hat mich an ein anderes Beispiel erinnert: Gläubige Mormonen nehmen keinerlei Kaffein zu sich, und weiten dieses Verbot auch auf Soft-Drinks wie Coca-Cola aus. Warum? Ah, hier ist die Logik: Als ihr Urvater Mr. Smith im Jahr 1830 das Verbot von heissen Getränken ausgesprochen hat, waren die einzigen heissen Getränke Kaffee und Tee.

 

So ist das halt mit Geboten, die nur gelten, weil eine Autorität sie verkündet, obwohl sie in der Sache keinen (nennenswerten) Sinn ergeben.

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vor 14 Minuten schrieb iskander:

Zu dem in diesem Thread untermauerten Eindruck, dass die kath. Moral letztlich insgeheim vor allem eine Sperma-Moral ist

Wieso "insgeheim". 

 

Es ist kein Geheimnis, daß die kultische Reinheit und die Angst vor der Verunreinigung durch die Sexualstoffe die Grundlage für die spätere Entwicklung sind.

 

Interessant wäre höchstens die Frage, seit wann die Monatsblutung Frauen nicht mehr von der Kommunion ausschließt und ob der bei Anna Wimschneider noch für die 1920er dokumentierte Brauch, einer im Kindbett verstorbenen Frau ihre Schuhe anzuziehen, weil "eine Wöchnerin auf Dornen in den Himmel geht", lediglich Volksglauben war oder eine lehramtliche Basis hatte (und wann dieser Brauch verschwunden ist).

 

Ich kann mich nicht mehr erinnern, daß Frauen nach der Geburt erst nach 40(?) Tagen den Muttersegen empfangen mussten, um wieder zur Messe kommen zu können, aber auch dieser Brauch ist historisch ebenso belegt wie die Taufe der Neugeborenen nur in Anwesenheit von (Vater und) Taufpaten, da die Mutter noch nicht wieder "rein" genug war.

bearbeitet von Flo77
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vor 6 Stunden schrieb Flo77:

Es ist kein Geheimnis, daß die kultische Reinheit und die Angst vor der Verunreinigung durch die Sexualstoffe die Grundlage für die spätere Entwicklung sind.

 Das mag schon sein, aber zumindest offiziell ist das ja nicht mehr Teil der offiziellen Lehre. Man muss vermuten schon etwas genauer hinsehen und etwa Coitus interruptus und Amplexus reservatus (bzw. deren Ungleichbehandlung) vergleichen, um den Zusammenhang nachzuweisen.

bearbeitet von iskander
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Am 7.9.2024 um 09:29 schrieb Sucuarana:

In katholischen Christentum gibt es halt heutzutage keine Essens- oder Kleidungsvorschriften mehr. Der einzige Lebensbereich, der von der katholischen Kirche (ob offiziell vom Vatikan oder durch den Volksglauben) heutzutage noch reglementiert wird ist: Sex.

 

Das ist halt in anderen Religionen anders. Und deswegen gibt es im Judentum zum Beispiel Speck, der aus Rind oder Truthahn hergestellt ist: mit dem ganzen Speckgeschmack, aber ohne Schweinefleisch.

 

Das mormonische Verbot von heisser Suppe (das kein Witz ist!) hat mich an ein anderes Beispiel erinnert: Gläubige Mormonen nehmen keinerlei Kaffein zu sich, und weiten dieses Verbot auch auf Soft-Drinks wie Coca-Cola aus. Warum? Ah, hier ist die Logik: Als ihr Urvater Mr. Smith im Jahr 1830 das Verbot von heissen Getränken ausgesprochen hat, waren die einzigen heissen Getränke Kaffee und Tee. Und das sind auch genau die beiden einzigen Getränke, die Kaffein enthalten. Ergo hat Mr. Smith wahrscheinlich implizit ein Verbot von Kaffein ausgesprochen, oder zumindest denken die Mormonen sich das. Heutzutage ist Kaffein aber auch in vielen Soft-Drinks enthalten, und logischerweise müssen diese, im Sinne des vorauseilenden Gehorsams, auch verboten sein. Ich habe lange genug im Westen der USA gelebt, und dabei gelernt: Gläubige Mormonen trinken keine Cola, keine Pepsi, kein Dr. Pepper, und kein Mountain Dew. Sondern Sprite und 7Up, welche kein Kaffein enthalten.

 

Es gibt im katholischen Christentum genau 3 Vorschriften, die sich auf's Essen beziehen:

 

1. Die Abstinenztage, also die Tage an denen kein Fleisch gegessen werden darf (alle Freitage und Aschermittwoch).

2. Die Fasttage, an denen nur eine Sättigungsmahlzeit und zwei Imbisse genossen werden dürfen. Welche das sind ist wohl mittlerweile etwas unklar. In noch nicht allzulange vergangenen Zeiten waren das wohl alle Tage des Advent und des Osterfastens (außer Sonntags). Als ich Kind war galt das noch für alle Tage der Fastenzeit (außer Sonntag) vor Ostern. Heute glaube ich nur noch für Aschermittwoch und Karfreitag.

3. Die eucharistische Nüchternheit, die früher verlangte, daß ab Mitternacht bis zur Kommunion nichts verzehrt wurde (außer Wasser(?) und Medikamenten) und heute auf 1 Stunde vor dem Kommunionempfang beschränkt ist. Da die Kommunion erst mind. 30 Minuten nach Gottesdienstbeginn ausgeteilt wird, ist das allerdings nicht mehr wirklich herausfordernd.

 

Das Judentum mit seinen Umgehungsspielchen ist da vielleicht zu belächeln (ich bin zu deutsch um die Hintertürchensuchwettbewerbe lustig zu finden), aber daß es unter Katholiken schon schwer ist, nur diese 3 simplen Regeln zu beachten bzw. einen Konsens darüber zu finden, daß sie auch zu beachten sind, ist schon traurig.

 

Jeder orthodoxe Fastenkalender ist umfangreicher:

https://www.goarch.org/chapel/calendar

 

(Mir persönlich bringt z.B. die Freigabe von Wein für Morgen überhaupt nix, da ich keinen Alkohol trinke, aber immerhin ist Öl erlaubt.)

 

Und nebenbei: Ein Koffeein-Verbot hätte durchaus gesundheitliche Vorteile, weshalb ich dem jetzt nicht querschießen würde.

bearbeitet von Flo77
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6 hours ago, Flo77 said:

1. Die Abstinenztage, also die Tage an denen kein Fleisch gegessen werden darf (alle Freitage und Aschermittwoch).

Gilt das immer noch offiziell (also im Katechismus), oder ist das einfach eine Tradition, die erhalten wird.

 

6 hours ago, Flo77 said:

Das Judentum mit seinen Umgehungsspielchen ist da vielleicht zu belächeln (ich bin zu deutsch um die Hintertürchensuchwettbewerbe lustig zu finden),

Das ist auch zwischen verschiedenen jüdischen Gemeinschaften und Individuen sehr unterschiedlich. Manche haben kein Problem damit, aus Rind oder Truthahn hergestellten Speck zu essen, oder aus Fisch und roter Farbe gefälschte Schalentiere. Andere halten sich streng an die Vorschriften, und gehen soweit, in Restaurants oder der Kantine nur von zu Hause mitgebrachtes zu essen.

 

6 hours ago, Flo77 said:

(Mir persönlich bringt z.B. die Freigabe von Wein für Morgen überhaupt nix, da ich keinen Alkohol trinke, aber immerhin ist Öl erlaubt.)

 

Und nebenbei: Ein Koffeein-Verbot hätte durchaus gesundheitliche Vorteile, weshalb ich dem jetzt nicht querschießen würde.

Ein Alkohol-Verbot, oder Einschränkung auf vernünftige Mengen, wäre wahrscheinlich bei allen Religionen gesundheitlich vorteilhaft. Nur dann können wir den Laden gleich zu machen.

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