Jump to content

Um Gottesbilder und Religion streiten - oder sich gegenseitig anregen?


Shubashi

Recommended Posts

vor 12 Stunden schrieb KevinF:

Religiöse Ergriffenheit ist, zumindest bei mir, eben nie nur Gefühl, sondern sie hat immer einen logischen Gehalt.

 

Dieser logische Gehalt ist auch in solchen Zeiten noch da, in denen alles religiöse Gefühl tot ist.

 

Das und die Tatsache, dass sie sich nicht auf das Fürwahrhalten von zweifelhaften Sachverhalten bezieht, macht die Religiösität erst tragfähig.

Das sehe ich ähnlich. Ohne eine etablierte Religion kann man diese Ergriffenheit aber kaum kultivieren. Das fängt bei der Bestimmung der Beziehung zu dem, was ergriffen macht an und geht weiter zu Moralvorstellungen und Lebenseinstellungen. Dabei kommt man um den Glauben an Gott/Götter oder ähnliches nicht herum. Dem folgen unausweichlich Sachverhalte, die man mehr oder weniger für wahr zu halten hat, spätestens, wenn man sich mit anderen über seine Ergriffenheit austauschen will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

8 hours ago, Merkur said:

Das sehe ich ähnlich. Ohne eine etablierte Religion kann man diese Ergriffenheit aber kaum kultivieren. Das fängt bei der Bestimmung der Beziehung zu dem, was ergriffen macht an und geht weiter zu Moralvorstellungen und Lebenseinstellungen. Dabei kommt man um den Glauben an Gott/Götter oder ähnliches nicht herum. Dem folgen unausweichlich Sachverhalte, die man mehr oder weniger für wahr zu halten hat, spätestens, wenn man sich mit anderen über seine Ergriffenheit austauschen will.

 

Danke für Deine Antwort.
    
Meine Erfahrung ist, dass das Fürwahrhalten nur auf Ebene der Religionsphilosophie/Fundamentaltheologie eine Rolle spielt.
 
Auf den höheren theologischen Abstraktionsebenen ist es schlicht egal.
 
Ich kann zum Beispiel völlig problemlos mit der Ekklesiologie der Unterzeichnerkirchen der Leuenberger Konkordie ("Die Kirche Jesu Christi") mitgehen. Und auch mit der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre zwischen Protestanten und Rkk.
 
Ja, selbst und gerade in der Religionsphilosophie gibt es einen Anknüpfungspunkt:
 
Paul Tillichs Konzept des "absoluten Glaubens" ("absolut" im Sinne von: Losgelöst von konkreten Inhalten, wobei die Betonung auf "konkret" liegt).
 
Dies ermöglicht mir u.a. den Zugang zum "centering prayer", einer Form der christlichen Meditation (ich komme zwar nur selten dazu, aber immerhin).
 
Dies wiederum dient mir, neben seinem Eigenwert, als Brücke zu Gebeten in Worten.
Nicht zu Gebeten in Worten überhaupt, das funktioniert erstaunlicherweise auch so, aber zu traditionelleren, fixen Formen wie dem "Vater unser".
 
Dies alles "funktioniert" völlig ohne den Glauben an die Existenz Gottes.
 
Falls Gott existiert, so scheint mein Unglaube jedenfalls kein Hindernis für ihn zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

GermanHeretic
Am 11.7.2024 um 20:53 schrieb KevinF:

Mein Punkt ist, dass metaphysische Spekulationen über ein Leben nach dem Tod komplett an meiner Spiritualität vorbeigehen.
Und ganz bestimmt richte ich nicht mein Handeln danach aus.

 

Geht mir genauso. Aus Gründen, mehreren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...