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Frage zum aktuellen Zeitgeschehen im Licht des Glaubens


Danny_S.

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Man könnte meinen, man müsse nur richtig egoistisch sein, dann meint es das Schicksal gut mit einem.

Ein Oscar Romero, ein Olof Palme, ein John F. Kennedy oder ein Jitzchak Rabin hatten leider nicht so viel Glück wie ein Donald Trump; wahrscheinlich waren sie zu sehr auf das Gute und Wahre bedacht.

In der Geschichte gab es jemanden, der war richtig böse und überlebte nicht nur ein, sondern gleich mehrere Attentatsversuche; allen wissen, wen ich meine.

Wenn es eine göttliche Vorsehung gibt, warum schützt diese dann nicht die Guten?

Für mich als Christ ist das nicht leicht nachzuvollziehen.

Wie geht ihr damit um?

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Manche Christen scheinen also daran zu glauben, dass es ein Schicksal gibt, dass sie "das Gute und Wahre" selbst bestimmen können und diese Bestimmung zur Bewertung von Mitmenschen heranziehen können und dass es unsicher ist, ob es Gottes Vorsehung gibt, dass aber, wenn es Gottes Vorsehung geben sollte, diese doch gefälligst irgendwas mit Verdienst nach den von ihnen selbstbestimmten Werten zu tun haben müsse.

Wie geh ich damit um, dass es solche Christen gibt? Ich nehm's zur Kenntnis und verweise auf die Glaubenslehre.

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Geschrieben (bearbeitet)

Mit Verlaub, SteRo: Die Kriterien für "gut" und "böse" sind doch nicht rein subjektiv!

Dass Hitler böse war und gleich mehrere Attentatsversuche auf ihn gescheitert sind (dies sogar von den Nazis als ein Zeichen der göttlichen Vorsehung gedeutet wurde!), ein Olof Palme oder Jitzchak Rabin sich für Abrüstung, Frieden und Versöhnung eingesetzt haben, und gleich beim ersten Versuch ermordet wurden, lässt sich doch nicht leugnen.

Es gibt die Existenz des Bösen und dieses ist, bei einem nüchternen Blick auf die Realität, ziemlich erfolgreich, während Leute, die sich für das Gute einsetzen, nicht selten scheitern.

bearbeitet von Danny_S.
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vor 16 Stunden schrieb Danny_S.:

Wenn es eine göttliche Vorsehung gibt, warum schützt diese dann nicht die Guten?

Für mich als Christ ist das nicht leicht nachzuvollziehen.

Wie geht ihr damit um?

Ich weiß nicht, ob dir meine Antwort weiterhilft, denn sie bezieht sich überhaupt nicht auf irgendwelches Weltgeschehen. Ich kann nur aus meinem persönlichen Erleben heraus antworten.

 

Kurz vorweg: Den Begriff "göttliche Vorsehung" benutze ich meist lieber nicht, weil er mir sehr missverständlich vorkommt. Es klingt sehr danach, als würde man glauben, dass alles ganz exakt nach einem göttlichen Plan abläuft. Das ist m. E. aber nicht christlicher Glaube.

 

Ich glaube, und erlebe, dass sich in meinem Leben immer wieder neu Chancen und Wege zeigen. Ich habe erlebt, dass ich gute und voranbringende Entscheidungen treffen kann, wenn ich offen bin, mich nicht zu sehr an vermeintliche "Sicherheiten" klammere. Dass es gut ist, auf Kopf, Bauch, Herz, Mitmenschen, "Gott" gleichermaßen zu hören und zu versuchen, diese "Stimmen" in Einklang zu bringen. Oft braucht das viel Geduld, oder Mut oder beides, aber irgendwann stellt sich eine Gewissheit ein, die mich ruhig und zuversichtlich werden lässt.

 

Ich habe auch schon Entscheidungen getroffen, von denen man vielleicht sagen könnte, es war eine falsche Entscheidung. (in Beziehung, Beruf, Spiritualität etc.) Weil ich mich damit nicht wohl gefühlt habe, weil ich nach einiger Zeit abgebrochen oder mich in eine andere Richtung orientiert habe. Trotz mancher Schwierigkeiten, die ich dadurch hatte, waren viele Erfahrungen dabei wichtig, sodass ich auch diese Entscheidungen nicht als völlig falsch ansehe. Diese Umwege oder Irrwege scheinen mir notwendig gewesen zu sein.

 

Diese Erfahrungen lassen mich darauf vertrauen, dass auch andere Probleme, Schwierigkeiten, Hindernisse bewältigt werden können oder vielleicht sogar notwendig sind, selbst wenn sich das noch nicht erkennen lässt. Und ich vertraue darauf, dass jeder Irrweg, auch wenn er noch so verkehrt zu sein scheint, eine Möglichkeit bietet, eine neue Chance bietet.

 

Im eigenen Leben darauf zu vertrauen, ist schwierig genug. Immer wieder zu verZWEIFELn, völlig normal. Dennoch ist da eine tiefe Gewissheit, die ich nicht erklären und in Worte fassen kann, die sich aber auch auf die ganze Welt erstreckt.

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vor 7 Minuten schrieb Aleachim:

Kurz vorweg: Den Begriff "göttliche Vorsehung" benutze ich meist lieber nicht, weil er mir sehr missverständlich vorkommt. Es klingt sehr danach, als würde man glauben, dass alles ganz exakt nach einem göttlichen Plan abläuft. Das ist m. E. aber nicht christlicher Glaube.

Meiner Meinung nach, ist aber genau das die Aussage der Kirche. Anders ergeben die Idee des göttlichen Planes und einige andere Aussagen über den Ewigen doch gar keinen Sinn. 🤔

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vor 10 Stunden schrieb Danny_S.:

Mit Verlaub, SteRo: Die Kriterien für "gut" und "böse" sind doch nicht rein subjektiv!

Da stimme ich dir zu. Aber deine Formulierung "wahrscheinlich waren sie zu sehr auf das Gute und Wahre bedacht." erschien mir als deine subjektive Wahrnehmung von "das Gute und Wahre" in den Geistern der Geschöpfe "Olof Palme, ein John F. Kennedy oder ein Jitzchak Rabin". Ich denke nicht, dass "das Gute und Wahre" in Geschöpfen, ihren Worten oder Taten  wahrnehmbar ist also führte ich das auf deine Subjektivität zurück.

 

vor 10 Stunden schrieb Danny_S.:

Dass Hitler böse war und gleich mehrere Attentatsversuche auf ihn gescheitert sind (dies sogar von den Nazis als ein Zeichen der göttlichen Vorsehung gedeutet wurde!), ein Olof Palme oder Jitzchak Rabin sich für Abrüstung, Frieden und Versöhnung eingesetzt haben, und gleich beim ersten Versuch ermordet wurden, lässt sich doch nicht leugnen.

Es gibt die Existenz des Bösen und dieses ist, bei einem nüchternen Blick auf die Realität, ziemlich erfolgreich, während Leute, die sich für das Gute einsetzen, nicht selten scheitern.

Nach menschlich-kreatürlichen Maßstäben hast du bzgl. der von dir aufgeführten Personen recht. Also wolltest du wohl auch "das Gute" nach menschlich kreatürlichen Maßstäben verstanden wissen. Ist ok für mich. Aber "das Wahre" würde ich doch davon ausnehmen wollen, weil eine solche Zuschreibung zu Geschöpfen - in deinem Sinne, dass sie auf das Wahre bedacht gewesen seien - nicht gemacht werden kann. Dass die Kreatur Mensch auf das nach menschlichem Ermessen "Gute" bedacht sein kann, ok, dass sie dann aber auch notwendigerweise auf das Wahre bedacht sei, das kann - so erscheint es mir - nicht gefolgert werden. Soll heißen: Nach menschlich kreatürlichen Maßstäben kann man auf ein "(kreatürliches) Gutes" bedacht sein ohne dabei auf "das Wahre" bedacht zu sein.

 

Ob es "die Existenz des Bösen" gibt oder ob das Böse lediglich die Abwesenheit des wesenhaft Guten (welches nicht notwendigerweise das Gute nach menschlich kreatürlichen Maßstäben ist) ist, das wäre zu erforschen.

 

 

 

 

 

bearbeitet von SteRo
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Damit kann nun diese Frage im Sinne der Glaubenslehre auf die ich verwiesen hatte beantwortet werden:

Am 14.7.2024 um 17:42 schrieb Danny_S.:

Wenn es eine göttliche Vorsehung gibt, warum schützt diese dann nicht die Guten?


1. Da es die Vorsehung gibt unterliegt auch alles dieser Vorsehung.

2. Da die Maßstäbe des Menschlich-kreatürlichen und die Maßstäbe Gottes unendlich weit auseinanderliegen sind "die Guten" nach menschlichen-kreatürlichen Maßstäben nicht notwendigerweise "die Guten" nach göttlichen Maßstäben.

3. Da Gott sowohl das Allerhöchste Gut als auch die Wahrheit ist, folgt seine Vorsehung auch dem Guten und Wahren, dem wahrhaft Guten also, welches dem menschlich-kreatürlichen Verstand nicht zugänglich sein kann.

 

Außerdem:

Deiner Frage liegt eine Anmaßung zugrunde, nämlich die, dass Gott wollen soll, was du willst, wobei was du willst nur menschlich-kreatürlichen Maßstäben folgt, welche eben nicht das Wahre sind, weil die Menschen ganz offensichtlich hoffnungslos zerstritten sind, was denn das Wahre sei. Selbst bei den von dir namentlich genannten Geschöpfen möchte ich anzweifeln, dass alle Menschen in ihnen "die Guten" nach menschlich-kreatürlichen Maßstäben erkennen.

 

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Aleachim, Deine Erfahrungen decken sich mit den meinigen.

Was mich eher betroffen macht, ist, dass die Welt so ist, wie sie ist. Wir Menschen sind ja keine isolierten Monaden, denen das Leid der Mitmenschen kalt lässt.

Während ich diese Zeilen schreibe, dringen gerade die Schreie der Tochter meines Nachbarn an mein Ohr. Sie war ein kerngesundes Kind. Dann bekam sie in sehr jungen Jahren eine Infektion und krampfte mehrmals nachts, ohne dass die Eltern es bemerkten. Ihr Gehirn wurde dabei schwer geschädigt. Heute ist sie im Jugendalter, aber ihr geistiger Stand ist der eines Säuglings. Sie muss rund um die Uhr versorgt werden und schreit bei jeder Gelegenheit. Was hat diese Familie denn verbrochen? Das sind richtig freundliche und zuvorkommende Menschen: Nett, hilfsbereit…

Haben sie so ein Schicksal verdient?

 

SteRo, was Du hier präsentierst, ist schon eine schwer verdauliche Kost.

In Ordnung, ich gebe zu: Wir Menschen haben nicht den vollen Durchblick, da unser Wissen nur bis zur Grenze des Todes reicht und wir nicht sagen können, was danach kommt. Möglicherweise klären sich dann alle Fragen auf.

Mich persönlich erschüttert es nur, wenn ich sehe, welche Macht das Böse in der Welt hat und wie schwer es ist, dagegen anzukommen. Schlimmer noch: Manchmal müssen zur Bekämpfung des Bösen sogar schlechte Mittel eingesetzt werden, wie wir ganz aktuell in der Ukraine sehen.

Ich stelle mir die Frage: Warum erhört Gott die vielen Friedensgebete nicht?

Was müsste Er denn tun, um den Krieg zu beenden? Er bräuchte Putin doch lediglich die Einsicht verleihen, dass er sich auf einem Holzweg befindet und mit seinen Entscheidungen anderen massives Leid zufügt! Es bedarf also noch nicht einmal eines russischen Elsers oder Stauffenbergs (der natürlich, anders als die beiden Erstgenannten, erfolgreich sein müsste).

Klar könnte man an dieser Stelle das klassische Argument unserer Freiheit ins Feld führen, nur hat dies einen sehr negativen Beigeschmack: Selbst wenn Gott die Entscheidungsfreiheit Putins achtet, was ist dann mit der Freiheit derer, die in diesem schrecklichen Krieg ihr Leben verlieren oder zu Invaliden werden, inklusive deren Angehöriger?

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Cosifantutti
vor 42 Minuten schrieb Danny_S.:

EuWährend ich diese Zeilen schreibe, dringen gerade die Schreie der Tochter meines Nachbarn an mein Ohr. Sie war ein kerngesundes Kind. Dann bekam sie in sehr jungen Jahren eine Infektion und krampfte mehrmals nachts, ohne dass die Eltern es bemerkten. Ihr Gehirn wurde dabei schwer geschädigt. Heute ist sie im Jugendalter, aber ihr geistiger Stand ist der eines Säuglings. Sie muss rund um die Uhr versorgt werden und schreit bei jeder Gelegenheit. Was hat diese Familie denn verbrochen? Das sind richtig freundliche und zuvorkommende Menschen: Nett, hilfsbereit…

Haben sie so ein Schicksal verdient?

Eines kann man doch erkennen und ganz nüchtern / sachlich feststellen: gegenüber der Biologie / "Natur" sind Fragen der Ethik, der Schuld etc vollkommen sinnlos. Die Biologie / Natur lässt möglicherweise Kausalketten erkennen: Infektion  und als Folge dieser Infektion dauerhafte , schwere Hirnschädigung. Mögliche ethische / metaphysische Fragen ( Wer ist schuld ? Warum schlägt das Schiksal hier so grausam zu , ) führen in die Irre und belasten zusätzlich die Angehörigen und das persönliche Umfeld..... 

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Das Wesentliche am Christentum scheint mir nicht der Glaube an einen wundertätig in die Welt eingreifenden Gott zu sein, sondern die Erfahrung des Gottes, der auch und gerade in der Gottverlassenheit Gott bleibt.

 

Das nur als Randbemerkung eines atheistischen Christen.

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vor 20 Minuten schrieb KevinF:

Das nur als Randbemerkung eines atheistischen Christen.

 

Was es nicht alles gibt! ;)

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1 hour ago, Marcellinus said:

 

Was es nicht alles gibt! ;)

 

Ich hab das im Gottesbilderthread nebenan versucht ein wenig zu beschreiben.

Hier ist off topic. Hab es hier nur geschrieben, weil ich nicht sozusagen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen schreiben wollte.

Wobei man es wahrscheinlich so oder so missversteht, von daher ist es wahrscheinlich auch egal.

 

Damit jetzt nicht nur off topic schreibe, hier eine Predigt zum Thema des Threads auf Englisch (Kapitel 12), die vielleicht interessant sein könnte:

 

Edit: Link entfernt wegen Copyright-Bedenken.

 

Das Buch ist "The Shaking of the Foundations" von Paul Tillich.

 

Die Grundaussage der gemeinten Predigt ist, dass "Vorsehung" identisch sei mit Röm 8: 38 bis 39:

 

"Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn."

 

Zitiert nach Lutherübersetzung 2017

bearbeitet von KevinF
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vor 9 Minuten schrieb KevinF:

Wobei man es wahrscheinlich so oder so missversteht, von daher ist es wahrscheinlich auch egal.

 

Ich bin nicht religiös. Religiöse Vorstellungen sind für mich Privatsache, es sei denn, Gläubige behaupten etwas anderes. Mir gegenüber mußt du dich nicht rechtfertigen. ;)

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Stunden schrieb Cosifantutti:

Eines kann man doch erkennen und ganz nüchtern / sachlich feststellen: gegenüber der Biologie / "Natur" sind Fragen der Ethik, der Schuld etc vollkommen sinnlos. Die Biologie / Natur lässt möglicherweise Kausalketten erkennen: Infektion  und als Folge dieser Infektion dauerhafte , schwere Hirnschädigung. Mögliche ethische / metaphysische Fragen ( Wer ist schuld ? Warum schlägt das Schiksal hier so grausam zu , ) führen in die Irre und belasten zusätzlich die Angehörigen und das persönliche Umfeld..... 

 

Das klingt für mich nach einer modernen Form des Deismus.

Ich möchte nicht wissen, wie viele moderne Christen heute de facto Deisten sind.

Strenggenommen darf man mit so einer Haltung auch keine fürbittenden Gebete sprechen, denn diese sind praktisch wirkungslos.

bearbeitet von Danny_S.
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vor 13 Minuten schrieb Danny_S.:

Strenggenommen darf man mit so einer Haltung auch keine fürbittenden Gebete sprechen, denn diese sind praktisch wirkungslos.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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Cosifantutti
vor 1 Stunde schrieb Danny_S.:

 

Das klingt für mich nach einer modernen Form des Deismus.

Ich möchte nicht wissen, wie viele moderne Christen heute de facto Deisten sind.

Strenggenommen darf man mit so einer Haltung auch keine fürbittenden Gebete sprechen, denn diese sind praktisch wirkungslos.

Es ist vollkommen unerheblich, in welche theologische Schublade du bestimmte Beiträge ablegst. Mich wundert manchmal sehr, wie manche Leute bereit sind, banale Erkenntnisse der Naturwissenschaften komplett zu ignorieren. Man muss bei bestimmten physikalischen Phänomenen (zB "Blitz und Donner" ) keinesfalle die "Meta"-Physik bemühen ( = der zürnende Gott, wie im Fall von Martin Luther ) und muss in diesem Fall auch kein Fürbittgebet an die Heilige Anna sprechen.... ( das Fürbittgebet ist in diesem Fall tatsächlich aus physikalischer Sicht vollkommen wirkungslos ) sondern es auf der physikalischen Ebene belassen...

 

Auf einem vollkommen anderen Blatt steht, was für einen Sinn Fürbittgebete haben sollen und was eigentlich sinnvollerweise der Inhalt / Gegenstand von Bittgebeten sein könnte und was nicht. 

bearbeitet von Cosifantutti
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Am 16.7.2024 um 20:08 schrieb Danny_S.:

SteRo, was Du hier präsentierst, ist schon eine schwer verdauliche Kost.

Nun, da es in diesem Forum geht um

 

Zitat

 

Bibel, Glaube und Leben

  • Glaubensfragen
  • Lehramt
  • Heilige Schrift & Exegese
  • Gebete & Bibelteilen

 

und ich "Glauben" hier nicht verstehe als "Meinen" versuche ich mich soweit als möglich an die Glaubenslehre zu halten. Was "gut" und "böse" im moralisch-sittlichen Sinne ist, in einer Form, die vom natürlichen menschlich-kreatürlichen Verstand vearbeitbar ist, ergibt sich also aus den mündlichen und schriftlichen Offenbarungen hinsichtlich dessen, was der Mensch tun oder unterlassen soll.

 

Am 16.7.2024 um 20:08 schrieb Danny_S.:

Mich persönlich erschüttert es nur, wenn ich sehe, welche Macht das Böse in der Welt hat und wie schwer es ist, dagegen anzukommen. Schlimmer noch: Manchmal müssen zur Bekämpfung des Bösen sogar schlechte Mittel eingesetzt werden, wie wir ganz aktuell in der Ukraine sehen.

Dass die Menschen sich nicht an die geoffenbarten Ge- und Verbote halten liegt an der gefallenen Natur des Menschen, welche dazu neigt sich von der übernatürlichen Bestimmung abzuwenden und deshalb auch dazu führt, dass er auch wider die natürlichen Bestimmungen handelt. Es ist allerdings die freie Enscheidung des Menschen, weswegen er auch die Konsequenzen seines Tuns nach dem Tode tragen muss.

 

"Das Böse" (welches ich also verstehe als die allgemeinen Abweichungen von den geoffenbarten Ge- und Verboten) muss v.a. im Selbst bekämpft werden, aber nicht notwendigerweise in der Welt und schon gar nicht mit "schlechten" Mitteln. Außerhalb des eigenen Selbst ist das eigene Gewissen ist wohl der Maßstab.

 

 

 

Am 16.7.2024 um 20:08 schrieb Danny_S.:

Ich stelle mir die Frage: Warum erhört Gott die vielen Friedensgebete nicht?

Ich würde nicht behaupten, dass Gott die Friedensgebete nicht erhört. Er kann sie doch erhören, auch dann, wenn er sie nicht so erhört wie du dir das vorstellst.

 

 

 

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Am 16.7.2024 um 20:08 schrieb Danny_S.:

Was mich eher betroffen macht, ist, dass die Welt so ist, wie sie ist. Wir Menschen sind ja keine isolierten Monaden, denen das Leid der Mitmenschen kalt lässt.

Ja. Ganz genau. Und es ist gut, betroffen zu sein. Es ist gut, mitzufühlen.

 

Am 16.7.2024 um 20:08 schrieb Danny_S.:

Was hat diese Familie denn verbrochen? Das sind richtig freundliche und zuvorkommende Menschen: Nett, hilfsbereit…

Haben sie so ein Schicksal verdient?

Hm... Wäre es irgendwie leichter, wenn sie es "verdient" hätten? In mir sträubt sich alles dagegen, mit so einer Frage auf das Schicksal von Menschen zu blicken. Bei jemandem, der es "verdient" hat, zu leiden, da bin ich aus dem Schneider. Da kann ich mich zurücklehnen und muss nicht mehr mitfühlen.

 

Mir scheint, dass die Frage nach dem Warum, das hadern mit dem Schicksal nirgendwohin führt. Natürlich dürfen wir Gott auch anklagen: "Was soll das?? Warum lässt du das zu?" Aber da muss immer auch die Frage an mich selber sein: "Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun, um die Situation zu verbessern oder erträglicher zu machen?"

 

Erstaunlich und bewundernswert finde ich, dass es Menschen gibt, die an schweren Schicksalsschlägen nicht zerbrechen. Die es schaffen, irgendwie anzunehmen, was ist, ohne dabei zu resignieren. Die trotz aller Mühen und Verzweiflung auch eine Zuversicht und Gelassenheit ausstrahlen. Ich weiß nun nicht, wie deine Nachbarn mit ihrem Schicksal umgehen und ich weiß nicht, ob du ihnen in irgendeiner Form helfen kannst. Was ich ganz und gar nicht meine, ist, gute Ratschläge zu erteilen, dass sie ihr Schicksal eben annehmen müssten und das Beste draus machen etc. In einer solchen Situation scheint mir das wichtigste zu sein, dass Familien tatkräftige Unterstützung bekommen, damit sie auch gut für sich selbst sorgen können. Das schwerste ist doch oft, sich zu erlauben, auf sich zu schauen und nicht ausschließlich das kranke Kind in den Mittelpunkt zu stellen. Aber auch das ist jetzt ein Rat aus der Ferne, der im konkreten Fall völlig daneben sein kann.

 

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vor 20 Stunden schrieb Danny_S.:
Am 16.7.2024 um 20:58 schrieb Cosifantutti:

Eines kann man doch erkennen und ganz nüchtern / sachlich feststellen: gegenüber der Biologie / "Natur" sind Fragen der Ethik, der Schuld etc vollkommen sinnlos. [...]

Das klingt für mich nach einer modernen Form des Deismus.

 

Ich denke, zwischen der Vorstellung von einem Gott, der dauernd (oder zumindest manchmal) handelt und eingreift in unsere Welt (wenn wir nur genügend glauben, bitte etc.) und einem deistischen Gott, der mit unserer Welt gar nichts mehr zu tun hat, liegt eine ganze Menge.

 

Ein Gott, der mitgeht und mitleidet, der bedingungslos liebt, der tröstet, führt, ruft, aufrichtet, wachrüttelt, herausfordert, befreit... ist kein deistischer Gott, zu dem es sich nicht lohnt zu beten. Aber dass er eingreift, indem er z. B. Naturgesetze durchbricht, Geschosse in eine bestimmte Richtung leitet, Menschen zwingt, seinen Willen zu tun, u.ä. das glaube ich nicht.

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Vielleicht wird für manche so ein Schuh draus: Mit unserer ganzen Kraft dürfen wir mit der Vernunft nach Wissen streben, und mit dem ganzen Herzen und mit ganzer Seele glauben, was wir nicht wissen können, aber in der Liebe gehen Verstand und Gemüt händchenhaltend durchs Leben.  

 

Zitat

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

 

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vor 1 Minute schrieb Weihrauch:

 

Zitat

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

 

Was bedeutet "lieben" in diesem Zusammenhang?

 

"Liebe" ist eine nicht erzwingbare Emotion (die noch dazu gewissen Schwankungen unterliegt). Die Aufforderung auf Kommando eine bestimmte Emotion zu haben, finde ich auf mehreren Ebenen fragwürdig.

 

Offensichtlich geht es hier wohl eher um die bewusste Annahme einer bestimmten Haltung. Aber welcher?

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Gerade eben schrieb Flo77:

Was bedeutet "lieben" in diesem Zusammenhang?

 

„Liebe“ ist nur ein Wort. („Aber ich liebe eich doch alle!“)

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

"Liebe" ist eine nicht erzwingbare Emotion (die noch dazu gewissen Schwankungen unterliegt). Die Aufforderung auf Kommando eine bestimmte Emotion zu haben, finde ich auf mehreren Ebenen fragwürdig.

 

Da bin ich ganz deiner Meinung.

 

vor 1 Minute schrieb Flo77:

Offensichtlich geht es hier wohl eher um die bewusste Annahme einer bestimmten Haltung. Aber welcher?

 

Offensichtlich bin ich kläglich gescheitert ...

 

vor 9 Minuten schrieb Weihrauch:

Mit unserer ganzen Kraft dürfen wir mit der Vernunft nach Wissen streben, und mit dem ganzen Herzen und mit ganzer Seele glauben, was wir nicht wissen können, aber in der Liebe gehen Verstand und Gemüt händchenhaltend durchs Leben. 

 

damit diese Haltung rüberzubringen.

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vor 52 Minuten schrieb Flo77:

Was bedeutet "lieben" in diesem Zusammenhang?

 

Ich finde die "Definition" von David Steindl-Rast hier sehr passend: Liebe ist das gelebte Ja zur Zugehörigkeit.

https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch/bibliothek/texte/texte-von-bruder-david/846-liebe-die-antwort-auf-die-krisen-unserer-zeit

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