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Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Flo77:

So ist es gemeint.

Vermutlich verstehe ich dann nicht, um welches persönliche Erleben es dir da ging.

vor 45 Minuten schrieb Flo77:

daß Sex und der menschliche Körper zutiefst sündhaft sind und abgetötet werden müssen

So würde ich das nicht sagen. Aus meiner Sicht geht es mehr um gelebte Prioritätensetzungen und deren seelische Hintergründe.

vor 48 Minuten schrieb Flo77:

Ich habe besonders gelitten, als ich im "üblichen Christentum" fest verankert war.

Das wird aber kaum die Annahme des Sünders durch den erlösenden Gott betroffen haben?

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Das wird aber kaum die Annahme des Sünders durch den erlösenden Gott betroffen haben?

Gott hat mich nicht erlöst, obwohl ich Jahrzehntelang heulend vor dem Tabernakel darum gebetet habe. Weder hat er mich geändert noch hat er mich zu sich gerufen.

 

Die zwei logischen Antworten waren entweder er ist ein Sadist, der sich an meinem Leiden ergötzt oder aber mit mir ist alles Okay, aber mein Leben ist das falsche.

Das erste akzeptieren wollte ich nicht, mir das Leben zu nehmen war keine Option, daher habe ich mich für das zweite entschieden.

 

vor 8 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Vermutlich verstehe ich dann nicht, um welches persönliche Erleben es dir da ging.

Es ist schwer zu beschreiben. Um es etwas vereinfacht auszudrücken: es war jedem in meinem Umfeld klar und niemanden der mich seit meiner Jugend kannte, war über mein Coming out überrascht.

Jakobgutbewohner
Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten schrieb Flo77:

Weder hat er mich geändert noch hat er mich zu sich gerufen.

Am 28.2.2025 um 18:56 schrieb Flo77:

Mein Gott ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott Noahs, Johannes' und Jesu. Ich lebe in seiner permanenten Gegenwart, die ich mal mehr und mal weniger intensiv erlebe.

Hast du im Zusammenhang mit diesen Gebeten Reaktionen im Rahmen der von dir nach dem zweiten Zitat genannten permananten Gegenwart Gottes erfahren?

 

Bei "Erlösung" geht es nach meinem Verständnis ersteinmal nicht um völlige Änderung des Wesens. Aber sie kann eigene Neigung zu Sünde anders erfahren machen und es wirkte auf mich bisher so, als sei bei dir da ein großer Knackpunkt. Ich bestreite auch überhaupt nicht, daß viele, die sich als Christen darstellen, sich dementegen eher schneidend statt im göttlichen Sinne liebevoll verhalten.

vor 16 Minuten schrieb Flo77:

Um es etwas vereinfacht auszudrücken: es war jedem in meinem Umfeld klar und niemanden der mich seit meiner Jugend kannte, war über mein Coming out überrascht.

Wie erwähnt vermuteten manche zu mir, ich sei homosexuell. Die hätte also ein "Coming Out" mutmaßlich auch nicht gewundert. Auch das sagt mir also leider eigentlich auch nichts.

bearbeitet von Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Hast du im Zusammenhang mit diesen Gebeten Reaktionen im Rahmen der von dir nach dem zweiten Zitat genannten permananten Gegenwart Gottes erfahren?

Nein, nur dröhnendes Schweigen. Je mehr ich versucht habe, zu ihm durchzudringen, um so schweigsamer wurde er.

 

vor 3 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Aber sie kann eigene Neigung zu Sünde anders erfahren machen und es wirkte auf mich bisher so, als sei bei dir da ein großer Knackpunkt.

Sagen wir es mal so: Ich lese aus Deinen Sätzen nichts weiter als menschliches Verlangen und Sexualität seien sündhaft und müssen überwunden werden. Für Menschen wie Dich - ich muss gestehen Asexualität ist für mich ein Konzept, das ich nicht einmal ansatzweise verstehen/nachvollziehen kann - mag das überhaupt kein Problem darstellen. Für mich dagegen ist diese Grundannahme an sich bereits eine Sünde gegen unsere menschliche Existenz.

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Nein, nur dröhnendes Schweigen. Je mehr ich versucht habe, zu ihm durchzudringen, um so schweigsamer wurde er.

Zu anderen Lebensfragen verlief das auch mal nicht so?

vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Ich lese aus Deinen Sätzen nichts weiter als menschliches Verlangen und Sexualität seien sündhaft und müssen überwunden werden.

Teils bezog ich mich auch einfach auf deine offenbar vorhandene, aus deiner Sicht auf Prägung beruhende, eigene Ablehnung dieses Empfindens. Das was in dir daraus laut Beschreibung resutiert, passt für mich eben nicht so ganz zur christlichen Herangehensweise an Sünde, wie ich sie begreife. Das wirft für mich dann Fragen auf, ob das was Leid hervorbringt nicht eher auf soetwas zurückgehen könnte (ich habe mit Aussagen des Paulus keine besonderen Probleme).

 

"Ihr alle, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, seid von Christus abgefallen und der Gnade verlustig geworden." Gal 5,4

vor 13 Minuten schrieb Flo77:

Für mich dagegen ist diese Grundannahme an sich bereits eine Sünde gegen unsere menschliche Existenz.

Was würde solche menschliche Existenz nach deinen Begriffen denn ausmachen, definieren?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Jakobgutbewohner:

Zu anderen Lebensfragen verlief das auch mal nicht so?

Ich habe sonst mein Leben lang in der Gegenwart des Herrn verbracht, die mich eingehüllt hat, wie eine warme Decke.

 

vor 3 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

ich habe mit Aussagen des Paulus keine besonderen Probleme).

 

"Ihr alle, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, seid von Christus abgefallen und der Gnade verlustig geworden." Gal 5,4

Ich habe mit Paulus massive Schwierigkeiten. Die erste und grundsätzliche ist seine selbst-Legitimation. Daß er Probleme mit dem Einhalten der jüdischen Torah hatte und in seiner apokalyptisch-eschatologischen Nächsterwartung keinen Sinn mehr in der Befolgung hatte, kann ich ja verstehen. Mir ist aber sein mystisch-theoretisch-philosophischer Ansatz zum einen kaum nachvollziehbar (ich habe bei Faustyna ja schon darauf hingewiesen) und ich halte ihn basierend auf dem Evangelium Jesu auch noch für grob irreführend.

Geschrieben

Noch ein Wort zum "fleischlichen Menschen": mit den Alten Glaube ich nicht an die Existenz einer Seele, die "parallel" zum Körper existiert und diesen quasi nur angezogen hat, deren Zustand aber wichtiger ist, als der des Körpers.

 

Was ich unter Seele verstehe ist vergleichbar mir dem Atem. Ist der Atem ausgehaucht sind Körper und Seele beide tot. Nach meinen Begriffen kann die Seele nur dann gesund sein, wenn der Körper es auch ist. Eine gesunde Seele in einem unterdrückten Körper kann meiner Meinung nach nicht funktionieren.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

„Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15ten Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.“

(Arthur Schopenhauer)

Das ist zu spät. Religiöse Begabungen müssen früh gefördert werden; das wie wie im Sport oder in der Musik.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Merkur:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

„Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15ten Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.“

(Arthur Schopenhauer)

Das ist zu spät. Religiöse Begabungen müssen früh gefördert werden; das wie wie im Sport oder in der Musik.

 

Müssen? Ist Religion ein Leistungssport? Geht es nicht eher darum, mit einer möglichst frühen Indoktrinierung den kritischen Verstand zu umgehen? 

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Müssen? Ist Religion ein Leistungssport? Geht es nicht eher darum, mit einer möglichst frühen Indoktrinierung den kritischen Verstand zu umgehen? 

Religionen stammen ursprünglich aus einer Zeit, in der das Leben wild und gefährlich war. Den kritischen Verstand zu umgehen hätte sich da niemand leisten können. Indoktrination ist im Grunde eine Zivilisationskrankheit, aber nichts genuin religiöses.

Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Merkur:
vor 11 Stunden schrieb Marcellinus:

Müssen? Ist Religion ein Leistungssport? Geht es nicht eher darum, mit einer möglichst frühen Indoktrinierung den kritischen Verstand zu umgehen? 

Religionen stammen ursprünglich aus einer Zeit, in der das Leben wild und gefährlich war. Den kritischen Verstand zu umgehen hätte sich da niemand leisten können. Indoktrination ist im Grunde eine Zivilisationskrankheit, aber nichts genuin religiöses.

 

Du meinst die Zeit von Wodan und Thor? Damals gab es das Wort Religion noch gar nicht, und auch keine Doktrin, mit der man hätte indoktrinieren können oder wollen. Die Götter und Ahnen waren einfach Teil der Welt, in die man hineinwuchs. 

Cosifantutti
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Müssen? Ist Religion ein Leistungssport? Geht es nicht eher darum, mit einer möglichst frühen Indoktrinierung den kritischen Verstand zu umgehen? 

Religionsunterricht an Schulen grundsätzlich als "Indoktrinierung" zu bezeichnen zeugt ja selber wiederum exemplarisch von einer vollkommen ideologischen Einstellung zur Religion überhaupt. 

 

Zudem entscheiden ja die Eltern darüber, ob sie es sinnvoll finden oder nicht, dass ihre Kinder am Religionsunterricht teilnehmen..... und mit 14 Jahren ist man eh religionsmündig. 

 

Zudem ist es die grundsätzliche Frage, was man als "Bildung" und "Allgemeinbildung" versteht. Geht ist um ein eher ganzheitliches Verständnis von "Bildung" oder "nur" um Wissensvermittlung.

 

Bei einem ganzheitlichen Verständnis haben auch Bereiche und "Unterrichtsfächer" wie Musik, Bildende Kunst, Religionslehre, Ethik.... ihre selbstverständliche Berechtigung.

 

Du denkst vielleicht, dass du eine "objektive" Sichtweise auf die Welt hast und merkst selber gar nicht, dass du in deinem rein säkularistischen Denken selber einer  inzwischen schon wieder selber überholten Ideologie folgst und frönst.... Sonst könntest du ja nicht Religionsunterricht grundsätzlich als Indoktrinierung bezeichnen. 

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Ich habe sonst mein Leben lang in der Gegenwart des Herrn verbracht, die mich eingehüllt hat, wie eine warme Decke.

Derart geschwiegen hatte er eigentlich dir gegenüber bisher immer? Oder nicht?

vor 14 Stunden schrieb Flo77:

ich halte ihn basierend auf dem Evangelium Jesu auch noch für grob irreführend.

Was hältst du für das wahre Evangelium? Jesus habe eigentlich nur die Befolgung des jüdischen Gesetzes gewollt? Was meinst du, ging Jesus ganz physisch über Wasser?

vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Nach meinen Begriffen kann die Seele nur dann gesund sein, wenn der Körper es auch ist.

Nach meinen Begriffen spielt das keine entscheidende Rolle. Wobei vielleicht erteinmal auch die Frage gestellt werden müßte, was unter "körperlich gesund" denn zu verstehen sein solle. Das was Menschen nach ihren weltlichen Vorstellungen heute dafür im Rahmen von "Medizin" so benennen?

vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Eine gesunde Seele in einem unterdrückten Körper kann meiner Meinung nach nicht funktionieren.

Gelüsten des Fleisches im Sinne des christlichen Verständnisses (siehe z.B. "Werke des Fleisches") nicht nachzukommen wäre nach deinen Begriffen ein "Unterdrücken des Körpers" (oder des Fleisches)?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Jakobgutbewohner:

Derart geschwiegen hatte er eigentlich dir gegenüber bisher immer? Oder nicht?

Nein, bei weitem nicht. Es gab immer wieder Fügungen in meinem Leben, die auf sein Leiten hindeuteten.

 

vor 2 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Was hältst du für das wahre Evangelium? Jesus habe eigentlich nur die Befolgung des jüdischen Gesetzes gewollt? Was meinst du, ging Jesus ganz physisch über Wasser?

Jesus hat die Einhaltung des göttlichen Gesetzes gewollt. Und nein.

 

Zu dem übrigen äußere ich mich nicht, da ich diese Diskussionen für ausgesprochen unfruchtbar halte.

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Es gab immer wieder Fügungen in meinem Leben, die auf sein Leiten hindeuteten.

Also manchmal etwas, das wohl nicht direkter mit dem Empfinden der Gegenwart Gottes als vermutlich inneres Empfinden zusammenhing, würde ich sagen.

vor 22 Minuten schrieb Flo77:

Jesus hat die Einhaltung des göttlichen Gesetzes gewollt.

Ich persönlich verstehe es so, daß das jüdische Gesetz in Jesus seine Erfüllung, sein Ziel gefunden hatte. Quasi als Vorbereitung zur Menschwerdung Gottes inmitten dieses bestimmten Volkes.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Du meinst die Zeit von Wodan und Thor? Damals gab es das Wort Religion noch gar nicht, und auch keine Doktrin, mit der man hätte indoktrinieren können oder wollen. Die Götter und Ahnen waren einfach Teil der Welt, in die man hineinwuchs. 

So ist es. Das fing seinerzeit nicht erst mit dem fünfzehnten Lebensjahr an.

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Ich persönlich verstehe es so, daß das jüdische Gesetz in Jesus seine Erfüllung, sein Ziel gefunden hatte. Quasi als Vorbereitung zur Menschwerdung Gottes inmitten dieses bestimmten Volkes.

Dieser Satz ergibt für mich rein sprachlich keinen Sinn. Daß Jesus das Wort Gottes verkündet hat, hat die Notwendigkeit eine "gute Gesellschaft" zu bilden ja nicht aufgehoben, auch wenn Paulus das gerne gehabt hätte.

 

Genaugenommen hat die Kirche es ja geschafft das jüdische Gesetz an Komplexität ja noch weit zu übertreffen. Nennt sich heute halt Beichtspiegel, aber der Effekt ist der gleiche.

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb Flo77:

Dieser Satz ergibt für mich rein sprachlich keinen Sinn.

Darüber zitiertest du zwei Sätze von mir. Ohne genaue Erklärung werde ich das also nicht mehr als zur Kenntnis nehmen können.

vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Daß Jesus das Wort Gottes verkündet hat, hat die Notwendigkeit eine "gute Gesellschaft" zu bilden ja nicht aufgehoben, auch wenn Paulus das gerne gehabt hätte.

Auf was für Ausagen des Paulus beziehst du dich da? Nach meinem Verständnis geht es um die Herkunft des Tuns der Menschen. Ist ein Mensch angetrieben von himmlischem Geist? Oder versucht er eher mit menschlichen Mitteln Vorgaben zu erfüllen?

 

Darüber hinaus ging es Jesus ja eben um die Rettung der Verlorenen und nach meinem bisherigen Eindruck bist du seltsamerweise in dem Punkt irgendwie in deiner Herangehensweise an das Christentum taub? Und so wie es sich mir momentan darstellt, ist da wohl der Ursprung deines spiritualitätsbezogenen Leidens zu suchen.

 

"Jesus befiehlt mir, vor dem Fest der Barmherzigkeit die Novene zu beten. Heute soll ich sie beginnen, um die Bekehrung der ganzen Welt und die Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes zu erbitten. - >Auf dass jede Seele Meine Güte preist. - Ich wünsche Vertrauen von Meinen Geschöpfen, ermuntere die Seelen zu großem Vertrauen auf Meine unerschöpfliche Barmherzigkeit. Eine schwache sündige Seele soll nicht fürchten, sich Mir zu nahen, auch wenn sie mehr Sünden hätte als Sand ist auf Erden. Alles versinkt im Abgrund meiner Barmherzigkeit.<"

Heilige Faustyna, Tagebuch 1059

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

deines spiritualitätsbezogenen Leidens

Ich sehe wir haben hier ein Ende der Diskussion erreicht. Eingeredetes bzw. unterstelltes Leiden habe ich zur genüge serviert bekommen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Merkur:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Du meinst die Zeit von Wodan und Thor? Damals gab es das Wort Religion noch gar nicht, und auch keine Doktrin, mit der man hätte indoktrinieren können oder wollen. Die Götter und Ahnen waren einfach Teil der Welt, in die man hineinwuchs. 

So ist es. Das fing seinerzeit nicht erst mit dem fünfzehnten Lebensjahr an.

 

Nein, sondern mit dem Erlernen der Sprache, und auch auf die gleiche Weise, durch Nachahmung, wie übrigens alles, was man damals lernte, durch Nachahmung der Älteren gelernt wurde. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:
vor 16 Stunden schrieb Marcellinus:

Müssen? Ist Religion ein Leistungssport? Geht es nicht eher darum, mit einer möglichst frühen Indoktrinierung den kritischen Verstand zu umgehen? 

Religionsunterricht an Schulen grundsätzlich als "Indoktrinierung" zu bezeichnen zeugt ja selber wiederum exemplarisch von einer vollkommen ideologischen Einstellung zur Religion überhaupt. 

 

Wenn du damit meinst, daß ich jede Form von Ideologie ablehne, religiös, philosophisch oder politisch, kann ich dir nur zustimmen. 

 

vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:

Zudem entscheiden ja die Eltern darüber, ob sie es sinnvoll finden oder nicht, dass ihre Kinder am Religionsunterricht teilnehmen..... und mit 14 Jahren ist man eh religionsmündig. 

 

Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Die Schulverwaltungen haben sich viel Mühe gegeben, die Alternativen möglichst ungemütlich zu gestalten, und der Ersatzunterricht wird in der Regel ebenfalls von Religionslehrern erteilt. Wir haben vier Kinder großgezogen; ich weiß, wovon ich rede.

 

vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:

Zudem ist es die grundsätzliche Frage, was man als "Bildung" und "Allgemeinbildung" versteht. Geht ist um ein eher ganzheitliches Verständnis von "Bildung" oder "nur" um Wissensvermittlung.

 

Bei einem ganzheitlichen Verständnis haben auch Bereiche und "Unterrichtsfächer" wie Musik, Bildende Kunst, Religionslehre, Ethik.... ihre selbstverständliche Berechtigung.

 

Bildung? Daß ich nicht lache. Unsere Schulen schaffen es ja nicht einmal, das zu vermitteln, was sie für ihr eigenes Funktionieren brauchen, von Wissen gar nicht zu reden. Musik und Kunst wird den Schülern eher ausgetrieben als nahegebracht und Moral und Ethik haben in der Schule nichts verloren. Wie gesagt, die Schulen schaffen es ja nicht einmal, die Schüler dazu zu bringen, sich innerhalb der Schulzeit sozialverträglich zu verhalten, und was Religionslehre betrifft, kenne ich kaum einen Lehrer, der sich auch nur traut, ein realistisches Bild vom Islam zu vermitteln, und das wenige, was man noch über das Christentum wissen muß, paßt locker in den Geschichtsunterricht. 

 

vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:

Du denkst vielleicht, dass du eine "objektive" Sichtweise auf die Welt hast und merkst selber gar nicht, dass du in deinem rein säkularistischen Denken selber einer  inzwischen schon wieder selber überholten Ideologie folgst und frönst.... Sonst könntest du ja nicht Religionsunterricht grundsätzlich als Indoktrinierung bezeichnen.

 

Ich denke, meine Weltbild ist sicherlich realistischer, mithin "objektiver" als das manch anderer; eine "rein objektive Sichtweise" gibt es nicht. Daß ich Religionen wie jede Form von Metaphysik ablehne, ist kein Geheimnis. Aber das macht aus Nicht-Fußball-Spielen noch keinen Sport. 

 

Religionsunterricht wird von den Kirchen betrieben. Dreimal darfst du raten, warum. Allerdings geht ihnen langsam Publikum wie Lehrer aus, sodaß sie aus lauter Verzweiflung zB in Niedersachsen mittlerweile den evangelischen und katholischen Religionsunterricht zusammenlegen; ob sich das für die einzelnen Konfessionen dann noch lohnt, wage ich zu bezweifeln. 

Geschrieben

Schulischer Religionsunterricht war immer abschreckend, davon sollte man sich nichts versprechen. Ähnliches gilt ja auch für den Sport (Stichwort Bundesjugendspiele). Ich fände es interessant zu erfahren, woher diejenigen, die sich später für ein Theologiestudium oder den Eintritt in einen Orden oder überhaupt für die Beibehaltung ihrer Religion entscheiden, ihre Motivation hernehmen. Elternhaus? Freunde? Bücher? Gemeinde?

Cosifantutti
Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Wenn du damit meinst, daß ich jede Form von Ideologie ablehne, religiös, philosophisch oder politisch, kann ich dir nur zustimmen. 

 

 

Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Die Schulverwaltungen haben sich viel Mühe gegeben, die Alternativen möglichst ungemütlich zu gestalten, und der Ersatzunterricht wird in der Regel ebenfalls von Religionslehrern erteilt. Wir haben vier Kinder großgezogen; ich weiß, wovon ich rede.

 

 

Bildung? Daß ich nicht lache. Unsere Schulen schaffen es ja nicht einmal, das zu vermitteln, was sie für ihr eigenes Funktionieren brauchen, von Wissen gar nicht zu reden. Musik und Kunst wird den Schülern eher ausgetrieben als nahegebracht und Moral und Ethik haben in der Schule nichts verloren. Wie gesagt, die Schulen schaffen es ja nicht einmal, die Schüler dazu zu bringen, sich innerhalb der Schulzeit sozialverträglich zu verhalten, und was Religionslehre betrifft, kenne ich kaum einen Lehrer, der sich auch nur traut, ein realistisches Bild vom Islam zu vermitteln, und das wenige, was man noch über das Christentum wissen muß, paßt locker in den Geschichtsunterricht. 

 

 

Ich denke, meine Weltbild ist sicherlich realistischer, mithin "objektiver" als das manch anderer; eine "rein objektive Sichtweise" gibt es nicht. Daß ich Religionen wie jede Form von Metaphysik ablehne, ist kein Geheimnis. Aber das macht aus Nicht-Fußball-Spielen noch keinen Sport. 

 

Religionsunterricht wird von den Kirchen betrieben. Dreimal darfst du raten, warum. Allerdings geht ihnen langsam Publikum wie Lehrer aus, sodaß sie aus lauter Verzweiflung zB in Niedersachsen mittlerweile den evangelischen und katholischen Religionsunterricht zusammenlegen; ob sich das für die einzelnen Konfessionen dann noch lohnt, wage ich zu bezweifeln. 

Ich habe schlicht auf folgendes hingewiesen: Religionsunterricht pauschal als "Indoktrination" zu bezeichnen, ist ja selbst schon wieder eine vollkomnene Verzerrung des Sachverhaltes. Es geht nicht um die "Indoktrination" einer "Ideologie", sondern unter anderem,  im Religionsunterricht das Kennenlernen der eigenen kulturellen Wurzeln. 

 

Zu meinen, dies könnte ein Geschichtslehrer mal so "nebenbei" miterledigen ist hochgradig naiv. Das wäre in etwa so, wie wenn man Musikunterricht von einem Musiklehrer unterrichten ließe, der selber vollkommen unmusikalisch ist.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich habe schlicht auf folgendes hingewiesen: Religionsunterricht pauschal als "Indoktrination" zu bezeichnen, ist ja selbst schon wieder eine vollkomnene Verzerrung des Sachverhaltes. Es geht nicht um die "Indoktrination" einer "Ideologie", sondern unter anderem,  im Religionsunterricht das Kennenlernen der eigenen kulturellen Wurzeln. 

 

Wie lange ist unsere Kultur schon nicht mehr von Religion geprägt? Jahrhunderte? Mit Kultur hat das nichts zu tun. Religionsunterricht wird erteilt, weil die Kirchen es wollen und sich etwas davon versprechen, und die Kirchen stellen mehr Parteimitglieder als ihr Anteil an der Bevölkerung. Kann man auf jedem Kirchentag bewundern.

 

vor 12 Minuten schrieb Cosifantutti:

Zu meinen, dies könnte ein Geschichtslehrer mal so "nebenbei" miterledigen ist hochgradig naiv. Das wäre in etwa so, wie wenn man Musikunterricht von einem Musiklehrer unterrichten ließe, der selber vollkommen unmusikalisch ist.

 

Oh, da unterschätzt du Geschichtslehrer. Das, was an Religionen und Konfessionen wichtig ist, macht in einigen Teilen des historischen Prozesses durchaus einiges aus, und ist selbstverständlich Teil des Geschichtsstudiums. Nur als Werbeveranstaltung für die Kirchen taugt das natürlich nicht. ;)

Geschrieben

Sich über Religionsunterricht beschweren aber den Aufstieg der Linken und Grünen bejammern. Genau mein Humor.

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