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Fürwahrhalten in der Religion


KevinF

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vor 18 Minuten schrieb Kara:

Ich empfinde dich eigentlich als sehr sachlich und angenehm. Dein fieser Kommentar überrascht mich wirklich. Passt gar nicht zu dir.

 

Wir scheinen verschiedene Foren zu lesen.

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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

Ich gebe zu, dass ich mich aufgeregt habe, weil mich dieser spezifische Satz "Liebe kann man auch nicht erklären/sehen/beweisen" etwas triggert. Er ist - es tut mir Leid, wenn ihn andere sehr schätzen - in meinen Ohren so furchtbar abgedroschen.

Mein Ansatz ist das auch nicht, aber er ist auch nicht schlechter als andere Ansätze.

 

vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

Sollte der Ton meiner ersten Kritik zu harsch gewesen sein, dann entschuldige ich mich. 

Keine Ahnung, wie es Flo empfunden hat. Ich fand's fies. 

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

meinen Ohren so furchtbar abgedroschen

Das ist der Satz "Jesus liebt dich" allerdings auch... dicht gefolgt von "das [wahlweise die immerwährende Jungfräulichkeit, die Trinität, die Zwei-Naturen-Lehre] kann man nicht erklären, das muss man einfach glauben"

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vor 1 Minute schrieb Kara:

Ich fand's fies. 

Man sollte das eigene Empfinden nicht so wichtig nehmen. Es verdient sicherlich nicht publiziert zu werden.

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vor 4 Minuten schrieb Kara:

Keine Ahnung, wie es Flo empfunden hat. Ich fand's fies. 

Wen interessiert's? Brauchst Dir ja nur die Smileys anzusehen um zu wissen, was für Charaktere man vor sich hat.

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vor 3 Minuten schrieb SteRo:

Man sollte das eigene Empfinden nicht so wichtig nehmen. Es verdient sicherlich nicht publiziert zu werden.

 

Jaja, basst scho. Bin schon wieder weg.

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vor 57 Minuten schrieb Flo77:

"das [...] kann man nicht erklären, das muss man einfach glauben"

 

Da gebe ich Dir recht. Er ist auch sehr bequem. Man sollte sich immer nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, die Glaubenslehre zu erläutern. Eine reine Aufforderung, zu glauben, bringt nicht viel. Aber: Den letzten Schritt, eben den Schritt zum Glauben, den nimmt Dir auch die beste Erklärung nicht ab, denn es gibt einen Unterschied zwischen Verstehen (d. h. nachvollziehen können auf welche Quellen und Argumente sich eine bestimmte Lehre stüzt und wie sich kirchenhistorisch entwickelt hat) und Glauben (d. h. in einem freien Willensakt die Zustimmung zu einer bestimmen Lehre zu geben). Das eine kann das andere voraussetzen, aber sie ersetzen einander nicht m

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Da gebe ich Dir recht. Er ist auch sehr bequem. Man sollte sich immer nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, die Glaubenslehre zu erläutern. Ein reine Aufforderung, zu glauben, bringt nicht viel. Aber: Den letzten Schritt, eben den Schritt zum Glauben, den nimmt Dir auch die beste Erklärung nicht ab, denn es gibt einen Unterschied zwischen Verstehen (d. h. nachvollziehen können auf welche Quellen und Argumente sich eine bestimmte Lehre stüzt und wie sich kirchenhistorisch entwickelt hat) und Glauben (d. h. in einem freien Willensakt die Zustimmung zu einer bestimmen Lehre zu geben). Das eine kann das andere voraussetzen, aber sie ersetzen einander nicht m

Komm lass stecken. Ich bin hier fertig.

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Das Problem ist einfach, daß persönliche Glaubenserfahrungen nicht diskutierbar sind, weder negativ noch positiv, schon gar nicht in einer virtuellen Umgebung wie hier. Weder kann ich jemandem seine Erfahrungen absprechen, noch sind sie ein Argument für irgendetwas. Wenn man es trotzdem versucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß das passiert, was hier passiert ist. 

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vor 7 Minuten schrieb Marcellinus:

Das Problem ist einfach, daß persönliche Glaubenserfahrungen nicht diskutierbar sind, weder negativ noch positiv, schon gar nicht in einer virtuellen Umgebung wie hier.

 

Also nur um das klar zu machen, vielleicht verstehst wenigstens Du mich: Mir ging es überhaupt nicht um die persönliche Glaubenserfahrung von Usern, sondern lediglich um eine Floskel, die eben sehr populär ist. 

 

Deswegen verstehe ich ehrlich gesagt diese Reaktionen hier gerade teilweise nicht. Allerdings muss ich auch nicht alles verstehen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 27 Minuten schrieb Studiosus:

Also nur um das klar zu machen, vielleicht verstehst wenigstens Du mich: Mir ging es überhaupt nicht um die persönliche Glaubenserfahrung von Usern, sondern lediglich um eine Floskel, die eben sehr populär ist. 

 

Ja, die ist mir auch schon begegnet. Ist ja auch verführerisch, aus zwischenmenschlichen Gefühlen, die zwar unbestimmt, aber ohne Zweifel existent sind, auf die Existenz von Übernatürlichem zu schließen, zu dem man vergleichbare Gefühle habe. Wenn das als „Gottesbeweis“ nicht so recht Anklang findet, gibt es schon mal die eine oder andere heftige Reaktion.

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vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Ein "Gott" in dem sich der Mut zum Sein manifestiert, könnte für mich gar nicht Gott sein. Jedenfalls nicht "Gott" im Sinne der christlichen Tradition, wo Gott per Definition das ist, was ultimative Verehrung verdient.

 

Das sind doch bloß beliebige Meinungen "für mich", "im Sinne der christlichen Tradition". Selbst wenn man Meinungen definiert, werden sie nicht automatisch zu Fakten. 

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Gemäß den westlichen Werten wäre er böse. Was böse ist, kann nicht göttlich sein.

 

Gut und Böse als Kategorien, gibt es überall. Beides wurde personifiziert und in den Status von guten Gottheiten bzw. bösen Gegengottheiten erhoben. Das gibt nur deine und meine persönliche Meinung oder Vorliebe wieder, sagt aber über die Existenz oder Nichtexistenz von Gottheiten nichts aus.

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Ein Gott, in dem sich der Mut zum Sein manifestiert, könnte ja praktisch dieselbe spirituelle Praxis haben wie ich.

 

Am siebten Tage ruhen, sich an bestimmten Tagen feiern lassen, Mensch werden?

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Er wäre nur ein "Seiendes unter Seienden" wie Tillich schreibt. Vielleicht ein sehr mächtiges Seiendes. Vielleicht ein allmächtiges. Aber warum sollte es Gott im obigen Sinne sein? Es könnte in begrenzter Weise Manifestation des Göttlichen sein, aber nicht Gott.

 

In der christlichen Bibel sagt Hiob: "Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?" Ach nee, das steht ja in der jüdischen Bibel, oder doch in der christlichen? Egal. Keine Ahnung, warum Hiob der Meinung ist, dass Gott die ultimative Verehrung verdient, allerdings hält ihn das nicht davon ab, Gott ans Bein zu pissen, indem er den Tag seiner Geburt verflucht. Da ist ihm wohl der Mut zum Sein abhanden gekommen. Gott im obigen Sinne ist es vermutlich für Hiob, weil er der Meinung ist, dass es nur einen Gott, noch dazu einen allmächtigen Gott im seinem Gottesbild gibt.

 

Ich kapier das nicht. Wieso ist Gott, falls er existiert, nicht nur ein Seiendes unter Seienden? Wenn Gott nicht auch Seiendes ist, existiert er nicht.

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Aber wie gesagt: Das ist entweder logisch  unmöglich oder eine Form von Panentheismus.

 

Vielleicht liegt es an dieser mangelnden Logik, dass ich mit dem Panentheismus auch nicht warm werde. 

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Könnte eine panentheistische Gottheit für mich Gott sein?
 
Ich glaube eher nicht. Vielleicht, aber das wäre jedenfalls eine völlig andere Art von Existenz, als wir uns vorstellen können.
Nichts, was im Hier und Jetzt irgendwie nachvollziehbar wäre.
 
Ist "Gott" also letzlich nur Symbol für eine logisch unmögliche Konstruktion?
 
Ein Begriff, mit dem, wie  @Marcellinus schreibt, nichts begriffen werden kann?
 
Vielleicht.

 

Was ist denn bei Gott die Steigerung von Sein? Das sich selbst übersteigen vom Dasein ins Sein? Solches Heideggern ist Trick 17 mit Selbstüberlistung, wenn ich es so sagen darf. Da wird dann aus ich bin, das Sein, da beginnt das, was verwest, zu wesen bis es das Wesen des Wesenden geworden ist, und die Bannane banannt sich über das Bannanende ins transzendente Bannananien. Irgendwann übersteigen Wortgebilde ihr eigenes Fassungsvermögen, wenn man es übertreibt.

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:

Tillich sieht das auch so (oder zumindest ähnlich), deshalb ist Gott bei ihm das "Sein-Selbst".

 

Äh ... und was ist dann Tillich bei Tillich? Also ich bin für mich die evidenteste Form des Seins, dann kommt erstmal lange nichts, und dann das ganze andere Zeug das sonst noch so da ist.

 

vor 7 Stunden schrieb KevinF:
vor 14 Stunden schrieb Weihrauch:

Ich weiß so wenig wie du, ob Gott existiert, oder nicht, und falls ja, wie er ist, welche Eigenschaften er hat, oder nicht hat. Im Grunde ist mir das mittlerweile egal.


Das ist auch einer meiner Punkte: Ich weiß auch nicht, welche Relevanz die Frage nach der Existenz Gottes überhaupt haben soll. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass es überhaupt keine religiöse Frage ist.
Zumindest nicht für mich.

  

Für mich ist es eine religiöse Frage, aber keine Glaubensfrage. Wir reden möglicherweise aneinander vorbei: ich rede von Gottesbildern, darum ist es mir egal, ob es Gott gibt, oder nicht. Ich erfreue mich an dem Spatz in der Hand. Du redest von der Taube auf dem Dach, von Gott, kommst aber zu einem ähnlichen Ergebnis.

 

Jeder glaubt, wenn überhaupt, an sein Gottesbild, und kein anderes. Insofern kann bzw. muss ich sagen, dass ich nicht an Gott glaube, da ich ja nichtmal sagen kann, dass ich weiß, ob es ihn gibt, oder nicht, wenn ich ehrlich bin. Den Gott in meinem Gottesbild, sollte "man" erfinden, egal ob es ihn gibt, oder nicht, wenn ich es nicht schon längst getan hätte - für mich. Ich sehe allerdings keinen Grund mich meinem Gottesbild zu unterwerfen. Ich lebe damit, so gut es geht, und dass es sich ständig verändert und sich von mir den Wirrungen und Irrungen meines Lebens anpassen lässt, hat den Vorteil, dass es bisher tragfähig geblieben ist. Mein früheres, katholisches, starres Gottesbild hielt relativ bald den Stürmen des Lebens nicht Stand, auf Fels gebaut aber am Ende eines Holzweges. 

bearbeitet von Weihrauch
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vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

Weder kann ich jemandem seine Erfahrungen absprechen, noch sind sie ein Argument für irgendetwas. 

 

und

 

Zitat

Ist ja auch verführerisch, aus zwischenmenschlichen Gefühlen, die zwar unbestimmt, aber ohne Zweifel existent sind, auf die Existenz von Übernatürlichem zu schließen

 

widersprechen sich etwas.

 

Denn Gefühle sind Erfahrungen.

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vor 21 Minuten schrieb rorro:

 

und

 

 

widersprechen sich etwas.

 

Denn Gefühle sind Erfahrungen.

Wo ist der Widerspruch? Das Gefühl ist existent, aber kein Argument für die Existenz von irgendetwas außer dem Gefühl selbst.

 

Werner

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vor 22 Minuten schrieb Werner001:

Wo ist der Widerspruch? Das Gefühl ist existent, aber kein Argument für die Existenz von irgendetwas außer dem Gefühl selbst.

Oh cool. D.h. es existieren weder der Tod noch Liebe, weder Gerechtigkeit noch "der Mensch", weil es nur Gefühle sind, die nichts über die Realität aussagen?

 

Und vorallem: damit ist dann der Freibrief gegeben auf den Gefühlen anderer herumzutrampeln? (Versteh mich nicht falsch, ich bin sicher der letzte, der für die Gänseblümchenwelt besonders viel Verständnis aufbringt, aber es gibt Grenzen und die waren hier im Forum sogar mal definiert.)

bearbeitet von Flo77
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vor 4 Minuten schrieb Flo77:
vor 24 Minuten schrieb Werner001:

Wo ist der Widerspruch? Das Gefühl ist existent, aber kein Argument für die Existenz von irgendetwas außer dem Gefühl selbst.

Oh cool. D.h. es existieren weder der Tod noch Liebe, weder Gerechtigkeit noch "der Mensch", weil es nur Gefühle sind, die nichts über die Realität aussagen?

 

Richtig! Es muß immer etwas Reales, Objektives hinzukommen, gemeinhin Tatsachenbeobachtung genannt. 

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vor 12 Minuten schrieb Flo77:

Oh cool. D.h. es existieren weder der Tod noch Liebe, weder Gerechtigkeit noch "der Mensch", weil es nur Gefühle sind, die nichts über die Realität aussagen?

Äh, wo hätte ich dergleichen geschrieben? Es ging um Belege, nichts weiter. 
 

Die Angst vor Gespenstern ist ein zweifelsfrei existierendes Gefühl, aber kein Beweis für die Existenz von Gespenstern.

Die Tatsache, dass das Gefühl kein Beweis für die Existenz von Gespenstern ist, ist allerdings auch kein Beweis für deren Nichtexistenz

 

Werner

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11 hours ago, Weihrauch said:

Das sind doch bloß beliebige Meinungen "für mich", "im Sinne der christlichen Tradition". Selbst wenn man Meinungen definiert, werden sie nicht automatisch zu Fakten.

 

Ja, natürlich.

 

Es ging mir darum, was für mich Gott sein kann, was ich als Gott anerkennen könnte.

 

Und da komme ich zu dem Schluss, dass der Gottesbegriff für mich umso weniger Sinn macht, je mehr ich darüber nachdenke.

 

Vielleicht könnte eine entsprechende panentheistische Gottheit für mich Gott sein.
Vielleicht auch überhaupt nichts.
Ich weiß nicht.

 

Das ist einer der Gründe, warum ich eine "Spiritualität" (Anführungszeichen, weil kompatibel mit einer naturalistischen Weltanschauung) bevorzuge, bei der der Gottesbegriff optional ist.

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vor 8 Minuten schrieb KevinF:

Das ist einer der Gründe, warum ich eine "Spiritualität" (Anführungszeichen, weil kompatibel mit einer naturalistischen Weltanschauung) bevorzuge, bei der der Gottesbegriff optional ist.

 

Und das ist der Grund, warum ich das Wort „Spiritualität“ für mich nicht verwende:

 

Spiritualität (von lateinisch spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgriechischψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt. 

(Quelle: Wiki, Hervorhebung von mir)

 

„Transzendente Wirklichkeit“ ist aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich. Merke: Nur weil man aus sich eigentlich widersprechenden Begriffen neue Begriffe bilden kann, heißt das noch lange nicht, daß damit auch etwas begriffen werden kann. ;)

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Ohne da tiefer einzusteigen oder etwas dazu sagen zu wollen, wie Erfahrungen wann zu werten sind, vor allem ungewöhnliche: Es kann prinzipiell auch einen Unterschied machen, ob ich etwas selbst erfahre oder ob jemand anders eine Erfahrung macht und mir nur davon berichtet. Ich habe einen anderen Zugang zu meiner eigenen als zu fremden Erfahrungen.

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vor 23 Stunden schrieb KevinF:
Am 6.8.2024 um 00:38 schrieb Weihrauch:

Das sind doch bloß beliebige Meinungen "für mich", "im Sinne der christlichen Tradition". Selbst wenn man Meinungen definiert, werden sie nicht automatisch zu Fakten.

 

Ja, natürlich.

 

Es ging mir darum, was für mich Gott sein kann, was ich als Gott anerkennen könnte.

 

Und da komme ich zu dem Schluss, dass der Gottesbegriff für mich umso weniger Sinn macht, je mehr ich darüber nachdenke.

 

Vielleicht könnte eine entsprechende panentheistische Gottheit für mich Gott sein.
Vielleicht auch überhaupt nichts.
Ich weiß nicht.

 

Was die Quantität des Nachdenkens über Gott betrifft, ist es für die eigene Weltanschauung sinnvoll damit ganz aufzuhören, wenn kein Gottesbegriff mehr einen Sinn für dich macht. Um die Weltanschauungen anderer nachvollziehen, und um die Welt verstehen zu wollen, die voller Gottesvorstellungen ist, kommst du aus der Nummer vermutlich nur schwerlich raus. 

 

Was die Qualität des Nachdenkens über Gott betrifft, ist es ein Unterschied ob Gott bzw. Gottheiten von dir oder anderen in den Gottesbildern als eine Konstante (die Wahrheit, das Absolute) oder als eine Variable (Lückenbüßer Gott, Prozesstheologie) aufgefasst wird, anthropomorph, als eine oder mehrere statische, unveränderliche Person(en), bzw. als eine oder mehrere veränderliche, sich entwickelnde Person(en), oder als eine Kraft hinter oder über den wechselwirkenden Naturkräften, linear (Endzeit, Auferstehung, Paradies, thermodynamischer Ausgleich) oder zirkulär. Das ist ein weites Feld mit vielen denkbaren Möglichkeiten und vielleicht geht es dabei um eine Mischung aus dem was man weiß und dem was man glaubt, weil der Mensch nunmal keine rein rationale, sondern vielleicht sogar eine überwiegend irrationale Veranstaltung ist.

 

vor 23 Stunden schrieb KevinF:

Das ist einer der Gründe, warum ich eine "Spiritualität" (Anführungszeichen, weil kompatibel mit einer naturalistischen Weltanschauung) bevorzuge, bei der der Gottesbegriff optional ist.

 

Ich dachte eigentlich, dass im Naturalismus Gottesbegriffe aller Art keine Option sind. Aber wie dem auch sei, Weltanschauungen sind ein weites Feld, mit vielen denkbaren Möglichkeiten, und manche befriedigen das Bedürnis nach Wahrheit auf die eine oder andere Art, andere nicht, und genügen so dem Bedürfnis dem menschlichen Potential im Leben besser gerecht zu werden. 

 

Welche Spiritualität (ohne Anführungszeichen) ist denn für dich mit einer naturalistischen Weltanschauung kompatibel? 

 

Ohne @Marcellinus gegen dich ausspielen, oder ihm einen Naturalismus unterstellen zu wollen, kann ich seinen Standpunkt und seine Begründung nachvollziehen:

 

vor 22 Stunden schrieb Marcellinus:

Und das ist der Grund, warum ich das Wort „Spiritualität“ für mich nicht verwende:

 

Spiritualität (von lateinisch spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgriechischψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt. 

(Quelle: Wiki, Hervorhebung von mir)

 

„Transzendente Wirklichkeit“ ist aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich. Merke: Nur weil man aus sich eigentlich widersprechenden Begriffen neue Begriffe bilden kann, heißt das noch lange nicht, daß damit auch etwas begriffen werden kann. ;)

 

Allerdings teile ich deinen Standpunkt nicht @Marcellinus, und finde deine Begründung bei weitem nicht hinreichend, denn "Transzendente Wirklichkeit" mag aus deiner Sicht ein Widerspruch sein, aber ich denke, dass du die Kombination aus sich eigentlich widersprechenden Begriffen, rein rational (richtig) interpretierst, aber das fett markierte nicht zur Gänze in deine Überlegung einbezogen hast. Da ist nämlich auch vom "subjektiven Erleben" und der "rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit" die Rede.

 

Außerdem stimme ich mit der darin enthaltenen Behauptung nicht überein, dass das subjektive Erleben nicht sinnlich fassbar sein soll. Wie denn sonst? Das halte ich darum für eine Unterstellung, denn wenn ein Erleben weder sinnlich fassbar noch rational erklärbar ist, ist es überhaupt kein Erleben in keiner denkbaren Wirklichkeit. Es gibt jede Menge Erlebnisse, welche unsere Rationalität übersteigen, die nicht rational erklärbar sind, nicht nur noch nicht, sondern niemals, und schon gar nicht objektiv. Weil Erlebnisse immer subjektiv sind, und erlebt werden, ob man will oder nicht, und zwar unabhängig davon ob sie erklärt werden können, oder nicht.

 

Nochmal: Der Mensch ist keine rein rationale Veranstaltung, seine Phantasien, seine Träume, seine Wünsche, seine Emotionen, seine Lust und sein Schmerz, seine Ängste, sein Mut, seine Liebe, sein Hass, sein Glück und seine Traumata und sein innerer Friede gehören zu seinem Erleben dazu, wie auch alle seine Grundbedürfnisse, von den niedrigsten bis zu seinen obersten. Der Mensch ist ein ziemlich komplexes Ding, und ob seine Komplexizität dazu ausreicht, um seine eigene Komplexität zu übersteigen, was ich für die Voraussetzung dafür halte, um sich selbst erklären zu können, ist ebenso fraglich. 

 

Man kann darüber treffliche streiten, was unter Transzendenz zu verstehen sei. Das ist auch ein weites Feld. Manche Philosophien lehnen Transzendenz und damit transzendente Wirklichkeiten ab. Ich habe aber auch schon von Leuten gehört, welche die Geisteswissenschaften und somit auch die Philosophie grundsätzlich ablehnen.;)

 

 

bearbeitet von Weihrauch
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vor einer Stunde schrieb Weihrauch:

Ohne @Marcellinus gegen dich ausspielen, oder ihm einen Naturalismus unterstellen zu wollen, kann ich seinen Standpunkt und seine Begründung nachvollziehen:

 

Am 6.8.2024 um 12:18 schrieb Marcellinus:

Und das ist der Grund, warum ich das Wort „Spiritualität“ für mich nicht verwende:

 

Spiritualität (von lateinisch spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgriechischψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt. 

(Quelle: Wiki, Hervorhebung von mir)

 

„Transzendente Wirklichkeit“ ist aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich. Merke: Nur weil man aus sich eigentlich widersprechenden Begriffen neue Begriffe bilden kann, heißt das noch lange nicht, daß damit auch etwas begriffen werden kann. ;)

 

Allerdings teile ich deinen Standpunkt nicht @Marcellinus, und finde deine Begründung bei weitem nicht hinreichend, denn "Transzendente Wirklichkeit" mag aus deiner Sicht ein Widerspruch sein, aber ich denke, dass du die Kombination aus sich eigentlich widersprechenden Begriffen, rein rational (richtig) interpretierst, aber das fett markierte nicht zur Gänze in deine Überlegung einbezogen hast. Da ist nämlich auch vom "subjektiven Erleben" und der "rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit" die Rede.

 

Du kannst mir ruhig "Naturalismus" unterstellen, solange du damit nicht einen bestimmten philosophischen -ismus meinst. Ich habe selbst keine bessere Bezeichnung dafür.

 

Daraus erklärt sich auch meine Aussage, daß "Transzendente Wirklichkeit" ein Widerspruch in sich ist, denn "transzendent" ist eben nicht wirklich, sondern eine reine Fantasievorstellung, und das beginnt schon mit der Behauptung, es gäbe so etwas wie "Transzendenz". Grundsätzlich meint "Transzendenz" etwas jenseits jeder Wirklichkeit oder Erfahrung. Damit müßte es sich eigentlich haben. Aber es ist wie mit dem "Nichts". Kaum hat man ein Wort dafür, meint man, damit müsse sich doch auch etwas begreifen lassen. 

 

So ist auch dein Mißverständis zustandekommen, ich hätte "subjektives Erleben" und "rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit" nicht in meine Überlegung einbezogen. Doch, habe ich, denn "Transzendentes" kann man nicht erleben, ganz egal, ob subjektiv oder wie auch immer. Man kann es sich höchstens einbilden, und "rational nicht erklärbar" heißt dann nur, daß man meint, so der Notwendigkeit zu entkommen, daß, was man erlebt zu haben glaubt, nachvollziehbar erklären zu müssen. Nur gibt es jenseits unserer Wirklichkeit nicht nur ein "Erleben", keine "Erfahrung", keine Erklärung, sondern einfach nur nichts.

 

vor 1 Stunde schrieb Weihrauch:

Außerdem stimme ich mit der darin enthaltenen Behauptung nicht überein, dass das subjektive Erleben nicht sinnlich fassbar sein soll.

 

Ich denke, das ist ein Missverständnis. Es steht dort nicht, "subjektives Erleben sei nicht sinnlich faßbar", sondern es geht um "das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit". Subjektives Erleben ist "sinnlich faßbar", nur ist es deswegen noch lange nicht das Erleben von Wirklichkeit, von Transzendenz ganz zu schweigen. 

 

Dazu eine kleine Übung: Ersetze jedesmal das Wort "tranzendent" oder "Transzendenz" durch "Nichts". ;)

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vor 1 Stunde schrieb Weihrauch:

Was die Quantität des Nachdenkens über Gott betrifft, ist es für die eigene Weltanschauung sinnvoll damit ganz aufzuhören, wenn kein Gottesbegriff mehr einen Sinn für dich macht. Um die Weltanschauungen anderer nachvollziehen, und um die Welt verstehen zu wollen, die voller Gottesvorstellungen ist, kommst du aus der Nummer vermutlich nur schwerlich raus. 

 

Als Naturalist (fast hätte ich Nudist geschrieben) muß man über "Gott" nicht nachdenken. 

 

„Gott ist kein empirischer Gegenstand. Als Religionswissenschaftler interessiert mich nicht Gott, sondern die Gottesvorstellung der Menschen. Das ist wissenschaftlich verifizierbar. Und das ist der Unterschied zur Theologie."
(Hartmut Zinser, Religionswissenschaftler)
 

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