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Islam


Werner Hoffmann

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vor 12 Stunden schrieb rorro:

wenn jeder selbst meint bestimmen zu können, was eigentlicher Inhalt der Offenbarung ist, dann gibt ein Wort dafür: protestantisch.

 

Jeder bestimmt selbst, was er als eigentlichen Inhalt der Offenbarung anerkennt.

Die Katholischen lassen sich dabei vorrangig von der katholischen Kirche beraten, manche sogar verpflichten. 

Die Evangelischen von der Bibel und der evangelischen Kirche.

Die Moslems vom Koran, den Hadith und der Sharia.

Die Atheisten von den Erkenntnissen der Wissenschaften. Oder auch von nichtreligiösen Vorstellungen oder von Attila Hildmann oder Friedrich Merz.


Gemeint ist wirklich nur "vorrangig". Denn genau genommen geht es nur um eine unterschiedliche Abmischung.
Die katholischen Abmischungen (Plural. Bei jedem Katholiken ein wenig anders) setzen sich momentan in aufgeklärten Regionen nicht so gut durch,

denn die Konkurrenz hat Einsichtigeres und Attraktiveres zu bieten.

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Der Islam ist als Gruppe sehr schwer zu fassen. Manche Moslems sperren sich gegen alles Aufgeklärte ab und bilden damit eine Widerstandsgruppe.

Dabei bieten sie ihren Anhängern Vorschläge an, die einer bestimmten Gruppe sehr attraktiv erscheinen: 

Dass der Mann das Sagen hat und Frauen unterdrücken darf. Dass man alle, die nicht in der eigenen Gruppe sind, nach Belieben und mit Einverständnis Gottes unterdrücken, bekämpfen und töten darf. Dass man als Selbstmordattentäter direkt in den Himmel kommt. Und vor allem: Dass man sich durchsetzen wird - und dadurch über die bösen anderen herrschen und sie abstrafen kann.

 

Je radikaler eine Gesellschaft, desto größer die Bereitschaft, alles Aufgeklärte und Humanistische über Bord zu werfen. 

Das gilt natürlich für alle. Radikalität wird Vielen sehr einsichtig. Solche Gruppen sind immer brandgefährlich.

Leute, die die Aufklärung und das Humanistische über Bord geworfen (oder niemals erfahren) haben, wird zum Programm.

Das gilt für derartige muslimische Gruppen. Aber es gibt auch katholische, evangelische, freikirchliche, buddhistische Gruppen, 

die den Moslems an Gefährlichkeit und Menschenverachtung nur wenig nachstehen.

Unsere deutsche Gesellschaft radikalisiert sich seit einigen Jahren. Dadurch sinkt die Hemmschwelle für Gewalt.

Wer ist schuld daran? Natürlich immer "die Andern".

Natürlich ist der Islamismus gefährlich. Aber ähnlich radikale evangelikale, evangelische und katholische Gruppen sind das auch -

selbst wenn in diesen Gruppen die brachiale Gewaltausübung (Gott sei Dank) eher eine Minderheitsmeinung ist.

Und schuld sind immer die andern.

 

Der radikalisierte Christ zeigt auf die radikalen Moslems.

Der radikal Rechte auf die radikal Linken.

Der radikale Patriot zeigt auf die Ausländer.

Die radikalen Palästinenser auf die radikalen Juden.
Und jeweils auch andersrum. Das macht die Sache so langlebig, selbsterhaltend und gefährlich.

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vor 2 Minuten schrieb Mecky:

Und jeweils auch andersrum. Das macht die Sache so langlebig, selbsterhaltend und gefährlich.

 

Könnte es sein, daß dein Weltbild ein wenig schlicht ist? 

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vor 4 Minuten schrieb Mecky:

Jeder bestimmt selbst, was er als eigentlichen Inhalt der Offenbarung anerkennt.

[...]

Die Atheisten von den Erkenntnissen der Wissenschaften.

 

Wissenschaft als "Offenbarung"? Einspruch, Euer Ehren!

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vor 3 Minuten schrieb Mecky:

Natürlich ist der Islamismus gefährlich. Aber ähnlich radikale evangelikale, evangelische und katholische Gruppen sind das auch

Hast du mal ein Beispiel für evangelikale, evangelische und katholische Gruppen, die in etwa so gefährlich sind wie der islamische Staat, Al Kaida, die Taliban, Hamas, Hisbollah, Boko Haram oder die Huthi?

 

Werner

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vor 22 Stunden schrieb Studiosus:

 

Die katholische Kirche hatte in der Sekunde bereits verloren, als sie selbst begann, ihren Absolutheitsanspruch zu relativieren. Nostra Aetate und Dignitatis humanae kommen in den Sinn. 

 

Pius V. hatte noch das Rosenkranzfest anlässlich des Siegs der katholischen Liga gegen die Osmanen, den er auf die Intervention des Himmels zurückführte, eingeführt. 

Willst du damit andeuten, dass du "Nostra aetate" für einen Fehler hälst und dein theologisches Rad wieder vor das zweite Vaticanum zurückdrehen möchtest ?

 

Ich finde, dass "Nostra aetate" in Bezug auf den Islam sehr, sehr zurückhaltend formuliert und man als Katkolik diese Gedanken ohne größere Probleme mitvollziehen kann. ( und in Bezug auf das Judentum ist es ein Meilenstein und nach wie ein wichtiges Dokument der religiösen Orientierung ) .. Was das "Rosenkranzfest" und den Sieg der katholischen Liga bei der Seeschlacht von Lepanto angeht: Sollte die Katholische Kirche solche sehr spezifischen ( "übernatürlichen" ) Geschichtsdeutungen im 21. Jahrhundert  nicht längst überwunden haben ? 

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Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Verweis auf die Kreuzzüge und dass Granada so furchtbar tolerant war. 
 

Werner

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vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Hast du mal ein Beispiel für evangelikale, evangelische und katholische Gruppen, die in etwa so gefährlich sind wie der islamische Staat, Al Kaida, die Taliban, Hamas, Hisbollah, Boko Haram oder die Huthi?

 

Werner

 

Ich würde deine Frage noch qualifizieren: Beispiele von heute noch aktiven Gruppen. 

 

Dass die Kreuzritter im Heiligen Land bis zu den Knien im Blut der "Ungläubigen" wateten, ist schlimm, aber doch eher von historischem Interesse. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb Cosifantutti:

Willst du damit andeuten, dass du "Nostra aetate" für einen Fehler hälst und dein theologisches Rad wieder vor das zweite Vaticanum zurückdrehen möchtest ?

Im Bezug auf den Islam halte ich Nostra aetate schlicht für einen massiven Logikfehler.

 

Wenn wir dem gleichen Gott anbeten würden(!) müsste man davon ausgehen, daß dieser Gott eine massive psychische Störung bzw. gespaltene Persönlichkeit hat(te).

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vor 1 Minute schrieb Flo77:

Wenn wir dem gleichen Gott anbeten würden(!) müsste man davon ausgehen, daß dieser Gott eine massive psychische Störung bzw. gespaltene Persönlichkeit hat(te).

Nein, bei aller Fundamentalkritik, aber das stimmt nicht. 
Nach logischen Gesichtspunkten: 

Wenn es nur einen Gott gibt, haben zwangsläufig alle Monotheisten den gleichen Gott.

Da niemand weiß, wie Gott tatsächlich ist, haben die Religionen Gottesbilder, und die sind unterschiedlich, obwohl jede legitimerweise natürlich ihres für das korrekte hält.

Und schließlich: die Christen sind überzeugt, den selben Gott zu haben wie die Juden, obwohl das Gottesbild sehr unterschiedlich ist. Daher ist das unterschiedliche Gottesbild von Moslems und Christen logischerweise auch kein Beleg für einen anderen Gott.

 

Werner

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Ein Beispiel wäre der Kukluxklan. Aber auch die russisch-orthodoxe Kirche mit ihrem Kyrill und ihrer Staatshörigkeit sind nicht ungefährlich.

Andererseits muss man natürlich schon sagen:
Das Christentum hat inzwischen aufgebaut. Selbst der Vatikan ist heutzutage eher um den Frieden besorgt, als kriegstreibend. 

Gewiss ist da noch viel Luft nach oben. Aber im Vergleich zum IS oder den Quassam-Brigaden, Boko Haram, Al Quaida sind die Christen eher bei den Lämmchen.

 

Man kann allerdings darüber diskutieren, ob diese ganze Friedlichkeit wirklich echt und durchgängig ist,

oder ob es sich lediglich um andere Methoden handelt, die eben subtiler, unauffälliger und dennoch gefährlich sind und Gewalt erzeugen.

 

Und man kann (Marcellinus hat schon damit angefangen) darüber diskutieren,

ob die Werte von Friedlichkeit und Gewaltverzicht, von friedlicher Kooperation und Toleranz im Christentum eher Beutegüter sind.

Wie wäre die Kirche heute, hätte sie sich nicht zumindest teilweise der Aufklärung und dem Humanismus geöffnet,

wenn auch unter vielem Zaudern und Kämpfen - bis heute übrigens.

Die spezifischen Gefahren einer Religion sind eben spezifisch.

Nicht zu vergessen: Auch Humanismus und Aufklärung bergen Gefahren in sich, die aber nicht so leicht auffallen und oft nicht als Gefahren erkannt werden.

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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Daher ist das unterschiedliche Gottesbild von Moslems und Christen logischerweise auch kein Beleg für einen anderen Gott.

Das Christentum lässt sich trotz Dreifaltigkeit aber noch irgendwie ans Judentum anbinden.

 

Was oder Wer auch immer Mohammed begegnet ist, hat aber anscheinend die komplette Menschwerdung Gottes und das Kreuzopfer samt Erlösung der Menschheit wenige Hundert Jahre vorher völlig vergessen. Von der Info er wäre gar nicht dreifaltig mal ganz abgesehen.

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vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

Sollte die Katholische Kirche solche sehr spezifischen ( "übernatürlichen" ) Geschichtsdeutungen im 21. Jahrhundert  nicht längst überwunden haben ? 

 

Wie die Kirche sich zu ihrer Geschichte verhält, liegt nicht an mir zu beurteilen. Ich für meinen Teil habe jedoch keinen Anlass, die "Geschichtsdeutung" eines großen, heiligen Papstes wie Pius V. abzulehnen. Im Gegenteil. Den Sieg der katholischen Liga gegen die osmanische Flotte vor Lepanto, neben der Meisterleistung der seinerzeitigen Kommandeure, der Gottesmutter und der Intervention des Himmels zuzuschreiben, stellt für mich kein Problem dar. 

 

In der Rückschau wurde u. a. durch dieses Aufgebot tapferer katholischer Herrscher die Islamisierung des christlichen Abendlandes um beinahe 500 Jahre aufgeschoben. Aber aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben. Oder um den deutsch-türkischen Philosophen B. Ceylan zu zitieren: "Wir Türken standen schonmal vor Wien. Und wo sind wir jetzt? Überall!" 

 

Aber gerne auch auf einer ernsteren Note: Angesichts massiver Migrationsbewegungen, die wohl oder übel zur intellektuellen und kulturellen Auseinandersetzung mit dem Islam und dem kämpferischen Islamismus in Europa zwingen, halte ich die Ereignisse von Lepanto für alles andere als irrelevant und abgeschmackt. Sie sind sogar aktueller denn je, wenn sich auch der Katholik unter den heutigen Begebenheiten auf den geistlichen Kampf beschränken sollte. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 12 Minuten schrieb Mecky:

Und man kann (Marcellinus hat schon damit angefangen) darüber diskutieren,

ob die Werte von Friedlichkeit und Gewaltverzicht, von friedlicher Kooperation und Toleranz im Christentum eher Beutegüter sind.

Wie wäre die Kirche heute, hätte sie sich nicht zumindest teilweise der Aufklärung und dem Humanismus geöffnet,

wenn auch unter vielem Zaudern und Kämpfen - bis heute übrigens.

 

Das Christentum war die meiste Zeit seiner Entwicklung intolerant und gewalttätig, egal, ob gegenüber den Heiden in der Antike, den Anhängern Thors und Wotans Mittelalter oder den Indigenen in beiden Amerikas. Erst als seine Macht schwand, begann sich das Christentum seiner (vermeintlich) friedlichen Wurzeln zu erinnern, so daß die heutigen Christen meistens recht umgängliche Zeitgenossen sind. 

 

vor 12 Minuten schrieb Mecky:

Die spezifischen Gefahren einer Religion sind eben spezifisch.

Nicht zu vergessen: Auch Humanismus und Aufklärung bergen Gefahren in sich, die aber nicht so leicht auffallen und oft nicht als Gefahren erkannt werden.

 

Humanismus und Aufklärung, wie jede andere Weltanschauung auch, werden zu einer Gefahr, wenn sie zur Ideologie werden, wenn sie ihre Ideen über Leben, Freiheit und das Streben nach Glück der Menschen setzen. Der "Wohlfahrtsausschuß" der Französischen Revolution war der erste Augenblick, wo die Aufklärung zur Ideologie wurde. 

 

Eigentlich sind die Gefahren von Religionen, Philosophien und Weltanschauungen gar nicht so unterschiedlich. Sie beginnen mit dem Wahrheitsanspruch und enden mit der Überzeugung, die eigene Idee mit Gewalt durchsetzen zu müssen um irgendeines vermeintlich höheren Zieles willen. 

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vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:

Humanismus und Aufklärung, wie jede andere Weltanschauung auch, werden zu einer Gefahr,


Ein wahrer Satz. Der aber darauf hinausläuft, dass wir in einer durchweg gefährlichen Welt leben.
Ganz Schlaue sagen deshalb: "Ich habe keine Weltanschauung. Also: Von mir geht keine Gefahr aus!"

Eine Gefahr des Humanismus und der Aufklärung ist, dass sie zu wenig für die Identität zu bieten haben.
Deswegen sind die beiden Richtungen gerade dabei, ihre Einsichtigkeit zu verlieren.
Man glaubt den Wissenschaftlern ihre Wissenschaftlichkeit nicht mehr ohne Weiteres. Denn auch sie werden bezahlt und sonstwie beeinflusst.

Man traut auch der Bildung nicht mehr, sondern es stellt sich die Frage: "Welche Bildung? Und mit welchem Interesse? Und wozu überhaupt?"

So machen sich wieder die wildesten Theorien breit - vom Kreationismus über die Stoa bis zum Epikureismus oder Konfessionalismus.

Es bilden sich identitäre Gruppen, die irgendwie ihren Identitätsmangel ausgleichen wollen,

indem sie sich aus dem großen Pool möglicher Identitäten das herauspicken, was ihnen am Naheliegendsten scheint.

Dann setzen sie die Scheuklappen auf und lassen nichts mehr gelten, was auch nur den Geruch hat, ihre Identität anzufragen.

Wenn man wenig Identität hat, kann einen schon ein leichter Windhauch davonblasen.

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vor 26 Minuten schrieb Studiosus:

....... wenn sich auch der Katholik unter den heutigen Begebenheiten auf den geistlichen Kampf beschränken sollte. 

In diesem Punkt stimme ich dir voll und ganz zu....

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vor einer Stunde schrieb Mecky:

 

Jeder bestimmt selbst, was er als eigentlichen Inhalt der Offenbarung anerkennt.

 

Zumindest die Christen mit protestantischem „Mindset“.

 

Solche mit katholischem „Mindset“ nehmen einen Glauben an. Der ist schon vorher da.

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vor 2 Minuten schrieb Mecky:
vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

Humanismus und Aufklärung, wie jede andere Weltanschauung auch, werden zu einer Gefahr,


Ein wahrer Satz. Der aber darauf hinausläuft, dass wir in einer durchweg gefährlichen Welt leben.
Ganz Schlaue sagen deshalb: "Ich habe keine Weltanschauung. Also: Von mir geht keine Gefahr aus!"

 

So, ist das so? Es gibt eine einfachere Antwort: Meine Weltanschauung ist meine Art, wie ich die Welt anschaue. Sie ist keine "Wahrheit", nur das beste Bild, das ich eben habe. 

 

vor 2 Minuten schrieb Mecky:

Eine Gefahr des Humanismus und der Aufklärung ist, dass sie zu wenig für die Identität zu bieten haben.
Deswegen sind die beiden Richtungen gerade dabei, ihre Einsichtigkeit zu verlieren.

 

Du mußt es ja wissen! Ich habe eher den Eindruck, daß das Gerede von "Identität" das von Ideologen ist, die nicht begreifen wollen, daß man sich nicht braucht. 

 

vor 2 Minuten schrieb Mecky:

Man glaubt den Wissenschaftlern ihre Wissenschaftlichkeit nicht mehr ohne Weiteres. Denn auch sie werden bezahlt und sonstwie beeinflusst.

 

Das aber nur, weil unsere Regierenden versucht haben, aus einem Teil der Wissenschaften eine Religion zu machen ("Glaubt den Wissenschaften"). Was krachend gescheitert ist.

 

vor 2 Minuten schrieb Mecky:

Man traut auch der Bildung nicht mehr, sondern es stellt sich die Frage: "Welche Bildung? Und mit welchem Interesse? Und wozu überhaupt?"

 

Ach komm, Bildung ist ein Konzept des 19. Jh., mit dem Bildungsbürgertum als tragender Schicht. Heute gibt es beides nicht mehr. Nur noch den Begriff, mit dem nichts mehr begriffen werden kann, und der wesentlich dazu dient, überholte Kulturinstitutionen zu subventionieren. 

 

vor 2 Minuten schrieb Mecky:

So machen sich wieder die wildesten Theorien breit - vom Kreationismus über die Stoa bis zum Epikureismus oder Konfessionalismus.

Es bilden sich identitäre Gruppen, die irgendwie ihren Identitätsmangel ausgleichen wollen,

indem sie sich aus dem großen Pool möglicher Identitäten das herauspicken, was ihnen am Naheliegendsten scheint.

Dann setzen sie die Scheuklappen auf und lassen nichts mehr gelten, was auch nur den Geruch hat, ihre Identität anzufragen.

Wenn man wenig Identität hat, kann einen schon ein leichter Windhauch davonblasen.

 

Ich hab schon überzeugendere Werbung für überholte Religionen gehört. "Oh, wenn niemand dem Papst mehr gehorcht, dann nimmt der Unglaube überhand!" Die Reformation ist aber schon 500 Jahre her. Was ist denn deine "Identität"? Eine katholische kann es ja wohl nicht sein! ;)

 

Die allermeisten Menschen kommen ganz gut ohne ideologische "Identität" aus. Was sie umtreibt, sind ganz praktische Probleme. Die manche nur versuchen, in ein identitäres Schema zu pressen, um daraus ihren persönlichen Vorteil zu ziehen. Wir kommen prima ohne sie aus. Vor allem aber müssen wir sie nicht im Verein betreiben. 

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vor 7 Stunden schrieb Mecky:

Nein. In allen Mindsets.

 

Ich kann nicht für alle Religionen sprechen, doch bei der katholischen (und den anderen apostolischen Kirchen) entspricht es dem Glauben, diesen sich nicht selbst zu machen oder selbst zu entscheiden, was man davon nun annimmt und was nicht - also sein „eigener Papst zu sein“ - sondern man nimmt diesen Glauben in Gänze an. Selbst wenn man ihn in Gänze nicht kennt. 

 

Man traut einfach 2000 Jahren und vielen Menschen mehr als maximal 100 und einem.

 

Sich selbst zum finalen Maßstab zu machen ist protestantischer Grundsatz.

 

Natürlich ist es auch eine persönliche Entscheidung, welche dieser Modelle man wählt. Doch wählt man die katholische, so überlasst man die Interpretation der Offenbarung anderen, in der protestantischen entscheidet man letztlich selbst.

 

Das meine ich alles wertfrei.

 

Ein mir bekannter Ex-Franziskaner und Priester, der protestantischer Pfarrer wurde, erzählte mir während seines zweiten Studiums von seinem Erstaunen festzustellen, wie protestantisch er im Grunde genommen schon immer gewesen sei in diesem entscheidenden Punkt und ihm wurde klar, wie protestantisiert ein Großteil der katholischen Kirche in Deutschland sei.

bearbeitet von rorro
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vor 26 Minuten schrieb rorro:

 

...

 

Sich selbst zum finalen Maßstab zu machen ist protestantischer Grundsatz.

 

Doch wählt man die katholische, so überlasst man die Interpretation der Offenbarung anderen, in der protestantischen entscheidet man letztlich selbst.

 

...

 

Ein mir bekannter Ex-Franziskaner und Priester, der protestantischer Pfarrer wurde, erzählte mir während seines zweiten Studiums von seinem Erstaunen festzustellen, wie protestantisch er im Grunde genommen schon immer gewesen sei in diesem entscheidenden Punkt und ihm wurde klar, wie protestantisiert ein Großteil der katholischen Kirche in Deutschland sei.

 

Genau.

Deshalb meine Rede, dass man bei Beitritt zur RK-Konfession de facto den KKK unterzeichnen können sollte. Wer dies in Abrede stellt outet sich damit bereits als Protestant oder als protestantisierter Katholik.

 

bearbeitet von SteRo
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vor einer Stunde schrieb SteRo:

 

Genau.

Deshalb meine Rede, dass man bei Beitritt zur RK-Konfession de facto den KKK unterzeichnen können sollte. Wer dies in Abrede stellt outet sich damit bereits als Protestant oder als protestantisierter Katholik.

 

 

Genaugenommen geht es nicht darum, einen Katechismus zustimmend zu unterschreiben, sondern der Kirche zu glauben.

 

Ausdruck dieses Vertrauens ist derzeit als „sichere Norm des Glaubens“ der KKK, doch das kann sich ändern.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Genaugenommen geht es nicht darum, einen Katechismus zustimmend zu unterschreiben, sondern der Kirche zu glauben.

 

Ausdruck dieses Vertrauens ist derzeit als „sichere Norm des Glaubens“ der KKK, doch das kann sich ändern.

 

In der Welt wird die Zustimmung zu oder die Anerkennung des Inhaltes eines Dokumentes oft mit der Unterschrift unter das Dokument signalisiert. Die damit einhergehende zustimmende Geisteshaltung drücke ich aus mit "man sollte den KKK unterzeichnen können". Denn wenn man es nicht könnte, dann stimmt man der Glaubenslehre der RK-Konfesssion ja nicht zu und ein Beitritt wäre verfehlt. Ein "Unterzeichnen können" drückt nicht die rechtlich wirksame Bindung an die tatsächlich praktische Umsetzung des Inhaltes aus, aber es drückt aus, dass man beabsichtigt, sich stets zu bemühen, das dem man zustimmt auch in der Praxis umzusetzen.

Da "die Kirche" die Gemeinschaft der Recht-Gläubigen ist, sollte etwas mehr Sorgfalt auf die korrekte Ausdrucksweise gelegt werden. Mit der Geisteshaltung des "Unterschreiben- könnens" des KKK stimmt man also nicht zu, "der Kirche" (der Gemeinschaft der Recht-Gläubigen) zu glauben, sondern man erkennt (auch) an, was über die Glaubensautorität im KKK gesagt wird.

 

 

 

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

bei der katholischen (und den anderen apostolischen Kirchen) entspricht es dem Glauben, diesen sich nicht selbst zu machen oder selbst zu entscheiden, was man davon nun annimmt und was nicht - also sein „eigener Papst zu sein“ - sondern man nimmt diesen Glauben in Gänze an. Selbst wenn man ihn in Gänze nicht kennt.

Was soll das denn heißen, „den Glauben annehmen, selbst wenn man ihn nicht kennt“?

Letztlich bedeutet das doch, dass zum Glaubensgebäude alles mögliche gehört, was mir völlig egal ist, was mich nicht betrifft, was mich nicht kümmert. Mit „Annahme des Glaubens“ hat das aber dich gar nichts zu tun, das wäre es, wenn man mir alles darlegt, was zu diesem Glaubensgebäude gehört, und ich müsste allem explizit zustimmen. 
Das ist aber ja nicht der Fall. Der überwiegende Teil des Glaubens kümmert den überwiegenden Teil der Gläubigen nicht, weil er sie überhaupt nicht betrifft.

 

Werner

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12 hours ago, Werner001 said:

Hast du mal ein Beispiel für evangelikale, evangelische und katholische Gruppen, die in etwa so gefährlich sind wie der islamische Staat, Al Kaida, die Taliban, Hamas, Hisbollah, Boko Haram oder die Huthi?

 

Werner


In den USA stützt sich der bewaffnete innere „Widerstand“ bzw. Terrorismus ideologisch meist auf den „weiß-christlichen Vorherrschaftswillen“ - lt. FBI für 2021 die bedeutendste ideologische Gruppe des heimischen Terrorismus.

Dazu kommen noch Antiabtreibungsterroristen oder bewaffnete, gewaltbereite christliche Sekten.

Die orthodoxe Kirche in Russland ist inzwischen der bloße Propagandaarm des Kremls.

In anderen Ländern kenne ich mich nicht sonderlich aus, zumindest in der sonstigen christlichen Welt sind religiöse Gewaltgruppen zumindest nicht „home grown“.

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