Mecky Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 3 Stunden schrieb Sucuarana: Dreigeteilte Persönlichkeit vielleicht? In der Theorie nicht. Aber die Theorie ist so dermaßen unverständlich, dass die meisten normalen Menschen dann doch wieder einen Dreigötterglauben vermuten, sobald sie das Wort "Dreifaltigkeit" hören. Auch "Dreieinigkeit" verbessert nur das Wort, nicht aber die Vorstellungen, die man sich aufgrund des Wortes macht. Und dagegen wendet sich der Islam natürlich vehement. Und dagegen helfen alle nochso intellektuellen Erklärungen nicht. Im Endeffekt insinuiert die christliche Theologie einen Dreigötterglaube. Zumindest, solange sie ihr trinitarisches Verständnis nicht so formuliert, dass auch ein normaler Mensch auf die richtige Idee kommt. Mit "normaler Mensch" meine ich all die vielen Leute, die kein Altgriechisch können und keine Spezialisten für antike Philosophie sind und sich nicht seit Jahren mit der hellenistischen Trinitätslehre akademisch auseinandergesetzt haben. Also (bis auf wenige Ausnahmen) alle. Zitieren
SteRo Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 39 Minuten schrieb Mecky: Und dagegen helfen alle nochso intellektuellen Erklärungen nicht. Im Endeffekt insinuiert die christliche Theologie einen Dreigötterglaube. Zumindest, solange sie ihr trinitarisches Verständnis nicht so formuliert, dass auch ein normaler Mensch auf die richtige Idee kommt. Mit "normaler Mensch" meine ich all die vielen Leute, die kein Altgriechisch können und keine Spezialisten für antike Philosophie sind und sich nicht seit Jahren mit der hellenistischen Trinitätslehre akademisch auseinandergesetzt haben. Also (bis auf wenige Ausnahmen) alle. Wie sollte man bei der Trinität "auf die richtige Idee" kommen können? Es handelt sich laut Glaubenslehre um ein Glaubensgeheimnis, das unbegreiflich ist (d.h. nicht begriffen werden kann = es gibt keinen passenden Begriff dafür). Aber es ist ein für das Heil essentieller Glaubensinhalt. So ist die Trinität also eines der Paradebeispiele dafür, dass der natürlichen Verstand bzgl. des Heils "nur im Weg steht". Die Elaborationen von Theologen dazu sind aber dennoch sehr unterhaltsam. Als ich den Thomas von Aquin dazu gelesen habe, musste ich mehr als einmal lachen. Zitieren
Mecky Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb SteRo: Es handelt sich laut Glaubenslehre um ein Glaubensgeheimnis, das unbegreiflich ist Das Geheimnis bleibt immer Geheimnis. Selbstverständlich. Aber eine ungeschickte Formulierung kann von dem Geheimnis wegführen, anstatt auf es hinzuweisen. Dann kommt es automatisch zu Fehlinterpretationen. Die Vorstellung von drei irgendwie miteinander verbundenen Göttern ist eben sehr anschaulich. Kann man sich ganz gut vorstellen. Beachte: Man kann es sich so gut vorstellen, weil es nicht auf ein Geheimnis hindeutet, sondern was "ganz Normales" beschreibt. Gerade der Geheimnischarakter geht bei solch anschaulichen Popularisierungen verloren. Deshalb halte ich es für geschickter, nicht von angeblich "objektiven" Entitäten auszugehen, sondern von der Erfahrung. Gott ist gegenwärtig, wenn wir auf Jesus Christus schauen, sein Schicksal, seine Worte, seine Taten. Wir erfahren dabei nicht nur den Menschen Jesus Christus, sondern wir begegnen in all dem, was Jesus ausmacht, Gott. (Wie Du siehst: Sehr subjektiv. Und das Geheimnis bleibt.) Gleichermaßen: Wir erfahren auf dem "Abgrund unserer Seele", wenn wir unser Bewusstsein dorthin lenken, die Anwesenheit Gottes, der in uns wirkt, uns mit seinen Gaben beschenkt, uns vor dem Bösen ein mulmiges Gefühl macht und zum Guten hin motiviert. Das, was wir da von Gott erfahren, nennen wir "Heiliger Geist". Und wir sind sozusagen sein Tempel. Da kommt keiner auf drei Götter. Und man kann sich die ganzen ontologischen Verrenkungen hellenistischer Philosophie ersparen. Zudem greift man auf Erfahrbares zurück. Und nicht auf spekulative Behauptungen. bearbeitet 31. August von Mecky 2 Zitieren
rorro Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August Das ist mir zu modalistisch. (Dem Modalismus hing ich ja auch mal an, daher verstehe ich dessen Attraktivität) Zitieren
Werner001 Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August (bearbeitet) vor 11 Stunden schrieb iskander: Lord’s Resistance Army Ok, wir haben also eine Bande, die im Namen Christi in Norduganda haust. Die Aussage, es gebe genauso christliche Terrorgruppen wie islamische, wird dadurch allerdings nicht belegt. Werner bearbeitet 31. August von Werner001 Zitieren
Flo77 Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August (bearbeitet) vor 14 Stunden schrieb Studiosus: Wenn man etwas in den Raum stellt (z. B. der katechetische Ansatz des Hl. Augustinus sei dieser oder jener), dann wäre es natürlich nett, den weniger Erleuchteten (in diesem Fall mir) wenigstens auf Rückfrage einen groben Überblick zu geben. Echo mein Freund, Echo. bearbeitet 31. August von Flo77 Zitieren
Mecky Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor einer Stunde schrieb rorro: modalistisch Der Unterschied zum Modalismus liegt darin, dass der Modalismus die menschliche Person ausschaltet. Jesus wäre (modalistisch interpretiert) in dem Moment, da er verkündigt, nicht mehr eine eigenständige Person, sondern nur so etwas wie ein apersonaler Lautsprecher, durch den Gott hindurchtönt. So meine ich das aber nicht. Sondern die Gegenwart Gottes in Jesus ist die Gegenwart in der lebendigen, sprechenden Person Jesu erfahrbar. Er ist nicht nur Lautsprecher Gottes, sondern Gott ist in all dem, was er spricht, was er erfahren hat und was er getan hat, erfahrbar. Gleiches gilt auf für die Erfahrung des Heiligen Geistes. Auf dem Abgrund der Seele haust nicht ein Radioempfänger, der säuberlich von der Seele unterscheidbar wäre. Sondern die reale Person des Erfahrenden bleibt weiterhin seine reale Person. Gott sitzt nicht in einer Radio-Funkanstalt und übermittelt seine Weisungen und Stärkungen, sondern die Seele schwingt personal. Es sind unsere eigenen Gedanken und Gefühle, die auf uns einwirken. Und diese eigenen Gedanken und Gefühle und Stärkungen sind so beschaffen, dass sie das hervorbringen, was Gott in uns grundgelegt hat. 1 Zitieren
Mecky Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 49 Minuten schrieb Werner001: genauso christliche Terrorgruppen wie islamische Genauso natürlich nicht. Der Terror christlicher Gruppen ist manchmal trotzdem nicht von Pappe und kann gewaltig zerstörerisch sein. Zitieren
Werner001 Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 10 Minuten schrieb Mecky: Genauso natürlich nicht. Der Terror christlicher Gruppen ist manchmal trotzdem nicht von Pappe und kann gewaltig zerstörerisch sein. In Vorarlberg wurde im August ein Wolf erschossen, der ziemlich blutig unter Schafen und Ziegen gewütet hatte. Trotzdem ist es nicht vergleichbar, zu sagen „ja aber in Österreich ist es auch nicht besser“, wenn ich sage, dass es in Afrika viele gefährliche Tiere gibt. Werner Zitieren
iskander Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 8 Stunden schrieb Werner001: Ok, wir haben also eine Bande, die im Namen Christi in Norduganda haust. Die Aussage, es gebe genauso christliche Terrorgruppen wie islamische, wird dadurch allerdings nicht belegt. Stimmt, war aber auch nicht die zu beweisende Aussage. Hier wird man eher fündig: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Christlicher_Terrorismus Ein Beweis für die fragliche These ist das aber natürlich auch nicht, zur Prüfung wäre eine umfangreichere Analyse erforderlich. Terrorismus hat oft spezifische Ursachen, und ob es hängt wohl auch von der jeweiligen Kultur ab, ob eine Gruppe dann christlich ist (IRA), muslimisch oder marxistisch (Leuchtender Pfad etc.). Wobei eben auch schon wieder im Hinblick in manchen Fällen die Frage stellt, ob etwas wirklich eine Terror-oder eine Rebellengruppe ist, je nach Situation. Und wie schon angedeutet, würde vieles, was (auch) westliche Staaten tun, als Terrorismus gelten, wenn es entweder von unliebsamen Gruppen oder Staaten begangen würde. Zitieren
rorro Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August vor 8 Stunden schrieb Mecky: Der Unterschied zum Modalismus liegt darin, dass der Modalismus die menschliche Person ausschaltet. Jesus wäre (modalistisch interpretiert) in dem Moment, da er verkündigt, nicht mehr eine eigenständige Person, sondern nur so etwas wie ein apersonaler Lautsprecher, durch den Gott hindurchtönt. So meine ich das aber nicht. Sondern die Gegenwart Gottes in Jesus ist die Gegenwart in der lebendigen, sprechenden Person Jesu erfahrbar. Er ist nicht nur Lautsprecher Gottes, sondern Gott ist in all dem, was er spricht, was er erfahren hat und was er getan hat, erfahrbar. Der Modalismus schaltet mitnichten die menschliche Person aus. Wie kommst Du darauf? Welcher Modalist behauptet das? Deine Darstellung ist erfahrungsbasierter Modalismus, dessen Erfahrung Du verallgemeinerst ("wir erfahren"). Nichts neues unter der Sonne - und mir im Tonfall schon zu sehr 80er Jahre. Zitieren
phyllis Geschrieben 31. August Melden Geschrieben 31. August 14 hours ago, Mecky said: In der Theorie nicht. Aber die Theorie ist so dermaßen unverständlich, dass die meisten normalen Menschen dann doch wieder einen Dreigötterglauben vermuten, sobald sie das Wort "Dreifaltigkeit" hören. Auch "Dreieinigkeit" verbessert nur das Wort, nicht aber die Vorstellungen, die man sich aufgrund des Wortes macht. Und dagegen wendet sich der Islam natürlich vehement. Und dagegen helfen alle nochso intellektuellen Erklärungen nicht. Im Endeffekt insinuiert die christliche Theologie einen Dreigötterglaube. Zumindest, solange sie ihr trinitarisches Verständnis nicht so formuliert, dass auch ein normaler Mensch auf die richtige Idee kommt. Mit "normaler Mensch" meine ich all die vielen Leute, die kein Altgriechisch können und keine Spezialisten für antike Philosophie sind und sich nicht seit Jahren mit der hellenistischen Trinitätslehre akademisch auseinandergesetzt haben. Also (bis auf wenige Ausnahmen) alle. Hola Mecky den Heiligen Geist kann man ja noch locker in Poppers Dritte Welt verfrachten, aber beim Vater und Sohn hilft natürlich kein Kraut mehr, egal in welcher Sprache. Da redet der Sohn vor der Kreuzigung mit dem Vater. Der führt laut Offenbarung keine Selbstgespräche - gut in Wirkklichkeit mag er es getan haben. Aber die Evanglien behaupten was ganz anderes. Vielleicht hat es in den 30 Jahren in denen Jesus lebte eine Art Gottesspaltung gegeben, die nach seiner Himmelfahrt wieder rückgängig gemacht wurde. Von zwei Entitäten in der Zeit müsste man allerdings praktisch zwingend ausgehen. Dies in "Geheimnisse" zu hüllen führt zu nix ausser Kopfschütteln. Ich könnte gut leben damit, und sogar auch mit 3 Göttern. Weit besser als ein widerlicher sadistischer Monogott wie ihn der Islam verkündet. cheers Phyllis Zitieren
rince Geschrieben 1. September Melden Geschrieben 1. September vor 22 Stunden schrieb SteRo: Wie sollte man bei der Trinität "auf die richtige Idee" kommen können? Es handelt sich laut Glaubenslehre um ein Glaubensgeheimnis, das unbegreiflich ist (d.h. nicht begriffen werden kann = es gibt keinen passenden Begriff dafür) Schöne Umschreibung für 'Stuss' oder 'absolut hirnverbranter Schwachsinn'. Zitieren
rorro Geschrieben 1. September Melden Geschrieben 1. September vor 42 Minuten schrieb rince: Schöne Umschreibung für 'Stuss' oder 'absolut hirnverbranter Schwachsinn'. Dann erklär mir doch mal: ist Licht eine Welle oder ein Teilchen? Bitte so, daß jeder ohne geringste physikalische Vorkenntnisse es versteht. Zitieren
rince Geschrieben 1. September Melden Geschrieben 1. September vor 2 Minuten schrieb rorro: Dann erklär mir doch mal: ist Licht eine Welle oder ein Teilchen? Bitte so, daß jeder ohne geringste physikalische Vorkenntnisse es versteht. Dass ihr Mediziner mit Naturwissenschaften zu kämpfen habt, weiss ich spätestens seit den Biochemie-Praktia für Mediziner, die ich an der Uni mit betreuen 'durfte'. Ist das ein für dein Seelenheil essentieller 'Glaubensinhalt'? Du ärmster. Zitieren
rorro Geschrieben 1. September Melden Geschrieben 1. September vor 2 Minuten schrieb rince: Dass ihr Mediziner mit Naturwissenschaften zu kämpfen habt, weiss ich spätestens seit den Biochemie-Praktia für Mediziner, die ich an der Uni mit betreuen 'durfte'. Ist das ein für dein Seelenheil essentieller 'Glaubensinhalt'? Du ärmster. Du kannst eine so einfache Frage nicht beantworten aber beschimpfst andere? Zitieren
SteRo Geschrieben 1. September Melden Geschrieben 1. September vor 21 Stunden schrieb Mecky: Das Geheimnis bleibt immer Geheimnis. Selbstverständlich. Aber eine ungeschickte Formulierung kann von dem Geheimnis wegführen, anstatt auf es hinzuweisen. Dann kommt es automatisch zu Fehlinterpretationen. Die Vorstellung von drei irgendwie miteinander verbundenen Göttern ist eben sehr anschaulich. Kann man sich ganz gut vorstellen. Beachte: Man kann es sich so gut vorstellen, weil es nicht auf ein Geheimnis hindeutet, sondern was "ganz Normales" beschreibt. Gerade der Geheimnischarakter geht bei solch anschaulichen Popularisierungen verloren. Deshalb halte ich es für geschickter, nicht von angeblich "objektiven" Entitäten auszugehen, sondern von der Erfahrung. Gott ist gegenwärtig, wenn wir auf Jesus Christus schauen, sein Schicksal, seine Worte, seine Taten. Wir erfahren dabei nicht nur den Menschen Jesus Christus, sondern wir begegnen in all dem, was Jesus ausmacht, Gott. (Wie Du siehst: Sehr subjektiv. Und das Geheimnis bleibt.) Gleichermaßen: Wir erfahren auf dem "Abgrund unserer Seele", wenn wir unser Bewusstsein dorthin lenken, die Anwesenheit Gottes, der in uns wirkt, uns mit seinen Gaben beschenkt, uns vor dem Bösen ein mulmiges Gefühl macht und zum Guten hin motiviert. Das, was wir da von Gott erfahren, nennen wir "Heiliger Geist". Und wir sind sozusagen sein Tempel. Da kommt keiner auf drei Götter. Und man kann sich die ganzen ontologischen Verrenkungen hellenistischer Philosophie ersparen. Zudem greift man auf Erfahrbares zurück. Und nicht auf spekulative Behauptungen. Natürlich sollte man davon Abstand nehmen, seine privaten Einsichten zur Trinität öffentlich zu vertreten. Dass man aber private Einsichten dazu haben kann, ist nicht verwerflich, weil man ja irgendeinen Ausgangspunkt benötigt, von dem man sich Glaubensgeheimnissen annähern kann. Öffentlich vertreten werden kann das, was vom Lehramt entweder per dogmatischer Festlegung publiziert wurde oder was im KKK steht. Was den KKK angeht, so findet man unter Trinität = Dreifaltigkeit folgende thematischen Referenzen (die Zahlen hinter den thematischen Aspekten sind die jeweiligen Artikel im KKK): Dreifaltigkeit: der eine dreifaltige Gott 202, 233, 253–254, 256, 261, 266 / Einheit Gottes in der Beziehung der drei göttlichen Personen 255 / Trinität als zentrales Mysterium des Glaubens 232, 234, 237, 261, 266 Offenbarung dieses Mysteriums: Offenbarung der ganzen Dreifaltigkeit 244, 684, 732 / Offenbarung Gottes des Vaters 240 / Offenbarung Gottes des Sohnes 240–242, 262 / Offenba- rung Gottes des Heiligen Geistes 243–248, 263, 685–686, 731 die göttlichen Personen: „Substanz“- oder Wesen-Begriff 251–252 / „Hypostase“- oder Person- Begriff 251–252 / Begriff „Beziehung“ 251–252 / reale Verschiedenheit der göttlichen Personen 254, 267 / Wesenseinheit der göttlichen Personen 685, 689 / Wesensgleichheit der göttlichen Personen 242, 245, 253 / „Filioque“ 246–248, 264 Ausdruck der Dreifaltigkeit: in der Taufe 233, 265 / in den frühen Konzilien 250–255 / Theologia und Oikonomia 236 / Heilökonomie als gemeinsames Werk der drei göttlichen Personen 257–260, 267 / die Einheit der Dreifaltigkeit und die Einheit der Kirche 813 / Liturgie als Werk der Dreifaltigkeit 249, 1077–1112 / die heili- ge Dreifaltigkeit als Quelle des Gnadenlebens 1266, 1812, 1997 / Einwoh- nung des dreifaltigen Gottes im Christgläubigen 260 / christliche Familie als Abbild der Gemeinschaft der göttlichen Personen 2205 / Gemeinschaft der Menschen als Abbild der Einheit der göttlichen Personen 1702, 1878 Eine Apologetik bzgl. der Trinität wider Anfechtungen von Außen (zB Islam) kann aber nicht Aufgabe des Laien-Glaubenden sein und ich würde auch jedem Laien-Glaubenden empfehlen, dem unbedingt aus dem Weg zu gehen. Eine diskursive Auseinandersetzung mit Moslems zur Trinität würde eine sehr umfangreiche dialektische "Aufrüstung" erforderlich machen und würde nichts zur Festigung des eigenen Glaubens beitragen.. Zitieren
Sucuarana Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September 21 hours ago, rorro said: Dann erklär mir doch mal: ist Licht eine Welle oder ein Teilchen? Bitte so, daß jeder ohne geringste physikalische Vorkenntnisse es versteht. Weder noch. Soweit wir es im Moment wissen (und dieses Wissen hat sich in den letzten ungefähr 50 Jahren nicht viel geändert), ist das, was man im täglichen Leben "Licht" nennt, ein riesiger Strom von Photonen. Grösstenteils unkorrelierten Photonen, ergo muss man nicht den Formalismus des Glauber Zustands anwenden (im Gegensatz zu einem Laser, bei dem die Korrelationen extrem wichtig sind). Jedes Photon verhält sich nach den Gesetzen der QED, welche man in den besseren Lehrbüchern der Quantenfeldtheorie finden kann, und die dort meistens 200 bis 300 Seiten einnehmen. Ein Photon ist mit Sicherheit keine Welle. Obwohl es meist als Teilchen bezeichnet wird, ist es in Wirklichkeit eine Gruppe aus unendlich vielen Teilchen (darunter natürlich viele Photonen, aber auch Elektronen, Positronen, und alle anderen), die allerdings zum grösstenteils eine Energie von beinahe Null haben. Die Details davon kann man in der Weizsäcker-Williams Theorie finden. Sowohl Welle als auch Teilchen sind hochgradig vereinfachte und schematische Bilder, die zum Unterricht von Schulkindern nützlich sind, aber mit der Realität wenig zu tun haben. So ungefähr wie ein Carton von Tom und Jerry nicht mit einem Graduiertenkolleg der Säugetier-Biologie zu vergleichen ist. So, und jetzt erklär mir mal, was der Heilige Geist ist. Nein, das ist als Witz gemeint, Du musst Dir nicht die Mühe machen. Ich weiss, wo mein Böttigheimer im Regal steht. Ich weiss allerdings auch, dass man aus einem Lehrbuch der Theologie nicht rausfinden kann, was der Heilige Geist wirklich ist. Genauso wie man mit einem Lehrbuch der QED nicht rausfinden wird, warum ein Gemälde von Monet oder ein Photo von Ansel Adams in der Lage ist, "Licht" so genau auf Leinwand oder Papier zu kriegen. Zitieren
rorro Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September (bearbeitet) vor 1 Stunde schrieb Sucuarana: Sowohl Welle als auch Teilchen sind hochgradig vereinfachte und schematische Bilder, die zum Unterricht von Schulkindern nützlich sind, aber mit der Realität wenig zu tun haben. So ungefähr wie ein Carton von Tom und Jerry nicht mit einem Graduiertenkolleg der Säugetier-Biologie zu vergleichen ist. @Sucuarana: Dann ist dieser Artikel falsch? Nun, bereits 1215 lehrte das Lateranum IV: "Zwischen Schöpfer und Geschöpf läßt sich keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen nicht noch eine größere Unähnlichkeit festzustellen wäre." Somit ist jede Rede von Gott immer nur Annäherung. Dadurch wird sie nicht falsch, doch nie vollumfassend. Das Mysterium kann nicht ganz erfaßt werden. Das kennt die Naturwissenschaft ja auch (bei bspw. so etwas "banalem" wie der Zeit). Heisenbergs Satz „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!" zeigt, wie viel manche so getrunken haben ... bearbeitet 2. September von rorro Zitieren
SteRo Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September vor 3 Stunden schrieb rorro: Nun, bereits 1215 lehrte das Lateranum IV: "Zwischen Schöpfer und Geschöpf läßt sich keine so große Ähnlichkeit feststellen, dass zwischen ihnen nicht noch eine größere Unähnlichkeit festzustellen wäre." Somit ist jede Rede von Gott immer nur Annäherung. Dadurch wird sie nicht falsch, doch nie vollumfassend. Das hier ausgedrückte Verständnis von "Wahrheit" ist faszinierend und entspricht tatsächlich dem der Tradition. "nicht falsch" bedeutet notwendigerweise gemäß der grundlegenden Philosophie der Kirchenväter "wahr", denn zwischen "wahr" und "falsch" ist kein Raum für ein Drittes. Zuerst wird fast nicht-endenwollend dargelegt, warum der Mensch Gott nicht erkennen kann, und dass alle Begriffe, die der Mensch sich ausdenken kann (oder vermeintlich von Kreaturen ableitet), unmöglich das Wesen Gottes beschreiben können, um abschließend zu behaupten, dass die Attribute, die die Theologie Gott zuschreibt dennoch "wahr" sind ... zwar "unvollkommen", aber "wahr". Neben der Trinität scheint mir das ein weiteres "Glaubensgeheimnis" zu sein ... ein Begriff, der nicht wahrhaft das Wesen Gottes beschreibt, aber dennoch als Zuschreibung zu Gott wahr ist ;-) Zitieren
Marcellinus Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September vor 14 Minuten schrieb SteRo: Das hier ausgedrückte Verständnis von "Wahrheit" ist faszinierend und entspricht tatsächlich dem der Tradition. "nicht falsch" bedeutet notwendigerweise gemäß der grundlegenden Philosophie der Kirchenväter "wahr", denn zwischen "wahr" und "falsch" ist kein Raum für ein Drittes. Ich dachte nicht, daß ich das noch mal schreiben würde, aber durch dich habe ich endlich begriffen, was „Wahrheit“ ist: „nicht falsch“! Damit ist alles „wahr“, was nicht endgültig und nachgewiesen falsch ist. Nur wie weist man nach, daß etwas „falsch“ ist? Zitieren
KevinF Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September On 9/1/2024 at 9:03 AM, rorro said: Dann erklär mir doch mal: ist Licht eine Welle oder ein Teilchen? Bitte so, daß jeder ohne geringste physikalische Vorkenntnisse es versteht. Licht hat Eigenschaften, die wir normalerweise Teilchen zuschreiben würden und Licht hat Eigenschaften, die wir normalerweise Wellen zuschreiben würden. Im Sinne der klassischen Vorstellungen von Welle und Teilchen ist Licht weder Welle noch Teilchen. Zufrieden? 9 hours ago, rorro said: Das Mysterium kann nicht ganz erfaßt werden. Das kennt die Naturwissenschaft ja auch (bei bspw. so etwas "banalem" wie der Zeit). Nein, in den Naturwissenschaften gibt es offene Fragen, aber keine Mysterien im Sinne der Theologie. Hypothesen über die Existenz von Übernatürlichem taugen nicht zur Beantwortung dieser Fragen. 9 hours ago, rorro said: Heisenbergs Satz „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!" zeigt, wie viel manche so getrunken haben Die christliche Metaphysik ist zur Beschreibung und Erklärung der Welt überflüssig. Wenn Du anderer Meinung bist und andere überzeugen möchtest, dann bist Du beweispflichtig, denn die Wissenschaftler kommen ohne christliche Metaphysik aus. Und nein, der Verweis auf die vermeintliche Autorität eines Heisenbergs ist kein gültiges Argument. 1 Zitieren
KevinF Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September On 9/1/2024 at 8:20 AM, rince said: Schöne Umschreibung für 'Stuss' oder 'absolut hirnverbranter Schwachsinn'. Im Theismus macht der Verweis auf das göttliche Mysterium durchaus Sinn. Darum kann er aus theistischer Sicht auch kein Argument gegen die Trinitätslehre sein. Und wenn man nicht Theist ist, hat sich die Sache ohnehin erledigt. Zitieren
Sucuarana Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September 10 hours ago, rorro said: @Sucuarana: Dann ist dieser Artikel falsch? Nein, im Gegenteil. Er sagt nirgendwo das Licht eine Welle sei, noch dass Licht ein Teilchen sei. Der erste Satz ist eine gute Zusammenfassung: Objekte haben sowohl Eigenschaften von Wellen, als auch Eigenschaften von Teilchen. Genau wie eine Meerjungfrau Eigenschaften von Menschen hat (die obere Hälfte), und Eigenschaften von Fischen (die untere). Aber sie ist weder Fisch noch Mensch. Genauer gesagt, um eine Meerjungfrau so zu verstehen, wie ein gut in Biologie ausgebildeter Arzt (oder Veterninär?) es benötigt, um sie zu behandeln (zum Beispiel weil sie eine Blasenentzündung hat), müsste man viel über das Innenleben der Meerjungfrau wissen. Zum Beispiel, ob sie überhaupt eine Blase hat: Menschen haben sie, und sie ist an einer bestimmten Stelle, und sie ist mit Röhren mit gewissen anderen Organen und Koerperoeffnungen verbunden, und genau deswegen bekommen Menschen gelegentlich Blasenentzündung. Fische haben zwar m.W. Nieren, aber keine Urin-Blasen. Sollte also in Deiner Praxis eine Meerjungfrau mit den Symptomen einer Blasenentzündung im Wartezimmer sitzen, dann wäre es extrem wichtig, dass Du weisst, dass die Dame weder Mensch noch Fisch ist, und Dich an diese Urologie-Vorlesung erinnern kannst. Eine Vereinfachung der Form "Licht ist sowohl Teilchen als auch Welle" hilft da nicht. Ist Gott Vater oder Sohn? Das ist auch eine unzulässige Vereinfachung. Und es so zu erklären, dass jeder ohne die geringsten Theologie-Kenntnisse es verstehen kann ist meines Erachtens weder möglich noch wünschenswert. 1 Zitieren
iskander Geschrieben 2. September Melden Geschrieben 2. September vor 3 Stunden schrieb KevinF: Nein, in den Naturwissenschaften gibt es offene Fragen, aber keine Mysterien im Sinne der Theologie. Womöglich allerdings Mysterien in einem anderen Sinne, der umfasst, dass manche Dinge womöglich immer rätselhaft bleiben werden. Zitieren
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