Shubashi Geschrieben 12. September Autor Melden Share Geschrieben 12. September Tut mir leid, dass ich jetzt erst darauf antworte, weil ich darüber nachdenken wollte. Ich denke, aktuell plädiere ich gegen einen ethischen Rigorismus a la Kant. Ich meine, meine persönliche moralische und religiöse „Expertise“ verleiht mir keine Expertise in Dingen der Staatskunst, genausowenig, wie ich dadurch ein Motorrad reparieren kann. Wenn ich persönlich selbstverständlich ohne Ansehen der Person handle, so wie es die medizinisch Ethik gebietet, und ich das auch im persönlichen oder zwischenmenschlichen Umgang zu praktizieren zu suche, so wenig sagt das darüber aus, ob man darauf ein Gesetz begründen kann. Ich verlange sozusagen das Recht für mich, Antikantianer zu sein: wenn ich auch die Sinnhaftigkeit der Gesetze nicht an meiner persönlichen Moral messen kann und möchte, weil mir dazu oft das Wissen fehlt und Moral eben kein Ausweis der Kompetenz fehlt, so sehr bestehe ich darauf, auf eigene Faust gegen das Gesetz barmherzig sein zu können, weil zwischen Mensch und Mensch eben oft andere Dinge entscheidend sind. Freiheit besteht eben auch darin, unlogisch zu handeln - und der Bereitschaft, notfalls den Preis dafür zu bezahlen. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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