rorro Geschrieben 3. September 2024 Melden Geschrieben 3. September 2024 (bearbeitet) Hallo zusammen, bezugnehmend auf diesen Artikel frage ich mich, wie das Land NRW die ihr eigene Rechtsaufassung ("die Universität Bonn alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung") - aufrechterhalten kann. (Hervorhebung von mir) Und zwar ganz unabhängig davon, wie man nun zur KHKT steht. Denn das würde ja in Konsequenz heißen, daß die (Erz-)Bistümer in Köln, Paderborn und Münster seit Jahrzehnten Rechtsbruch betreiben, wenn sie Priester inkardiniert haben, die nicht ausschließlich(!) an den heimischen theologischen Fakultäten ausgebildet wurden. Kein Studium mehr in Italien (Rom!), in Österreich, in UK, den USA oder Frankreich, keine Priester aus Indien oder Afrika, die in ein hiesiges Bistum dauerhaft wechseln. Kann das jemand erklären? Das Konkordat kenne ich.... Die einzig nachvollziehbare Erklärung in meinen Augen ist die, daß das Land NRW sich massiv daran stört, wie die KHKT aufgestellt ist und sich deren Lehrinhalte staatlicher Einflußnahme entziehen. Es geht also um die Ausrichtung der KHKT - ohne daß man das je öffentlich sagen würde. Nur: ist das haltbar? bearbeitet 3. September 2024 von rorro Zitieren
Shubashi Geschrieben 3. September 2024 Melden Geschrieben 3. September 2024 12 minutes ago, rorro said: Hallo zusammen, bezugnehmend auf diesen Artikel frage ich mich, wie das Land NRW die ihr eigene Rechtsaufassung ("die Universität Bonn alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung") - aufrechterhalten kann. (Hervorhebung von mir) Und zwar ganz unabhängig davon, wie man nun zur KHKT steht. Denn das würde ja in Konsequenz heißen, daß die (Erz-)Bistümer in Köln, Paderborn und Münster seit Jahrzehnten Rechtsbruch betreiben, wenn sie Priester inkardiniert haben, die nicht ausschließlich(!) an den heimischen theologischen Fakultäten ausgebildet wurden. Kein Studium mehr in Italien (Rom!), in Österreich, in UK, den USA oder Frankreich, keine Priester aus Indien oder Afrika, die in ein hiesiges Bistum dauerhaft wechseln. Kann das jemand erklären? Das Konkordat kenne ich.... Die einzig nachvollziehbare Erklärung in meinen Augen ist die, daß das Land NRW sich massiv daran stört, wie die KHKT aufgestellt ist und sich deren Lehrinhalte staatlicher Einflußnahme entziehen. Es geht also um die Ausrichtung der KHKT - ohne daß man das je öffentlich sagen würde. Nur: ist das haltbar? In der Faz stand vor ein paar Tagen ein Artikel dazu. Im Prinzip geht es darum, dass mit dem Land NRW vereinbart war, die Theologie an der KHKT bis 2026 auslaufen zu lassen. Alle 2020 dort eingeschriebenen sollten noch fertig studieren, dann ist Schluß. Herr Woelki scheint dieses Abkommen jetzt ignorieren zu wollen. Am Ende wird dann das Land das Bistum wg. Verstoß gegen das Konkordat verklagen, was wohl ein verwaltungsrechtliches Novum wäre. Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Eine einseitige Abänderung des Konkordats von Seiten Roms oder Woelkis scheint mir jedenfalls schwierig. Zitieren
rorro Geschrieben 3. September 2024 Autor Melden Geschrieben 3. September 2024 vor 8 Minuten schrieb Shubashi: In der Faz stand vor ein paar Tagen ein Artikel dazu. Im Prinzip geht es darum, dass mit dem Land NRW vereinbart war, die Theologie an der KHKT bis 2026 auslaufen zu lassen. Alle 2020 dort eingeschriebenen sollten noch fertig studieren, dann ist Schluß. Herr Woelki scheint dieses Abkommen jetzt ignorieren zu wollen. Am Ende wird dann das Land das Bistum wg. Verstoß gegen das Konkordat verklagen, was wohl ein verwaltungsrechtliches Novum wäre. Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Eine einseitige Abänderung des Konkordats von Seiten Roms oder Woelkis scheint mir jedenfalls schwierig. Nein, das steht im Artikel der FAZ absolut nicht. Dort steht, daß womöglich die staatliche Anerkennung 2026 ausläuft - nichts weiter. Nun kann es prinzipiell der Kirche egal sein, ob das Studium ihrer angehenden Priester (oder anderer Beschäftigter, die für sie arbeiten) staatlich anerkannt ist oder nicht. Es gibt eine kirchliche Akkreditierungsstelle, die ist relevant. Somit ist auch die von dem ehemal. Dominikaner Deckers formulierte Frage des Titels, ob sich Woelki über das Gesetz stelle, an den Haaren herbeigezogen und mit nichts gerechtfertigt. Wie oben gesagt, sollte das Land NRW gegen das Erzbistum Köln klagen, hätte ein Urteil zugunsten des Landes NRW auch große Auswirkungen auf alle anderen im Konkordat genannten Bistümer. Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. September 2024 Melden Geschrieben 3. September 2024 vor 45 Minuten schrieb rorro: bezugnehmend auf diesen Artikel Bezugnehmend auf diesen Artikel, zweifele ich erstmal an der Ganzdichtigkeit der katholisch.de Schreiberlinge. Im Hinblick auf die Priesteramtskandidatenausbildung von "Studierenden" zu sprechen löst gelinde gesagt Brechreiz aus. Im übrigen sollte das Land mal schön den Ball flachhalten. Die Muslime wissen schon, weshalb sie keine greifbare Körperschaft bilden und bindende Verträge mit Düsseldorf machen... 2 Zitieren
Spadafora Geschrieben Montag um 11:23 Melden Geschrieben Montag um 11:23 (bearbeitet) Der Vatikan nimmt Woelki die Sache aus der Hand offenbar um Konkordats Probleme zu vermeiden https://www.kathpress.at/goto/meldung/2449393/vatikan-schaltet-sich-in-streit-um-koelner-priesterausbildung-ein bearbeitet Montag um 11:24 von Spadafora Zitieren
rorro Geschrieben Montag um 11:28 Autor Melden Geschrieben Montag um 11:28 vor 3 Minuten schrieb Spadafora: Der Vatikan nimmt Woelki die Sache aus der Hand offenbar um Konkordats Probleme zu vermeiden https://www.kathpress.at/goto/meldung/2449393/vatikan-schaltet-sich-in-streit-um-koelner-priesterausbildung-ein Nö. Der Vatikan wendet das Konkordat an: Zitat Artikel X (1) Über alle Fragen, die sich aus den Bestimmungen dieses Vertrages ergeben, werden die Vertragschließenden in Fühlung bleiben. Sie werden in Zukunft zwischen ihnen entstehende Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung einer Bestimmung dieses Vertrages auf freundschaftliche Weise beseitigen. Zitieren
Studiosus Geschrieben Montag um 11:51 Melden Geschrieben Montag um 11:51 (bearbeitet) Zur Klarstellung: Woelki wird da überhaupt nichts aus der Hand genommen, da er - formaljuristisch - die Sache überhaupt nicht in der Hand hat, denn Vertragspartner und in diesem Fall "Konfliktparteien" sind nicht der Erzbischof von Köln und das Land NRW, sondern das Land NRW (bzw. die jeweiligen Rechtsnachfolger des preußischen Staates) und der Heilige Stuhl. Es treten also jetzt genau die Akteure miteinander in Verbindung, die sowieso die jeweiligen Ansprechpartner sind. Allerdings nicht konfrontativ - wie sich das vielleicht mancher wünscht -, sondern in einem freundschaftlichen Schlichtungsprozess. Das besagt die von rorro zitierte Amikabilitätsklausel aus Art. 10 PrKonkordat. bearbeitet Montag um 12:21 von Studiosus Zitieren
Spadafora Geschrieben Donnerstag um 14:05 Melden Geschrieben Donnerstag um 14:05 Am 17.2.2025 um 12:28 schrieb rorro: Nö. Der Vatikan wendet das Konkordat an: dann sind sie sehr spät dran Zitieren
rorro Geschrieben Donnerstag um 18:29 Autor Melden Geschrieben Donnerstag um 18:29 (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb Spadafora: dann sind sie sehr spät dran Nicht wirklich. Sie beginnen das Aussitzen. Die Argumentation des Landes ist ja albern. Als dürfte ein Kölner Priester nicht mehr in Münster, Paris oder Rom studiert haben, sondern müsse in Bonn studieren. bearbeitet Donnerstag um 18:29 von rorro Zitieren
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