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Studie „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität"


Merkur

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Eine Sachverständigengruppe der Deutschen Bischofskonferenz hat eine Studie zur Zukunft der Landwirtschaft vorgestellt:

 

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/experten-fordern-globale-wende-bei-der-landnutzung

 

Dowload: hier

 

In der Studie kommt die konventionelle Landwirtschaft schlecht weg. Es wird viel von Gemeinwohlorientierung gesprochen, womit anscheinend auch Einschränkungen des Eigentumsrechts der Bauern gemeint sind (interessant wird es ab Seite 41). Auf Seite 51 ist zum Thema Renaturierung von Auen und Mooren von Einschränkungen des Freiwilligkeitsprinzips der teilnehmenden Landbesitzer die Rede.  Die Studie trifft daher inbesondere bei Landwirten wohl nicht auf ungeteilte Begeisterung.

 

Bischof Voderholzer hat sind inzwiscchen von der Studie distanziert.

 

Ich finde es erstaunlich, dass die Kirche jetzt gerade diejenigen, die bisher oft zu ihren treuesten Anhängern gezählt haben, auf diese Weise brüskiert.

 

 

 

 

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Das ist mir auch nicht klar. Allerdings tanzt die Kirche heute auf vielen Hochzeiten, ob sie fachlich kompetent ist oder nicht, anstatt sich auf ihre Kernkompetenzen und ihren genuinen Auftrag zu beschränken. 

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Es ist echt erstaunlich, mit wieviel Dilettantismus die Kirche unsere Steuergelder verschleudert.

 

Es sei denn, sie will sich schneller unwichtiger machen als sie es eh schon wird.

 

Dann wäre so etwas ein Volltreffer!

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vor 56 Minuten schrieb Studiosus:

Das ist mir auch nicht klar. Allerdings tanzt die Kirche heute auf vielen Hochzeiten, ob sie fachlich kompetent ist oder nicht, anstatt sich auf ihre Kernkompetenzen und ihren genuinen Auftrag zu beschränken. 

 

vor 5 Minuten schrieb rorro:

Es ist echt erstaunlich, mit wieviel Dilettantismus die Kirche unsere Steuergelder verschleudert.

 

Es sei denn, sie will sich schneller unwichtiger machen als sie es eh schon wird.

 

Dann wäre so etwas ein Volltreffer!

 

Es ist erstaunlich wie undifferenziert der sprachliche Ausdruck "die Kirche" gebraucht wird.

 

Im vorliegenden Fall heißt es "Die Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik der Deutschen Bischofskonferenz ...".

 

Wie kann es sein, dass ein Teil eines Ganzen mit der Bezeichnung des Ganzen versehen wird?

 

 

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vor 54 Minuten schrieb SteRo:

Wie kann es sein, dass ein Teil eines Ganzen mit der Bezeichnung des Ganzen versehen wird?

 

Nun die Kirchenleitung hat etwas finanziert, was in ihrem Namen veröffentlicht wurde, ohne daß sie es inhaltlich kannte.

 

Das ist großes Kino.

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Am 20.10.2024 um 11:41 schrieb Merkur:

Es wird viel von Gemeinwohlorientierung gesprochen, womit anscheinend auch Einschränkungen des Eigentumsrechts der Bauern gemeint sind

GG Art. 14

Interessant ist auch Art. 15.

 

Am 21.10.2024 um 20:41 schrieb Shubashi:

V.a. ist mir unklar, welche besondere Kompetenz die Kirche in Agrarfragen haben sollte?

"Macht euch die Erde untertan" wird als "Bewahrung der Schöpfung" interpretiert. Das finde ich jetzt nicht so falsch.

 

Man kann sich natürlich fragen, in wie Weit "Die Kirche" sich überhaupt noch zu moralischen Fragen äußern sollte.

 

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19 minutes ago, Moriz said:

GG Art. 14

Interessant ist auch Art. 15.

 

"Macht euch die Erde untertan" wird als "Bewahrung der Schöpfung" interpretiert. Das finde ich jetzt nicht so falsch.

 

Man kann sich natürlich fragen, in wie Weit "Die Kirche" sich überhaupt noch zu moralischen Fragen äußern sollte.

 


Das mag sicherlich richtig sein, aber ich würde z.B. die Bekämpfung des Hungers als moralisch ähnlich gewichtige Frage betrachten. Und auch als eifriger Bio-Lebensmittel-Käufer bin ich mir ziemlich unsicher, ob ich mich deshalb z.B. einseitig zu so einem Pauschalurteil in Bezug auf die Landwirtschaft äußern würde, denn unter den „Experten“ war überhaupt kein Agrarwissenschaftler oder Agrarökonom. Ob also irgendein ein selbstständiger Landwirt solche Empfehlungen wirtschaftlich überleben kann, ist nicht unbedingt Thema gewesen, ebensowenig, wie die evtl. Senkung der Erträge sich  global auswirken würde.

Stattdessen wird wieder mal der bisherigen Politik und Wirtschaftweise „Populismus“ unterstellt, obwohl man das genausogut einem akademischen Elfenbeinturm unterstellen könnte, der einfach mal den Eindruck erweckt, von Deutschland aus habe man wieder den totalen Überblick, wie die Welt Hunger und jedwede Ungerechtigkeit beseitigen könne. Und bei so hehren Zielen kann man doch erwarten, dass der hiesige Nährstand einfach mal spurt?

Das halte ich wiederum für überaus populistisch, denn dass die Bauern eigentlich umweltverpestende Subventionsabgreifer, die viel zuviel perverses Billigschwein stand noblen Tofu produzieren, wird heute eher klischeehaft verbreitet als Erntedank-Nostalgie.


Kurz: ich hätte besser gefunden, wenn die Kirche sich konkret und solidarisch auf hiesige agrarische Lebens- und Produktionsbedingungen beschränkt hätten, statt den urban-veganischen Lifestyle-Milieus aufwendig zu versichern, dass sie global gesehen, die wahren Erben von Manna und Himmelreich sind

Das wissen die nämlich sowieso schon.

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Wenn ich richtig informiert bin gehörte der Expertengruppe nur ein Landwirt an, der Ökolandbau betreibt. Da ist es nicht verwunderlich, wenn das Gemeinwohl jetzt auf Kosten der konventionellen Landwirte gefördert werden soll. Wenn der Kirche dieses Thema so wichtig ist, warum hat sie dann bisher bei der Verpachtung ihres eigenen Landes so wenig darauf geachtet?

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Nach Lesen des Links muß ich sagen: Was da steht klingt sehr vernünftig! Wer, wenn nicht die Kirche soll sich denn zum Anwalt der zukünftigen Generationen machen? Und im Gegensatz zu meiner ersten Vermutung (aufgrund einiger Reaktionen hier) geht es dabei nicht in erster Linie um die deutsche Landwirtschaft. Ich denke sogar, die ist im weltweiten Vergleich relativ gut aufgestellt, was Nachhaltigkeit angeht. Nachhaltige Waldwirtschaft betreiben wir seit über zwei Jahrhunderten..

Besser, es mach jetzt jemand auf die zu erwartenden Probleme aufmerksam, als die Welt einfach blind reinlaufen zu lassen. Auch wenn ich meine Zweifel habe, ob man hier auf die Kirche hören wird.

 

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Naja, das kann man so sehen. 

 

Ich sehe die Kirche bei anderen Themen kompetenter und ihre Stimme geforderter als in Landwirtschaftsfragen. Zumal über diesen Komplex ohnehin schon genug Leute sprechen, da kann die Kirche so oder so keinen Blumentopf gewinnen. Man sollte den Einfluss der Kirche auch nicht überschätzen. Sie ist genau solange gefragt, wie sie links-grüne Positionen nachbetet. Fängt sie an, über ihre weiteren, wichtigeren Ansichten zu sprechen, ist sie doch der Prügelknabe der Nation: Das sah man beim Thema Assistierter Suizid, genauso wie bei ihrer Position zur Abtreibung und (früher) zur Exklusivität der Ehe als einer Verbindung zwischen Mann und Frau.

 

Dass die Kirche heute mehr mit Klimaschutz als mit dem Evangelium Jesu Christi assoziiert wird, halte ich für eine ungute Form, Aufmerksamkeit in einer säkularen Welt erheischen zu wollen. Über Klimaschutz redet die ganze Welt, da sind die Menschen saturiert. Wonach die Welt heute dürstet, ist Christus. Und von dem hört man wenig, siehe den Beitrag über den apostatischen Pfarrer in Augsburg. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 17 Minuten schrieb Studiosus:

Ich sehe die Kirche bei anderen Themen kompetenter und ihre Stimme geforderter als in Landwirtschaftsfragen. ...

Bei welchen Themen?

 

Das Thema Landwirtschaft ist schon wichtig. Fragwürdig finde ich nur die Vorgehensweise, keinen Vertreter der konventionellen Landwirtschaft einzuladen und dann auf diese einzudreschen.

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vor 32 Minuten schrieb Moriz:

 Und im Gegensatz zu meiner ersten Vermutung (aufgrund einiger Reaktionen hier) geht es dabei nicht in erster Linie um die deutsche Landwirtschaft.

 

Das sieht so aus, aber warum gibt eine deutsche Bischofskonferenz eine Studie mit deutschen Experten in Auftrag, wenn es eigentlich um die Landwirtschaft sonstwo gehen soll. Sollen sich jetzt z.B. argentinische Landwirte von dieser Studie angesprochen fühlen?

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Exzellenz Voderholzer hat alles zu dieser Studie und ihrem merkwürdigen Zustandekommen und Inhalt gesagt. Sie ist keine offizielle Äußerung der Deutschen Bischofskonferenz. Damit hat sich die Sache für mich erledigt. 

bearbeitet von Studiosus
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