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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb phyllis:

induktive Schlüsse sind in der Oekologie unverzichtbar; man kann ja nicht jedes Nashorn oder jeden sibirischen Tiger einzeln zählen um zum Schluss zu kommen dass es sich um gefährdete Arten handelt. Aber wie schon gefragt - was hat das mit Philosophie zutun?

 

Es geht darum, dass nicht offensichtlich ist, warum solche Schlüsse Geltung beanspruchen können, da sie deduktiv betrachtet nicht gültig und auch nicht (ohne logischen Zirkel) aus der Erfahrung begründbar ist. Wenn man akzeptiert, dass sie dennoch gültig sind, so lautet philosophische Frage lautet, was der sachliche Grund dafür ist, dass solche Schlüsse (mit Einschränkungen) gültig sind. Eine andere Frage wäre die, ob Induktion auch für Falsifikationen notwendig ist (was ich wie dargelegt bejahe).

Geschrieben (bearbeitet)

@Marcellinus

 

Und ergänzend noch dies: Wenn Du es so darstellst, als bräuchten die Naturwissenschaften keine induktiven Schlüsse, weil es diesen Disziplinen im Gegensatz zu den Philosophen nicht um absolute Gewissheit* gehe, dann ist das nicht nur deswegen völlig falsch, weil natürlich auch Aussagen (unter anderem) über die Zukunft, die etwas als wahrscheinlich behaupten, auf induktiven Schlüssen basieren.

 

Es ist auch deshalb falsch, weil kein Philosoph weit und breit behaupten wird, dass induktive Schlüsse zu absolut gewissen* Erkenntnissen führen. Dass induktive Schlüsse das nicht tun, ist eine Binsenweisheit, die so unbestritten ist, dass sie als feststehende Tatsache gilt. So schreibt etwa die Wikipedia:

 

"Dabei ist nur die Deduktion logisch zwingend; Induktion und Abduktion haben oft kein eindeutiges Ergebnis und können "naheliegend" sein, ihnen fehlt jedoch die Charakteristik, dass man von der Wahrheit der Prämissen sicher auf die Wahrheit der Konsequenz schließen kann."

 

Hier sieht man wieder etwas, was sich oft in der Diskussion zeigt: Du weißt nicht, wovon Du redest. Du weiß nichts über die Sachfragen, um die es geht. Du weißt auch nichts über die Haltungen von Philosophen. Absolut nichts. Null. Niente. Zero. Du hast Dich offenbar nie informiert, nicht einmal oberflächlich.

Warum solltest Du auch? Du "weißt" ja ganz genau, was Sache ist: Philosophie ist sinnlose Fantasterei, und die Philosophen verehren ihren "Gott" namens "Wahrheit" - und sie sind so doof oder fanatisiert, dass sie nicht verstehen, dass man in den empirischen Wissenschaften Wahrscheinlichkeit statt absoluter Gewissheit bekommt.

 

Und an diese und ähnliche absurde Vorurteile glaubst Du offenbar fest, und Du baust Deine Antworten auf ihnen auf. In solche Klischees wird alles gepresst. Und wenn man derartige Vorurteile widerlegt, oder Du sie auch auf mehrfache Bitte hin nicht mit einem singulären Beispiel belegen kannst, stört Dich das auch nichts. Du "weißt" ja schließlich, dass Du recht hast.

 

Anders gesagt:

 

- Du weißt über die Dinge, über die Du hier sprichst, nichts. Absolut gar nichts.

- Du willst aber auch überhaupt nichts über sie wissen. Du willst Deine Vorurteile gar nicht revidieren müssen. Egal, wie wenig Du sie rechtfertigen kannst oder wie falsch sie nachweislich sind: Du bleibst bei ihnen.

- Aber gleichzeitig weißt Du natürlich alles besser. ;)

 

* Ich habe mir erlaubt, Deine Aussagen in die Standardsprachliche zu übersetzen. Du sprichst nicht von "absoluter Gewissheit", sondern von "Wahrheit" - aber Du wirst verstehen, dass ich Deinem eigenwilligen Sprachgebrauch, der feststehenden Ausdrücken eine neue Bedeutung zuweist, nicht folgen möchte. Deshalb verwende ich für die üblichen Wörter, um den Inhalt Deiner Gedanken sprachlich auszudrücken.

bearbeitet von iskander
Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Stunden schrieb phyllis:

induktive Schlüsse sind in der Oekologie unverzichtbar; man kann ja nicht jedes Nashorn oder jeden sibirischen Tiger einzeln zählen um zum Schluss zu kommen dass es sich um gefährdete Arten handelt. Aber wie schon gefragt - was hat das mit Philosophie zutun?

Man könnte schon, nur wäre dieses Ergebnis nur minimal nützlicher und würde den Aufwand nicht rechtfertigen. Man könnte alle zählen, nur keiner möchte es bezahlen.

Das ist ja die Tragik der Philosophie. Man sucht sich ein paar dieser Hungerleider heraus, bezahlt sie für ihr Feigenblattdasein und behängt sie hinterher mit Lametta.

bearbeitet von Soulman
Geschrieben

 Es war einmal ...

 

Am 19.9.2024 um 19:17 schrieb Marcellinus:

Ich verstehe nicht einmal den Sinn dieser Frage. ;) 

 

[...]

 

Es scheint mir also wieder eines dieser philosophischen Probleme zu sein, auf den die Philosophie selbst zwar keine Antwort weiß (weil sich das Problem durch bloßes Denken nicht lösen läßt), aber es gibt für mich keinen Zweifel, daß es darauf eine theoretisch-empirische Antwort geben wird, und wir heute schon sehr viel mehr wissen (könnten), wenn wir die Philosophie außen vor ließen. :)

 

Am 20.9.2024 um 12:41 schrieb Weihrauch:

Vielleicht ist es bloß eine ideologische und weder eine geistes- noch eine naturwissenschaftliche Diskussion.

 

 

Geschrieben

Falls du es immer noch nicht mitbekommen hast: Deine ideologische Behauptung wurde auf untadelige Weise pulverisiert. Die Kraft der Ideologiekritik ist stark in Iskander.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Weihrauch:

Falls du es immer noch nicht mitbekommen hast: Deine ideologische Behauptung wurde auf untadelige Weise pulverisiert. Die Kraft der Ideologiekritik ist stark in Iskander.

 

Ich bin beeindruckt! Was für ein Knall! :D

Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Stunden schrieb Soulman:

Man könnte schon, nur wäre dieses Ergebnis nur minimal nützlicher und würde den Aufwand nicht rechtfertigen. Man könnte alle zählen, nur keiner möchte es bezahlen.

Das ist ja die Tragik der Philosophie. Man sucht sich ein paar dieser Hungerleider heraus, bezahlt sie für ihr Feigenblattdasein und behängt sie hinterher mit Lametta.

 

Es stimmt nicht, was Du sagst. Selbst wenn man "alle zählen würde", würde uns dies beim Induktionsproblem überhaupt nichts helfen. Denn dort geht es darum, wie man aus der bisherigen Erfahrung - unter anderem - auf die Zukunft schließen kann. Dieses Problem besteht völlig unabhängig davon, ob man ganz genaue oder nur annähernd genaue Zahlen für die Vergangenheit hat.

 

Zudem bringt es eine Diskussion auch nicht weiter, wenn man ohne irgendeine Analyse und irgendein Argument einen polemischen Zweizeiler hinwirft, der, soweit er überhaupt die Sache betrifft, auch noch auf einem Missverständnis beruht. Und es ist gegenüber denen, die viel Zeit und Mühe in sachhaltige Beiträge investieren, auch nicht sonderlich fair. ;)

 

Abgesehen davon kann ich nicht verstehen, wieso Du angesichts der Tatsache, dass die Philosophen im Ethik-Rat eine fast schon verschwindende Minderheit darstellen, die Entscheidungen dieses Gremiums ständig zur Abrechnung mit der Philosophie nutzt. Wenn man schon mit Einzelfällen argumentiert, könnte man auch darauf hinwiesen, dass von den zwei Mitgliedern der Leopoldina, die Kritik an der Regierungs-Politik geäußert haben, das eine ein Philosoph war. (Ganz abgesehen einmal davon, dass der Ethik-Rat nun im Verhältnis etwas zu "der" Wissenschaft eine sehr untergeordnete Rolle gespielt haben dürfte.)

 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben (bearbeitet)

Da hast du vollkommen Recht. Ich halte mich jetzt raus. Du sitzt auf dem trockenen Felsen der Prinzipien und gibst Dir wirklich Mühe. Das erkenne ich an. Ich denke aber auch, dass die Welt anders funktioniert, als sich (D)ein Hirn ausdenken kann und damit ist auch Dein Anker futsch. Jeder Versuch von Dir das zu diskutieren ist eine Verletzung Deines eigenen Prinzips. Wie gesagt, ich bin davon geheilt (worden).

bearbeitet von Soulman
Geschrieben (bearbeitet)
On 12/22/2024 at 7:10 PM, iskander said:

Wenn man akzeptiert, dass sie [induktive Schlussfolgerungen] dennoch gültig sind, so lautet philosophische Frage lautet, was der sachliche Grund dafür ist, dass solche Schlüsse (mit Einschränkungen) gültig sind.

und wer bitte kann das im Einzelfall beurteilen? Was für Nashörner offensichtlich ist, gilt das auch für Käfer? Andere Insekten? Fledermäuse? Wenn 2 Personen, die im Restaurant A Menu B verspiesen haben an Lebensmittelvergiftung erkranken, wartet man ab mit Massnahmen, bis man alle die in der Zeit auch Menu B verspiesen haben gefunden hat? Und schaut dann ob die auch krank wurden?

 

Für mich sind das zT Alltagsprobleme, und zum Teil stark abhängig vom entsprechenden Fachwissen. Starre Denkmuster helfen kaum. Und kein Wunder sind sich ja auch Wissenschaftler selten einig (siehe Covid). Gute Philosophen machen mmn das was ein Peter Singer oder ein Daniel Dannett tun/getan haben. Sorgfältige Analyse wissenschaftlicher Daten, und Ableitung zur Problemlösung in anderen Fachgebieten, oder sogar im stinknormalen Alltag.

bearbeitet von phyllis
Geschrieben (bearbeitet)
vor 22 Stunden schrieb Marcellinus:

Ich bin beeindruckt! Was für ein Knall! :D

 

Dann will ich einmal eine - durchaus knappe und unvollständige - Auflistung einiger Fragen und Kritikpunkte wagen, auf die Du trotz vielfacher Nachfrage bisher nicht eingegangen bist. Belege finden sich u.a. im jetzigen Thread, in diesem Beitrag und den jeweils vorangehenden Beiträgenzur Genüge.

 

 

1. Du behauptest dass selbst dann, wenn Du das gleiche sagst wie Philosophen, Du andere "Vorstellungen" damit verbindest.

 

Trotz meiner wiederholten Bitte hin hast Du dies bisher nicht einmal an einem einzigen Fallbeispiel belegt.

 

 

2. Du behauptest, dass "Wahrheit" der (illusionäre) "Gott der Philosophen" sei.

 

Dies schreibst Du wohlgemerkt unter einem Beitrag von mir, in dem ich aus der Stanford Encyclopedia of Philosophy zitiert hatte, in der gesagt wird, dass es (unter Philosophen) die"widely accepted view" ist, "that most if not all of even our best theories are false, strictly speaking". Tatsächlich dürfte kaum ein Philosoph weit und breit zu finden sein, der meint, dass man "Wahrheit" im Sinne Deines spezifischen Sprachgebrauchs innerhalb der Wissenschaften findet. Darauf und auf weitere Kritik an Deiner Position gehst Du nicht. Du belegst Deine eigene Position auch nicht. Stattdessen wiederholst Du einfach Deine Behauptung. Was ich dazu geschrieben hatte, hat sich inzwischen erneut bestätigt:

 

"Auch all das hatte ich ja schon wiederholt dargelegt. Leider umsonst - denn Du bist nun einmal zu der Überzeugung gelangt, dass die Philosophie eine Quasi-Religion und ihre ominöse "Wahrheit" ein Quasi-Gott sei. Und bei dieser Meinung bleibst Du augenscheinlich. Schließlich "weißt" Du ja, wie die Philosophen drauf sind und was von ihnen zu halten ist. ;)"

 

 

3. Du unterstellst den Philosophen in pauschalen Formulierungen eine außerordentliche Arroganz. Sie wüssten nicht um ihre Grenzen, sondern hielten sich zuständig für alles ("oder kennst du etwas, für das sich Philosophen nicht für zuständig halten"); sie würden versuchen, in die Wissenschaften hineinregieren und sich als deren Wächter aufspielen; unter irrationaler Ablehnung der empirisch-wissenschaftlichen Methode wollten sie empirisch-wissenschaftliche Fragen klären; ihr "Gott" sei die "Wahrheit" in einem quasi-religiösen Sinne usw. usf.

 

Wenn man Dich um Belege bittet, kommt nichts. Auch mehrere Nachfragen zeitigen kein Ergebnis. 

 

 

4. Allerdings zitierst Du mitunter Texte von Philosophen (etwa von Beckermann), die im Hinblick auf Deine These von der anmaßenden Philosophie durchaus relevant sind. Nur stützen sie Deine Behauptungen nicht, sondern sprechen sogar gegen sie. Das ist offenbar auch der Grund, wieso Du diese Texte nicht dort zitierst, wo Du der Philosophie Anmaßung und Herrschsucht vorwirfst, sondern nur dort, wo es Dir darum geht zu zeigen, wie wenig die Philosophie leisten könne, und dass selbst Philosophen das einsehen würden.

 

Auf meine Kritik, dass Du der Philosophie damit Widersprüchliches vorhältst und Dich zudem selektiv auf Belegquellen so berufst, wie es gerade am besten zu Deiner philosophiekritsichen Agenda passt, bist Du nie eingegangen.  

 

 

5. Du stellst es wiederholt so dar, als stünden die Philosophen in einem Konkurrenz-Verhältnis zu den Naturwissenschaften bzw. als würde die Philosophie durch die Naturwissenschaften verdrängt. Das setzt voraus, dass Philosophie grundsätzlich die gleichen Fragen beantworten wollen wie die Naturwissenschaften. Ebenfalls suggerierst Du, dass sie dabei aber die naturwissenschaftliche Methode ablehnen.

 

Auch hier habe ich Dich mehrfach gebeten, zumindest ein singuläres Beleg-Beispiel für einen auch nur halbwegs modernen Philosophen zu nennen, der naturwissenschaftliche Probleme philosophisch lösen möchte - umsonst.

 

 

6. Du stellst die historische Entwicklung von Naturwissenschaften und Philosophie nachweislich grob falsch dar (siehe etwa hier).

 

Wenn ich das sorgfältig belege, reagierst Du nicht. Du schreibst einfach dasselbe. Dies hat mir zu folgendem Kommentar veranlasst:

 

"Mich wundern Deine von mir zitierten philosophie-historischen Behauptungen, weil ich sie in der Vergangenheit ja schon längst widerlegt hatte. Natürlich magst Du meine Belege, die ich für meine Kritik anführe, gerne kritisieren und sagen, dass diese aus diesem und jenem Grund falsch seien; und ich bin gerne bereit, mich einer fundierten Kritik zu beugen. Aber genau das tust Du nicht. Du schreibst einfach in diesem Thread das gleiche wie zuvor in einem anderen, so als sei meine Kritik an Deinen historischen Ausführungen einfach nicht existent oder derart absurd, dass sich jedes Wort dazu erübrigen würde. Das verstehe ich nicht."

 

Auch darauf hab es - natürlich - keine Antwort.

 

7. Du lehnst induktive Schlüsse ab und machst Dich darüber lustig, dass ich mich überhaupt mit dem Induktions-Problem befasse.

 

Daraufhin habe ich Dich mehrfach gefragt, wie denn Deiner Meinung nach ein Wissen beispielsweise über die Zukunft, die ja außerhalb der Beobachtung liegt, begründest werden kann, wenn nicht durch induktive Schlüsse. Geantwortet hast Du nicht, sondern Deinen Spott wiederholt.

 

 

8. Zuletzt behauptest Du sogar, dass die Wissenschaft keine induktiven Schlüsse benötige, weil es dort um Wahrscheinlichkeit und nicht um Gewissheit gehe - nur Philosophen gehe es um Gewissheit.(Deine Meinung in der Standard-Sprache ausgedrückt.)

 

Auf meine Darlegung, warum das natürlich völlig falsch ist, und zwar in jeder Hinsicht, gehst Du nicht ein.

 

 

9. Du insinuierst, dass die Wissenschaft - anders als die Philosophie - keine Logik brauche. (Die Logik sei eh eine "Ansammlung von argumentativen Tricks"). Die Wissenschaft benötige nur Theorien, die sie an der Beobachtung prüfen könne.

 

Auf meine wiederholte Frage, wie eine solche Prüfung ohne Logik - beispielsweise Modus Tollens - denn konkret funktionieren könnte, bist Du trotz vielfacher Rückfragen von meiner Seite nicht eingegangen.

 

 

10. An einer Stelle schreibst Du selbst im Zusammenhang mit der Wissenschaft von "Schlüssen". Auf meine Frage, ob Du also doch einräumst, dass die Wissenschaft logische Schlüsse benötigt, antwortest Du unklar; Deine Antwort klingt so, als würdest Du a) zugeben, dass Logik eine zentrale Rolle spielt und dass es nur zu kompliziert wäre, die benötigten logischen Schlüsse mit vertretbarem Aufwand zu rekonstruieren; andererseits klingt es b) so, als würdest Du abstreiten, dass Logik eine Rolle spielt.

 

Daraufhin habe ich nachgefragt, welche Variante die richtige ist, und wie ich Deine Aussage verstehen soll. Deine Antwort:

 

"Offenbar verstehst du sie überhaupt nicht!"

 

Ich habe dann nachgefragt:

 

"Dann hilf mir. Es fallen mir wie gesagt zwei Interpretationsmöglichkeiten ein, a) und b). Ist eine davon die korrekte? Wenn ja, welche? Wenn nein, wie würde die korrekte Interpretation dann aussehen?"

 

Auch darauf habe ich nie eine Antwort erhalten.

 

 

11. Auch ansonsten lehnst Du die Logik ab. Weil ich nicht sehe, wie man von Deinen Darlegungen zu Deinen Schlussfolgerungen gelangen kann, habe ich Dich gebeten, die Prämissen Deiner eigenen Argumente explizit darzustellen. Das lehnst Du ab, und Du gehst auch auf meine eigenen Rekonstruktions-Versuche Deiner Argumentation nicht ein. Auf meinen Hinweis, dass Logik universal ist und allen Argumenten zugrundeliegt, auch Deinen, und dass Du Dir also nichts vergeben würdest, die Prämissen Deiner Argumente explizit zu machen, reagierst Du nicht.

 

Doch, inzwischen gehst Du darauf ein. Nachdem Du offenbar gemerkt hast, dass Deine Überzeugungen über die Logik vielleicht doch nicht so ganz richtig sind, stellst Du es ohne ohne jedweden Beleg und trotz explizit entgegenstehender Aussagen von mir so hin, als wäre ich es, der Philosophie als exklusives Eigentum der Philosophie betrachtet. Wo Du doch immer derjenige warst, der sie in die philosophische Ecke geschoben hast.

 

 

12. Dazu auch dies: Du behauptest "daß Wissen erst entsteht, wenn man es an Tatsachenbeobachtungen prüft. Das ist selbst wieder eine Tatsache, für die du dir zahlreiche Beispiele aus der Geschichte der Wissenschaften suchen kannst, neben denen die ich schon genannt habe." Alles andere - und somit auch die Philosophie - sei "Fantasie".

 

Ich habe dargelegt, dass diese Überlegung auf einem offensichtlichen Fehlschluss beruht, weil man hier eine bis dato unbegründete (und in der Tat auch unergründbare) versteckte Prämisse bräuchte, die etwa so aussehen müsste: 'Was für die empirischen Wissenschaften gilt, muss universal gelten - selbst wenn es um völlig andere Arten von Fragestellungen geht.' Der Sache nach habe ich das schon öfter, auch in der Vergangenheit, ausgeführt. Du hast inhaltlich nie etwas dazu gesagt.

 

 

13. Die Frage, wieso Deine eigenen Positionen "Wissen" sein sollen, bleibt unbeantwortet. Denn schließlich sind die wenigsten Deiner Thesen durch Beobachtungen oder Experimente prüfbar. Nach Deinen eigenen Maßstäben sind sie demnach nichts als "Fantasie".

 

Auf dieses entscheidende Problem gehst Du kaum ein - und wenn ausnahmsweise doch mal bezogen auf wenigstens einen Punkt, dann beruht Deine Antwort wie gerade gesagt auf einem Fehlschluss.

 

 

14. Deine Position, dass nur das, was empirisch prüfbar ist, als Wissen gelten könne, impliziert zwingend den Solipsismus. Denn schließlich ist es unmöglich, empirisch zu prüfen, ob es jenseits der Sinneseindrücke eine reale physikalische Außenwelt gibt. (Und selbst wenn man diese These empirisch prüfen könnte, könnte man sie nach Deiner eigenen Auffassung ja nur falsifizieren!)

 

Du bist niemals auf diese Kritik eingegangen, sondern Du verwendest ein Strohmann-Argument. Du stellst es so hin, als wäre ich ein Solipsist und lässt Dich dann dazu aus, wie absurd dies doch sei. Ich bin aber kein Solipsist. Ich bin überzeugt von der realen "Außenwelt" und davon, dass diese meine Überzeugung begründetbist. Ich weise nur darauf hin, dass Deine Position zwingend in den Solipsismus führt - und genau darauf gehst Du nicht ein.

 

 

15. Du sagst, dass man nur die Falschheit von Aussagen beweisen könne (gemeint sind offenbar solche Aussagen, die einen "positiven" Sachverhalt behaupten). Daraufhin habe ich Dir an Beispielen unter anderem dargelegt, dass manche Sachverhalte sowohl positive wie negative Aspekte haben, abhängig auch von der Betrachtungsweise. Dass etwa die Erde nicht größer ist als die Sonne, bringt, wenn wir so wollen, einen "negativen" Sachverhalt zum Ausdruck. Man könnte den gleichen Inhalt aber auch wie folgt darstellen: "Die Sonne ist mindestens so groß wie die Erde." Und dieser letzte letzte Satz nun behauptet einen "positiven" Sachverhalt.

 

Auch auf diese und ähnliche kritische Bemerkungen zu den Schwierigkeiten Deiner Position bist Du nie in der Sache eingegangen.

 

 

16. Du insinuierst, dass die Naturwissenschaften überhaupt keine Begründung benötigen.

 

Auf meinen Hinweis, dass man auch nur dann eine These mithilfe einer Messung widerlegen kann, wenn sich begründet sagen lässt, dass man die Messdaten (vermutlich) korrekt interpretiert, hast Du geantwortet:

 

"Mit Verlaub: ich halte das für Geschwafel."

 

Ich habe Dich daraufhin gefragt, wie denn "ein Wissenschaftler Deiner Meinung nach aus den Ergebnissen einer Messung ableiten [kann], dass eine Theorie falsch ist, wenn er nicht weiß, ob seine Interpretation dieser Messergebnisse überhaupt korrekt ist (zumindest wahrscheinlich korrekt)?"

 

Du hast daraufhin so geantwortet, als würde ich nach dem konkreten Lernprozess fragen. Daraufhin habe ich klargestellt:

 

"Es geht mir nicht darum, wie man etwas gelernt hat, sondern woher man etwas weiß, wenn man angeblich keine Begründung dafür hat und auch keine Begründung braucht."

 

Eine Antwort habe ich nicht bekommen. Ich habe dann mehrfach höflich nachgefragt, etwa so:

 

"Zudem würde ich Dich erneut bitten, mir die Frage zu beantworten, wie ein Forscher wissen kann, dass er Messergebnisse korrekt interpretiert, falls eine Begründung für die Korrektheit dieser Interpretation angeblich weder möglich noch notwendig ist."

 

Doch auch dann kam keine Antwort.

 

 

17. Das Gros Deiner Behauptungen ist nach allen Definitionen der Welt philosophisch. Du wirst keinen Lexikon-Eintrag, keine Enzyklopädie und kein Fachbuch finden, welches etwas anderes behauptet. Die meisten Deiner Aussagen in Threads wie diesem stellen Antworten auf typisch philosophische Fragestellungen dar; teilweise gibst Du sogar die gleichen Antworten und lieferst die gleichen Argumente wie bestimmte philosophische Schulen (soweit Du überhaupt argumentierst).

 

Dennoch behauptest Du, dass das, was Du sagst, keinesfalls zur Philosophie gehöre. Nein, es gehöre in die "Wissenssoziologie" - also in jene Disziplin, die alle spezifisch sozialen Aspekte rund um das Thema Wissen behandelt. Und weil nach Deiner Überzeugung ja nur mithilfe der Empirie Wissen zustandekommt und alles andere "Fantasie" ist, müssen wir schließen, dass Deine Behauptungen wohl zur empirischen Sozialforschung gehören müssen.

 

Nur geht es bei den meisten Deiner Thesen gar nicht um spezifisch soziale Gesichtspunkte, und es kommen in ihnen noch nicht einmal sozialwissenschaftliche Begriffe vor. Das gilt etwa für Deine Thesen dazu, wie sich Empirie und Theorie zueinander verhalten, oder dazu, ob Logik für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess notwendig. Es ist auch völlig schleierhaft, wie empirisch-sozialwissenschaftliche Untersuchungen bei der Beantwortung derartiger Fragen helfen könnten.

 

Mit anderen Worten: Es bleibt völlig unklar, welche sachlichen Gründe es für Deine These geben könnte, wonach Deine eigenen Ausführungen keine Philosophie seien, sondern Soziologie.

 

Ich habe diesbezüglich zig mal nachgefragt und Dich um eine Antwort gebeten - vergebens. 

 

 

18. Du hast zu induktiven Schlüssen nicht nur wie Popper behauptet, dass man sie in der Wissenschaft nicht brauche, sondern dabei sogar ganz wie Popper argumentiert.

 

Auf meinen Hinweis, dass Elias ausgerechnet Poppers Haltung zur Induktion nachdrücklich kritisiert und sie als "philosophisch" bezeichnet, und dass Du also selbst laut Elias an dieser Stelle eindeutig Philosophie betreibst, bist Du nicht eingegangen.

 


Das sind jetzt nur  einige wichtigste Punkte, die mir auf die Schnelle einfallen. Wenn ich Dich darauf hinweise, dass Du zahlreiche kritische Rückfragen unbeantwortet gelassen hast, sagst, dass mein Beitrag zu lang sei. Wenn ich Dich dann darauf hinweise, dass ich Dir all die Fragen bereits zuvor in einzelnen Beiträgen gestellt und Du sie trotzdem nicht beantwortet hast, und wenn ich dann zwei Fragen aus den vielen kurz formuliere und Dir vorschlage, zumindest eine zu beantworten, 

kommt von Dir folgende Reaktion:

 

Am 17.12.2024 um 19:16 schrieb Marcellinus:

Ich komme sogar mit einem Vorschlag an dich aus:

 

Halte deine Stöckchen jemand anderem hin! :D

 

Oder Du sagst, dass Du meine Fragen, soweit sie für Dich "überhaupt einen Sinn ergeben haben", bereits beantwortet habest.

 

Du hast aber beispielsweise die obigen Fragen allesamt nicht beantwortet. Und wieso sollte es keinen Sinn ergeben, wenn ich Dich beispielsweise frage, wieso Deine Behauptungen nicht zur Philosophie gehören sollen, obwohl sie es zumindest allem Anschein nach - und nach allem Definitionen - tun? Oder wieso sollte es keinen Sinn ergeben, Dich zu fragen, wie die Wissenschaft denn Deiner Meinung nach ohne Logik auskommt, wenn Du (vermutlich als einziger Mensch weltweit) derartiges behauptest?   

 

Es drängt sich angesichts Deines Verhaltens doch der folgende Verdacht auf: Du kannst die entsprechenden Fragen gar nicht beantworten. ;)

 

Dazu würde passen, dass Du ja nun nachweislich nicht einmal höchst oberflächliche Kenntnisse der Philosophie besitzt, sondern schlechterdings überhaupt keine, nicht einmal minimale; und dass alles, was Du zur Philosophie zu wissen meinst, auf Missverständnissen beruht. Das zeigt sich allen Enden. Hier nur noch mal der Hinweis, dass Du keinen Dunst hast, was man unter "Ontologie" oder unter "Philosophie des Geistes" verstehst, dass Du meinst, dass die empirische Wissenschaft die Logik ersetze, dass Du etliche völlig unsinnige Behauptungen über die Philosophie aufstellst, von denen Du - natürlich - auch auf mehrfache Bitte hin keine einzige belegen kannst etc. pp.

 

Wenn man sich all das vor Augen führt, stellt sich die Frage, ob eine sarkastische Antwort wie "Ich bin beeindruckt! Was für ein Knall! :D" der Sache wirklich angemessen ist.

 

Wäre es nicht Zeit, dass Du Dich angesichts der Fülle der entsprechenden Belege ehrlich machst und Dir eingestehst, dass Du auf der Grundlage von fehlenden Kenntnissen zu zahlreichen Überzeugungen gelangt bist, die sich bei näherem Hinsehen als nicht belegt und als problematisch erweisen? Oder willst Du behaupten, dass Du auf all die kritischen Rückfragen, wie ich sie beispielsweise in diesem Beitrag aufgeführt habe - und das sind ja noch nicht einmal alle - eigentlich eine überzeugende Antwort habest? Und dass Du die nur aus unerfindlichen Gründen nicht artikulieren könnest? ;)

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Da hast du vollkommen Recht. Ich halte mich jetzt raus. Du sitzt auf dem trockenen Felsen der Prinzipien und gibst Dir wirklich Mühe. Das erkenne ich an. Ich denke aber auch, dass die Welt anders funktioniert, als sich (D)ein Hirn ausdenken kann und damit ist auch Dein Anker futsch. Jeder Versuch von Dir das zu diskutieren ist eine Verletzung Deines eigenen Prinzips. Wie gesagt, ich bin davon geheilt (worden).

 

Ich habe gewiss nichts gegen Kritik an meiner Meinung oder meinen "Prinzipien". ;)

Hilfreich wäre nur wenn Du a) sagst, was Du konkret kritisierst und b) warum. Dann kann man die Kritik prüfen und sich konkret und sinnvoll mit ihr auseinandersetzen. Wenn Du nur ganz abstrakt zum Ausdruck bringst, dass Du etwas ablehnend gegenüberstehst, ist das eben nicht möglich. Nur darum geht es mir. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Minuten schrieb Marcellinus:

@iskander

Hast du kein anderes Hobby? Hast du mal auf den Kalender geschaut?

 

Doch. Davon unabhängig: Willst Du nicht auch noch zur Sache selbst etwas sagen?

 

Ich würde an dieser Stelle übrigens eigentlich nichts mehr schreiben und davon ausgehen, dass der andere schon irgendwo verstanden hat, dass er vielleicht doch nicht so recht hat. Aber ich kenne Dich. ;) Wenn Du schweigst, heißt das nicht, dass Dir vielleicht selbst Zweifel an Deiner Position kommen. Erfahrungsgemäß ist es so, dass Du genau dieselben Thesen, die Du nicht belegen kannst, und bei denen Du in der Diskussion auf kritische Einwände nicht reagierst, bei der nächsten Gelegenheit wiederholst - im Duktus größter Sicherheit und oft ziemlich polemisch.

 

Aber vielleicht ist es diesmal ja anders?

 

Jedenfalls einen frohen Hl. Abend für Dich! ;)

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb phyllis:

und wer bitte kann das im Einzelfall beurteilen? Was für Nashörner offensichtlich ist, gilt das auch für Käfer? Andere Insekten? Fledermäuse? Wenn 2 Personen, die im Restaurant A Menu B verspiesen haben an Lebensmittelvergiftung erkranken, wartet man ab mit Massnahmen, bis man alle die in der Zeit auch Menu B verspiesen haben gefunden hat? Und schaut dann ob die auch krank wurden?

 

Das sind in der Tat Fragen, die nach meiner Überzeugung am ehesten in die jeweiligen Einzelwissenschaften gehören. Je mehr spezifisches, relevantes Hintergrundwissen man hat, desto besser ist vermutlich die Chance, zu einer guten Antwort zu kommen.

 

Die philosophische Frage, die ich meine, ist grundsätzlicher. Sie bezieht sich darauf, wie man denn überhaupt von der Erfahrung ausgehend auf Fälle schließen kann, die außerhalb der Erfahrung liegen. Wie ist diese Schlussweise überhaupt begründbar? Um Popper (Logik der Forschung) zu zitieren:

 

"Ein solches Induktionsprinzip kann keine logische Tautologie, kein analytischer Satz sein: Gäbe es ein tautologisches Induktionsprinzip, so gäbe es ja gar kein Induktionsproblem, denn die induktiven Schlüsse wären dann, genau wie andere logische (deduktive) Schlüsse, tautologische Umformungen. Das Induktionsprinzip muß demnach ein synthetischer Satz sein, ein Satz, dessen Negation nicht kontradiktorisch (logisch möglich) ist […]"

 

Bei deduktiven Schlüssen haben wir ja das Phänomen, dass die Konklusion bereits implizit in den Prämissen drinsteckt. Ein Beispiel wäre:

 

"Karsten ist bisher [seit Monaten] ausnahmslos jeden Tag zum Kegeln gegangen. Der letzte Montag war ein Wochentag. Also ist Karsten auch am letzten Montag zum Kegeln gegangen."

 

Der vergangene Montag ist eben ein Teil von "jeder bisherige Tag"; und deshalb muss Karsten, wenn er jeden Tag zum Kegelabend gegangen ist, auch am Montag gegangen sein.

 

Bei induktiven Schlüssen ist das aber nicht der Fall:

 

"Karsten ist bisher immer jeden Tag kegeln gegangen. Also wird er auch nächsten Montag zum Kegelabend gehen."

 

Der nächste, künftige Montag ist nun einmal kein Teil von "jeder bisherige Tag". Die Behauptung, dass Karsten auch am nächsten Montag zum Kegelabend gehen wird, steckt also nicht implizit in der Aussage, dass er in der Vergangenheit immer zum Kegelabend gegangen ist.

 

Auf die basalen logischen Gesetze können induktive Schlüsse (im Gegensatz zu deduktiven Schlüssen) sich also nicht berufen.

 

Sie sind aber auch nicht (offensichtlich) aus der bisherigen Erfahrung ableitbar. Dazu nochmals Popper:

 

"Wir müßten ja, um das Induktionsprinzip zu rechtfertigen, induktive Schlüsse anwenden, für die wir also ein Induktionsprinzip höherer Ordnung voraussetzen müßten usw. Eine empirische Auffassung des Induktionsprinzips scheitert also daran, daß sie zu einem unendlichen Regreß fuhrt."

 

Oder anders gesagt: Wenn wir daraus, dass das Induktionsprinzip bisher gegolten hat, schließen, dass es auch in Zukunft gelten wird, dann benötigen wir wir selbst einen induktiven Schluss was zirkulär wäre - oder, je nach Betrachtungsweise, in einen unendlichen Regress führt. (Ich bin wie gesagt, dass es hier eine Alternative gibt, die ohne induktiven Schluss auskommt.)

 

Daran ändert es auch nichts, wenn man sagt, dass induktive Schlüsse nur zu wahrscheinlichen Erkenntnisse führen. Erneut Popper:

 

"Denn wenn man den induzierten Sätzen einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit zuschreibt, muß man sich wieder auf ein - entsprechend modifiziertes - Induktionsprinzip berufen und dieses seinerseits wieder rechtfertigen."

 

Popper war tatsächlich der Auffassung, dass man das Induktionsprinzip nicht rational begründen könne, es für die Wissenschaft aber auch gar nicht benötige. Ich halte das wie gesagt für falsch. Aber das wäre tatsächlich der philosophische Fragenkomplex, um den es geht.

 

Also nicht: "Wie kann man das Induktionsprinzip im konkreten Einzelfall sinnvoll anwenden?"

Sondern: "Warum gilt dieses Prinzip überhaupt vom Grundsatz her (wenn es gilt)? Und benötigt man es in den Wissenschaften - oder ist der Falsifikationismus eine Alternative, der auf induktive Schlüsse verzichten kann?"

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb iskander:

 

Ich habe gewiss nichts gegen Kritik an meiner Meinung oder meinen "Prinzipien". ;)

Hilfreich wäre nur wenn Du a) sagst, was Du konkret kritisierst und b) warum. Dann kann man die Kritik prüfen und sich konkret und sinnvoll mit ihr auseinandersetzen.

Das kann ich nicht. Du hast Dich immunisiert. Wenn Dein Hirn der einzige Maßstab für Realität ist, werde ich den Teufel tun und gegen die Mauer anrennen. btw ist ein Internetforum der denkbar falscheste Platz dafür. Vielleicht bin ich ja auch nur eine KI.

bearbeitet von Soulman
Geschrieben
Am 24.12.2024 um 20:59 schrieb Soulman:

Das kann ich nicht. Du hast Dich immunisiert. Wenn Dein Hirn der einzige Maßstab für Realität ist, werde ich den Teufel tun und gegen die Mauer anrennen. btw ist ein Internetforum der denkbar falscheste Platz dafür. Vielleicht bin ich ja auch nur eine KI.

 

Entschuldigung, aber kannst Du mir bitte sagen, wo und wie ich mich angeblich immunisiert habe? Oder kannst Du mir bitte sagen, wo ich insinuiert habe, dass mein Gehirn der einzige Maßstab für Realität sei? ;)


(Ich muss doch nicht extra daran erinnern, dass ich niemals eine solipsistische Position vertreten habe, sondern diese immer nachdrücklich und unmissverständlich abgelehnt habe?)

Geschrieben (bearbeitet)

@Marcellinus

 

Da Du den Beitrag von Soulman mit einem Dank-Symbol versehen hast, kannst Du mir diese Fragen bitte ebenfalls beantworten.

 

Wieso "immunisiert" sich aus deiner Sicht jemand, der auf jede einzelne kritische Rückfrage eingegangen ist, der sich niemals um eine sachhaltige gedrückt hat? Wie und wo genau?

 

Während offenbar jemand wie Du, der unzählige absolut relevante Rückfragen trotz zahlreicher höflicher Bitten unbeantwortet lässt, sich nicht immunisiert?

 

Und wieso macht jemand sein "Hirn zum einzigen Maßstab", wenn er absolut kein Solipsist ist - während jemand wie Du, der doch nun ganz eindeutig ein Solipsist ist, dies offenbar nicht tut?

 

Oder streitest Du etwa ab, ein Solipsist zu sein? Dann sage mir doch bitte, wie man Deiner Meinung nach denn empirisch prüfen kann, ob es eine physikalische Welt jenseits der Sinnesempfindungen gibt. Denn nur dann kann es sich nach Deiner (nicht meiner!) erkenntnistheoretischen Position dabei ja um Wissen handeln. Ansonsten wäre die Aussage, dass es eine solche reale Welt gibt, für Dich ja nichts als "Fantasie".

 

Zudem müsste die empirische Prüfung auch bestätigen (verifizieren), dass es eine reale Welt gibt. (Eine Prüfung ohne Ergebnis oder gar mit negativem Befund würde ja erst recht in den Solipsismus führen.) Ein Beweis einer (positiven) Aussage ist aber nach Deiner eigenen Auffassung überhaupt nicht möglich - denn nach dieser gibt es ja nur die Widerlegung von (positiven) Aussagen.

 

Wenn Du mir also ohne den Funken eines Belegs und gegen zahlreiche absolut unmissverständliche Äußerungen einen Solipsismus andichtest - was Du ja immer wieder getan hast - dann ist es nur fair, wenn Du mir erklärst, wie man Deiner Meinung nach die Existenz unserer physischen Welt empirisch prüfen kann; und wie man sie dabei dann auch noch beweisen kann, wenn es doch unmöglich sein soll, überhaupt etwas zu beweisen.

 

Hic Rhodus, hic salta!

 

Falls Du auch diese Fragen - wie über ein Dutzend andere - nicht beantworten kannst, solltest Du vielleicht doch einmal darüber nachdenken, wie sinnvoll Deine Position tatsächlich ist. Du solltest dann vielleicht in Erwägung ziehen, dass Du doch nicht allein empirische Sozialforschung betreibst, sondern Dir ein eigenes philosophisches System geschaffen hast - aber eines, das aufgrund eines mangels an relevantem Wissen an allen Ecken und Enden auf Probleme stößt.

 

Du kannst Dir natürlich auch weiterhin einreden, dass Dein System wohlbegründet sei (obwohl es Begründungen nach Deiner Meinung nicht gibt); dass es kohärent und stimmig sei (obwohl Du nicht auf einen einzigen der Kritikpunkte, die das Gegenteil beweisen, einzugehen vermagst); dass es nichts sei als empirische Sozialforschung (auch wenn Du noch nicht mal soziologischen Termini verwendest und erst recht auf keine so keine soziologischen Studien verweist); und dass alle Kritik von mir nur darin begründet liege, dass ich von unsinnigen philosophischen Voraussetzungen ausgehen würde (auch wenn Du kein singuläres Beispiel für eine solche Voraussetzungen nennen kannst).

 

Irgendwann müsste aber doch mal der Punkt kommen, an dem auch Dir selbst auffällt, dass Du beispielsweise bei zahlreichen kritischen Rückfragen konsequent ausweichst und eine Antwort einfach verweigerst. ;)

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben

@iskander Es ist überhaupt nicht nötig, hier jemanden zu einem "Geständnis" zu bringen. Niemand muss sich selbst belasten. Manche wollen oder können kein Geständnis ablegen. Das ist ihr Recht, ändert aber nichts daran, wenn sie fair überführt worden sind. Das "Urteil" wird im Namen des Volkes gesprochen, nicht im Namen des Angeklagten. Was dabei zählt, ist die Urteilsbegründung. Die Urteilsbegründung wird einmal verlesen, und nicht in Dauerschleife, im Vertrauen darauf, dass das bessere Argument einen dauerhaften Wert darstellt.

 

Ob der "Angeklagte" die Urteilsbegründung nachvollziehen will oder kann, oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Dem "Volk" muss sie einleuchten. Nun ist das hier kein Prozess sondern ein Forum, welches anderen Regeln unterliegt. Hier gibt es keine Geschworenen und keinen Richter der sagt: "Die Verhandlung ist geschlossen." Darum darf hier jeder bis zum jüngsten Tag angeklagt werden und sich verteidigen, mit guten und mit schlechten Argumenten, mit lauterer und leider auch mit unlauterer Rhetorik, er soll sogar eine "Straftat" nach der anderen verüben, und Wiederholungstäter und Serienkiller genießen im Forum ein besonders hohes Ansehen. Ich denke du verstehst, was ich dir mit meinem hinkenden Vergleich sagen will.

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Geschrieben
Am 12.12.2024 um 15:46 schrieb iskander:

1. Ob es jenseits unserer Sinneseindrücke eine reale Außenwelt gibt, sagt uns unsere Sinneserfahrung nicht; denn sie liefert uns eben immer nur nur Sinneseindrücke.

2. Also kann die These, dass es jenseits der Sinneseindrücke eine reale Außenwelt gibt, nicht durch Sinneserfahrung überprüft werden.

3. Also kann sie auch nicht empirisch geprüft werden - denn jede empirische Prüfung beruht mittelbar oder unmittelbar auf Sinneserfahrung.

Manche finden es ja ausreichend, wenn Sinneseindrücke zur Welt oder zu Gott in der Erfahrung ein gewisses Muster ergeben?

Geschrieben

@iskander

Du beklagst dich, daß du auf zahlreichen Fragen keine Antworten bekommst. Das ist richtig. Die allermeisten deiner Fragen haben für mich keinen Sinn. Ich habe versucht, das mit dir zu klären, aber ohne Erfolg. Die Antworten, die ich dir gegeben habe, hat du nicht als solche akzeptiert, und stattdessen die gleichen Fragen noch einmal gestellt.

Selbst der Versuch, sich zumindest darauf zu verständigen, worauf man sich nicht verständigen kann, ist gescheitert, und schuld sind bei dir immer die anderen, nicht etwas deine abseitigen Vorstellungen. Für solche Spielchen ist mir meine Zeit zu schade. Vielleicht findest du ja jemand anderen.

 

Wenn du aus meiner Sicht eines geschafft hast, dann, zu demonstrieren, wieviel Zeit man mit Philosophie verschwenden kann, um Antworten auf Scheinprobleme zu finden, wo sich den allermeisten Menschen aus gutem Grund gar keine Fragen stellen. Eine Zeit lang habe ich noch für möglich gehalten, daß es nur deine eigene Sicht der Dinge ist, die solchen Probleme erzeugt. Aber das stimmt offenbar nicht. In der Einführen zur Philosophie von Thomas Nagel findet sich ähnliches, nur daß der ehrlich genug ist, zuzugeben, daß es in der Philosophie zwar diese Fragen gibt, aber eben keine Antworten. Komischer Zeitvertreib, wenn du mich fragst, aber das muß ja jeder selbst wissen. 

 

Philosophie ist aus meiner Sicht, und auch das finde ich bei Nagel wieder, eine "etwas schwindelerregende Tätigkeit", der man nachgehen kann, aber nicht muß. Oder, wie ich lieber sage: es gibt keine außenphilosophischen Gründe, Philosophie zu betreiben. Wenn du eines mit deinen Einlassungen erreicht hast, dann mich in dieser meiner Ansicht zu beständigen. Und noch in einem hast du Recht: Selbstverständlich sehe ich keinen Grund, von meinen Ansichten abzuweichen oder sie zu verstecken. Damit muß du einfach leben. ;)

Geschrieben
11 hours ago, iskander said:

(Ich muss doch nicht extra daran erinnern, dass ich niemals eine solipsistische Position vertreten habe, sondern diese immer nachdrücklich und unmissverständlich abgelehnt habe?)

 

Das Problem ist, dass Du faktisch ständig im Sinne eines Solipsismus (und ähnlich absurden Formen des Skeptizismus) argumentierst. Um dann Deine eigene Philosophie als Lösung anzubieten.
 
Du schreibst zwar sinngemäß auch, dass man sich stattdessen auch einfach nur auf den gesunden Menschenverstand berufen und  die weitere Begründung den Philosophen überlassen könne.
 Doch dies scheint mir nur eine unzureichende Abschwächung zu sein.
 
Und ich weiß auch, dass das bei Dir kein Selbstzweck ist, sondern sozusagen nur ein Nebeneffekt bei der aufrichtigen Suche nach den "Grundlagen des Erkennens".
 
Und doch halte ich es zumindest für eine sehr ungünstige Diskussionstaktik.
 
Schreib doch einfach  
 
"So, jetzt spiele ich mal Teufels Anwalt, versucht mich zu widerlegen:..."
 
Ein grundsätzlicheres Problem Deiner Philosophie sehe ich darin, dass Du die Begründungen, die Du verlangst, selbst letztlich auch nicht liefern kannst, sondern von denselben Alltagsvermutungen ausgehst, wie wir alle, siehe hier
 
Und damit hat @Marcellinus recht, dass man sich das ganze Unterfangen eigentlich auch sparen kann.

 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.12.2024 um 13:35 schrieb Weihrauch:

@iskander Es ist überhaupt nicht nötig, hier jemanden zu einem "Geständnis" zu bringen. Niemand muss sich selbst belasten. Manche wollen oder können kein Geständnis ablegen. Das ist ihr Recht, ändert aber nichts daran, wenn sie fair überführt worden sind. Das "Urteil" wird im Namen des Volkes gesprochen, nicht im Namen des Angeklagten.

 

@Marcellinus ist hier kein Angeklagter. Natürlich hat er das Recht, seine längst als absurd überführten Positionen hier zu wiederholen, ohne auch nur eine kritische Frage beantwortet zu haben. Nur habe ich dann doch meinerseits auch das Recht, genau darauf hinzuweisen, dass er genau das tut. ;)

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb iskander:

… seine längst als absurd überführten Positionen …

 

Ja, wovon träumst du denn nachts? :D

Geschrieben
Am 26.12.2024 um 23:11 schrieb KevinF:

Du schreibst zwar sinngemäß auch, dass man sich stattdessen auch einfach nur auf den gesunden Menschenverstand berufen und  die weitere Begründung den Philosophen überlassen könne.
Doch dies scheint mir nur eine unzureichende Abschwächung zu sein.

 

Das scheint mir ein Missverständnis zu sein. Ich mache einfach darauf aufmerksam, dass eine Position, wie @Marcellinus sie vertritt, zwingend in den Solipsismus führt. Denn seine Position ist da ganz radikal: Was man nicht empirisch geprüft hat, ist kein Wissen, sondern Fantasie. Ohne Einschränkung, ohne Ausnahme. Und wenn man das so absolut sagt, dann landet man beim Solipsismus. 

 

Genau dies ist hier meine Position: Dass diese Wenn-Dann-Beziehung gilt. Ich wüsste auch nicht wie man diese in Abrede stellen könnte. Nur weise ich eben zurück, dass das "Wenn" gilt. Oder anders gesagt: Meine Argumentation ist nicht die eines Advocatus diaboli, sondern die von jemandem, der eine Reductio ad absurdum unternimmt.

 

Damit sage ich nicht, dass man speziell "meine" Philosophie bräuchte, um dem Solipsismus zu entkommen. Mein Argument ist an dieser Stelle allein, dass bestimmte Formen der Philosophie - selbst wenn jemand sich gegen alle Definitionen der Welt weigert, sie als "Philosophie" zu bezeichnen -, in größte Probleme führen.  

 

Zitat


Ein grundsätzlicheres Problem Deiner Philosophie sehe ich darin, dass Du die Begründungen, die Du verlangst, selbst letztlich auch nicht liefern kannst, sondern von denselben Alltagsvermutungen ausgehst, wie wir alle, siehe hier


 Da müsste man dann im konkreten Fall diskutieren. Ich habe zum Induktionsproblem die Lösung, die ich für die richtige halte, ja explizit dargelegt - einschließlich der jeweiligen Voraussetzungen, auf denen sie beruht. Was den anderen Teil angeht, so würde ich schon meinen, dass es Prinzipien gibt, die allen oder bestimmten Formen der Erkenntnis (etwas der empirischen) gemein sind, und zwar fächerübergreifend - so dass sich eine Analyse lohnt.

 

Zitat

Und damit hat @Marcellinus recht, dass man sich das ganze Unterfangen eigentlich auch sparen kann.

 

Da verstehst Du @Marcellinus falsch bzw. interpretierst ihn zu sehr nach Deiner eigenen Meinung. Marcellinus' Position lautet eben nicht, dass er mit der Philosophie wenig anfangen kann, oder dass man für die Naturwissenschaften wenig Philosophie braucht. Marcellinus vertritt vielmehr selbst ein komplexes philosophisches Gesamtsystem, das auf zahlreiche philosophische Fragen apodiktische Antworten gibt - von der Philosophie der Logik angefangen über die Erkenntnistheorie und die Wissenschaftstheorie bis hin zur Ontologie, Philosophie des Geistes und Metaethik.

Im Zentrum steht ein radikaler Empirismus, der sich in einer eigentümlichen Mischung aus Positivismus und Falsifikationismus äußert.

 

Dass Marcellinus ohne jegliche Begründung und ohne jegliches Eingehen auf Rückfragen behauptet, dass seine Position nichts mit Philosophie zu tun habe, sonder allein (empirische) Soziologie ändert daran nichts.

 

Ich kritisiere hier also nicht die Haltung, dass jemand wenig mit der Philosophie zu tun haben will, sondern dass jemand ein ziemlich umfassendes, wenn auch windschiefes philosophisches System vertritt, gleichzeitig aber der Philosophie jede Legitimation abspricht - ohne sich je zu diesem Widerspruch zu erklären.

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb iskander:

Ich mache einfach darauf aufmerksam, dass eine Position, wie @Marcellinus sie vertritt, zwingend in den Solipsismus führt.


Sagt der Solipsist! :D

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