Werner Hoffmann Geschrieben 17. November Melden Geschrieben 17. November Die älteste bekannte Inschrift, die Jesus als Gott bezeichnet, wurde unter einem modernen Gefängnis im Norden Israels entdeckt. Das als „Megiddo-Mosaik“ bekannte Artefakt mit Inschriften in Altgriechisch stammt aus der Zeit um 230 n. Chr. und bietet seltene Einblicke in frühchristliche Bräuche. Entdeckung unter dem Gefängnis Archäologen der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) haben das Mosaik bei Rettungsgrabungen im Megiddo-Gefängnis zwischen 2003 und 2005 freigelegt. Die Ausgrabung wurde im Vorfeld der geplanten Erweiterung des Gefängnisses durchgeführt. Unter Schichten von Dachziegeln und Wandputz, die von den alten Bewohnern sorgfältig platziert wurden, um sie zu erhalten, haben Forscher das Mosaik in der ihrer Meinung nach ältesten christlichen Gebetshalle freigelegt, die jemals entdeckt wurde. „Dieses Gebäude gilt als das älteste christliche Gebetshaus der Welt“, heißt es in einer Erklärung der IAA. „Es erzählt die Geschichte des Christentums, noch bevor es offiziell wurde.“ Die Gebetshalle ist älter als formelle Kirchengebäude, die im vierten Jahrhundert nach der Bekehrung Kaiser Konstantins zum Christentum entstanden. Damals versammelten sich Christen in Privathäusern zum Gottesdienst. „Dieses Gebäude gilt als das älteste christliche Gebetshaus der Welt“, heißt es in einer Erklärung der IAA. „Es erzählt die Geschichte des Christentums, noch bevor es offiziell wurde.“ Die Gebetshalle ist älter als formelle Kirchengebäude, die im vierten Jahrhundert nach der Bekehrung Kaiser Konstantins zum Christentum entstanden. Damals versammelten sich Christen in Privathäusern zum Gottesdienst. Kulturelle und religiöse Harmonie während der römischen und byzantinischen Zeit Die Ausgrabungsstätte in Megiddo bietet einen seltenen Einblick in das Zusammenleben von Kulturen und Religionen während der römischen und byzantinischen Zeit. Archäologen fanden Hinweise auf ein Dorf mit samaritanischen Bewohnern in der Nähe eines römischen Militärlagers. Diese Nähe lässt auf ein gewisses Maß an Toleranz und friedlicher Interaktion zwischen verschiedenen Gruppen schließen. „Durch die Ausgrabungen erfuhren wir von all den Verbindungen zwischen Samaritern, Juden, Heiden, Christen, Soldaten und Zivilisten“, sagte Tepper. „Dass sich in so großer geografischer Nähe so viele verschiedene Religionen und Ethnien in Nachbarschaften befinden, macht dies zu etwas ganz Besonderem.“ Die Symbolik des Mosaiks Das Mosaik zeigt auch Fischbilder, ein wichtiges Symbol im frühen Christentum. Das griechische Wort für Fisch, ΙΧΘΥΣ (Ichthys), ist ein Akronym für „Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser“. Der Fisch bezieht sich auch auf Jesu Berufung der Fischer Petrus und Andreas, „Menschenfischer“ zu werden, wie es im Matthäusevangelium beschrieben wird. Die Ausgrabung war aufgrund der Lage der Stätte in einem Hochsicherheitsgefängnis mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Nach jahrelangen Verzögerungen sind nun Pläne im Gange, das Gefängnis zu verlegen, damit Archäologen für weitere Untersuchungen uneingeschränkten Zugang zur Stätte erhalten. Die Beamten hoffen, die Stätte irgendwann für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ausstellung in Washington Heute ist das Megiddo-Mosaik im Museum of the Bible in Washington, D.C. ausgestellt, wo es bis zum 6. Juli 2025 bleiben wird. Die Ausstellung unterstreicht die Bedeutung der Inschriften und ihre Rolle für das Verständnis des frühen Christentums. Besucher können erkunden, wie dieses Artefakt den alten Glauben mit moderner Interpretation verbindet und einen seltenen Einblick in die Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der frühchristlichen Gemeinschaften bietet. https://greekreporter.com/2024/11/17/first-inscription-jesus-god-israel-prison/ 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 17. November Melden Geschrieben 17. November θω ΙΥΧω soll Gott Jesus heißen? Ah ja. Zitieren
Studiosus Geschrieben 17. November Melden Geschrieben 17. November (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Flo77: θω ΙΥΧω soll Gott Jesus heißen? Ah ja. Das hab ich mich in der Tat auch gefragt. Über die Altertümerverwaltung in Israel lasse ich mich an dieser Stelle mal nicht aus (die Archäologen werden wissen, wie das da läuft, ähnlich wie in Ägypten). Allerdings gebe ich auch zu, dass meine Griechischkenntnisse jenseits - sowohl orthographisch wie optisch - ordentlicher gedruckter Homerausgaben etwas ins Schwimmen kommen. Wenn das allerdings alles so stimmt, dann ist das tatsächlich ein bedeutendes Zeugnis für den Glauben der frühen Christengenerationen. Immerhin befänden wir uns dann bald 100 Jahre vor dem Konzil von Nicäa. Und es wäre anders als etwa das berühmte Alexamenos-Graffito, das zwar zeitlich früher ist, aber eben ein wahrscheinlich paganes Schmähbild (Karikatur) darstellt, ein dezidiert christliches Relikt, das zumindest vorsichtige theologische Rückschlüsse auf den Glauben an die Gottheit Jesu unter den frühen Christen zulässt. Es ist Fluch und Segen zugleich, dass das Christentum sich von Anfang an der Schriftlichkeit zugewandt hat und Vieles auch nur schriftlich überlebt hat. Materielle Hinterlassenschaften wie diese sind da ein seltener Glückstreffer. bearbeitet 17. November von Studiosus Zitieren
Flo77 Geschrieben 17. November Melden Geschrieben 17. November Ich möchte den Aküfi der Altvorderen gar nicht mit Bausch und Bogen abweisen. Genauso wenig stelle ich den Erfolg Pauli und seines Trinitarierzweigs in Frage. Manchmal erscheint mir allerdings mehr der Wunsch Vater des Gedankens zu sein... Zitieren
rorro Geschrieben 18. November Melden Geschrieben 18. November vor 8 Stunden schrieb Flo77: Ich möchte den Aküfi der Altvorderen gar nicht mit Bausch und Bogen abweisen. Genauso wenig stelle ich den Erfolg Pauli und seines Trinitarierzweigs in Frage. Manchmal erscheint mir allerdings mehr der Wunsch Vater des Gedankens zu sein... Wäre doof, wenn die Kirche mit 2000 Jahren Gedächtnis Recht hätte, nicht wahr? Wäre bestimmt ärgerlich für die rund 50 Jahre des eigenen Lebens... 1 Zitieren
GriechischLehre Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember Am 17.11.2024 um 23:16 schrieb Flo77: θω ΙΥΧω soll Gott Jesus heißen? Ah ja. Dein Kommentar „θω ΙΥ ΧΩ soll Gott Jesus heißen?“ offenbart ein Missverständnis über Altgriechisch und die nomina sacra, eine frühchristliche Abkürzungsform für heilige Begriffe, welche an dem Strich über den Buchstaben, auch bei dem Mosaik sehr klar, zu erkennen sind: θω steht für Θεῷ (Theō, Dativ von „Gott“). ΙΥ steht für Ἰησοῦ (Iēsou, „Jesus“). Χω steht für Χριστῷ (Christō, „Christus“). Zusammen bedeutet es: „für Gott Jesus Christus“. Die nomina sacra waren eine ehrfürchtige und platzsparende Schreibweise im Altgriechischen, die mit modernem Griechisch nicht gleichzusetzen ist. Du verkennst diese altchristliche Sprachpraxis, während die Inschrift selbst eindeutig die Göttlichkeit Jesu bezeugt. Dein „Ah ja“ ist hier also tatsächlich absolut gerechtfertigt, denn diese Inschrift ist ein klarer Beleg für den Glauben der frühen Christen an Jesus Christus als Gott. 😊 Zitieren
Flo77 Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember vor 5 Minuten schrieb GriechischLehre: den Glauben der frühen Christen an Jesus Christus als Gott Für den Glauben einer bestimmten Gemeinschaft aus der Gruppe der Jesus-Bewegungen (oder sogar nur des Stifters des Kirchbaus). Längst nicht aller früher Christen. Zitieren
GriechischLehre Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember (bearbeitet) Am 17.11.2024 um 23:48 schrieb Flo77: Ich möchte den Aküfi der Altvorderen gar nicht mit Bausch und Bogen abweisen. Genauso wenig stelle ich den Erfolg Pauli und seines Trinitarierzweigs in Frage. Manchmal erscheint mir allerdings mehr der Wunsch Vater des Gedankens zu sein... Ebenso zeigt deine Formulierung "Pauli und seine Trinitätszweig" dass du nicht informiert bist. Die Trinitätslehre ist bei Paulus gar nicht besonders ausgeführt, Matthäus formuliert jedoch sehr eindeutig "Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes", ebenso formuliert Johannes die Göttlichkeit jesu am stärksten "Thomas spricht zu Jesus: Mein Herr und mein Gott". Petrus schreibt eindeutig: "unseres Gottes und Retters Jesus Christus". Ebenso auch der frühe Kirchenvater Ignatius (laut Origenes von Petrus zum Bischof geweiht): "Ich bete darum, dass ihr allezeit stark seid in unserem Gott Jesus Christus". Die Trinitätslehre nun als einen Zweig des Pauli abzutun ist keineswegs wissenschaftlich und nicht mehr als billige Internetpolemik. bearbeitet 10. Dezember von GriechischLehre Rechtschreibung Zitieren
GriechischLehre Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember (bearbeitet) vor 6 Minuten schrieb Flo77: Für den Glauben einer bestimmten Gemeinschaft aus der Gruppe der Jesus-Bewegungen (oder sogar nur des Stifters des Kirchbaus). Längst nicht aller früher Christen. Warum sollte man das annehmen? Alle Schriften des neuen Testament und die wissenschaftliche Forschung sind ziemlich eindeutig, dass die Lehre der Göttlichkeit Jesu ein zentraler Aspekt der Jesus-Bewegung war, insbesondere seiner auserwählten Jünger. Natürlich wird es Randgruppen gegeben haben, die nicht daran geglaubt haben, aber diese zählen sicherlich nicht zu den von Jesus ausgewählten Jüngern, sondern eher zu eigens erstandenen Gruppen welche somit nicht zu der eigentlichen Jesus-Bewegung zählen. Deshalb wurden sie eindeutig als Irrlehren verurteilt. bearbeitet 10. Dezember von GriechischLehre Rechtschreibung Zitieren
Flo77 Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember (bearbeitet) Ach jetzt, sehe ich was Du meinst. Glaube mir, ich bin ganz gut informiert. bearbeitet 10. Dezember von Flo77 Zitieren
Studiosus Geschrieben 10. Dezember Melden Geschrieben 10. Dezember (bearbeitet) @GriechischLehre Interessante Ausführungen zur Schreibung der nomina sacra im alten Griechischen. Diese Zusammenziehung war mir zwar klar, aber gut es nochmal aufgeschlüsselt zu sehen. bearbeitet 10. Dezember von Studiosus Zitieren
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