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Sünde, Vergebung und Gottesliebe - Lk 7,47


Studiosus

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Gerade dieser Tage, da wir das Kirchenjahr beschließen und in die Adventszeit eintreten, die als "kleine Bußzeit" auf das Kommen Christi vorbereitet, steht mir ein Gedanke vor Augen, der eigentlich recht simpel ist, aber doch auch wieder nicht: Die Relation zwischen Sünde, Vergebung und Gottesliebe. 

 

In Lk 7,47 wird ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Größe der Schuld, der Vergebung und der Intensität der Liebe hergestellt. Wem viel vergeben wird, der liebt auch viel. Wem wenig vergeben wird, der liebt wenig. Auch in anderen Perikopen kommt diese Wechselwirkung zum Vorschein, man denke etwa an das kurz vorher bei Lukas überlieferte Gleichnis vom Gläubiger und seinen zwei Schuldnern: Wer wird den Gläubiger mehr lieben, der, dem ein geringer Betrag nachgelassen wurde oder der, dem eine große Schuld erlassen wurde (Lk 7,41 f.)? Man kann sich das auch in die heutige Lebenswelt hinein projiziert fragen: Wem wäret ihr mehr dankbar? Jemandem, der euch an der Supermarktkasse mit 20 Cent aushilft oder jemandem, der euch den restlichen Hauskredit erlässt? 

 

Ich frage mich oft, warum die Gottesliebe oder auch die Dankbarkeit gegenüber Gott in unserer Zeit augenscheinlich so stark nachgelassen hat. Und ich denke, das hat mit dem skizzierten Verhältnis von Sünde und der Erfahrung von Vergebung zu tun. In Diskussionen hier, aber auch in zeitgenössischen Strömungen der Theologie nehme ich eine sehr ambivalente Sicht auf die Sünde wahr. Man weiß mit dem Begriff nichts mehr recht anzufangen und dekonstruiert ihn immer mehr. Als richtige Sünder nehmen selbst Christen vielleicht noch den brutalen Massenmörder aus dem amerikanischen Fernsehen oder den Vergewaltiger wahr. Aber solange man sich von diesen auch sozial geächteten Vergehen fernhält, wähnt man sich auf der "guten Seite". Ich bezweifle, dass sich viele Christen als Sünder bezeichnen würden, solange sie "anständig" leben. Die Erosion des Bußsakraments ist ein weiterer Indikator für diese Vermutung. Oder etwas humoristischer ausgedrückt: Wir sind alle kleine Engelein und kommen alle, alle in den Himmel, weil wir meinen, ihn zu verdienen. 

 

Ich stelle als These zum Nachdenken in den Raum, dass wirkliche Gottesliebe und Dankbarkeit gegen Gott eigentlich nur dann erweckt werden und im Menschen wachsen kann, wenn er sich in einem ersten Schritt zu seinen Sünden, zu seiner erlösungsbedürftigen Natur bekennt. Oftmals nehme ich hingegen das Gegenteil wahr: Man redet sich ein, der Mensch sei doch gar nicht so schlecht, man gefällt sich nicht in der Rolle des Abbitte leistenden Sünders, des Bittststellers vor Gott. Man sucht geradezu eine "Augenhöhe" mit Gott, die in dieser Hinsicht nicht geben kann. 

 

Meine These sehe ich u. a. in der Betrachtung des Lebens der Heiligen gestützt, die uns anschaulich machen, dass es oft gerade die großen Sünder waren, die nach ihren Bekehrungen zu Lichtgestalten des Glaubens wurden, eben weil sie diese überwältigende Erfahrung der Vergebung gemacht haben. 

 

Das ist freilich kein Aufruf zur Intensivierung der Sünde im Sinne eines lutherischen pecca fortiter, wohl aber eine Anregung, sich als großer Sünder von der Vergebung Gottes ergreifen zu lassen. In diesem Sinne sage ich: Selig sind die großen Sünder und vor allem die großen Büßer, denn sie werden der Vergebung Gottes im Übermaß teilhaft werden. Ohne Sünde, genauer ohne Einsicht über die eigene Sündhaftigkeit keine Vergebung, keine Erfahrung der befreienden Vergebung Gottes. Daher schlage ich vor, sich selbst ehrlich zu machen und sich so zu betrachten, wie wir man wirklich ist, und sich mit diesem Befund in kindlichem Vertrauen Gott und seiner vergebenden Liebe zu nähern. Man könnte positiv überrascht werden! 

bearbeitet von Studiosus
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Ein wahnsinnig schöner Beitrag. Sehr tief. Danke, @Studiosus!

 

Ich stimme deinen Gedanken vollumfänglich zu.

 

Allerdings gibt es auch das andere Extrem. Nämlich sich so schlecht zu fühlen, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass Gott einen lieben könnte. Egal, was die Lehre sagt, egal, was der Beichtvater sagt... 

Aber wenn man genau drüber nachdenkt, ist das nur auch wieder eine Form der Arroganz und des übersteigerten Egos. Weil man meint, es besser zu wissen.

 

Manchmal ist es echt schwer, sich im Vertrauen fallen zu lassen. Vor allem für Grübler und Gedankenkreisler. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Jedenfalls ist Selbstüberschätzung - auf die ein oder andere Art und mal mehr, mal weniger - ein Thema, das uns alle irgendwie betrifft. Und das uns immer von Gott entfernt.

 

Das zu erkennen ist wichtig, denke ich. 

 

 

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vor 12 Minuten schrieb Kara:

Allerdings gibt es auch das andere Extrem. Nämlich sich so schlecht zu fühlen, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass Gott einen lieben könnte. Egal, was die Lehre sagt, egal, was der Beichtvater sagt... 

 

Sehr wichtiger Blickwinkel, vielen Dank!

 

Das ist natürlich eine Haltung, die einen in die Verzweiflung treiben kann. 

 

Dagegen steht die positive Erkenntnis: "Ich habe so viel Mist gebaut, große Schuld auf mich geladen und dennoch hat Gott mir vergeben, liebt Gott mich bis dahin, dass er selbst seinen Sohn ans Kreuz gehen lässt - für mich!" 

 

Dieses Erlebnis wirklich wunderbarer Gnade, die amazing grace (ja, das Lied ist leider durch Überverwendung heute im Kitsch-Verdacht 😁), wäre wirklich alle Menschen zu wünschen. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

... Als richtige Sünder nehmen selbst Christen vielleicht noch den brutalen Massenmörder aus dem amerikanischen Fernsehen oder den Vergewaltiger wahr. Aber solange man sich von diesen auch sozial geächteten Vergehen fernhält, wähnt man sich auf der "guten Seite".

Bei Mordfällen fällt mir oft der Begriff Tragik ein, Sünde wirkt in diesem Zusammenhang auf mich eher deplatziert. Es ist halt ein religiöser Begriff, der nur im religiösen Zusammenhang Sinn ergibt.

 

Zustimmung allerdings hinsichtlich der These, dass man die Sünde akzeptieren sollte. Fehltritte gehören zur Entwicklung dazu. Eckhart hat das in seinen Reden der Unterweisung schön formuliert:  "Wenn einer recht aus Gottes Willen lebte, der sollte gar nicht wünschen, daß die Sünde, darein er gefallen, nicht geschehen wäre (...)".

bearbeitet von Merkur
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Am 24.11.2024 um 18:44 schrieb Studiosus:

Gerade dieser Tage, da wir das Kirchenjahr beschließen und in die Adventszeit eintreten, die als "kleine Bußzeit" auf das Kommen Christi vorbereitet, steht mir ein Gedanke vor Augen, der eigentlich recht simpel ist, aber doch auch wieder nicht: Die Relation zwischen Sünde, Vergebung und Gottesliebe. 

 

In Lk 7,47 wird ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Größe der Schuld, der Vergebung und der Intensität der Liebe hergestellt. Wem viel vergeben wird, der liebt auch viel.

Anders rum: Wer viel liebt, dem wird viel vergeben: Lk 7,47  Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt

 

Am 24.11.2024 um 18:44 schrieb Studiosus:

Ich frage mich oft, warum die Gottesliebe oder auch die Dankbarkeit gegenüber Gott in unserer Zeit augenscheinlich so stark nachgelassen hat. Und ich denke, das hat mit dem skizzierten Verhältnis von Sünde und der Erfahrung von Vergebung zu tun. In Diskussionen hier, aber auch in zeitgenössischen Strömungen der Theologie nehme ich eine sehr ambivalente Sicht auf die Sünde wahr. Man weiß mit dem Begriff nichts mehr recht anzufangen und dekonstruiert ihn immer mehr. Als richtige Sünder nehmen selbst Christen vielleicht noch den brutalen Massenmörder aus dem amerikanischen Fernsehen oder den Vergewaltiger wahr. Aber solange man sich von diesen auch sozial geächteten Vergehen fernhält, wähnt man sich auf der "guten Seite". Ich bezweifle, dass sich viele Christen als Sünder bezeichnen würden, solange sie "anständig" leben. Die Erosion des Bußsakraments ist ein weiterer Indikator für diese Vermutung. Oder etwas humoristischer ausgedrückt: Wir sind alle kleine Engelein und kommen alle, alle in den Himmel, weil wir meinen, ihn zu verdienen.

 

ad "Ich frage mich oft, warum die Gottesliebe oder auch die Dankbarkeit gegenüber Gott in unserer Zeit augenscheinlich so stark nachgelassen hat."

Nachgelassen seit dem Sündenfall, nicht erst "in unserer Zeit". Hütet euch vor romantischen Schwärmereien! (a la "früher war alles besser")

 

ad Bußsakrament:

"Wer viel liebt, dem wird viel vergeben" (s.o.). Wozu das Sakrament? (Aufforderung an die theologische Glaubenslehrerschaft)

 

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
und allen Brüdern und Schwestern,
dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe
- ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken -
durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.

Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria,
alle Engel und Heiligen,
und euch, Brüder und Schwestern,
für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

bearbeitet von SteRo
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Bischof Ipolt bedauert Verlust des Sinns „für Sünde und Schuld“ unter Christen

 

Daraus:

Sünde sei „niemals etwas Privates“, so Ipolt. „Immer sind andere Menschen davon betroffen oder zumindest in Mitleidenschaft gezogen. Jede Sünde eines Christen berührt auch die Glaubensgemeinschaft und verdunkelt das Bild der Kirche. Darum ist das Sakrament der Buße nicht nur Versöhnung mit Gott, sondern auch Versöhnung mit der Kirche, die der Priester an dieser Stelle vertritt.“

 

Das gefällt mir, zeigt es doch die von der gegenwärtigen Weltsicht des Individualismus abweichende Sicht der Glaubenslehre, die man durchaus als "kollektivistisch" bezeichnen kann. Notwendigerweise "kollektivistisch" sogar, denn wenn die Gemeinschaft als mystischer "Leib" gesehen wird, jedes Einzelindividuum deshalb lediglich als Teil des Leibes, so wird klar, dass die Krankheit (Sünde) jedes einzelnen Teiles den Leib als Ganzes betrifft.

 

Anders wäre auch das Narrativ der Erbsünde bzw Erbschuld überhaupt nicht vermittelbar, denn [aus der Perspektive der gegenwärtigen Weltsicht des Individualismus] warum sollten die Nachkommen für die Vergehen ihrer Eltern eine Schuld tragen und des Schuldennachlasses (durch das Opfer Jesus Christi) bedürfen? Doch nur, weil sie Teil des Leibes sind, der aus den kranken (sündigen) Stammeltern hervorgegangen ist.

bearbeitet von SteRo
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vor 6 Minuten schrieb SteRo:

Das gefällt mir, zeigt es doch die von der gegenwärtigen Weltsicht des Individualismus abweichende Sicht der Glaubenslehre, die man durchaus als "kollektivistisch" bezeichnen kann.

Keine Sünde ohne geschädigten Mitmenschen? Also gibt es doch keine "Katalogsünden"?

 

Interessanter finde ich allerdings 

Zitat

Jede Sünde eines Christen berührt auch die Glaubensgemeinschaft und verdunkelt das Bild der Kirche. Darum ist das Sakrament der Buße nicht nur Versöhnung mit Gott, sondern auch Versöhnung mit der Kirche, die der Priester an dieser Stelle vertritt.

Dem ersten stimme ich in soweit zu, als das es die hier bereits im Zusammenhang mit der Entstehung des Atheismus bzw. der Religionslosigkeit durch mangelnde Praxis aufgreift.

Die Vertretung der Kirche durch den Priester halte ich in diesem Szenario für fragwürdig.

Weder Jesus noch ein Priester sagt "ich vergebe Dir". Die Absolutionsformel lautet "Deine Sünden sind Dir vergeben". Der Beichtehörende ist "nur" der Bote einer göttlichen Wirklichkeit, aber er handelt nicht. Um sich selbst als Kirche mit dem Sünder zu Versöhnen müsste er zunächst selbst vergeben, d.h. aktiv einschreiten. Ich verstehe, was er meint, finde es aber sehr unglücklich formuliert.

 

Zitat

"Wir wissen außerdem aus eigener Erfahrung, dass jede Sünde bei uns und bei anderen Menschen Spuren hinterlässt, Folgen, die aufgearbeitet werden müssen“ [...] „Das kann ein schmerzlicher und langwieriger Prozess sein, den wir nicht allein zu Ende bringen können."

Ich gebe zu, dieser Satz lässt mich etwas ratlos zurück. Der Priester ist kein Therapeut und "Aufarbeitung" im Zusammenhang mit den 70x7 Sünden, die selbst der Gerechte jeden Tag begeht, klingt für mich ein wenig nach mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich hatte eine Beichte nach meinem Therapieaufenthalt und da hatte sie sicherlich ihren Platz, aber sie hätte das Krankenhaus nicht ersetzen können.

 

Zitat

Sich zur Beichte durchzuringen brauche mitunter „einen langen Anlauf und einen Anlass“

Das wiederum ist durchaus richtig - aber auch hier sehe ich ein großes Fragezeichen, was Eminenz als beichtwürdige Sünde betrachtet.

 

Zitat

„In einer ehrlichen Gewissenserforschung schauen wir mit den Augen Gottes in unser Herz. In einer aufrichtigen Beichte lassen wir zu, dass Gott unsere Sünden vernichtet, uns aufrichtet und uns einen neuen Anfang schenkt. Absolution – Lossprechung – ist eine Begegnung mit Christus, in der er uns in die neue Freiheit hinausführt.“

Sünde vernichtet? Die Sünde wird durch die Beichte weder ungeschehen gemacht noch ist die Erinnerung an die Sünde gelöscht. Getilgt wird die Schuld und die Folge der Sünde. Man ahnt, was er meint, und bleibt dann doch hängen.

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Die Absolutionsformel lautet "Deine Sünden sind Dir vergeben". Der Beichtehörende ist "nur" der Bote einer göttlichen Wirklichkeit, aber er handelt nicht.

Das ist die Formel der Entlassung ("Der Herr hat dir die Sünden vergeben. Geh hin in Frieden."). Die Lossprechungsformel lautet: "Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

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vor 2 Minuten schrieb gouvernante:

Das ist die Formel der Entlassung ("Der Herr hat dir die Sünden vergeben. Geh hin in Frieden."). Die Lossprechungsformel lautet: "Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Stimmt sorry.

 

(Jesus stellt trotzdem die Sündenvergebung durch Gott nur fest und handelt nicht aktiv...)

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On 11/24/2024 at 6:44 PM, Studiosus said:

….Oftmals nehme ich hingegen das Gegenteil wahr: Man redet sich ein, der Mensch sei doch gar nicht so schlecht, man gefällt sich nicht in der Rolle des Abbitte leistenden Sünders, des Bittststellers vor Gott. Man sucht geradezu eine "Augenhöhe" mit Gott, die in dieser Hinsicht nicht geben kann. ….


Ich denke, in diesem Aspekt befinden wir Menschen uns eigentlich in einem „Trialog“ - unsere Nächsten gehören auch in die Beziehung. Was erinnert mich schneller an meine menschliche Unvollkommenheit als mein oft zweifelhafter Umgang mit anderen Menschen? Und selbst wenn es nicht mein eigener Umgang ist: sehe ich das Unglück der anderen, frage ich mich doch, ob meine eigene Selbstzufriedenheit nicht einfach eine hochmütige Blindheit ist, die jederzeit auch in den eigenen Untergang umschlagen kann?

(Weshalb ich eben glaube, dass der Mensch „Gott“ immer als Widerlager der eigenen Existenz benötigt. Das eigene „Ich“ ist oft der unzuverlässigste Gesprächspartner den man haben kann - und die perfekte Einladung zu Selbstgefälligkeit und Größenwahn.)

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vor 13 Minuten schrieb Shubashi:

Weshalb ich eben glaube, dass der Mensch „Gott“ immer als Widerlager der eigenen Existenz benötigt. Das eigene „Ich“ ist oft der unzuverlässigste Gesprächspartner den man haben kann - und die perfekte Einladung zu Selbstgefälligkeit und Größenwahn.

 

Weshalb ist Größenwahn dann gerade unter monotheistischen Religionen so verbreitet?

bearbeitet von Marcellinus
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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

 

Weshalb ist Größenwahn dann gerade unter monotheistischen Religionen so verbreitet?

Lies die Offenbarung des Johannes. Da stehen die Begründungen drin.

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2 hours ago, Marcellinus said:

 

Weshalb ist Größenwahn dann gerade unter monotheistischen Religionen so verbreitet?


Ist Größenwahn in Institutionen wirklich gut vergleichbar? Mir viele es schwer, da eine wirklich aussagekräftige Skala aufzustellen.

Ich würde ihn eher dem menschlichen Machtsstreben zuordnen, und scheint mir dann prinzipiell jedes System anfällig. Man schaue nur, was gerade aus der amerikanischen Konstruktion der „checks and balances“ wird, die ich immer für sehr solide hielt

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vor 17 Minuten schrieb Shubashi:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Weshalb ist Größenwahn dann gerade unter monotheistischen Religionen so verbreitet?


Ist Größenwahn in Institutionen wirklich gut vergleichbar? Mir viele es schwer, da eine wirklich aussagekräftige Skala aufzustellen.

Ich würde ihn eher dem menschlichen Machtsstreben zuordnen, und scheint mir dann prinzipiell jedes System anfällig. Man schaue nur, was gerade aus der amerikanischen Konstruktion der „checks and balances“ wird, die ich immer für sehr solide hielt

 

Aus meiner Sicht taucht dieser Größenwahn immer auf, wenn Religion sich mit Politik verbindet. Wer sich im Besitz der "Wahrheit" wähnt, ist in der Regel für Kritik nicht empfänglich. Dieser Hang, die eigene Parteilinie absolut zu setzen, ist leider eine gegenwärtig sehr verbreitete Krankheit. 

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