Florianklaus Geschrieben 28. November 2024 Melden Geschrieben 28. November 2024 War gestern im Kino "Konklave" (Achtung, Spoiler!). Der Inhalt dürfte der feuchte Traum aller Neugläubigen sein: Finstere, starrsinnige, reaktionäre, intrigante und korrupte klerikale Dunkelmänner gegen sympathische, reflektierte und sich zu ihren Glaubenszweifeln bekennende fortschrittliche und selbstlose Diener Gottes, die nicht zur Vergangenheit zurück und die übliche progressive Agenda abarbeiten wollen. Der finsterste der finsteren Dunkelmänner ließ gar Sympathien für die alte Messe (horribile dictu!) und die lateinische Sprache erkennen! Mich schauerte, als ich das von der Leinwand vernehmen musste! Aber es kam noch schlimmer, nach einem Anschlag hat er quasi zum heiligen Krieg gegen den Islam aufgerufen! Aber diesem Panzerkardinal mit Namen "Tedesco", was in Italienisch "deutsch" bedeutet (welch Zufall?) stellte sich glücklicherweise eine Lichtgestalt von den Rändern der Kirche , von denen ja bekanntlich alles Gute kommt, gegenüber. Ein junger, aus Lateinamerika stammender Kardinalerzbischof von Kabul, widersteht dem Finsterling mit einem Plädoyer für Fortschritt und Toleranz. Merke: Glaubensgewißheit ist eine schreckliche Sünde, weil sie zu Starrsinn und Intoleranz führt, Glaubenszweifel hingegen sind gut, weil erst sie zur Toleranz und zum friedlichen Miteinander befähigen. Natürlich überzeugt das couragierte Auftreten des Newcomers die anderen Kardinäle, so daß er zum neuen Papst gewählt wird. Es gibt dann noch eine dramatische Wendung, die hundertprozentig zur linkskatholischen Agenda des Films passt, hier aber nicht verraten wird. Man könnte meinen, das ZDK und Santa Marta hätten am Drehbuch mitgewirkt. Fazit: Platte Schmonzette mit allerdings ausgezeichneten Schauspielen und einem gewissen Spannungsbogen, für Katholiken nicht empfehlenswert. Zitieren
Werner001 Geschrieben 28. November 2024 Melden Geschrieben 28. November 2024 vor 17 Minuten schrieb Florianklaus: Finstere, starrsinnige, reaktionäre, intrigante und korrupte klerikale Dunkelmänner gegen sympathische, reflektierte und sich zu ihren Glaubenszweifeln bekennende fortschrittliche und selbstlose Diener Gottes Das ist doch toll. In früheren Jahrhunderten scheint es ja fast ausschließlich den ersten Typus gegeben haben Werner 1 Zitieren
Werner001 Geschrieben 28. November 2024 Melden Geschrieben 28. November 2024 vor 21 Minuten schrieb Florianklaus: Kardinalerzbischof von Kabul Ok, das ist allerdings sehr unglaubwürdig und an den Haaren beigezogen Werner Zitieren
Flo77 Geschrieben 28. November 2024 Melden Geschrieben 28. November 2024 vor 22 Minuten schrieb Werner001: Ok, das ist allerdings sehr unglaubwürdig und an den Haaren beigezogen in Österreich nimmt man gerne mal die nächsthöhere Anrede um einem Höheren noch mehr zu schmeicheln? Afghanistan ist jedenfalls Mission sui iuris, Superior ist Father Giovanni M. Scalese, der bisher nicht die Bischofsweihe hat. Zitieren
Cosifantutti Geschrieben 3. Dezember 2024 Melden Geschrieben 3. Dezember 2024 Am 28.11.2024 um 15:00 schrieb Florianklaus: Fazit: Platte Schmonzette mit allerdings ausgezeichneten Schauspielen und einem gewissen Spannungsbogen, für Katholiken nicht empfehlenswert. Warum sollte der Film für "Katholiken" nicht sehenswert sein ? Ich selber fand die "Kirchenkritik" des Filmes sehr sehr moderat, der Regisseur betreibt keineswegs irgendein "Katholikenbashing" . Der Film spiegelt schlicht die verschiedenen kirchenpolitischen Strömungen, die ja real in der Kirche existieren. Im Gegensatz zu "Illuninate" ist der Film "Konklave" doch eher sehr "ruhig".... Sehr sehenswert auch der Film "die zwei Päpste" glaube allerdings nur auf Netflix zugänglich. Zitieren
Alfons Geschrieben 3. Dezember 2024 Melden Geschrieben 3. Dezember 2024 Am 28.11.2024 um 15:00 schrieb Florianklaus: Merke: Glaubensgewißheit ist eine schreckliche Sünde, weil sie zu Starrsinn und Intoleranz führt, Glaubenszweifel hingegen sind gut, weil erst sie zur Toleranz und zum friedlichen Miteinander befähigen. Bingo. Entspricht meiner Lebenserfahrung. Unabhängig vom Katholizismus. 2 Zitieren
mn1217 Geschrieben 11. Januar Melden Geschrieben 11. Januar Der Film ist visuell ein Genuss,lässt sich viel Zeit,die Kamera fängt auch kleinste Gesten ein. Es ist auch gut gespielt. Kardinal Tedesco respektive dessen Schsuspieler ist allerdings nicht alt genug, um noch aktiv im Tridentinischen Ritus Messe gedient zu haben. Da hätte die Maske auf noch älter schminken müssen. Sie haben aber ein gutes Double für Marx gefunden... Das Ende war mir auch zu weit her geholt. Das Geschachere zwischendrin dürfte aber in der Realität noch heftiger sein. Zitieren
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