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Haben oder Sein ?


Werner Hoffmann

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Werner Hoffmann

Nach meiner Beobachtung in Deutschland definiert sich unser "soziales" Miteinander im wesentlichen über das Haben. Nun, das liegt auch an der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. "Mein Haus, mein Auto, mein Boot" und wenn man kein Haus hat, muss man zumindest ein "Boot" besitzen, sonst ist man als Mensch nichts wert und hat keine Rechte und keine Würde. Diejenigen, die "was erreicht haben", "Vermögen" aufgebaut haben, keine Geldsorgen haben, blicken verächtlich und mit Verachtung auf die Armen herab.

 

Was würde Jesus Christus dazu sagen ?

 

Nur ein Beispiel:

 

Seit 4:30 Uhr morgens ist Issam Abdallah schon auf den Beinen. Als er mittags bei der Tafel Mainspitze in Bischofsheim ankommt, ist er müde, denn er hat bereits einen ganzen Arbeitstag hinter sich. "Ich habe Arbeit, Vollzeit, aber trotzdem: Das Geld reicht nicht", klagt er und zuckt mit den Schultern.

So wie ihm geht es laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland. Sie alle leben in Armut und haben Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen.

 

Fast zwei Millionen Menschen kommen laut des Dachverbands Tafel Deutschland e.V. mittlerweile regelmäßig zu einer der über 970 Tafeln, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Es sind deutsche Rentner, ukrainische Geflüchtete, Erwerbslose. Die Nachfrage steigt an fast allen Orten. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Lebensmittelspenden, weil Supermärkte immer nachhaltiger kalkulieren.

 

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/tafeln-deutschland-ehrenamtliche-krise-100.html

 

 

 

bearbeitet von Werner Hoffmann
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Jakobgutbewohner
Zitat

"Mein Haus, mein Auto, mein Boot" und wenn man kein Haus hat, muss man zumindest ein "Boot" besitzen, sonst ist man als Mensch nichts wert und hat keine Rechte und keine Würde.

Es dürfte heute in Deutschland nicht wenige ähnlich Verblendete geben.

Zitat

"Ich habe Arbeit, Vollzeit, aber trotzdem: Das Geld reicht nicht", klagt er und zuckt mit den Schultern.

"Reicht nicht" können Leute allerdings immer sagen. Bei solchen Äußerungen im heutigen Deutschland werde ich mißtrauisch und der Kontext im Zitat bezieht sich wohl auf ein statistisches Armutsverständnis. Das halte ich für eine andere Seite des eingangs erwähnten menschenverachtenden Materialismus (sozusagen eine Konsumsekte), dessen Botschaft immer auch stark ist: Der Mensch braucht viel Materielles um glücklich zu werden. Das stimmt aber nicht. Insofern würde ich Issam also  theoretisch fragen, wieviel Geld ihm denn genau zur Verfügung steht und wofür ungefähr er es ausgibt.

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