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Musk, AfD und der journalistische Anstand


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Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb rorro:

3. wegen 2. halte ich den Titel des Threads für Blödsinn. Wir kennen die Motivation der Kündigung nicht.

Aber wir kennen unsere Moderation und deren Motivation. Das reicht, um den blödsinnigen und maipulativen Titel zu erklären. Linke Gutmenschen bei der Arbeit...

Geschrieben
On 12/28/2024 at 7:23 PM, rince said:

Es geht um das Ressort 'Meinungen'. Offensichtlich mag sie andere Meinungen nicht. Dann ist sie mMn Fehl am Platz, wenn sie andere Meinungen nicht erträgt.


Wenn Dein Unternehmen plötzlich Dinge macht, mit denen Du absolut nicht einverstanden bist - warum solltest Du dann nicht woanders arbeiten? Oder empfändest Du Dich dann als „intolerant“? Redakteure sind nun mal keine Beamten, die in einem besonderen Treue- und Dienstverhältnis stehen, sondern wechseln öfters mal die Redaktion, entweder weil das Blatt nicht mehr zu ihnen passt, oder eben neue Aufgaben locken.

Und wenn Döpfner, der alte Erbschleicher, sich eher als Weltverbesserer, Untergangsprophet oder Parteipolitiker sieht, der mit Elon gern auf dem Mars wohnen möchte, und nicht so sehr als neutraler Journalist, dann muss das anderen Journalisten auch nicht gefallen.

Geschrieben
1 hour ago, Soulman said:

Ich habe sie als kurios bewertet. Meine Wertung war nicht juristisch (Im Namen des Volkes) noch politisch (Politik für alle). Ich bin mit HaJo Friedrichs groß geworden und aus dieser Sicht ist es nun mal kurios, wenn eine Meinungschefin (irgendein Journalist halt, dessen Ressort die Gastbeiträge und Meinungen sind) eine Meinung angeblich nicht aushält. Natürlich darf er/sie/es jederzeit kündigen. Das steht außer Frage. Ich halte nur dieses "Haltung"sgedöns für ziemlich dämlich. Nicht nur Elon Musk sollte es tunlichst lassen mir vorzuschreiben was ich zu wählen habe. Mich interessieren aber Argumente und keine Hohlphrasen. Und wenn ich welche lesen kann, dann immer gerne.


Um Elons Meinungen zu erfahren, gibt es inzwischen einen eigenen Onlinedienst. Wenn man meint, das sei 365/7/24 komplett ausreichend, verstehe ich das durchaus.

Für die „Kirche des lauteren Elonismus“ soll es auf Cydonia Mensae ein paar sehr schöne Grundstücke geben.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 25 Minuten schrieb Shubashi:

neutraler Journalist

War der rote HaJo Friedrichs auch nicht. Der hat es nur nicht so penetrant raushängen lassen, wie es heutzutage offensichtlich gefordert wird. Er hatte noch ein wenig angelsächsisch geprägtes Vertrauen in die Intelligenz seiner Kundschaft. 

 

Zitat

Um Elons Meinungen zu erfahren, gibt es inzwischen einen eigenen Onlinedienst. Wenn man meint, das sei 365/7/24 komplett ausreichend, verstehe ich das durchaus.

Und wenn man das meint, kündigt man seinen Job bei der Welt? Kuriose Sichtweise, es sei denn man möchte sowas wie Regierungssprecher werden. Sollten jetzt auch alle, die bei Tesla in Brandenburg arbeiten, kündigen? Wäre ja sogar die noch richtigere Haltung. Oder sind die, die bleiben, alles Nazis? Ich komme über das Eichmann-Beispiel echt nicht hinweg. Es trifft auf eine paradoxe Weise genau auf den momentanen Mainstream. Hirn aus, Haltung zeigen, was früher "stramm stehen" hieß.

bearbeitet von Soulman
Geschrieben
5 minutes ago, Soulman said:

Und wenn man das meint, kündigt man seinen Job bei der Welt? Kuriose Sichtweise, es sei denn man möchte sowas wie Regierungssprecher werden. Sollten jetzt auch alle, die bei Tesla in Brandenburg arbeiten, kündigen? Wäre ja sogar die noch richtigere Haltung. Oder sind die, die bleiben alles Nazis?


Es geht um eine Zeitung, nicht um eine Autofabrik. Mir leuchtet nicht ein, warum ich da nicht kündigen soll, wenn der Herausgeber mich anscheinend eh als „Depp vom Dienst“ sieht, der eh inhaltlich nichts mehr zu melden hat. Ist doch die gleiche Chose wie mit der „Post“ von Bezos - wenn der meint, eine Zeitung sei auch nur irgendeine seiner Firmen, die gefälligst das zu meinen hat, was er meint, dann gehen Journalisten (und übrigens Abonnenten).

Geschrieben (bearbeitet)
vor 41 Minuten schrieb Shubashi:

Wenn Dein Unternehmen plötzlich Dinge macht, mit denen Du absolut nicht einverstanden bist - warum solltest Du dann nicht woanders arbeiten?

Nochmal: Wenn mein Unternehmen mich im Ressort 'Meinungen' einstellt, und ich mich weigere, abweichende Meinungen zu tolerieren, bin ich eine Fehlbesetzung.

 

Ebenso wäre ein Chef-Einkäufer in einer Apotheke eine Fehlbesetzung, der sich weigert, Produkte der pösen 'Pharmamafia' zu kaufen, weil er alles ausser Bachblüten und Homöopathika ablehnt. Natürlich ist es richtig, dass sich dieser Chekeinkäufer einen anderen Job sucht. Aber er hätte niemals den Job, den er nun  unter lautem Wehklagen verlässt, annehmen sollen.

bearbeitet von rince
Geschrieben
42 minutes ago, rince said:

Nochmal: Wenn mein Unternehmen mich im Ressort 'Meinungen' einstellt, und ich mich weigere, abweichende Meinungen zu tolerieren, bin ich eine Fehlbesetzung.

 

Ebenso wäre ein Chef-Einkäufer in einer Apotheke eine Fehlbesetzung, der sich weigert, Produkte der pösen 'Pharmamafia' zu kaufen, weil er alles ausser Bachblüten und Homöopathika ablehnt. Natürlich ist es richtig, dass sich dieser Chekeinkäufer einen anderen Job sucht. Aber er hätte niemals den Job, den er nun  unter lautem Wehklagen verlässt, annehmen sollen.


Du verwechselst da meiner Meinung nach eine Zeitung mit einer x-beliebigen Firma. Eine Chefredaktion bestimmt im großen und ganzen, was in eine Zeitung kommt. Wird diese übergangen, weil der Besitzer der Meinung ist, sie wäre irgendso ein Sch….käseblatt, in der gefälligst das abgedruckt wird, was der Inhaber seinen Kumpels versprochen hat, dann braucht es an sich keine Chefredaktion mehr, denn niemand nimmt in der Branche diese dann noch ernst.

Es geht also um professionelles Selbstverständnis: nehme ich meinen Job noch erst, oder bin ich nur ein doofer Angestellter, der eh nichts im Laden zu melden hat?

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 32 Minuten schrieb Shubashi:

Es geht also um professionelles Selbstverständnis: nehme ich meinen Job noch erst, oder bin ich nur ein doofer Angestellter, der eh nichts im Laden zu melden hat?

So wie ein veganer Metzgermeister kündigen sollte und es natürlich auch darf? Ja, aber kurios. Vor allem, wer hat denn den Typen / die Typin wofür eingestellt? Kann man ja nicht ernst nehmen in der Branche, wenn er sein eigenes Produkt nicht mal abschmecken möchte.

bearbeitet von Soulman
Geschrieben
33 minutes ago, Shubashi said:


Du verwechselst da meiner Meinung nach eine Zeitung mit einer x-beliebigen Firma. Eine Chefredaktion bestimmt im großen und ganzen, was in eine Zeitung kommt. Wird diese übergangen, weil der Besitzer der Meinung ist, sie wäre irgendso ein Sch….käseblatt, in der gefälligst das abgedruckt wird, was der Inhaber seinen Kumpels versprochen hat, dann braucht es an sich keine Chefredaktion mehr, denn niemand nimmt in der Branche diese dann noch ernst.

Es geht also um professionelles Selbstverständnis: nehme ich meinen Job noch erst, oder bin ich nur ein doofer Angestellter, der eh nichts im Laden zu melden hat?

 

Es stand im Bericht der im Eingangsposting verlinkt wurde dass die Sache im Team ausdiskutiert worden sei, und der Entscheid dann "pro Musk" gefällt wurde. Wenn das ausnahmsweise so stimmt (dem Relotius Blatt traue ich keine 2 Meter) dann ist ihr Entscheid wirklich nicht nachvollziehbar. Wir hatten auch schon Meetings und meine Vorschläge wurden abgelehnt. Ich hätte mindestens schon 5x kündigen können.

 

Es ist aber müssig, hier über ihre Motive aufgrund eines dürren Artikels zu diskutieren. Und daher der Strangtitel mit dem "Anstand" aber sowas von daneben.

Geschrieben (bearbeitet)

Es war nicht der Spiegel (Relotius), sondern die Welt am Sonntag. Das monetäre Echo spricht anscheinend für den Druck: https://medieninsider.com/so-viele-abos-hat-die-welt-mit-elon-musks-afd-beitrag-gemacht/24595/?utm_content=MI23003&utm_term=twitter-link-post&utm_medium=Twitter&utm_source=Link-Post

bearbeitet von Soulman
Geschrieben

ich meinte deinen Link hier der die Diskussion anfachte.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb phyllis:

ich meinte deinen Link hier der die Diskussion anfachte.

ah, ja, sorry. Die Primärquelle ist *tusch* Elon Musks "X":

 

https://x.com/emkogel/status/1872928645536465327

 

passt super gut zu "Hirn aus, Haltung ein"

bearbeitet von Soulman
Geschrieben
vor 54 Minuten schrieb Shubashi:

Eine Chefredaktion bestimmt im großen und ganzen, was in eine Zeitung kommt.

Ein Chefredakteur ist niemanden Rechenschaft schuldig? Vom wem erhält er sein Gehalt?

 

Tante Wiki sagt:

"Der Chefredakteur leitet und entwickelt die Redaktionsarbeit und setzt die publizistische Leitlinie im Sinne des Verlegers oder Herausgebers um."

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chefredakteur

 

Wenn der Cheffe also sagt, er möchte etwas, dann ist es der Job des Chefredakteurs, das umzusetzen.

 

Geschrieben

zudem ja, wie der Link von @Soulman zeigt, das ganze sich finanziell auszahlte, was auch zu erwarten war. Darum nervt es mich auch wenn die Regierungen, hier wie in DE, anfangen die Medien zu subventionieren. Klar ist die Folge davon der brave Haltungs- und Erziehungs-Journalismus.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb phyllis:

zudem ja, wie der Link von @Soulman zeigt, das ganze sich finanziell auszahlte, was auch zu erwarten war. Darum nervt es mich auch wenn die Regierungen, hier wie in DE, anfangen die Medien zu subventionieren. Klar ist die Folge davon der brave Haltungs- und Erziehungs-Journalismus.

Darum hat man ja in Deutschland allzuoft den Eindruck, weite Teile der Medienlandschaft seien gleichgeschaltet. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten schrieb rince:

Darum hat man ja in Deutschland allzuoft den Eindruck, weite Teile der Medienlandschaft seien gleichgeschaltet. 

 

Der ÖRR hat die Hosen gestrichen voll. Da gibt es obszöne Pensionszusagen aus Gebühren zu bedienen. 

bearbeitet von Soulman
Geschrieben
vor 50 Minuten schrieb phyllis:

 (dem Relotius Blatt traue ich keine 2 Meter)

Solltest du dich auf Claas Relotius beziehen, so möchte ich darauf hinweisen, dass diese Person weder Herausgeber, noch Verleger, noch Chefredakteur irgendeines „Blattes“ ist. Er soll womöglich für eine Werbeagentur tätig sein. Aber mit „Blatt“ meinst du sicherlich nicht eine Werbeagentur. 

Geschrieben
7 hours ago, rince said:

Aber so wie in Deutschland während der US-Präsidentenwahl permanent gegen Trump ausgeteilt wurde, sich nun über eine Positionierung Musks derart aufzuregen, spricht Bände...

der Unterschied ist natürlich dass diese Schwätzer in den USA kaum zur Kenntnis genommen wurden. Bei Musk ist das natürlich anders.

Geschrieben
4 hours ago, rince said:

Wenn der Cheffe also sagt, er möchte etwas, dann ist es der Job des Chefredakteurs, das umzusetzen.

 


Und wenn die Chefredakteurin bzw. Erhebliche Teile der Redaktion damit absolut nicht einverstanden sind, kündigt sie halt.

Mir ist nicht klar, was darin intolerant oder sonstwie ungewöhnlich sein soll. Solche Auseinandersetzungen gab es in Redaktionen schon öfter, weil eben das Selbstverständnis von Journalisten eben anders ist als Koch und Kellner.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 37 Minuten schrieb Shubashi:

Mir ist nicht klar, was darin intolerant oder sonstwie ungewöhnlich sein soll.

Weil sein Ressort für 'Meinungen'. Das heissen für mich, verschiedene Meinungen. Sonst müssen heissen Ressort 'Echokammer' wenn ehrlich. Hoffen sein klar meine Sicht nun...

 

bearbeitet von rince
Geschrieben
12 minutes ago, rince said:

Weil sein Ressort für 'Meinungen'. Das heissen für mich, verschiedene Meinungen. Sonst müssen heissen Ressort 'Echokammer' wenn ehrlich. Hoffen sein klar meine Sicht nun...

 


Wie gesagt, so simpel funktionieren Medien nicht. Es ist allerdings auch nicht sinnvoll, sich in sinnlosen Empörungsdebatten zu erschöpfen, denn Musks Beiträge haben letztlich keinen anderen Zweck als zu provozieren. Inhaltlich ist das dumme Zeug, was er verzapft eigentlich keine ernsthafte Überlegung wert, aber es ist kontraproduktiv, daraus einen Krawall werden zu lassen, weil es seinem Unsinn erst Gewicht verschafft.

Geschrieben
8 minutes ago, Shubashi said:

Musks Beiträge haben letztlich keinen anderen Zweck als zu provozieren. Inhaltlich ist das dumme Zeug, was er verzapft eigentlich keine ernsthafte Überlegung wert

langsam. Der "Gegenredner" und Boris Palmer meinen auch dass Musks Diagnose zur deutschen Wirtschaft weitgehend zutreffe, aber seine vorgeschlagene Therapie, die AfD, sei natürlich voll daneben. Ich habe das in Frageform weiter oben reingestellt, vielleicht erbarmt sich ja noch jemand......

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Shubashi:


Wie gesagt, so simpel funktionieren Medien nicht. Es ist allerdings auch nicht sinnvoll, sich in sinnlosen Empörungsdebatten zu erschöpfen, denn Musks Beiträge haben letztlich keinen anderen Zweck als zu provozieren. Inhaltlich ist das dumme Zeug, was er verzapft eigentlich keine ernsthafte Überlegung wert, aber es ist kontraproduktiv, daraus einen Krawall werden zu lassen, weil es seinem Unsinn erst Gewicht verschafft.

Auch nur ne Meinung. Igittigitt

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Soulman:

Er hatte noch ein wenig angelsächsisch geprägtes Vertrauen in die Intelligenz seiner Kundschaft. 

 

Dieses Vertrauen haben die Angelsachsen diesseits des Teichs leider nicht mehr. Die Gesetzgebung dort ist erschreckend (und in Irland noch erschreckender).

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