Shubashi Geschrieben 2. Januar Melden Geschrieben 2. Januar Ein Thema, was hier eigentlich fehlt. Anlass ist mir dieser Artikel über eine sehr interessante Ausgrabung eines römischen Friedhofs in Frankfurt-Praunheim, der wohl zur alten Stadt Nida gehörte, und nicht nur das wohl älteste schriftliche Zeugnis des Christentums nördlich der Alpen barg, sondern auch noch von einer stabilen und friedlichen Stadtgesellschaft im 3. Jh. am Main zu zeugen scheint. Zitieren
elad Geschrieben 2. Januar Melden Geschrieben 2. Januar 15 minutes ago, Shubashi said: Ein Thema, was hier eigentlich fehlt. Anlass ist mir dieser Artikel über eine sehr interessante Ausgrabung eines römischen Friedhofs in Frankfurt-Praunheim, der wohl zur alten Stadt Nida gehörte, und nicht nur das wohl älteste schriftliche Zeugnis des Christentums nördlich der Alpen barg, sondern auch noch von einer stabilen und friedlichen Stadtgesellschaft im 3. Jh. am Main zu zeugen scheint. ca. 1700 alte oellampen mit davidstern und darunter eingeritzt "ירושלים = jerusalem", gefunden in jerusalem Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Alfons Geschrieben 2. Januar Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 2. Januar (bearbeitet) in einem Steinbruch in Oxfordshire (England) wurden die Spuren von fünf Dinosauriern gefunden, die dort vor 166 Millionen Jahren durch den Matsch getrampelt sind. Es waren, vermuten die Forscher, ein Megalosaurus und vier Cetiosaurier. In der Presse wird die Bezeichnung "Dinosaurierautobahn" verbreitet. Das ist natürlich Quatsch, keiner von den fünf Dinos hatte einen Führerschein. Deshalb gingen sie ja zu Fuß! Gut, die Fußstapfen gehören jetzt strenggenommen nicht in den Forschungsbereich Archäologie, sondern in die Paläontologie, aber ich wollte nicht noch einen Thread aufmachen, nur wegen ein paar Dinos. Hier ein Bericht über den Fund. (Die Datierung "vor 166 Millionen Jahren" gilt natürlich nur für User mit einem wissenschaftlichen Weltbild. Anhänger der kreationistischen Denkweise, egal ob Christen, Muslime oder Juden, müssen die Zahl durch 37.000 teilen.) bearbeitet 2. Januar von Alfons 1 4 Zitieren
Shubashi Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar 8 hours ago, Alfons said: Das ist natürlich Quatsch, keiner von den fünf Dinos hatte einen Führerschein. Deshalb gingen sie ja zu Fuß! Fußspuren (bzw. deren versteinerte Überbleibsel) haben auch das Bild des Menschen in den letzten Jahren massiv verändert: -Einerseits, weil jüngste Funde in Afrika (am Turkana-See) nahelegen, dass unsere homininischen bzw. hominidischen Vorfahren (konkret: Homo erectus und Paranthropus boisei) zeitgleich im gleichen Habitat lebten. Solche Ergebnisse waren mit Knochenfunden zeitlich wohl nicht so sicher datierbar. -Andererseits lassen sich mit Fußspuren die erste frühgeschichtlichen Siedler Amerikas immer weiter zurückdatieren. In New Mexiko wurden Fußspuren eiszeitlicher Menschen neben den Stapfen ihrer Beute gefunden, die Besiedlung fand als wohl auch ohne Existenz einer Landbrücke nach Asien statt. Zitieren
elad Geschrieben 6. Januar Melden Geschrieben 6. Januar On 1/2/2025 at 6:02 PM, elad said: ca. 1700 alte oellampen mit davidstern und darunter eingeritzt "ירושלים = jerusalem", gefunden in jerusalem in kiriath gat wurde ein 1500 altes kloster gefunden mit grossen mosaikfussboeden. auf einem der mosaike ist ein kreuz, darunter eine menorah (siebenarmiger leuchter) und darunter steht in hebraeisch "gesegnet seist du beim kommen, gesegnet seist du beim gehen", ausserdem wurden mehrere kleine tonfiguren der goettin astharte gefunden. 2 Zitieren
Domingo Geschrieben 6. Januar Melden Geschrieben 6. Januar Man muss hier nicht unbedingt jüngere archäologische Entdeckungen posten, oder? Ich muss auf die englischprachige Wikipedia ausweichen, da der deutsche Artikel das Interessante ganz übergeht. Erstens wurden im YHWH-Heiligtum zwei Stelen entdeckt, was auf zwei Gottheiten hindeutet; am nächsten liegt es, bei einem der beiden YHWHs Gemahlin zu vermuten, die wohl Ashera hieß. Zweitens hat man in dem Öl, das einen der Altäre bedeckt, Kannabisreste gefunden. Die ursprüngliche israelitische Religion scheint sich also vom uns bekannten (viel späteren) Judentum gewaltig unterschieden zu haben. 1 Zitieren
Jakobgutbewohner Geschrieben 6. Januar Melden Geschrieben 6. Januar "Und er schaut nicht aus auf die Altäre, die seine Hände gemacht, noch sieht er auf das, was seine Finger gemacht, und auf Ascheren und Sonnensäulen." Jes 17,8 Zitieren
iskander Geschrieben 7. Januar Melden Geschrieben 7. Januar vor 9 Stunden schrieb Domingo: Zweitens hat man in dem Öl, das einen der Altäre bedeckt, Kannabisreste gefunden. Die ursprüngliche israelitische Religion scheint sich also vom uns bekannten (viel späteren) Judentum gewaltig unterschieden zu haben. Es wäre auch mal interessant zu erfahren, was eigentlich das ominöse Soma der alt-indischen Veden ist, das man im religiösen Zusammenhang konsumiert hat. Zitieren
Domingo Geschrieben 7. Januar Melden Geschrieben 7. Januar (bearbeitet) https://www.youtube.com/watch?v=WIkHgVSKQ4U (51:50) Ich weiß aber nicht, ob Dich diese Antwort zufrieden stellt bearbeitet 7. Januar von Domingo Zitieren
Jakobgutbewohner Geschrieben 7. Januar Melden Geschrieben 7. Januar vor 22 Stunden schrieb Domingo: Die ursprüngliche israelitische Religion scheint sich also vom uns bekannten (viel späteren) Judentum gewaltig unterschieden zu haben. Laut Bibel fielen viele Israeliten immer wieder von der "reinen Lehre" ab. Das angelegt würde es kaum verwundern, wenn sich das auch in heutigen aräologischen Funden niederschlägt. 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 7. Januar Melden Geschrieben 7. Januar vor 1 Minute schrieb Jakobgutbewohner: Laut Bibel fielen viele Israeliten immer wieder von der "reinen Lehre" ab. Das angelegt würde es kaum verwundern, wenn sich das auch in heutigen aräologischen Funden niederschlägt. Schon irgendwo origienell, daß aus der sehr variantenreichen israelitischen Kultlandschaft zwei (bzw. drei) Religionen hervorgegangen sind, die in sich zwar ebenso variantenreich sind, aber in der Abgrenzung innerhalb und außerhalb unübertroffen in ihrer Rabiatheit dastehen. Zitieren
Jakobgutbewohner Geschrieben 7. Januar Melden Geschrieben 7. Januar Das wäre dann wohl eine "religionswissenschaftliche" Perspektive, die "Entwicklungen" mehr beobachtet als inhaltlich zu bewerten. Zitieren
Kulti Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar https://de.wikipedia.org/wiki/Skara_Brae Sei hier erwähnt wegen der gleichnamigen Stadt im C64 Rollenspiel "The Bard's Tale" - aus der Computersteinzeit 1 Zitieren
rince Geschrieben 21. Februar Melden Geschrieben 21. Februar vor 5 Stunden schrieb Kulti: https://de.wikipedia.org/wiki/Skara_Brae Sei hier erwähnt wegen der gleichnamigen Stadt im C64 Rollenspiel "The Bard's Tale" - aus der Computersteinzeit Hast du mich gerade 'alter Sack' genannt? Zitieren
Bleze Geschrieben 23. Februar Melden Geschrieben 23. Februar Am 21.2.2025 um 22:12 schrieb rince: Hast du mich gerade 'alter Sack' genannt? Ich hab das auch gehört! ☝🏻 Zitieren
Domingo Geschrieben 24. Februar Melden Geschrieben 24. Februar Am 6.1.2025 um 16:11 schrieb iskander: Es wäre auch mal interessant zu erfahren, was eigentlich das ominöse Soma der alt-indischen Veden ist, das man im religiösen Zusammenhang konsumiert hat. https://www.youtube.com/watch?v=-6_tm2c3v3Q In dem Video wird die Pflanze genannt, die es wahrscheinlich ursprünglich gewesen ist. Ich kann aber nicht mit Sicherheit sagen, ob zur Zeit des Rigveda dieselbe Pflanze benutzt wurde oder nicht; und es gibt Hinweise, dass die Arier auf etwas anderes wechseln mussten, als sie irgendwann während ihrer Wanderungen hin auf die indogangetische Ebene das Verbreitungsgebiet dieser Pflanze verließen. Im RV wird Soma als Pressaft (*seu- = herausdrücken, oft von Gebären benutzt) beschrieben, den man durch Wolle filtern muss. Und wie Caley Smith, dem ich zu vertrauen neige, sagt, ist es nicht so wichtig, was für eine Droge das war, sondern es kam vielmehr darauf, was für eine Rolle der Stoff, den man benutzte, im Ritual spielte. Zitieren
Kulti Geschrieben 24. Februar Melden Geschrieben 24. Februar (bearbeitet) On 2/21/2025 at 10:12 PM, rince said: Hast du mich gerade 'alter Sack' genannt? Das würde dich jünger machen. Du bist eher ein Jutegefäß mit historischem Hintergrund. (sorry für den Offtopic. Für eine archäologische Entdeckung bist Du natürlich zu jung. Wäre Ötzi hinter der Wursttheke bekämen wir beide eine Scheibe.) bearbeitet 24. Februar von Kulti 2 Zitieren
Domingo Geschrieben 3. März Melden Geschrieben 3. März Eine "Entdeckung" für mich: nicht gerade erst entdeckt, aber ich selbst habe erst vor sehr kurzem von diesen zwei Kulturen erfahren: die Sintashta-Kultur, die anscheinend die Ur-Indoiranier ausmachte (dh Leute, die den gemeinsamen Vorfahren von Sanskrit und Persisch sprachen) und die benachbarte BMAC, von denen die Erstgenannten u.a. den Somatrank übernahmen. 2 Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Alfons Geschrieben 3. März Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 3. März Der Archäologe Karl Schlabow (1891 - 1984) aus Neumünster (Schleswig-Holstein) gilt als Begründer der Textilarchäologie. Durch ihn wissen wir heute, wie sich eine Frau in der Bronzezeit schick angezogen hat. Außerdem interessierte es sich rasend für Moorleichen. Manchmal hat er ein bisschen gemogelt. So verpasste er einer Moorleiche, dem so genannten Mann von Osterby, den Unterkiefer einer anderen Person, "wohl aus ästhetischen Gründen", hieß es damals - gut, Schlabow hatte ja auch nicht Archäologie studiert, sondern Kunst. In seinem Nachlass, der vom Landesarchiv Schleswig-Holstein betreut wird, wurde jetzt ein Stückchen vom Teppich von Bayeux gefunden. Hallo? Der Teppich von Bayeux gehört zu den berühmtesten Textilien der Welt, 68 Meter lang, angefertigt ungefähr im Jahr 1070. Er ist Weltdokumentenerbe, hat ein eigenes Museum und kommt in der Bekanntheit quasi gleich nach dem Turiner Grabtuch. Und da fehlt ein Stück? (Also es haben schon immer ein bis zwei Meter gefehlt, aber das ist ein anderes Thema). Und Hallo zum Zweiten: Schlabow ist seit 40 Jahren tot, er war einigermaßen berühmt, und jetzt erst schaut man sich seinen Nachlass an? Nun natürlich die Frage: Wie konnte Karl Schlabow, Textilarchäologe, ein Stückchen aus dem berühmten Teppich schnippeln? Wie groß das Stück ist, wurde noch nicht verraten. Die Rede ist von einem "Fragment", "von der Rückseite des Teppichs". Einzelheiten sollen erst am 25. März in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Hier ein Bericht auf Zeit online. Der Teppich war im Zweiten Weltkrieg den Deutschen in die Hände gefallen, 1940. Sie fanden ihn toll - die dort eingestickte Bildergeschichte zeigt die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm den Eroberer (wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat: Schlacht bei Hastings 1066). Das muss ja wohl ein echter Arier gewesen sein, dieser Wilhelm! Die SS-Organisation "Deutsches Ahnenerbe" beauftragte eine Gruppe von Wissenschaftlern, den Teppich zu untersuchen und neu zu vermessen. Mit dabei: Karl Schlabow. Und da hat er dann, Textilarchäologe bis in die Scherenspitzen, sich ein Eckchen rausgeschnitten und mitgenommen, der Nazi. Die Franzosen sollen es demnächst zurück bekommen. Alfons 1 3 Zitieren
Kulti Geschrieben 10. März Melden Geschrieben 10. März Der Haushalt Kulti wird gerade auf links gezogen. Davon betroffen waren auch sämtliche Geschenkpapierrollen. Plötzlich blitzt ein recht ungewöhnliches Blau auf, das geradezu "Land der Jahresendfigur" ruft. Auch die Art wie die Folie bröckelt kannte ich als Wessi so nicht. Ruf ich vom Keller ins Wohonzimmer und berichte von meinem Fund. Kommt zurück "DU hast das gekauft!" (manchmal geht es mehr um den Verursacher als den Fund) Dreh ich so die Rolle und finde ein Etikett das ich laut vorlese: "VEB Zellstoff und Zellwollewerke Wittenberge". Da meine Schwerin Historie erst 2004 beginnt bin ich nun raus der Nummer (und der Fund ist raus aus der Wohnung). 2 Zitieren
Kulti Geschrieben 18. März Melden Geschrieben 18. März https://www.n-tv.de/wissen/Schaedelknochen-belegen-fruehe-Besiedlung-Europas-article25629241.html?utm_source=firefox-newtab-de-de 1 Zitieren
Alfons Geschrieben 18. März Melden Geschrieben 18. März vor 17 Stunden schrieb Kulti: https://www.n-tv.de/wissen/Schaedelknochen-belegen-fruehe-Besiedlung-Europas-article25629241.html?utm_source=firefox-newtab-de-de Verstehe ich das richtig - die Jungs waren schon lange vor uns, also vor den Damen und Herren Sapiens, hier in Europa? Und sie kamen wie wir aus Afrika? Faszinierend. Zitieren
Shubashi Geschrieben 19. März Autor Melden Geschrieben 19. März 5 hours ago, Alfons said: Verstehe ich das richtig - die Jungs waren schon lange vor uns, also vor den Damen und Herren Sapiens, hier in Europa? Und sie kamen wie wir aus Afrika? Faszinierend. Dass Homo erectus (der Aufrechte) als erste Art der Gattung Homo Afrika verließ, ist schon länger bekannt, Heidelbergensis, Neanderthal und Sapiens gingen z.B. daraus hervor. Interessant ist, dass die neueren paläontologischen Ausgrabungen die gleichzeitige Existenz verschiedener Homoarten in den selben Territorien feststellen konnten, dazu hat es einen gewissen genetischen Austausch zwischen ihnen gegeben. Interessant ist an den neuen Befunden wohl welche Zwischenschritte vom primitiven Erectus bis zu moderneren Formen sich dort dokumentieren lassen. Ältere Arten von Erectus sind ja v.a. auch als Homo antecessor in der Nähe gefunden und beschrieben worden. Die vielen dokumentierten Zwischenschritte ermöglichen vielleicht irgendwann zu verstehen, was davon zu Homo sapiens wurde und warum es nur eine Art Homo es schaffte, in dieser Welt zu überleben. Zitieren
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