Die Angelika Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Hallo, gerade bin ich auf den ersten Teil einer Artikelreihe von katholisch.de zur Bundestagswahl mit dem in der Threadüberschrift genannten Thema gestoßen. Mir gefällt diese Idee und ich würde mich freuen, wenn wir uns hier ruhig und sachlich mit den Artikeln auseinandersetzen könnten. Die Reihe wird eröffnet mit einem Beitrag von Michelle Becka, Professorin für Christliche Sozialethik an der Universität Würzburg und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik. Zitat Der [...] Beitrag [......]bleibt [...] etwas allgemeiner als die folgenden. Er fragt danach, was eigentlich auf dem Spiel steht und welche Rolle dabei jedem und jeder Einzelnen zukommt. Hier geht es zum Eröffnungsbeitrag Zitieren
Bleze Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Habe es gelesen und kann, ehrlicherweise, mit dem Artikel nichts anfangen. Zu viel wischiwaschi, zu viel blabla ohne mal auf den Punkt zu kommen. Dazu nur mit einem Link auf die Gefahr der AfD hinweisend, selbst aber um die Aussage herumschwimmend, obwohl doch klar ist was gemeint wird. Dann die Aussage im verlinkten Artikel: "Die derzeit größte extremistische Bedrohung Deutschlands komme von rechts." Natürlich ist Rechtsextremismus eine Bedrohung, aber aktuell sieht man diese auch noch wo ganz anders. Das hingegen wird nicht angesprochen. "Aber die selbstverantwortliche Lebensgestaltung benötigt eine – auch materielle – Grundsicherung. Zur freiheitlichen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland gehört deshalb das Sozialstaatsprinzip." Auch hier ist klar worum es geht, warum lamentiert man da so herum? Und auch Grundsicherung muss verantwortungsvoll sein und zudem bezahlt werden. Auch das ist kein Recht ohne Pflichten oder ein Recht was man einfach einfordert. Der "Sozialstaat" wird vor allem Schaden nehmen, wenn man ihn inflationär verschleudert. Nunja, wie gesagt... mir zu schwammig. Ich habs gern konkret als Grundlage zur Diskussion. Etwas das ich heutzutage oft vermisse. 3 Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Ich habe auch das Gefühl, daß da wieder sehr viel vermengt und in ganz bestimmte Kontexte monopolisiert. Mein Problem mit dem ganzen Artikel ist, daß ich ihn vor der Blaupause des "öffentlich rechtlichen Framings" lese. Ich traue der Autorin z.B. nicht, daß sie "mit autoritären Parteien" nicht nur die AfD und vielleicht noch das BSW meint. Ich traue ihr außerdem nicht, daß sie bei den zu gewährenden Freiheiten und Sozialleistungen, etc. einen Unterschied zwischen Staatsbürgern (geborenen, verdienten und assimilierten) und Nichtstaatsbürgern bzw. Geschenkten macht. Ebenso bin ich nicht sicher, daß ihre Vorstellung von "Rechtsstaat" sich mit der Wortbedeutung deckt. Insbesondere was den Umgang mit hier straffällig gewordenen Allochthonen angeht. Davon mal ab, daß ich den Begriff der Menschenwürde und vor allem der daraus abzuleitenden Folgen wahrscheinlich weitaus enger fassen, als Frau Becka. 2 1 Zitieren
Studiosus Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) Ich verfolge diese Artikelserie ebenfalls. Aber allein aufgrund des Mediums (katholisch.de) hege ich persönlich wenig Hoffnung, hier mal - sei es aus sozialethischer Perspektive oder einer anderen, theologischen Disziplin - ein wenig Fleisch an den Knochen zu bekommen, das über das hinausgeht, was man aus "kirchlicher Korrektheit" (als Pendant zur political correctness) eben so über Politik und Gesellschaft denken sollte. Der obige "Zwischenruf" passt für mich genau in diese Schiene. Ich muss zugleich zu meinem eigenen Bedauern und zu meiner eigenen Verwunderung zugeben, dass die katholische (und evangelische) Kirche in Deutschland für mich als Orientierungspunkte in Sachen Politik vollkommen ausfallen. Schon lange übrigens. Das ist mir persönlich mittlerweile einfach zu viel "We are the world" und der Traum einer Welt, in der alle einfach lieb zueinander sind, drin und zu wenig Realitätssinn. Die, wie ich vermute, Schlagseite nicht weniger aktiver Sozialethiker auf eine bestimmte parteipolitische Seite noch gar nicht eingeschlossen. [Ich sehe, der Thread ist usermoderiert und hoffe, das war jetzt nicht zu kritisch. Ansonsten gerne löschen oder Löschung beantragen] bearbeitet 3. Januar von Studiosus 2 Zitieren
Die Angelika Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar Ja, dieser erste Beitrag ist noch sehr allgemein gehalten. Damit bietet er aber uns die Möglichkeit, genau darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir das jeweils verstehen. Ansonsten bleibt wohl abzuwarten, was da an konkreteren Artikeln kommt. Es wurde ja gesagt: Zitat Es handelt sich um kleine fundierte Beiträge, die die persönliche Meinungsbildung unterstützen und zum öffentlichen Diskurs beitragen, ohne parteipolitisch enggeführt zu werden. Der heutige Beitrag eröffnet diese Reihe und bleibt zugleich etwas allgemeiner als die folgenden. vor 11 Minuten schrieb Flo77: Ich traue ihr außerdem nicht, daß sie bei den zu gewährenden Freiheiten und Sozialleistungen, etc. einen Unterschied zwischen Staatsbürgern (geborenen, verdienten und assimilierten) und Nichtstaatsbürgern bzw. Geschenkten macht. Ich wäre jetzt erstmal davon ausgegangen, dass das unterschieden wird, weil er im Kontext einer Wahl, die "wir" haben, geschrieben wurde. Damit sind mit "Wir" Wahlberechtigte gemeint. Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Was ich auch kritisch finde ist die (implizierte) Idee die Bergpredigt zur Basis für Politik zu machen. Ein Staat, der so handelt wie es in der klassischen katholischen Katechese beschrieben wird, ist eine Utopie, die in der heutigen Realität der Weltpolitik schlicht nicht funktioniert. Jede Communität, die sich nach "biblischem urkirchlichem Vorbild" aufstellen will, benötigt quasi eine "Schutzmacht", da sie sonst den Angriffen und der Ausbeutung von außen ausgeliefert ist. Insofern ist es tragisch, daß die Didaché nicht in den Kanon aufgenommen wurde. Da werden einige Dinge aus der Apg und der "Nostalgie" ganz schnell relativiert. 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Studiosus: Ich muss zugleich zu meinem eigenen Bedauern und zu meiner eigenen Verwunderung zugeben, dass die katholische (und evangelische) Kirche in Deutschland für mich als Orientierungspunkte in Sachen Politik vollkommen ausfallen. Schon lange übrigens. Das ist mir persönlich mittlerweile einfach zu viel "We are the world" und der Traum einer Welt, in der alle einfach lieb zueinander sind, drin und zu wenig Realitätssinn. Wobei man fairerweise sagen muss: wenn man den biblischen Befund absolut setzt, kommt man am "we are one world" schwer vorbei. Mich überrascht etwas, daß Du von einer ultramontanen Kirche, nationale Beschränkung erwartest. vor 7 Minuten schrieb Die Angelika: Ich wäre jetzt erstmal davon ausgegangen, dass das unterschieden wird, weil er im Kontext einer Wahl, die "wir" haben, geschrieben wurde. Damit sind mit "Wir" Wahlberechtigte gemeint. Diesen Vertrauensvorschuss kann ich im Moment schwer aufbringen. bearbeitet 3. Januar von Flo77 Zitieren
Studiosus Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Flo77: Was ich auch kritisch finde ist die (implizierte) Idee die Bergpredigt zur Basis für Politik zu machen. Und was ich empörend finde: Jeder, der darauf hinweist, darf sich von anderen Christen, meist Funktionären in hohen Verwaltungsposten, dann anhören, er sei "unchristlich". Bin ich dafür Hungrige zu speisen, Nackte zu bekleiden, Fremden ein Obdach zu geben? Ja, ja und nochmal ja. Bin ich dafür, das quasi ungebremst und als priorisierte "Staatsaufgabe" zu tun. Nein, nicht ohne ein gewisses Rahmenwerk, das man aushandeln muss, wozu für mich als Bürger rechtsstaatliche Verfahren gehören und auch das Reden über Obergrenzen und Ausweisungen nicht ausgeschlossen sind. Das reicht, um mich in den Augen mancher Christen zum misanthropischen Widerchristen zu machen. bearbeitet 3. Januar von Studiosus 1 Zitieren
Studiosus Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Flo77: Wobei man fairerweise sagen muss: wenn man den biblischen Befund absolut setzt, kommt man am "we are one world" schwer vorbei. Mich überrascht etwas, daß Du von einer ultramontanen Kirche, nationale Beschränkung erwartest. Diese Beschränkung erwarte ich auch nicht. Aber der christliche Universalismus heißt ja nun gerade nicht, dass sich die ganze Welt in einem einzigen Land/Kontinent versammeln muss, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und um es etwas polemisch zu sagen: die klassische katholische Soziallehre - die, wie ich behaupten würde, nicht die Soziallehre ist, die uns in dieser Artikelserie vorgestellt werden wird - hat recht klare Vorstellungen von den Begriffen Vaterland, Herkunft, Volk und Kultur. Um es ganz einfach zu sagen: Ja, das Heil gilt allen Menschen, aber der Herr hat auch die Völker geschaffen und sie auf seiner Erde in ihre jeweiligen Zonen gesetzt. Wenn man das heute sagen würde, gälte man wohl gleich als Identitärer. Das war ja meine Ausgangskritik: "christlich" ist heute vielerorts einfach eine Chiffre für ein recht undifferenziertes "Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb. Bisschen Dialog, weniger Egoismus und wir bauen den Garten Eden wieder auf". Die Kirche der Vergangenheit war da irgendwie realistischer unterwegs, finde ich. bearbeitet 3. Januar von Studiosus 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Studiosus: Aber der christliche Universalismus heißt ja nun gerade nicht, dass sich die ganze Welt in einem einzigen Land/Kontinent versammeln muss, um es mal vorsichtig auszudrücken. Na, wenn dieses Land aber doch das erste und einzige ist, daß das tut? bearbeitet 3. Januar von Flo77 Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar vor 8 Minuten schrieb Studiosus: Und um es etwas polemisch zu sagen: die klassische katholische Soziallehre - die, wie ich behaupten würde, nicht die Soziallehre ist, die uns in dieser Artikelserie vorgestellt werden wird - hat recht klare Vorstellungen von den Begriffen Vaterland, Herkunft, Volk und Kultur. Um es ganz einfach zu sagen: Ja, das Heil gilt allen Menschen, aber der Herr auch die Völker geschaffen und sie auf seiner Erde in ihre jeweiligen Zonen gesetzt. Nun ist da soweit ich weiß, wenig dogmatisiert. Und man kann natürlich auch anführen, daß das Lehramt seinen edukativen Auftrag immer an den Maßstäben der Zeit anknüpfen muss um gehört zu werden. Siehe Mt 19,8 (um Eurer Hartherzigkeit willen, mag es jetzt erlaubt sein, aber...) und die zeitbedingten Einschränkungen heute nicht mehr gelten. 1 Zitieren
Studiosus Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Flo77: Nun ist da soweit ich weiß, wenig dogmatisiert. Das ist richtig (weshalb ich auch nicht behaupte, die Kirche hätte kein Recht, sich in dieser Hinsicht neu zu positionieren, wenn sie das für richtig hält. Ich wollte nur gesagt haben, dass politisch konservative Menschen mit der alten katholischen Soziallehre wahrscheinlich viel weniger Reibungspunkte hätten als mit der gegenwärtigen). Dogmen sind das freilich keine, aber diese klassischen Lehren beruhen vielfach auf der von Thomas sehr wirkmächtig vertretenen philosophia perennis, der ewigen Philosophie. Und diese hat ja - wir hatten es schon öfter darüber - zum Ziel, sozusagen Sachverhalte zu beschreiben, die immer und für alle Menschen Geltung haben. Aber das war nur eine Nebenbemerkung meinerseits, die wir im Interesse von Angelikas Thread hier nicht weiter vertiefen sollten. bearbeitet 3. Januar von Studiosus Zitieren
phyllis Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Sie redet zu ihren Lesern wie meine Reli-Lehrerin damals in der 3.Klasse. Seid artig, schimpft nicht, keift euch nicht an, seid nicht so egoistisch, liebe Kinder. Ihr ist, wie den meisten Politikern, wohl nicht klar dass die Wähler erwachsene Leute sind. Und dann noch der passende Link zur Verteufelung der AfD. Ich glaube auch nicht dass der Beitrag sozial-konservativen Katholiken vom Schlage eine @rorro oder @Studiosus sehr nahegeht. Wohl eh nur denen die sowieso grün oder links wählen. 1 Zitieren
Die Angelika Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar Ich würde mir wünschen, dass hier, anstatt auf die Metaebene zu switchen, über die inhaltlichen Aussagen diskutiert wird. Zitieren
Werner001 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar vor 1 Stunde schrieb Flo77: Was ich auch kritisch finde ist die (implizierte) Idee die Bergpredigt zur Basis für Politik zu machen. Wie könnte das in der Praxis aussehen? Die Bergpredigt richtet sich an Individuen, sie ist kein Gesellschaftsmodell. Es ist ja jedem unbenommen, gemäß der Bergpredigt zu leben, aber eine Politik nach der Bergpredigt müsste die Menschen irgendwie dazu zwingen, und wäre damit schon wieder gegen die Bergpredigt. Werner 2 Zitieren
Merkur Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) vor 13 Minuten schrieb Die Angelika: Ich würde mir wünschen, dass hier, anstatt auf die Metaebene zu switchen, über die inhaltlichen Aussagen diskutiert wird. Einige Aussagen habe ich nicht verstanden, z.B. diese hier: Zitat Freiheit ist auch nicht einfach eine individuelle Eigenschaft, und sie erschöpft sich nicht in Selbstverwirklichung, sondern sie ist ein gesellschaftliches Verhältnis. und diese Zitat Freiheit erschöpft sich nicht darin, "in Ruhe gelassen zu werden". Gemeint ist immer auch die Freiheit etwas zu tun beziehungsweise etwas tun zu können. bearbeitet 3. Januar von Merkur Zitieren
Studiosus Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar (bearbeitet) Zur Freiheit: Wahrscheinlich meint die Autorin das, was man gerade in der theologischen Ethik (gefällt mir besser der Begriff) als "Freiheit von" und "Freiheit zu" bezeichnet. Dann stimmt nämlich, was sie schreibt: der Freiheitsbegriff erschöpft sich nicht in einer bloßen passiven Freiheit von etwas, "in Ruhe gelassen zu werden" in der Umgangssprache, sondern umfasst auch eine aktive, tätige Freiheit zu etwas. Das ist diese typische Ambivalenz des Freiheitsbegriffs. Kurzfassung: Einerseits Freiheit von äußerem Zwang, Repression, und andererseits Freiheit im Sinne von Ermöglichung von Aktivität (in welche Richtung auch immer man aktiv werden will) und Selbstwirksamkeit. bearbeitet 3. Januar von Studiosus 2 Zitieren
Werner001 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar vor 6 Minuten schrieb Studiosus: Zur Freiheit: Wahrscheinlich meint die Autorin das, was man gerade in der theologischen Ethik (gefällt mir besser der Begriff) als "Freiheit von" und "Freiheit zu" bezeichnet. Dann stimmt nämlich, was sie schreibt: der Freiheitsbegriff erschöpft sich in einer bloßen passiven Freiheit von etwas, "in Ruhe gelassen zu werden" in der Umgangssprache, sondern umfasst auch eine aktive, tätige Freiheit zu etwas. Das ist diese typische Ambivalenz des Freiheitsbegriffs. Wobei man da unterscheiden muss zwischen der Freiheit, etwas zu tun, und der Möglichkeit, es tatsächlich zu tun. Das wird mMn zu oft nicht getrennt Werner Zitieren
Merkur Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Teilhaberechte gehören für mich eher zum Sozialstaatsprinzip, weniger zum Freiheitsbegriff. Mich stört dieses "immer auch". Freiheit kann sich im konkreten Fall durchaus darauf beschränken, in Ruhe gelassen zu werden. Zitieren
Die Angelika Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar Ach ja, um wieder etwas näher an den Beitrag ranzukommen: 1. @Bleze: Zitat Dann die Aussage im verlinkten Artikel: "Die derzeit größte extremistische Bedrohung Deutschlands komme von rechts." Natürlich ist Rechtsextremismus eine Bedrohung, aber aktuell sieht man diese auch noch wo ganz anders. Das hingegen wird nicht angesprochen. ich finde es interessant, dass das tatsächlich die Aussage im verlinkten Artikel ist. Die Autorin selbst jedoch schreibt, dass die deutschen Bischöfe vor extremistischen Denken warnen. Das "rechts-" lässt sie unter den Tisch fallen. Warum? Oder bezieht sie sich lediglich auf folgende Passage in dem verlinkten Artikel: Zitat Die Kirche weise alle Formen von Extremismus mit Nachdruck zurück: "Sie sind unverantwortliche Gefährdungen des Gemeinwohls und der freiheitlichen Ordnung. 2. Zur Verteidigung der Freiheit: Hier geht für mein Empfinden die Autorin zu schnell über folgende Aussage hinweg: Zitat Zu den großen Errungenschaften durch verschiedene Freiheitskämpfe gehört, Übergriffe des Staates auf die individuelle Freiheit abzuwehren. Denn ich denke, dass auch darüber diskutiert werden sollte, inwieweit diese Errungenschaft aktuell als zu selbstverständlich genommen wird, sodass man nicht mehr sensibel genug für Übergriffe des Staates auf die individuelle Freiheit ist. Meines Erachtens werden hier Mitbürger aus den neuen Bundesländern zu wenig ernstgenommen, obwohl diese mit Sicherheit aufgrund ihrer Lebenserfahrungen stärker sensibilisiert für Übergriffe eines Staates auf die individuelle Freiheit sind. Die nachfolgenden ausführlichen Erklärungen: Zitat Die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist daher mit dem Rechtsstaatsprinzip verknüpft: Alle sind an das Recht gebunden. Damit wird sichergestellt, dass alle vor dem Recht gleich sind, dass es keine willkürlichen Eingriffe in individuelle Rechte gibt, aber auch, dass staatliche Gewalt geteilt ist: dass also Macht kontrolliert wird. Was nach einem banalen Grundkurs in Staatskunde klingen mag, wird hochaktuell angesichts zahlreicher Angriffe auf den Rechtsstaat weltweit durch autoritäre Parteien und Bewegungen oder durch starke Interessen von mächtigen Einzelpersonen. Rechtsstaatliche Institutionen schützen die Freiheit aller vor diesen Angriffen. Deshalb sind wiederum diese Institutionen zu schützen und weiterzuentwickeln. sind mir zu theoretisch. Ja, das ist banaler Grundkurs in Staatskunde. Nur frage ich mich halt, ob die Autorin nicht eventuell den ein oder anderen Angreifer des Rechtsstaats übersieht oder schon wieder vergessen hat, wenn sie ihn nur durch autoritäre Parteien und Bewegungen oder durch starke Interessen mächtiger Einzelpersonen angegriffen sieht. Hier hätte ich mir auch eine Konkretisierung gewünscht, welche Parteien und Bewegungen sie als autoritär einstuft und welche mächtigen Einzelpersonen sie konkret im Blick hat. 3. Was mich versöhnlich stimmt an dem Artikel: Frau Becka schreibt: Zitat Denn es gilt, die freiheitliche und soziale Demokratie zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Fettung von mir. Das lese ich so, dass ihr klar ist, dass unsere Demokratie nicht so, wie sie ist, in Stein gemeißelt ist, sondern weiterzuentwickeln, d.h. an die aktuelle Situation anzupassen ist. Bedauerlicherweise scheint mir in der aktuellen politischen Diskussion diese Notwendigkeit vielfach nicht oder kaum gesehen zu werden. 1 Zitieren
Die Angelika Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar vor 21 Minuten schrieb Merkur: Einige Aussagen habe ich nicht verstanden, z.B. diese hier: Zitat Freiheit ist auch nicht einfach eine individuelle Eigenschaft, und sie erschöpft sich nicht in Selbstverwirklichung, sondern sie ist ein gesellschaftliches Verhältnis. und diese Zitat Freiheit erschöpft sich nicht darin, "in Ruhe gelassen zu werden". Gemeint ist immer auch die Freiheit etwas zu tun beziehungsweise etwas tun zu können. Zum 1. Zitat: Ich denke, dass damit gemeint ist, dass die Freiheit dort endet, wo ich durch meine Freiheit die Freiheit anderer in unfairer Weise beschneiden würde. Sie schreibt ja dann auch weiter: Zitat Daher stößt die eigene Handlungsfreiheit dort auf Grenzen, wo sie anderen schadet. Zum 2.Zitat: Würde sich meine Freiheit darin erschöpfen, in Ruhe gelassen zu werden bzw. meine Ruhe für mich zu haben, dann würde ich mMn nicht als soziales Wesen gesehen und auch nicht als ein Wesen, das aktiv sein will. Dazu muss mensch dann aber auch die Möglichkeit haben und diese Schaffung von Möglichkeiten ist soziale Aufgabe Zitieren
Die Angelika Geschrieben 3. Januar Autor Melden Geschrieben 3. Januar vor 26 Minuten schrieb Merkur: Teilhaberechte gehören für mich eher zum Sozialstaatsprinzip, weniger zum Freiheitsbegriff. Mich stört dieses "immer auch". Freiheit kann sich im konkreten Fall durchaus darauf beschränken, in Ruhe gelassen zu werden. Kann ich teilweise nachvollziehen, nur....ohne Teilhaberechte bist du ganz schnell unfrei Zitieren
Werner001 Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar vor 9 Minuten schrieb Die Angelika: Kann ich teilweise nachvollziehen, nur....ohne Teilhaberechte bist du ganz schnell unfrei Teilhaberechte oder praktische Teilhabemöglichkeit? Zur praktischen Möglichkeit gehört ja einiges mehr als das Recht. Während aber der Staat das Recht gewähren kann und soll, ist es utopisch, von ihm auch die Bereitstellung der Möglichkeit grundsätzlich zu erwarten Werner Zitieren
Die Angelika Geschrieben 4. Januar Autor Melden Geschrieben 4. Januar vor 2 Stunden schrieb Werner001: Teilhaberechte oder praktische Teilhabemöglichkeit? Zur praktischen Möglichkeit gehört ja einiges mehr als das Recht. Während aber der Staat das Recht gewähren kann und soll, ist es utopisch, von ihm auch die Bereitstellung der Möglichkeit grundsätzlich zu erwarten Werner Es ist mMn durchaus soziale Aufgabe, dass Teilhaberechte nicht für einen Teil der Bevölkerung nur theoretisch existieren. Die Frage ist jedoch, wie viel und in welcher Weise der Staat (besser ein Volk) in die Ermöglichung der praktischen Teilhabe investieren kann. Grundsätzlich würde ich meinen, dass die Ermöglichung dort ein Ende finden muss, wo erwartet werden kann, dass der Einzelne sich selbst darum kümmert, dass er praktisch teilhaben kann. Es geht also mMn um Hilfe zur Selbsthilfe und nicht um Dauer-Alimentation zur praktischen Teilhabe. Konkret: Man erhält z.B. aufgrund seiner theoretischen Teilhaberechte Arbeitslosengeld, aber eben nur einen bestimmten Zeitraum, in dem man auch verpflichtet ist, sich darum zu kümmern, wieder in Arbeit zu kommen. Für utopisch würde ich ein bedingungsloses Grundeinkommen erachten. 2 1 Zitieren
phyllis Geschrieben 4. Januar Melden Geschrieben 4. Januar 3 hours ago, Die Angelika said: Ich würde mir wünschen, dass hier, anstatt auf die Metaebene zu switchen, über die inhaltlichen Aussagen diskutiert wird. Ich kann mit dem Inhalt nicht viel anfangen, sorry dich entäuschen zu müssen, aber du kannst es ja löschen lassen. Ich sehe nur eine Ansammlung von Plattitüden oder Textbausteinen. Logo gilt Freiheit nicht unbeschränkt. Das dürfte jedem klar sein. Was aber den Staat angeht sehe ich meine Freiheit wirklich darin, in Ruhe gelassen zu werden. zur Freiheit meint sie: Quote Da also die Ausübung der Freiheit auch der materiellen Grundlagen bedarf, kann es Freiheit nicht losgelöst von Gerechtigkeit geben: Um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, müssen Individuen die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten und Kräfte zu entwickeln. Und da die Freiheit stets die Freiheit aller ist, ist ihre Ausübung und Gestaltung politisch auch allen zu ermöglichen und alle müssen an dieser Gestaltung im Sinne einer Partizipationsgerechtigkeit mitwirken können. Das mein ich mit Textbausteinen. Man kann sowas absondern, tönt ja hübsch, aber wie siehts in der Praxis aus? Geht doch nur über noch mehr Umverteilung. Und kaputt reguliert zu werden ist Freiheitsberaubung. Und eine Ethikerin sollte das eigentlich wissen, es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt Gerechtigkeiten, wobei jede die Freiheit anders priorisiert. zur Verantwortung meint sie: Quote Jede Wahl ist wichtig. Aber bei der bevorstehenden Bundestagswahl steht besonders viel auf dem Spiel. Deshalb kommt den Wählerinnen und Wählern eine besondere Verantwortung zu. Unsinn. Ich wähle jene Partei/Abgeordnete die meinen Wertvorstellungen am ehesten entspricht. oder ich wähle taktisch zb um eine Mehrheit einer mir unsympathischen Parei zu verhindern versuchen. Das ist alles. Mit dem bisschen Mitspracherecht (alle 4 Jahre irgendwo ein Kreuzchen zu machen) liegt mehr auch gar nicht drin. Die Verantwortung tragen die Gewählten. Die Autorin würde besser denen ins Gewissen reden die ihre Wähler mal für mal ver*rschen. Ich weiss sie will sich nicht auf eine Partei oder ein Wahlprogramm festlegen, ausser die AfD zu verteufeln. Aber wenn sie schon Freiheit zum Thema macht wäre ein kleiner Diskurs über die anhaltende Schrumpfung derselben womöglich angebracht. Denn leider werden Staaten, auch westliche, immer übergriffiger. Das was sie tun sollten - Recht durchsetzen, für Sicherheit sorgen, ein gutes Bildungssystem unterhalten, für eine gute Infrastruktur sorgen und die Steuern möglichst tief halten - kriegen sie nur mangelhaft oder gar nicht mehr hin. Dafür sehen sie sich nun plötzlich berufen, das "Klima" zu retten, und die Welt gleich mit, Meinungen nach gut und böse zu ordnen, angeblichen Hass und Hetze im Internet zu verfolgen und zu zensieren, die Medien zu subventionieren, korrekte Sprache zu verordnen, und sogar das Denunziantentum zu fördern. 1 1 Zitieren
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