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Sozialethische Zwischenrufe zur Bundestagswahl – Wir haben die Wahl – Überlegungen zu Freiheit und Verantwortung (UM)


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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

Wenn das nun in einer Familie lediglich der 15jährige Sohn ist, der arbeitsfähig ist, aber keine Ausbildung hat, dann bekommt die komplette Familie Bürgergeld. Wenn selbiger Sohn dann einen Ausbildungsplatz gefunden hat, dann wird zwar das Ausbildungsgehalt abgezogen, es bleibt aber weiterhin eine nicht unerhebliche Summe an Bürgergeld.

Bitte WAS?

 

Der Junge unterliegt noch der Schulpflicht und hat keine Möglichkeit auszuziehen (ich hab meine Stiftung ja noch nicht gründen können) ist aber zum Unterhalt seiner Alten verpflichtet????

Geschrieben
Gerade eben schrieb Flo77:

Bitte WAS?

 

Der Junge unterliegt noch der Schulpflicht und hat keine Möglichkeit auszuziehen (ich hab meine Stiftung ja noch nicht gründen können) ist aber zum Unterhalt seiner Alten verpflichtet????

 

Da ist genau der Haken.

Offiziell ist er das nicht. Faktisch aber sehr wohl, wenn der Rest der Familie durch seine Berechtigung zu Bürgergeldbezug auch berechtigt wird. Wenn die Mutter einige wenige Stunden arbeitet, dann liegt das wieder anders, weil dann sie diejenige ist, die unterhaltspflichtig ist.

Ich kenne nicht nur eine geflüchtete Familie, bei der das so aussieht, dass die Mutter einige wenige Stunden arbeitet, der Vater nicht, und die Kinder in KiGa, Schule oder Ausbildung sind. Die Gründe, warum der Vater nicht arbeitet, sind unterschiedlich, abhängig vom Herkunftsland. Die einen dürfen nicht und die anderen finden keine Arbeit mangels ausreichender Sprachkenntnisse. Wobei beim Erwerb von Sprachkenntnissen für mich auffällig ist, dass merkwürdigerweise gerade die mit den geringsten Chancen, hier dauerhaft bleiben zu dürfen, sich besonders motiviert in der Aneignung von Sprachkenntnissen zeigen. 

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Die Angelika:

Wobei beim Erwerb von Sprachkenntnissen für mich auffällig ist, dass merkwürdigerweise gerade die mit den geringsten Chancen, hier dauerhaft bleiben zu dürfen, sich besonders motiviert in der Aneignung von Sprachkenntnissen zeigen. 

Was ist daran merkwürdig?
Sie hoffen, damit ihre Chancen zu verbessern. Die eh schon gute Chancen haben, lernen Sprache, wenn sie Interesse haben.
Das zeigt, wie wichtig das fordern ist, auch wenn die Menschenrechte nur zum fördern verpflichten 

 

Werner

Geschrieben
7 hours ago, Die Angelika said:

Ich kenne nicht nur eine geflüchtete Familie, bei der das so aussieht, dass die Mutter einige wenige Stunden arbeitet, der Vater nicht, und die Kinder in KiGa, Schule oder Ausbildung sind. Die Gründe, warum der Vater nicht arbeitet, sind unterschiedlich, abhängig vom Herkunftsland. Die einen dürfen nicht und die anderen finden keine Arbeit mangels ausreichender Sprachkenntnisse.

 

Es geht ja nicht nur um Sprachkenntnisse. Eine gute Freundin meiner Nichte seit Kindertagen hat ein dreijähriges Kind, eine Ganztagsbetreuung, aber keine Lust zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen. Das aktuelle Ausbildungsangebot möchte sie wiederum so gestalten, dass sie möglichst selten dort erscheint und fragte meine Nichte (ausgebildete Erzieherin und im Abschlussjahr Studium soziale Arbeit), welche Kinderkrankheiten sie vortäuschen könnte, ohne dass es auffällt.

In der Familie gab es wohl keine Vorbilder für ein selbstgewähltes und -bestimmtes Berufsleben, daher erscheint ihr diese Vorgehensweise attraktiv und normal. Meine Nichte hat neben dem Studium eine halbe Stelle und wohnt noch bei ihrer Mutter, die auch noch in der Psychiatrie schafft, aber aktuell seit einem viertel Jahr ihren Burn-out kuriert. 
Sehr unterschiedliche Lebensperspektiven, aber ihr Verständnis, hart arbeiten zu müssen, um der Freundin evtl. lebenlange Freiheit und Lebensstandard zu finanzieren, ist inzwischen begrenzt.

(Cave: ist Hörensagen aus den ausführlichen Morgengesprächen mit meiner Frau. Urlaub im Januar ist schön.)

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

ihr Verständnis, hart arbeiten zu müssen, um der Freundin evtl. lebenlange Freiheit und Lebensstandard zu finanzieren, ist inzwischen begrenzt.

Das ist die Stelle, an der der Hund begraben liegt. Und ihr Verständnis wird nicht zunehmen, wenn man ihr erzählt, die Menschenwürde erfordere das nun mal. Im Gegenteil, ihr Verständnis für die Bedeutung der Menschenwürde wird ebenfalls abnehmen. Und das ist das eigentlich Fatale unserer Zeit.

 

Werner

Geschrieben
3 hours ago, Werner001 said:

Das ist die Stelle, an der der Hund begraben liegt. Und ihr Verständnis wird nicht zunehmen, wenn man ihr erzählt, die Menschenwürde erfordere das nun mal. Im Gegenteil, ihr Verständnis für die Bedeutung der Menschenwürde wird ebenfalls abnehmen. Und das ist das eigentlich Fatale unserer Zeit.

 

Werner


Das Problem sehe ich da in einer sehr speziellen Auffassung von „Menschenwürde“ - letztendlich müsste man dann nämlich glauben, dass Erwerbsarbeit eigentlich menschenunwürdig sei. Eigentlich ist nur in einem orthodox-marxistischen Weltbild so, dessen historisches Scheitern inzwischen bekannt sein sollte.

Geschrieben (bearbeitet)

"Glücklich, wer dem Gebote entsprechend gibt; denn er ist frei von Schuld. Wehe dem, der nimmt! Zwar wenn einer in der Not nimmt, so soll er ohne Schuld sein; ist er aber nicht in Not, dann muß er sich verantworten, weshalb er genommen und wozu. man wird ihn ins Gefängnis werfen und ihn genau untersuchen über sein Tun, und er wird „von dort nicht herauskommen, bis er den letzten Heller bezahlt hat“

 

(Knapp 2000 Jahre alt, aber aktueller denn je.)

 

bearbeitet von Flo77
Geschrieben

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Flo77:

(2000 Jahre alt, aber aktueller denn je.)

Aus der gleichen Quelle:

 

"Wenn der Ankömmling nur durchreist, helfet ihm, so viel ihr könnt; er soll aber bei euch nicht länger bleiben als zwei oder drei Tage, wenn's nötig ist. Wenn er sich aber bei euch niederlassen will als Handwerker, dann soll er arbeiten und essen. Wenn er aber kein Handwerk versteht, dann sorget nach eurer Einsicht dafür, dass nicht ein fauler Christ unter euch lebt. Will er es aber nicht so halten, so ist er einer, der mit seinem Christentum [ich würde heute vllt. formulieren: der mit Eurer Großzügigkeit] Geschäfte macht; hütet euch vor solchen."

 

vor einer Stunde schrieb rince:

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

Im Prinzip ja, ist bei den heutigen Zuzüglingen nur reichlich schwierig.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb rince:

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

 

Findest du das nicht ein klein wenig zu undifferenziert?

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Findest du das nicht ein klein wenig zu undifferenziert?

In der Auslegung hieße das, jemand, der nicht für seine Gemeinschaft betragen kann, obwohl er nicht bedürftig (aka erwerbsunfähig) ist, weiterziehen müsste.

 

Es hieße außerdem, daß die Gemeinschaft jedem, der nicht einem eigenen Gewerbe nachgehen kann, eine Aufgabe zuweisen kann. In der strengsten Auslegung könnte es sogar heißen, wo keine Arbeit ist, für die jemand eingesetzt werden kann, ist nunmal kein Platz für denjenigen.

 

Es setzte außerdem voraus, daß der Neuankömmling sich der lokalen Gemeinschaft, ihren Werten, Bräuchen und Regeln anschließen will und nicht nur von der Solidarität der Gemeinschaft profitieren und abzuschöpfen versucht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Findest du das nicht ein klein wenig zu undifferenziert?

Ich denke, gerade in einem religiösem Forum sollte die Bedeutung des Satzes eigentlich klar sein. Schmarotzer haben nichts zu erwarten und haben keinen Anspruch, durchgefüttert zu werden.

bearbeitet von rince
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb rince:

Ich denke, gerade in einem religiösem Forum sollte die Bedeutung des Satzes eigentlich klar sein. Schmarotzer haben nichts zu erwarten und haben keinen Anspruch, durchgefüttert zu werden.

 

Nicht jeder, der nicht arbeitet,  ist ein Schmarotzer.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Nicht jeder, der nicht arbeitet,  ist ein Schmarotzer.

Ernsthaft jetzt? Ich setzte bei meinem Gegenüber wohl immer noch zu viel Grundbildung vorraus. *seuftz*

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb rince:

Ernsthaft jetzt? Ich setzte bei meinem Gegenüber wohl immer noch zu viel Grundbildung vorraus. *seuftz*

 

Ich weiß nicht, wo du deine Grundbildung her hast. Mir jeden falls wurde nicht in der Grundbildung vermittelt, dass jeder, der nicht arbeitet,  ein Schmarotzer sei.

Die von @Shubashi erwähnte Bekannte seiner Nichte, halte auch ich für eine Schmarotzerin. Nur kenne ich halt auch leider Menschen in einem Alter, in dem man eigentlich arbeiten können sollte, die es aber bei bestem Willen nicht können.

Es sei unbestritten, dass es diese Schmarotzer gibt, dennoch ist mir dein dagingeworfener einzelner Satz zu undifferenziert. 

Schmarotzern sollte man das Handwerk legen. Nur befürchte ich, dass man nie alle dingfest wird machen können. 

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Die Angelika:

dennoch ist mir dein dahingeworfener einzelner Satz zu undifferenziert. 

 

Du erweckst den Eindruck, als wüßtest Du nicht, woher rince diesen Satz hat.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Du erweckst den Eindruck, als wüßtest Du nicht, woher rince diesen Satz hat.

 

Das ist mir ziemlich wurscht. So als einzelner Satz losgelöst aus seinem Kontext ist er mMn nicht tragfähig

Geschrieben
vor 30 Minuten schrieb Die Angelika:

Ich weiß nicht, wo du deine Grundbildung her hast. Mir jeden falls wurde nicht in der Grundbildung vermittelt, dass jeder, der nicht arbeitet,  ein Schmarotzer sei.

Stellst du dich nun absichtlich dumm? Stand das nicht in deiner Kinder-Bibel?

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb rince:

Stellst du dich nun absichtlich dumm? Stand das nicht in deiner Kinder-Bibel?

 

Und weiter?

Darf man Aussagen aus der Bibel nicht kritisieren?

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das ist mir ziemlich wurscht. So als einzelner Satz losgelöst aus seinem Kontext ist er mMn nicht tragfähig

In einem katholischen Forum hat dieser Satz nach meinem Dafürhalten genug Kontext, aber mei, dann mach auch du auf woke Schneeflocke.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb rince:

Stellst du dich nun absichtlich dumm? Stand das nicht in deiner Kinder-Bibel?

Das hat Paulus gesagt. Aber Jesus hat gesagt: Seht die Lilien auf dem Felde, sie sähen nicht, ernten nicht...(oder die Vögel am Himmel)

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Und weiter?

Darf man Aussagen aus der Bibel nicht kritisieren?

Muss ich dir jetzt ernsthaft die dazugehörige Exegese verlinken? 

 

Das ist mir echt zu mühsam...

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Einsteinchen:

Das hat Paulus gesagt. Aber Jesus hat gesagt: Seht die Lilien auf dem Felde, sie sähen nicht, ernten nicht...(oder die Vögel am Himmel)

Was hast du gegen Lilien?!

Geschrieben
vor 19 Minuten schrieb rince:

In einem katholischen Forum hat dieser Satz nach meinem Dafürhalten genug Kontext, aber mei, dann mach auch du auf woke Schneeflocke.

 

Sorry, du Sonderstellung grad Blödsinn ab. Oder kannst du mir tatsächlich erklären,  wo ich jetzt auf woke Schneeflocke mache? Nur weil ich dir widerspreche, bin ich noch lange nicht woke Schneeflocke. Oder bist du neuerdings dem Lager der Schwarz-Weiß-Denker beigetreten?

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Einsteinchen:

Das hat Paulus gesagt. Aber Jesus hat gesagt: Seht die Lilien auf dem Felde, sie sähen nicht, ernten nicht...(oder die Vögel am Himmel)

 

Ganz nebenbei: Nirgends in der Bibel wird berichtet, dass Jesus gearbeitet. Eher wird der Eindruck erweckt, dass er ein Schmarotzer war und tat, worauf er Lust hatte, Forum gesprochen " was Gott ihm gerade eingab"?🤪

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