Die Angelika Geschrieben 14. Januar Autor Melden Geschrieben 14. Januar vor 22 Minuten schrieb rince: Muss ich dir jetzt ernsthaft die dazugehörige Exegese verlinken? Das ist mir echt zu mühsam... Wenn dir das tu mühsam ist, dann halt dich mit derartigen Kommentaren zurück. Ich möchte hier eine sachliche Diskussion und keine Zündeleien durch aus dem Zusamnwnhang gerissene Bibeltexte. Das führt dann nur zum bereits durch @Einsteinchen begonnenen Bibelpingpong. Zitieren
Bleze Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar vor 21 Minuten schrieb Die Angelika: Ganz nebenbei: Nirgends in der Bibel wird berichtet, dass Jesus gearbeitet. Eher wird der Eindruck erweckt, dass er ein Schmarotzer war und tat, worauf er Lust hatte, Forum gesprochen " was Gott ihm gerade eingab"?🤪 Also nunja, was erwartest Du von einem Sohn mit 4 potentiellen Vätern? Das sagt doch schon alles über die Familienverhältnisse...^^ 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar vor 37 Minuten schrieb Die Angelika: Ganz nebenbei: Nirgends in der Bibel wird berichtet, dass Jesus gearbeitet. Eher wird der Eindruck erweckt, dass er ein Schmarotzer war und tat, worauf er Lust hatte, Forum gesprochen " was Gott ihm gerade eingab"?🤪 "Auch die Lehrer und Propheten sind ihr Brot wert". Nichts destotrotz hatte schon die Urkirche damit zu kämpfen, daß einige die Gutmütigkeit der anderen ausgenutzt haben, weshalb Paulus und die Didache dem einen Riegel vorschieben mussten/wollten. Das ändert nur überhaupt nichts an der Weisung für Witwen und Waisen (aka die Bedürftigen) zu sorgen, der Geber soll sein Geld aber nun auch nicht auf die Straße werfen. Jesus war da noch etwas anders drauf, da er die Parusie quasi für sein Übermorgen erwartete und der Fortbestand der Gesellschaft für ihn nicht mehr sooo spannend war. Paulus war da ähnlich optimistisch. Die Parusie steht immer noch aus, also müssen wir zwangsläufig etwas nachjustieren. Zitieren
Die Angelika Geschrieben 14. Januar Autor Melden Geschrieben 14. Januar vor 15 Minuten schrieb Flo77: Die Parusie steht immer noch aus, also müssen wir zwangsläufig etwas nachjustieren. Aber warum denn??? Vielleicht kann das Ende aller Tage ja durch sorglosen Umgang mit Steuergeldern beschleunigt werden....😇 Zitieren
Flo77 Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar vor 43 Minuten schrieb Die Angelika: Aber warum denn??? Vielleicht kann das Ende aller Tage ja durch sorglosen Umgang mit Steuergeldern beschleunigt werden....😇 Das Ende aller Tage tritt dann ein, wenn alle Juden weltweit gemeinsam und vollständig den Schabbat halten und alle 613 Mitzwot erfüllt haben. Was meinst Du, warum die USA Israel unterstützen? Die wollen den Tempel wieder aufgebaut haben, damit das erfüllt werden kann und der Messias (in deren Meinung Christus) endlich wiederkommt. Und nein, daß habe nicht ich mir aus den Fingern gesaugt... Zitieren
rorro Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Die Angelika: Ganz nebenbei: Nirgends in der Bibel wird berichtet, dass Jesus gearbeitet. Eher wird der Eindruck erweckt, dass er ein Schmarotzer war und tat, worauf er Lust hatte, Forum gesprochen " was Gott ihm gerade eingab"?🤪 Ein Schmarotzer ist man nicht dann, wenn andere freiwillig etwas geben (sonst wäre jedes Hilfswerk einer), sondern wenn man leistungslose Unterstützung einfordert, obwohl man diese nicht zwingend braucht bearbeitet 14. Januar von rorro Zitieren
Werner001 Geschrieben 14. Januar Melden Geschrieben 14. Januar vor 2 Stunden schrieb Einsteinchen: Das hat Paulus gesagt. Aber Jesus hat gesagt: Seht die Lilien auf dem Felde, sie sähen nicht, ernten nicht...(oder die Vögel am Himmel) Der Vater im Hommel ernährt sie doch. In der Realität kümmert sich der Vater im Himmel um gar nichts. Werner Zitieren
Die Angelika Geschrieben 14. Januar Autor Melden Geschrieben 14. Januar Habeck möchte nun Sozialabgaben auf Kapitalerträge erheben. Damit sollen Arbeitnehmer entlastet werden. Zitat „Warum soll eigentlich Arbeit höher belastet sein als Einkommen durch Kapitalerträge?“, sagte Habeck in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ Quelle Das klingt erst einmal, als würde es auf der einen Seite Bürger geben, die von ihrer Arbeit leben, und auf der anderen Seite Bürger, die nicht von ihrer Arbeit, sondern von Kapitalerträgen leben. Denn ansonsten funktioniert doch Habecks Argumentation gar nicht. Ich weiß eigentlich lediglich vom Hörensagen, dass es in der BRD Menschen geben soll die ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Kapitalerträge bestreiten. Das müssten dann Menschen sein, die gleich mit einem Sack Geld in der Wiege auf die Welt gekommen sind und es nie nötig gehabt haben, Geld durch ihre eigene Arbeit zu verdienen. Wie viele solcher Menschen gibt es? Da könnte ich noch mitgehen und eventuell sagen, dass das gerecht ist, dass in solchen Fällen dann auch Sozialabgaben auf solche Kapitalerträge gerecht wären. Allerdings sehe ich entschieden mehr Menschen, die Kapitalerträge haben. Aber die haben sich ihr Kapital selbst erarbeitet. Das ist Geld, das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben gespart werden konnte. Ist es da wirklich gerecht, neben der Kapitalertragssteuer auch nochmals Sozialabgaben abkassieren zu wollen? Vor allem vor dem Hintergrund, dass der jüngeren Generation deutlich gesagt wird, dass sie für ihre Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rentenversicherung noch selbst investieren muss, wird das für mich zweifelhaft. Sollen da dann für solche private Altersvorsorge, die ja auch zu Kapitalerträgen führt, auch noch Sozialabgaben abgeführt werden müssen? Funktioniert das dann überhaupt noch mit einer privaten Altersvorsorge? So wenig ich Lauterbach mag, so finde ich dennoch seine Entgegnung auf den Vorschlag von Habeck sinniger: Zitat Gesundheitsminister Karl Lauterbach reagierte mit einem Gegenvorschlag. „Bevor wir bei GKV Versicherten auch noch die Rücklagen für das Alter mit Beiträgen belasten, sollten wir privat Versicherte an Solidarität beteiligen“, wenngleich ich persönlich sowieso der Meinung bin, dass es die Möglichkeit, aus der gesetzlichen Krankenversicherung auszusteigen überhaupt nicht geben sollte. Das sollte mMn eine Pflichtversicherung für alle sein, auch für Beamte. Die Entgegnung Söders finde ich hingegen schon etwas scheinheilig. Zitat „Das lehnen wir grundlegend ab.“ Auf schon einmal versteuertes Geld dürfe nichts mehr erhoben werden. Hä? Die Kapitalertragsteuer gibt es längst. Und Kapitalerträge sind doch nicht bereits versteuertes Geld, sondern Erträge aus bereits versteuertem Geld, das gewinnbringend angelegt wurde. Oder bringe ich da jetzt was durcheinander? Kann ja sein, das ist nun wirklich nicht unbedingt mein Gebiet.... Zitieren
phyllis Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar Nein Kapitalgewinne sind nicht unbedingt bereits versteuertes Geld. An einem Beispiel: Du sparst €1000 von deinem Gehalt. Darauf hast du Steuern und Abgaben bezahlt. Nun investierst du die €1000 in irgendwas, und nach einem Jahr steigt der Wert auf €2000. Der Kapitalgewinn ist nun €1000 und darauf werden nun erneut Steuern erhoben, Und wenns nach den Grünlingen geht nun auch noch Sozialabgaben. Der Söder verzapft also Unsinn. Ausser die Regeln wären in DE anders, dort hab ich nie irgendwelche Kapitalertragssteuern bezahlt, mangels Kapitalerträgen. 🤢 Ich halte die Idee nichmal für grundlegend dumm, wie praktisch alles andere aus dieser Ecke. Vorausgesetzt es gibt vernünftige Freibeträge da ja auch Sparzinsen darunter fallen. So ab €10,000 Kapitalertrag/Jahr könnte man darüber nachdenken. Zitieren
Shubashi Geschrieben 15. Januar Melden Geschrieben 15. Januar 23 hours ago, Die Angelika said: Nicht jeder, der nicht arbeitet, ist ein Schmarotzer. Da habe ich ja wieder was angerichtet - ich wollte doch einfach nur eine Geschichte erzählen, was es eben auch gibt, keine Empörung schüren. Ich denke, politisch richtig ist weiterhin der alte Spruch der SPD; „sozial ist, was Arbeit schafft“, was eine (tarif)vertraglich gesicherte Arbeit zu auskömmlichen Löhnen meint. Arbeit ist dabei mehr, als bloß Lohn zu bekommen, sondern auch eine Art der Teilhabe am Leben überhaupt. Ich kenne persönlich ja beides -das freiberufliche und das angestellte Leben- beides hat seine Vor- und Nachteile. Aber das ganze Leben nüscht zu tun, setzt, glaube ich, einen ziemlich philosophischen Charakter voraus, wenn man keine Macke bekommen will. Meiner Auffassung von Menschenwürde widerspricht ist ein „bedingungsloses“ Einkommen eher, es läßt uns tendenziell versumpfen, ist ungerecht gegenüber denen, die sich Schicht um Schicht durchs Leben ackern und bringt uns um die Chance, im Leben Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen zu meistern. 1 Zitieren
Die Angelika Geschrieben Mittwoch um 07:48 Autor Melden Geschrieben Mittwoch um 07:48 @Shubashi: das sehe ich genau so wie du. Ich befürchte, dass ein Teil der Bevölkerung immer Schmarotzer bleiben. Da muss definitiv gegengesteuert werden. Ich habe solche wie die von dir beschriebenen Frauen schon vor 25 Jahren erlebt. Da meldete man sich mit 2 Kindern arbeitssuchend, obwohl man gar nicht vorhatte einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, eben weil man "Stütze" abgreifen wollte. Sobald eine Arbeit vorgeschlagen wurde und frau zum Vorstellungsgespräch sollte, würden Termine systematisch kurzfristig abgesagt mit der Begründung, dass das Kind krank geworden sei. Mach das 2Mal hintereinander bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber und die Sache hat sich erledigt. Und diese Merhode wurde grinsend anderen Müttern in der Mutter-Kind-Gruppe weiterempfohlen. Gleichzeitig wurde aber gewehklagt über die Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben. 1 Zitieren
rorro Geschrieben Mittwoch um 09:48 Melden Geschrieben Mittwoch um 09:48 vor 1 Stunde schrieb Die Angelika: Ich befürchte, dass ein Teil der Bevölkerung immer Schmarotzer bleiben. Da gibt es ja schon eine interessante Geisteshaltung hierzulande (ich nehme Deinen Satz nur als Aufreißer, meine Dich nicht persönlich). Im eher linken Spektrum (so einige Bekannte und Freunde von uns) gibt es nachvollziehbar die Meinung, manche Menschen müsse man als Gesellschaft eben mit durchziehen, man wolle eben bspw. nicht unbedingt in dem Bus fahren, den diese dann steuern müssten, sprich: durchfüttern ist besser als durch Arbeit andere gefährden. Es seien ja insgesamt nur wenige. Die exakt gleichen Menschen regen sich aber tierisch auf, wenn bspw. durch Erbschaften (also bereits versteuertes Geld wird innerhalb der eigenen Familie weitergereicht!) Personen zu Wohlstand gekommen sind, auf staatliche Unterstützungs-Leistungen also auf absehbare Zeit nicht angewiesen sind etc. Da wäre es ganz schlimm, wenn man denen das ererbte Geld nicht wegnehme oder zumindest deutlich reduziere. Kann mir da jemand die Logik erklären? 1 Zitieren
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 09:52 Melden Geschrieben Mittwoch um 09:52 vor 2 Minuten schrieb rorro: Da gibt es ja schon eine interessante Geisteshaltung hierzulande (ich nehme Deinen Satz nur als Aufreißer, meine Dich nicht persönlich). Im eher linken Spektrum (so einige Bekannte und Freunde von uns) gibt es nachvollziehbar die Meinung, manche Menschen müsse man als Gesellschaft eben mit durchziehen, man wolle eben bspw. nicht unbedingt in dem Bus fahren, den diese dann steuern müssten, sprich: durchfüttern ist besser als durch Arbeit andere gefährden. Es seien ja insgesamt nur wenige. Die exakt gleichen Menschen regen sich aber tierisch auf, wenn bspw. durch Erbschaften (also bereits versteuertes Geld wird innerhalb der eigenen Familie weitergereicht!) Personen zu Wohlstand gekommen sind, auf staatliche Unterstützungs-Leistungen also auf absehbare Zeit nicht angewiesen sind etc. Da wäre es ganz schlimm, wenn man denen das ererbte Geld nicht wegnehme oder zumindest deutlich reduziere. Kann mir da jemand die Logik erklären? Neid? Das Wissen, daß diese Form der Vermögensgewinnung nur wenigen zur Verfügung steht? Ein diffuses Ungerechtigkeitsgefühl, daß da Ressourcen konzentriert werden, die allen zur Verfügung stehen könnten jetzt wo der Erblasser nicht mehr da ist? Zitieren
Shubashi Geschrieben Mittwoch um 10:40 Melden Geschrieben Mittwoch um 10:40 43 minutes ago, rorro said: Da gibt es ja schon eine interessante Geisteshaltung hierzulande (ich nehme Deinen Satz nur als Aufreißer, meine Dich nicht persönlich). Im eher linken Spektrum (so einige Bekannte und Freunde von uns) gibt es nachvollziehbar die Meinung, manche Menschen müsse man als Gesellschaft eben mit durchziehen, man wolle eben bspw. nicht unbedingt in dem Bus fahren, den diese dann steuern müssten, sprich: durchfüttern ist besser als durch Arbeit andere gefährden. Es seien ja insgesamt nur wenige. Die exakt gleichen Menschen regen sich aber tierisch auf, wenn bspw. durch Erbschaften (also bereits versteuertes Geld wird innerhalb der eigenen Familie weitergereicht!) Personen zu Wohlstand gekommen sind, auf staatliche Unterstützungs-Leistungen also auf absehbare Zeit nicht angewiesen sind etc. Da wäre es ganz schlimm, wenn man denen das ererbte Geld nicht wegnehme oder zumindest deutlich reduziere. Kann mir da jemand die Logik erklären? Ich kann nur vermuten, da ich zwar den Diskurs kenne, aber nur wenige Begründungen je gelesen habe. Eine Begründung ist die ungleiche gesellschaftliche und politische Machtverteilung zwischen Wohlhabenden und Habenichtsen - die ich akzeptiere, und deshalb ein Befürworter von Erbschaftssteuern und Sozialstaat bin. Es gibt aber eben auch einen Extremismus in dieser Hinsicht, und der ist meiner Meinung nach antiliberal und staatsüberhöhend: nur staatlich Macht könne letztlich alles mögliche regeln und sei „demokratisch“ legitimiert. Was in meinen Augen nicht stimmt, weswegen ich das Recht auf Besitz für ein elementares Menschenrecht zur Verwirklichung der bürgerlichen Freiheit halte. Der freiwillige Besitzverzicht ist da nämlich jederzeit möglich - der veordnete häufig ein Machtmissbrauch. Zitieren
Shubashi Geschrieben Mittwoch um 10:54 Melden Geschrieben Mittwoch um 10:54 (bearbeitet) Ein interessantes Interview mit dem Sozialhistoriker Jürgen Kocka (aktuell noch frei lesbar.) Quote Aus dem linken politischen Lager und von Sozialverbänden kommt immer wieder die Klage, es gebe einen sozialen Kahlschlag. Sehen Sie dafür Belege? Nein, das ist eine Behauptung ohne Grundlage. In der Geschichte der Bundesrepublik hat es keinerlei Kahlschlag des Sozialstaats gegeben. Schauen wir uns die Zahlen an: Wenn man die Ausgaben für soziale Sicherung, Transfers, Gesundheit, Wohnen, Bildung zusammennimmt, dann machten diese 1950 19 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, 1970 25 Prozent, 1990 27 Prozent und 2010 33 Prozent. Ausgerechnet in der Phase, die oft als neoliberal bezeichnet wird, wurde der Sozialstaat keinesfalls zurückgeschnitten, er ist im Gegenteil ständig gewachsen. Auch in den letzten anderthalb Jahrzehnten. .. Edit, noch ein schönes Zitat daraus: Quote Könnte man etwas pathetisch sagen, der Sozialstaat ist eine Bedingung von Demokratie in Deutschland? Man kann es pathetisch sagen oder auch nüchtern: Der Sozialstaat trägt dazu bei, dass die Verelendung der Ärmsten nicht überhandnimmt. Er trägt zusammen mit dem Steuersystem erheblich dazu bei, dass die ohnehin sehr ausgeprägte Einkommensungleichheit nicht noch exorbitanter ausfällt. Er ermöglicht es, dass große gesellschaftliche Konflikte einigermaßen zivilisiert ausgetragen werden. Insgesamt stärkt er die Akzeptanz der Demokratie in der Bundesrepublik ganz entscheidend. Dieses Wissen sollte uns ermutigen, ihn durch Reformen zukunftsfest zu machen. Wir brauchen einen Sozialstaat mit Augenmaß. bearbeitet Mittwoch um 10:58 von Shubashi Zitieren
Merkur Geschrieben Mittwoch um 11:04 Melden Geschrieben Mittwoch um 11:04 vor 21 Minuten schrieb Shubashi: Es gibt aber eben auch einen Extremismus in dieser Hinsicht, und der ist meiner Meinung nach antiliberal und staatsüberhöhend: nur staatlich Macht könne letztlich alles mögliche regeln und sei „demokratisch“ legitimiert. Ich sehe es ähnlich. Die Ungleichverteilung ist ein Problem, aber dem wird man mit Erbschaftssteuern nicht wirksam begegnen können. Argumente wie, die Erbschaft "sei bereits versteuert" und dergleichen sind allerdings offensichtlich unsinnig. Zitieren
rorro Geschrieben Mittwoch um 11:55 Melden Geschrieben Mittwoch um 11:55 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Shubashi: Ich kann nur vermuten, da ich zwar den Diskurs kenne, aber nur wenige Begründungen je gelesen habe. Eine Begründung ist die ungleiche gesellschaftliche und politische Machtverteilung zwischen Wohlhabenden und Habenichtsen - die ich akzeptiere, und deshalb ein Befürworter von Erbschaftssteuern und Sozialstaat bin. Die Erbschaftssteuer lehne ich ab, das liegt aber auch an meiner Einstellung, daß die Familie über dem Staat steht und dies politische Konsequenzen hat (keine Einmischung bspw.) vor einer Stunde schrieb Shubashi: Es gibt aber eben auch einen Extremismus in dieser Hinsicht, und der ist meiner Meinung nach antiliberal und staatsüberhöhend: nur staatlich Macht könne letztlich alles mögliche regeln und sei „demokratisch“ legitimiert. Daß er das nicht kann, beweist er ja tagtäglich und in jeder Staatsform. Dennoch wird von vielen daran festgehalten, daß er das solle - außer Sozialneid fällt mir da nichts ein. Leistungsfeindlicher Sozialneid. vor einer Stunde schrieb Shubashi: Was in meinen Augen nicht stimmt, weswegen ich das Recht auf Besitz für ein elementares Menschenrecht zur Verwirklichung der bürgerlichen Freiheit halte. Der freiwillige Besitzverzicht ist da nämlich jederzeit möglich - der veordnete häufig ein Machtmissbrauch. Exakt. Die Frage ist: darf sich kluges finanzielles Handeln noch sehr lohnen? Darf es sich lohnen finanzielle Risiken einzugehen? Meine nicht akademischen Eltern haben geackert ohne Ende, Haus gebaut zu 9%-11% Zinsen damals, nie neue Autos gekauft, mit uns Kindern nie weite Urlaubsreisen gemacht (meistens innerhalb von Deutschland) - und Geld in Ferien- und Eigentumswohnungen gesteckt. Dadurch haben Sie jetzt mit >80 beide eine mehr als gute Rente. Hätten sie so gehandelt wie die Nachbarn mit eigenem Häuschen - dickes Auto alle paar Jahre, dem Tabak und Alkohol auch nicht abgeneigt, schöne Urlaube etc. - hätten sie jetzt viel viel weniger. Bei mir ähnlich: ich kaufte meine erste Wohnung zum Vermieten mit 30 - auch mit Risiko Mietausfall, Mietnomaden etc.. Übrigens ohne viel Geld, komplett finanziert von der Bank, volles Risiko. Jetzt bald 19 Jahre später sieht das alles viel viel besser aus (dafür macht man das ja, das ist ja kalkulierbar). Doch weit >90% meines Umfeldes in meinem Alter würden nie ein Risiko eingehen, nie einen Investitionskredit als Angestellte aufnehmen für ihren eigenen Vermögensaufbau (von den >90% spielen vielleicht 20% mit dem Gedaken, setzen es aber nie um). Darf es sich also lohnen, Risiken einzugehen? Oder muß man dafür demnächst wegziehen (also auswandern)? bearbeitet Mittwoch um 11:58 von rorro Zitieren
Merkur Geschrieben Mittwoch um 12:12 Melden Geschrieben Mittwoch um 12:12 vor 14 Minuten schrieb rorro: Doch weit >90% meines Umfeldes in meinem Alter würden nie ein Risiko eingehen, nie einen Investitionskredit als Angestellte aufnehmen für ihren eigenen Vermögensaufbau (von den >90% spielen vielleicht 20% mit dem Gedaken, setzen es aber nie um). Das war früher nicht üblich und meist - mangels Information und Vorbildern - kein Thema. Ich meine, das erst in den letzten 30 Jahren ein Umdenken stattgefunden hat. Zitieren
rorro Geschrieben Mittwoch um 13:00 Melden Geschrieben Mittwoch um 13:00 (bearbeitet) vor 48 Minuten schrieb Merkur: Das war früher nicht üblich und meist - mangels Information und Vorbildern - kein Thema. Ich meine, das erst in den letzten 30 Jahren ein Umdenken stattgefunden hat. Vorbilder hatten meine Eltern auch keine. Und die finanzielle BIldung muß man sich bis heute selbst besorgen, das war früher möglich und ist es auch heute. Youtube kann da zwar helfen, da wird aber auch viel Schrott erzählt. Es geht um das "Mindset", um die Grundeinstellung und deren Folgen. Ich kenne übrigens mehr Türken, die Wohneigentum auch zum Vermieten haben als solche, die es nicht haben - da geht man gar nicht davon aus, daß der Nanny-Staat einen immer versorgt. bearbeitet Mittwoch um 13:02 von rorro Zitieren
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 13:04 Melden Geschrieben Mittwoch um 13:04 vor 54 Minuten schrieb rorro: das liegt aber auch an meiner Einstellung, daß die Familie über dem Staat steht und dies politische Konsequenzen hat (keine Einmischung bspw.) In dieser Haltung bin ich auch aufgewachsen worden. Mit dieser Einstellung legitimiert man Kinderehen, Vielehen, Zwangsehen, Mädchenbeschneidungen, Jungenbeschneidungen und torpediert §1631(2) (soweit nicht ohnehin schon durch 1631d ad absurdum geführt). Hat unter anderem dazu geführt, daß eine meiner ersten Ohnmachtserfahrungen aus eine Szene hervorging, in der mein bester Freund von seinem Vater mit einem Kochlöffel bedroht wurde (und ich weiß, daß der auch zum massiven Einsatz kam) UND DIESER SOZIAL AKZEPTIERTE KINDESMISSBRAUCH KEINE SAU IN MEINEM UMFELD INTERESSIERT HAT. Ich war süße 8 oder 9 und konnte nicht helfen. Das verfolgt mich trotz Beichte und dem Versuch es bei meinen Kindern besser zu machen bis heute. Inklusive Gewaltphantasien, was ich dem Vater antun gewollt hätte. Auge um Auge... (Ich weiß, daß der Mann seine Prügel wahrscheinlich im Voraus kassiert hat, das macht es aber nicht besser...) Von daher ist "keine Einmischung" ein sehr zweischneidiger Grundsatz. vor 54 Minuten schrieb rorro: Meine nicht akademischen Eltern haben geackert ohne Ende, Haus gebaut zu 9%-11% Zinsen damals, nie neue Autos gekauft, mit uns Kindern nie weite Urlaubsreisen gemacht (meistens innerhalb von Deutschland) - und Geld in Ferien- und Eigentumswohnungen gesteckt. Dadurch haben Sie jetzt mit >80 beide eine mehr als gute Rente. Hätten sie so gehandelt wie die Nachbarn mit eigenem Häuschen - dickes Auto alle paar Jahre, dem Tabak und Alkohol auch nicht abgeneigt, schöne Urlaube etc. - hätten sie jetzt viel viel weniger. Bei mir ähnlich: ich kaufte meine erste Wohnung zum Vermieten mit 30 - auch mit Risiko Mietausfall, Mietnomaden etc.. Übrigens ohne viel Geld, komplett finanziert von der Bank, volles Risiko. Jetzt bald 19 Jahre später sieht das alles viel viel besser aus (dafür macht man das ja, das ist ja kalkulierbar). Doch weit >90% meines Umfeldes in meinem Alter würden nie ein Risiko eingehen, nie einen Investitionskredit als Angestellte aufnehmen für ihren eigenen Vermögensaufbau (von den >90% spielen vielleicht 20% mit dem Gedaken, setzen es aber nie um). Immobilienspekulation. So ein "sympathischer" Zug. Ich hab meine erste Wohnung mit 28 gekauft, voll finanziert, drei Kinder in die Welt gesetzt, die Wohnung verkauft als wir das Haus gekauft haben, weil beides zu halten nicht möglich war (die Bank hätte uns das Haus nicht ohne das Kapital aus der Wohnung finanziert). Wenn man Jahrelang von der Hand in den Mund und von Steuerrückzahlung zu Steuerrückzahlung lebt, ist ein Investitionskredit etwas, über das ich allenfalls müde lächeln kann. Zitieren
Merkur Geschrieben Mittwoch um 13:05 Melden Geschrieben Mittwoch um 13:05 vor 1 Minute schrieb rorro: Es geht um das "Mindset", um die Grundeinstellung und deren Folgen. Heute ist es problemlos möglich, sich die erforderlichen Informationen zu beschaffen. Die Generation meiner Eltern wäre aber z.B. nicht im Traum darauf gekommen, sich für Aktien zu interessieren. Auch eine berufliche Selbständigkeit direkt nach der Schule galt irgendwie als anrüchig (wenn man nicht aus einer Unternehmerfamilie kam). Im bürgerlichen Milieu war man natürlich irgendwo angestellt. Zitieren
Werner001 Geschrieben Mittwoch um 15:38 Melden Geschrieben Mittwoch um 15:38 vor 5 Stunden schrieb rorro: Kann mir da jemand die Logik erklären? Wenn du das je herausfindest, teile es mir bitte mit, ich würde das auch gerne wissen Werner Zitieren
Werner001 Geschrieben Mittwoch um 15:45 Melden Geschrieben Mittwoch um 15:45 vor 3 Stunden schrieb rorro: Oder muß man dafür demnächst wegziehen (also auswandern)? Ich denke, ja. Werner Zitieren
Werner001 Geschrieben Mittwoch um 15:50 Melden Geschrieben Mittwoch um 15:50 vor 2 Stunden schrieb rorro: da geht man gar nicht davon aus, daß der Nanny-Staat einen immer versorgt. Ich denke, da liegt der Hund begraben. Ich bekomme ja auch gut mit, wie Zuwanderer diesbezüglich ticken. Die Biodeutschen sind da zu einem großen Teil zu Schoßhunden geworden. Natürlich ist es gut, nicht wie ein Straßenhund leben zu müssen, aber wenn man nur noch Herrchens Fiffi ist, ist das auch nicht gut. Und Herrchen ist in diesem Fall der Staat Werner Zitieren
rorro Geschrieben Mittwoch um 21:34 Melden Geschrieben Mittwoch um 21:34 vor 8 Stunden schrieb Flo77: In dieser Haltung bin ich auch aufgewachsen worden. Mit dieser Einstellung legitimiert man Kinderehen, Vielehen, Zwangsehen, Mädchenbeschneidungen, Jungenbeschneidungen und torpediert §1631(2) (soweit nicht ohnehin schon durch 1631d ad absurdum geführt). Nein, tut man nicht. Ich legitimiere damit auch keinen Mord innerhalb der Familie. vor 8 Stunden schrieb Flo77: Immobilienspekulation. So ein "sympathischer" Zug. Ich vermiete unterhalb des Mietspiegels - und das einzige worauf ich spekuliere sind gute und treue Mieter und habe damit bislang auch Recht behalten. vor 8 Stunden schrieb Flo77: Ich hab meine erste Wohnung mit 28 gekauft, voll finanziert, drei Kinder in die Welt gesetzt, die Wohnung verkauft als wir das Haus gekauft haben, weil beides zu halten nicht möglich war (die Bank hätte uns das Haus nicht ohne das Kapital aus der Wohnung finanziert). Wenn man Jahrelang von der Hand in den Mund und von Steuerrückzahlung zu Steuerrückzahlung lebt, ist ein Investitionskredit etwas, über das ich allenfalls müde lächeln kann. Siehst Du, wir haben kein eigenes Haus und wohnen selbst zur Miete. Ich bin schon sehr oft umgezogen und hänge nicht an irgendeiner Scholle. Zitieren
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