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Geschrieben

Inspiriert durch die vielen Threads von @Werner Hoffmann, in denen er immer und immer wieder feststellt, dass Gott Leiden zulässt, möchte ich mich seiner Frage "Warum lässt Gott dies zu?" widmen.

 

Dazu scheint mir angebracht auf das Leiden Jesu Christi zu verweisen, denn auch dieses Leiden ließ Gott zu.

 

Umso erstaunlicher erscheint mir, wenn Christen ein Problem mit dem Leid auf dieser Welt haben, denn es war ihr Religionsgründer, der durch sein Leiden die christliche Religion gegründet hat.

 

Jesus Christus nahm das Leid auf sich und fuhr "zum Himmel" auf. Warum also sollten Christen das Leid in dieser Welt beklagen? Schließlich kann jedes Leid als Nachfolge Jesu Christi verstanden werden.

 

Meine These lautet also: das Leid auf dieser Erde ist notwendiger Bestandteil der Heilsordnung Gottes.

Geschrieben
Am 11.3.2025 um 21:26 schrieb SteRo:

Meine These lautet also: das Leid auf dieser Erde ist notwendiger Bestandteil der Heilsordnung Gottes.

 

 Wenn die Ermordung von sechs Millionen Juden notwendig für die "Heilsordnung" eines Gottes sein soll, möchte ich auf diese Ordnung bitte verzichten.
 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Alfons:

 

 Wenn die Ermordung von sechs Millionen Juden notwendig für die "Heilsordnung" eines Gottes sein soll, möchte ich auf diese Ordnung bitte verzichten.
 

Ohne konkret auf SteRos Gedankengänge zu rekurrieren, impliziert Dein Ansatz, daß das Leid von Gott gewollt und geplant ist. Diese Idee gibt es mit Sicherheit (und das Gottesbild dahinter ist ein sehr abstrahiertes), aber ich sehe noch einen weiteren Ansatz:

 

Die Welt ist so geschaffen, daß es eine bestimmte Grundordnung gibt in der sich der Mensch bewegt. Die Möglichkeit Leid zu spüren, aber auch sich dazu zu entschließen Leid zu verursachen, zu riskieren, zu lindern oder zu vermeiden ist notwendige Bedingung, damit der Mensch Mensch ist, so wie wir es kennen. Ohne die Leiderfahrung keine Glücksgefühle. Insofern ist der Holocaust zwar Ausdruck der menschlichen Fähigkeiten, aber nicht "geplant"in dem Sinne, daß es ein vorgesehenes/plannotwendiges Ereignis war. Was den "Heilsplan" angeht, hab ich allerdings nie verstanden ob er von vorneherein einkalkuliert war für den Fall das oder ob er eine Reaktion auf den Sündenfall gewesen sein soll. Jedenfalls ist der Heilsplan ja nur der Rettungsplan für den Fall, daß so etwas wie der Holocaust passiert.

Geschrieben (bearbeitet)

Das Leiden Christi ist "mysteriös". Einerseits hat Er uns durch Sein Leiden erlöst, andererseits ist es fraglich, ob Sein Leiden deswegen göttlich aktiv gewollt war oder doch nicht "nur" sinnstiftend und erlösend, während es "einfach" die Konsequenz eines konsequenten Lebens war.

 

(Ist dieser Satz verständlich?)

 

Andererseits ist durch Christi Leiden Gott selbst bis in die tiefsten Schmerzen des Menschen vorgedrungen und hat uns gezeigt, daß wir auch da nicht allein sind, daß Er sozusagen "weiß".

 

Doch auch wenn dadurch Christi Leiden mehrfach Sinn erhält - die Frage nach dem Sinn des Leidens anderer ist damit so gar nicht beantwortet.

 

Es gibt natürlich mögliche Antworten für den Sinn des Leids von Menschen, doch der ergibt sich nicht automatisch aus dem Leiden Christi.

 

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Was den "Heilsplan" angeht, hab ich allerdings nie verstanden ob er von vorneherein einkalkuliert war für den Fall das oder ob er eine Reaktion auf den Sündenfall gewesen sein soll.

 

Da gibt es unterschiedliche theologische Sichtweisen.

 

Die dominikanische nach Th. v. Aquin: no sin, no Christ.

 

Die franziskanische nach Duns Scotus: no sin, still Christ.

Geschrieben (bearbeitet)

 Ich denke, dass etwas aus einem anderen Thread hier (als Ergänzung zum Eröffnungsbeitrag) dringend zitiert werden sollte, um Missverständnisse (wie solche von @Alfons oben zu vermeiden):

 

Am 4.3.2025 um 11:54 schrieb Werner Hoffmann:

Ich gehe davon aus, der der weitaus größte Teil des Leidens und des Elends vom Menschen selbst verursacht wird. Aber man zeigt trotzdem mit dem Finger auf Gott, der schuldig sein soll.

 

Am 4.3.2025 um 16:40 schrieb SteRo:

 

Das Leiden nach dem Tode ist definitiv vom jeweiligen Menschen selbst verursacht.

Das Leid in diesem irdischen Leben der Menschen ist oft, aber nicht immer vom Menschen selbst verursacht. Vom Menschen verursacht ist zB das Leid als Wirkung einer Lebensführung, die der Naturgesetzlichkeit nicht folgt; das Leid als Wirkung von Gewalt, Mord, Krieg, sonstigen Verbrechen; das Leid, welches aus falschen Entscheidungen folgt (für den Entscheider selbst oder für andere). Vom Menschen nicht verursacht ist zB das Leid durch Missernten, aber nur sofern nicht der Mensch dafür verantwortlich ist (Klimawandel); das Leid von Krankheiten, aber nur sofern die Ursachen dafür nicht vom Menschen gemacht sind (zB Umweltverschmutzung, die Krebs verursacht).

 

Immer ist der Grund für das Leid aber die von Gott geschaffenen Naturgesetzlichkeit: entweder, weil der Mensch dieser nicht folgt oder weil der Mensch in die Naturgesetzlichkeit störend eingreift oder weil der einzelne Mensch "Pech" hat (weil die Naturgesetzlichkeit natürlich auch alle physiko-chemischen Prozesse beinhaltet, welche z.B. auch für rein endogene Krankheitsentstehung verantwortlich sein können).

 

 

---

 

Also der Umstand, dass Gott in Abhängigkeit vom freien Willen des Menschen Leid vorsieht, bedeutet natürlich nicht, dass er dieses Leid verursacht, weil es ja nicht seine Entscheidung ist, dass solches Leid entsteht.

Dies bezieht sich auf das Verständnis der Vorsehung als im weiteren Sinne der Heilsordnung zugehörig.

 

Auch Leid als Strafe für Sünde (in diesem irdischen Leben) kann im weiteren Sinne der Heilsordnung zugeschrieben werden, weil solches Leid ja Läuterung/Besserung/Bekehrung ermöglicht ("Fingerzeig").

 

Im engeren Sinne könnte man Leid der Heilsordnung zurechnen, weil der leidende Mensch sich entweder Gott zuwendet oder sich von ihm abwendet, und so also die Spreu von Weizen getrennt wird.

 

Aber ich denke, man sollte subjektives Leid (das womit sich die Theologie idR befasst und womit sich die Therapie oder Seelsorge ausschließlich befassen) und objektives Leid getrennt betrachten. Unter objektivem Leid würde ich 1. "das Leid der anderen" subsumieren, Leid also, welches glaubensunabhängig der Sinneswahrnehmung zugänglich ist, und 2. Leid, welches sich nur [geistes-]wissenschaftlich erforschen lässt und welches notwendigerweise eine Folge der Schöpfung des Menschen aus Leib (Materie) und Seele ist und welches das Leid ist, welches Gott nur auf den ersten Blick** geschaffen hat, und welches seinerseits Ursache für weiteres, allerdings dann von Menschen verursachtes Leid ist.

**"nur auf den ersten Blick" deshalb, weil Gott die ersten Menschen ja mit einer Fülle von Gnadengaben ausgestattet hatte, welche ihr natürliches Leid aufgehoben haben.

Das subjektive Leiden am objektiven Leid der anderen (Mitleid) ist lediglich eine Sonderform subjektiven Leides.

 

bearbeitet von SteRo
Jakobgutbewohner
Geschrieben
Am 11.3.2025 um 20:26 schrieb SteRo:

Jesus Christus nahm das Leid auf sich und fuhr "zum Himmel" auf. [...] Schließlich kann jedes Leid als Nachfolge Jesu Christi verstanden werden.

Auf sich genommenes Leid würde ich aber nicht mit jedem Leid gleichsetzen? Ich würde sagen, Leid ist im eigentlichen Sinne eine Form der Gnade an einer Seele, die zwar signifikant von Gott wegstrebt, aber auch noch etwas in sich hat, das Gott nicht ganz abgeneigt wäre. Auf sich genommenes Leiden wäre solches Leid anderer.

vor 17 Minuten schrieb SteRo:

Vom Menschen nicht verursacht ist zB das Leid durch Missernten, aber nur sofern nicht der Mensch dafür verantwortlich ist (Klimawandel); das Leid von Krankheiten, aber nur sofern die Ursachen dafür nicht vom Menschen gemacht sind (zB Umweltverschmutzung, die Krebs verursacht).

Das halte ich für zu irdisch gedacht.

 

"Wenn ihr nach Meinen Satzungen wandelt und Meine Gebote haltet und sie tuet, so werde Ich eure Regen geben zu ihrer Zeit [...] Und verschmähet Meine Satzungen und eure Seele wird Meiner Rechte überdrüssig, so daß ihr nicht alle Meine Gebote tut, so daß ihr Meinen Bund zunichte macht, so will auch Ich euch solches tun: [...] Unter den Völkerschaften geht ihr zugrunde und eurer Feinde Land frißt euch auf." 3.Mo 26,3+15+38

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb rorro:

Und "eine Form der Gnade an einer Seele, die zwar signifikant von Gott wegstrebt, aber auch noch etwas in sich hat, das Gott nicht ganz abgeneigt wäre"?

"Signifikant" kann relativ gesehen werden. Ich würde Hiob nicht als im Vergleich mit seinen Mitmenschen besonders sündhaft begreifen, was seine Bekannten wohl fälschlich vermutet hatten.

 

"Denn welchen der Herr lieb hat, den straft Er" Heb 12,6

Werner Hoffmann
Geschrieben (bearbeitet)

Dieses Video hat mich sehr mitgenommen:

 

https://youtu.be/HrHv45y_Y6U?si=Fc_OB-z2Mp4NAAlc

 

Die Dokumentation über Leiden und Sterben einer 19 Jahre alten jungen Frau mit metastasierendem Krebs.

 

Was sagt Gott dazu ?

 

Als wäre es ihm egal. Als gäbe es ihn nicht. Dazu die Ungerechtigkeit.

Tatsache ist, dass mit unserer Schöpfung irgendwas tiefgreifend überhaupt nicht stimmt. Da ist etwas bis in den innersten Kern der Schöpfung furchtbar schiefgelaufen und überhaupt nicht in Ordnung. Von Gott erwartet man, dass er dieses existentielle Problem in Ordnung bringt. Immerhin soll Gott der zentrale Ordner, der Ordnende sein, der Ordnung schafft.

 

bearbeitet von Werner Hoffmann
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Werner Hoffmann:

Von Gott erwartet man,

 

Damit hast Du "das Problem" in meinen Augen hinreichend beschrieben.

 

Daß das Geschöpf den Schöpfer richtet, finde ich absurd, ist aber nicht selten zu vernehmen.

 

Auch hier bietet das Buch Hiob Lehrmaterial. Letztlich sagt Gott zu Hiob: halt mal den Ball flach. Wer bist Du überhaupt, Du kannst mir gar nichts erzählen.

 

Natürlich mag das der Mensch von heute nicht hören, er dünkt sich ja schlau.

 

Und dazu gehört die Abwehrreaktion, wenn er etwas nicht versteht. Sein Horizont reicht zwar maximal 100 Jahre weit, doch die Selbsteinschätzung ist eine umfassendere.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Damit hast Du "das Problem" in meinen Augen hinreichend beschrieben.

Ich sehe es ähnlich, allerdings aus anderen Gründen. Nicht wegen der Arroganz der Macht, sondern weil ein Gott, von dem man etwas erwartet, nicht funktioniert.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 20 Stunden schrieb rorro:

Zur letzten: das Buch Hiob ist die Antwort darauf, daß es so einfach nicht stimmt. Eine Dürre mit Hungersnot ist nicht einfach eine Antwort auf Fehlverhalten der Menschen. Und "eine Form der Gnade an einer Seele, die zwar signifikant von Gott wegstrebt, aber auch noch etwas in sich hat, das Gott nicht ganz abgeneigt wäre"? Erzähl das mal einem krebskranken Kind, das leidet - und den Eltern.

 

Jegliche Leidenserklärung (oder leider manchmal -verklärung) muß sich an einem leidenden Kind messen lassen. Sonst ist sie nichts wert. Und wenn man darauf keine Antwort hat, dann darf man das auch so sagen. Mir bspw. fällt da eine Antwort sehr schwer.

 

Gerade im Buch Hiob wird klar, daß die Leidenserklärer, die auf alles eine Antwort zu meinen haben, von Gott nicht weiter beachtet wurden. Sie lagen komplett daneben.

 

Buch Hiob hin oder her. Es ist gängige Praxis der Theologie sich mit "Mysterien" zufrieden zu geben, aber das sollte eine seriöse Theologie nicht tun. Wer im Kontext des Glaubens derart viel explizit behauptet wie das Lehramt es tut, sollte sich nicht in Mysterien flüchten.

Auch das Wesen Gottes, die Trinität und die zwei Naturen Jesu Christi gelten als Mysterien, aber selbst dort versucht sich die Theologie mit Erklärungen des natürlichen Verstandes. Warum also nicht beim Leid? Weil sich notwendigerweise das Gottesbild des Lehramtes als nicht angemessen herausstellen müsste?

 

Ich beziehe mich auf meine Einlassungen zum Them oben:

 

Zum leidenden Kind: Das subjektive Leid des Kindes als auch seiner Eltern kann nur geraten ("erahnt") werden. Es handelt sich aber in jedem Fall um das Leid der Vorsehung. Damit kann es sich auch um das Leid als Strafe für Sünden von Vater und Mutter oder nur einer Person der beiden handeln oder es handelt sich um eine Prüfung von Vater und Mutter oder nur einer Person der beiden.

Da möchte man dann fragen: Wenn es sich um Bestrafung oder Prüfung der Eltern handelt, warum setzt Gott dann das Kind dafür ein? Darauf kann man dann - Im Sinne Augustinus - antworten: Weil Gott das Übel zulässt, wenn sich größeres Gut daraus entwickeln kann. (Außerdem: Gott hat ja auch den Tod der Kinder Hiobs zugelassen, um Hiob zu prüfen).

 

Dabei gilt es immer zu berücksichtigen: Gott lässt nur zu, was sich gemäß seiner Vorsehung ereignen kann, aber er verursacht es nicht. Er verursacht nicht die Krebskrankheit des Kindes, aber er lässt zu, dass diese aufgrund seiner von ihm geschaffenen Naturgesetzlichkeit im Leib des Kindes entsteht.

Außer bei Wundertaten setzt Gott niemals die Naturgesetzlichkeit außer Kraft, aber Wundertaten haben eine sehr begrenzte Anwendung im Kontext direkter Offenbarung.

 

So ist es also, dass Gott durchaus einen oder mehrere Menschen für in seinem Sinne "Größeres" opfert. oder: Eine Seele im Himmelreich kann Tod und Verderben von Milionen rechtfertigen.

 

Die Herausforderung ist: Kann man so einen Gott über alles andere lieben (1. Gebot)?

Meine Antwort: Aus der menschlichen Natur heraus sicher nicht, aber mit Gottes Gnade schon. Es gibt nur diese Alternativen: Gott lieben oder sich von ihm abwenden und wohin das Sich-abwenden führt, sollte klar sein.

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Werner Hoffmann:

Dieses Video hat mich sehr mitgenommen:

 

https://youtu.be/HrHv45y_Y6U?si=Fc_OB-z2Mp4NAAlc

 

Die Dokumentation über Leiden und Sterben einer 19 Jahre alten jungen Frau mit metastasierendem Krebs.

 

Was sagt Gott dazu ?

 

Als wäre es ihm egal. Als gäbe es ihn nicht. Dazu die Ungerechtigkeit.

Tatsache ist, dass mit unserer Schöpfung irgendwas tiefgreifend überhaupt nicht stimmt. Da ist etwas bis in den innersten Kern der Schöpfung furchtbar schiefgelaufen und überhaupt nicht in Ordnung. Von Gott erwartet man, dass er dieses existentielle Problem in Ordnung bringt. Immerhin soll Gott der zentrale Ordner, der Ordnende sein, der Ordnung schafft.

 

 

Dir möcht ich Folgendes ans Herz legen, weil du es einfach nicht schaffst zum Glauben vorzudringen:

 

Der Zweck des Menschen ist nicht sein Glück auf Erden, sondern der Zweck des Menschen ist die Glückseligkeit der Schau Gottes nach dem Tode. Deshalb muss es notwendigerweise das Leid geben, welches du nicht müde wirst zu beklagen und Gott zum Vorwurf zu machen.

 

Also, die Frage "Wozu Leid" wird in deinem Falle so beantwortet: Damit der Mensch angesichts des zahllosen Leids auf Erden aufhört sein Glück in diesem irdischen Leben zu suchen. Deshalb leiden alle Menschen deren Leid du beklagst: Damit dir ein Licht aufgehe!

 

 

Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb SteRo:

Buch Hiob hin oder her.

 

Nee, genau so nicht.

 

vor 35 Minuten schrieb SteRo:

Es ist gängige Praxis der Theologie sich mit "Mysterien" zufrieden zu geben, aber das sollte eine seriöse Theologie nicht tun. Wer im Kontext des Glaubens derart viel explizit behauptet wie das Lehramt es tut, sollte sich nicht in Mysterien flüchten.

 

Stimmt ich vergaß: Du verstehst die katholische Religion ja gar nicht.

 

vor 35 Minuten schrieb SteRo:

Auch das Wesen Gottes, die Trinität und die zwei Naturen Jesu Christi gelten als Mysterien, aber selbst dort versucht sich die Theologie mit Erklärungen des natürlichen Verstandes. Warum also nicht beim Leid? Weil sich notwendigerweise das Gottesbild des Lehramtes als nicht angemessen herausstellen müsste?

 

Q.e.d.

 

Weil es einmal eine Offenbarung gab und einmal nicht. Ist katholisches Basiswissen.

 

vor 35 Minuten schrieb SteRo:

Zum leidenden Kind: Das subjektive Leid des Kindes als auch seiner Eltern kann nur geraten ("erahnt") werden. Es handelt sich aber in jedem Fall um das Leid der Vorsehung. Damit kann es sich auch um das Leid als Strafe für Sünden von Vater und Mutter oder nur einer Person der beiden handeln oder es handelt sich um eine Prüfung von Vater und Mutter oder nur einer Person der beiden.

 

Nee, Leid als Strafe für Sünden anderer Generationen hat Jesus eine Absage erteilt.

 

vor 35 Minuten schrieb SteRo:

(Außerdem: Gott hat ja auch den Tod der Kinder Hiobs zugelassen, um Hiob zu prüfen).

 

Ja, aber nur weil es bei Hiob so war wäre es vermessen glauben zu wissen, was Gott sich bei anderen denkt.

 

Du erinnerst mich sehr an die "Freunde" Hiobs.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb SteRo:

 

Dir möcht ich Folgendes ans Herz legen, weil du es einfach nicht schaffst zum Glauben vorzudringen:

 

Der Zweck des Menschen ist nicht sein Glück auf Erden, sondern der Zweck des Menschen ist die Glückseligkeit der Schau Gottes nach dem Tode. Deshalb muss es notwendigerweise das Leid geben, welches du nicht müde wirst zu beklagen und Gott zum Vorwurf zu machen.

 

Also, die Frage "Wozu Leid" wird in deinem Falle so beantwortet: Damit der Mensch angesichts des zahllosen Leids auf Erden aufhört sein Glück in diesem irdischen Leben zu suchen. Deshalb leiden alle Menschen deren Leid du beklagst: Damit dir ein Licht aufgehe!

Legi.

 

Intellegi

 

Animo perturbari.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Minuten schrieb rorro:

Nee, Leid als Strafe für Sünden anderer Generationen hat Jesus eine Absage erteilt.

Da hast du mich missverstanden. Ich bezog mich auf das Leid der Eltern, nicht auf das Leid des Kindes als ich die Strafe für die Sünden als Option ins Spiel brachte. Also: Die Eltern sündigen und dafür bekommt ihr Kind Krebs, was den Eltern Leid verursacht. Das Kind dient Gott bei der Option "Strafe für Sünde" hier nur als Instrument der Bestrafung.

 

vor 17 Minuten schrieb rorro:

Ja, aber nur weil es bei Hiob so war wäre es vermessen glauben zu wissen, was Gott sich bei anderen denkt.

 

Du erinnerst mich sehr an die "Freunde" Hiobs.

 

Na komm, mit "Vermessenheit" brauchst du angesichts der zahllosen Behauptungen des Lehramtes nun wirklich nicht kommen.

 

Nehmen wir doch "Die Freunde Hiobs" als Vertreter von traditioneller Theologie und Glaubenslehrern des Lehramtes, denn sie machen ja nichts anderes.

 

Ich dagegen gehe ja über den Simplizismus der "Freunde Hiobs" hinaus, weil ich nicht an deren starres Gottesbild gebunden bin.

 

 

 

 

 

bearbeitet von SteRo
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Legi.

 

Intellegi

 

Animo perturbari.

 

Bei mir eher:

 

Legi.

 

Intellegi

 

Caput quassi.

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Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb SteRo:

Also, die Frage "Wozu Leid" wird in deinem Falle so beantwortet: Damit der Mensch angesichts des zahllosen Leids auf Erden aufhört sein Glück in diesem irdischen Leben zu suchen. Deshalb leiden alle Menschen deren Leid du beklagst: Damit dir ein Licht aufgehe!

Wow, dein Gott ist ganz schön unterkomplex.

 

 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Kara:

Wow, dein Gott ist ganz schön unterkomplex.

 

 

 

Finde ich gar nicht, denn er lässt Leid ja aus sehr vielfältigen Gründen zu: Demonstrationszwecke, Bestrafung, Prüfung, in Form Jesus Chrisi als Weg ... in allen Fällen aber kann aus Übel großes Gut entstehen, und so ist das Übel Leid Teil der Heilsordnung.

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb SteRo:

Also, die Frage "Wozu Leid" wird in deinem Falle so beantwortet: Damit der Mensch angesichts des zahllosen Leids auf Erden aufhört sein Glück in diesem irdischen Leben zu suchen. Deshalb leiden alle Menschen deren Leid du beklagst: Damit dir ein Licht aufgehe!

 

 

Wenn ich durch mein Verzicht auf dieser irrwitzige Art der Erleuchtung das Leid auch nur eines Menschen verhindern kann, dann bleibe ich lieber im Dunklen.


 

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Alfons:

Wenn ich durch mein Verzicht auf dieser irrwitzige Art der Erleuchtung das Leid auch nur eines Menschen verhindern kann, dann bleibe ich lieber im Dunklen.

Du bist tief überzeugt davon, daß irdisches Dasein, irdisches Wohlleben mehr Bedeutung hat als Erleuchtung oder vielleicht ewige Seligkeit? Mir fiele dann vielleicht schwer zu verstehen, wieso du dich mit Religion beschäftigst. Worauf läuft deine Position dazu hinaus? Das irdische Dasein sei Selbstzweck?

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Du bist tief überzeugt davon, daß irdisches Dasein, irdisches Wohlleben mehr Bedeutung hat als Erleuchtung oder vielleicht ewige Seligkeit? Mir fiele dann vielleicht schwer zu verstehen, wieso du dich mit Religion beschäftigst. Worauf läuft deine Position dazu hinaus? Das irdische Dasein sei Selbstzweck?

 

Du bist tief überzeugt davon, dass die Ermordung von Millionen Menschen gerechtfertigt wird dadurch, dass Du ins Himmelreich kommst? 

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Alfons:

Du bist tief überzeugt davon, dass die Ermordung von Millionen Menschen gerechtfertigt wird dadurch, dass Du ins Himmelreich kommst?

Falls du es so meintest, daß Menschen ermordet werden und deswegen ich persönlich in einem himmlischeren Zustand wäre, dann sehe ich nicht, daß soetwas bezogen auf mich persönlich der Fall wäre.

 

Allgemein halte ich aber zeitliches Leiden für weniger gewichtig als den äonischen Zustand. Gott ist im Grunde für den Tod jedes Erdenmenschen verantwortlich und man kann ihm schon darin trauen, daß er den Einzelnen zum möglichst guten Zeitpunkt "erntet". Der verwesliche Leib ist ja nur eine Art Same.

 

"Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt." 1.Kor 15,36

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Alfons:

 

 

Wenn ich durch mein Verzicht auf dieser irrwitzige Art der Erleuchtung das Leid auch nur eines Menschen verhindern kann, dann bleibe ich lieber im Dunklen.


 

 

Sich selbst zurücknehmen ist immer gut. Und den eigenen Vorteil wollen ist immer schlecht, erst recht auf Kosten anderer. Aber hier geht es ja um die Vorsehung, welche sich uns immer als eine von unendlich vielen konditionalen Möglichkeiten zeigt. Darauf haben wir keinen Einfluss, aufgrund der ungeheueren Zahl der Möglichkeiten und aufgrund des Umstandes, dass die gegenwärtige Bahn eines jeden Seins bereits seit dem Zeitpunkt seines ins Dasein-kommens durch zahllose konditionale vorhergehende Möglichkeiten bestimmt ist.

 

Was in deiner Macht stünde wäre vielleicht die Linderung des Leids anderer durch entsprechendes Tun. Und natürlich Beten, Gott anrufen und an seine Barmherzigkeit für andere appellieren. Aber verhindern kannst du nur das Leid, das du durch dein Tun selbst verursachst.

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