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Umgang mit atheistisch geprägten Apologeten


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Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Alfons:

 

Tja, also nach meiner Lebenserfahrung sehe ich da keine Probleme.

 

 

Sei nicht albern. Du hast dich doch bereits selbst schon als ungläubig geoutet.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 35 Minuten schrieb SteRo:

 

Sei nicht albern. Du hast dich doch bereits selbst schon als ungläubig geoutet.

 

"Geoutet" ist gut. Jeder, der lange hier im Forum ist, kennt mich, und viele auch persönlich. Schau, ich kenne halt beide Seiten, und eigentlich mehr, denn jeder Mensch hat mehr als zwei Seiten. Was meine Lebenserfahrung angeht: Ich bin kein Solipsist, ich kenne mehr als zwei Menschen. Die meisten von ihnen, Gläubige zumal, verzichten darauf, die Welt mit deinen Augen anzuschauen. Ich war einmal evangelisch, heute bin ich - anders als Du, vermute ich - ein wenig in der katholischen Kirche zuhause. Wenn man Atheist als jemanden definiert, der die Existenz eines persönlichen Gottes für ungewiss hält, dann bin ich ein theologisch gebildeter Atheist. So what?

 

bearbeitet von Alfons
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Jakobgutbewohner
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Weihrauch:

Diese rhetorische Frage gleich am Anfang beispielsweise, und den Satz den ich zitiert habe.

 

vor 20 Stunden schrieb nannyogg57:

Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott?

 

Kein Ding, bei diesem Bekenntnis bin ich ganz bei dir (und dogmatisch beim kirchlichen Trinitätsbekenntnis).

Solches "ganz bei dir" halte ich in einem solchen Zusammenhang ersteinmal für ein reines Lippenbekenntnis ohne jede Substanz. Von Verfechtern der "historisch-kritischen" Weltweisheiten ist mir bekannt, daß sie sich den Worten nach oft zu Glaubenssätzen bekennen ohne das wirklich so zu verstehen, einfach weil sie vermeiden wollen zu einfach als Häretiker erkennbar zu werden.

vor einer Stunde schrieb Weihrauch:

Mit diesem "uns" meint sie dich und sich - bzw. uns Christen.

Du willst in diesem Satz nun auf das folgende "uns" heraus?

vor 20 Stunden schrieb nannyogg57:

Vergessen wir nicht: Der Übers-Wasser-Geher und Brotvermehrer, Blindenheiler und Sturmstiller starb am Kreuz. Die ultimative Blasphemie, der schlagende Beweis, dass er ein Niemand war, für die einen, gerade aber das Kreuz ist uns Gottes Kraft und Weisheit geworden, um Paulus zu zitieren.

Aber im Zusammenhang ging es ja um die Frage, welche Bedeutung die Frage schon habe, ob es damals materielle Wunder gegeben habe. Und weitergedacht wenn, wieso Jesus sich dann laut der Personen in Mk 15,32 folgerichtig nicht selbst befreite um nicht hingerichtet zu werden. Die Parallele finde ich ziemlich offensichtlich.

bearbeitet von Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Solches "ganz bei dir" halte ich in einem solchen Zusammenhang ersteinmal für ein reines Lippenbekenntnis ohne jede Substanz. Von Verfechtern der "historisch-kritischen" Weltweisheiten ist mir bekannt, daß sie sich den Worten nach oft zu Glaubenssätzen bekennen ohne das wirklich so zu verstehen, einfach weil sie vermeiden wollen zu einfach als Häretiker erkennbar zu werden.

 

Dir ist schon klar, dass du hier mit solchen Aussagen die ganze Zeit an der Community-Regel "entlang schrappst", um es deeskalierend zu formulieren. Relax.

 

Zitat

Glaube wird wertgeschätzt: Kein Teilnehmer hat das Recht, andere Forenmitglieder wegen eines vermuteten Glaubensmangels abzuwerten, ihnen den Glauben abzusprechen oder ihnen nahezulegen, die Kirche zu verlassen.

 

Du willst BiBaBo spielen?

 

Zitat

Mk 15,32
Der Christus, der König von Israel! Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden, beschimpften ihn.

 

Nimm das, Schurke: 

 

Zitat

Joh 20,29
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

 

So kommen wir nicht weiter. 

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Weihrauch:

Dir ist schon klar, dass du hier mit solchen Aussagen die ganze Zeit an der Community-Regel "entlang schrappst", um es deeskalierend zu formulieren. Relax.

 

Danke, Du nimmt mir meine notwendige Anmerkung aus dem Mund.
Alfons als Moderator

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Weihrauch:

Dir ist schon klar, dass du hier mit solchen Aussagen die ganze Zeit an der Community-Regel "entlang schrappst"

Nein.

vor 2 Stunden schrieb Weihrauch:

Kein Teilnehmer hat das Recht, andere Forenmitglieder wegen eines vermuteten Glaubensmangels abzuwerten

Das würde dann auch für solche gelten, die anderen gegenüber die Einstellung vermitteln, jemand sei dumm oder habe schwachen Glauben, wenn er nicht "historisch-kritisch" "seinen Glauben vertieft" oder "sich an Mystik klammert"?

 

Ich kann auch weiterziehen, wenn sich dieses Forum letztlich als Forum mit einseitig und systematisch häresiefördernder Politik und entsprechend parteiischer Moderation erweisen würde.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:
vor 2 Stunden schrieb Weihrauch:

Dir ist schon klar, dass du hier mit solchen Aussagen die ganze Zeit an der Community-Regel "entlang schrappst"

Nein.

 

Doch. Ich habe die Communty-Regeln nicht geschrieben.

 

vor 13 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Das würde dann auch für solche gelten, die anderen gegenüber die Einstellung vermitteln, jemand sei dumm oder habe schwachen Glauben, wenn er nicht "historisch-kritisch" "seinen Glauben vertieft" oder "sich an Mystik klammert"?

 

Genau so ist es. Diese Regel gilt für alle hier. 

 

vor 13 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Ich kann auch weiterziehen, wenn sich dieses Forum letztlich als Forum mit einseitig und systematisch häresiefördernder Politik und entsprechend parteiischer Moderation erweisen würde.

 

Bitte bleib, ich schätze dich sehr. Es geht nicht um deine Person, sondern lediglich um deine manchmal zu krassen Formulierungen. Du sollst und kannst deinen Standpunkt auch etwas gemäßigter formulieren. Da bin ich mir sicher. Hier haben ich und andere versucht, dir ihren Standpunkt klar zu machen. Wir reiben uns hier manchmal sehr aneinander, aber gerade das hilft uns allen, unsere Standpunkte und uns selbst zu prüfen. Du erinnerst dich? "Wer ich bin? Sag du es mir! Ich mache mir selbst zu oft was vor." Ich brauche dich und deinen Standpunkt, auch wenn es manchmal schwer fällt, das mitzutragen. Umgekehrt geht es dir mit uns vermutlich auch so.  

 

Geschrieben

Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich gerade persönlich ziemlich tief in den Passionstexten drinstecke ...

 

Zuerst in der Schule, jetzt die Vorbereitung für den Karfreitagsgottesdienst.

 

Zweimal stellt das Evangelium die Welt auf den Kopf: Am Karfreitag und an Ostern.

 

Das Schubladensystem "historisch-kritisch = atheistisch" und "wortwörtlich = gläubig" funktioniert halt nicht.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb nannyogg57:

Das Schubladensystem "historisch-kritisch = atheistisch" und "wortwörtlich = gläubig" funktioniert halt nicht.

 

Die Kombi machts, bei mir jedenfalls.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Alfons:

 

"Geoutet" ist gut. Jeder, der lange hier im Forum ist, kennt mich, und viele auch persönlich. Schau, ich kenne halt beide Seiten, und eigentlich mehr, denn jeder Mensch hat mehr als zwei Seiten. Was meine Lebenserfahrung angeht: Ich bin kein Solipsist, ich kenne mehr als zwei Menschen. Die meisten von ihnen, Gläubige zumal, verzichten darauf, die Welt mit deinen Augen anzuschauen. Ich war einmal evangelisch, heute bin ich - anders als Du, vermute ich - ein wenig in der katholischen Kirche zuhause. Wenn man Atheist als jemanden definiert, der die Existenz eines persönlichen Gottes für ungewiss hält, dann bin ich ein theologisch gebildeter Atheist. So what?

 

 

"theologisch gebildeter Atheist" ist doch ein angemessenes Selbstbild für dich, wenn man ein Auge zudrückt und dein Verständnis von "Theologie" (das vermutlich die anderen Protestanten hier auch teilen) durchgehen lässt. So kannst du deine erworbenen weltlich-theologischen Kenntnisse zum Besten geben ohne damit das geringste Zugeständnis an die Existenz Gottes machen zu müssen.

Die eigentliche Theologie ist aber natürlich diejenige [Geistes-]Wissenschaft, die auf der Offenbarung Gottes beruht (also dem Glauben daran).

Geschrieben

@Jakobgutbewohner lass uns doch auf der sachlichen Ebene bleiben. Ich möchte von dir wissen, wo deiner Meinung nach der Atheismus in der hisorisch-kritischen Perspektive auf die Bibeltexte steckt - aus deinen pauschalen Äußerungen kann ich das nicht nachvollziehen. Darum habe ich mit der Textkritik angefangen um es konkret zu machen. Bei welchem Methodenschritt wird es für dich atheistisch? Das würde mich interessieren, und da hast du mir noch nicht darauf geantwortet. Vielleicht grübelst du noch ... 

 

Ein anderer Punkt den ich konkretisieren möchte, betrifft das von dir zitierte hier:

 

Am 9.4.2025 um 12:16 schrieb Jakobgutbewohner:
  • Rudolf Bultmann
  • Bultmann entwickelte die Existenzphilosophie in die biblische Exegese ein und betonte die Bedeutung der existenzphilosophischen Fragen für das Verständnis der neutestamentlichen Texte.

[...]

Die historisch-kritische Methode betrachtet die Bibel nicht als Sammlung göttlicher Offenbarungen, sondern als eine Sammlung von Schriften, die von Menschen in einer bestimmten Zeit und unter bestimmten kulturellen Bedingungen verfasst wurden.

[...]

Die historisch-kritische Methode hat aus atheistischer oder agnostischer Perspektive eine besonders hohe Bedeutung. Sie bietet eine wertvolle Möglichkeit, religiöse Texte, insbesondere die Bibel, aus einer säkularen Perspektive zu analysieren und zu dekonstruieren.

Hier einige zentrale Punkte, warum die historisch-kritische Methode für Atheisten und Agnostiker so relevant ist:

Entmythologisierung

Die Methode ermöglicht es, mythische Elemente in religiösen Texten zu identifizieren und von historischen Fakten zu trennen.

 

Entmythologisierung ist ein unglücklich gewählter Begriff von Bultmann, weil er sehr leicht missverstanden werden kann, und von manchen auch gerne missverstanden wird. Mit Bultmann habe ich auch lange gehadert, bis ich mich mal mit dem Original, und nicht aus zweiter Hand beschäftigt habe, sprich ich habe »Neues Testament und Mythologie« von ihm widerwillig selbst gelesen. Und was soll ich sagen. Da ist was dran.

 

Nimm zum Beispiel diesen Satz aus dem von dir zitierten: "Die Methode ermöglicht es, mythische Elemente in religiösen Texten zu identifizieren und von historischen Fakten zu trennen." Das ist aber mit Entmythologisierung gar nicht gemeint, und nicht die Absicht von Bultmann. Es geht ihm darum, uns modernen Menschen die mythologische Denk- und Ausdrucksweise der Menschen damals zugänglich zu machen.

 

Ein Mythos ist, was "niemals war" und immer ist. Insofern stimmt die Behauptung in deinem Zitat, das "etwas" von historischen Fakten getrennt wird. Tatsächlich ist es noch "schlimmer", denn es stellt sich die Frage, ob es tatsächlich Fakten waren, oder nicht. Das kann gehörig am persönlichen Glauben kratzen. Ging mir auch so. Auf unseren Konfliktpunkt mit Nanny bezogen, kann ich guten Gewissens sagen, dass der Herr über das Wasser gelaufen ist, und es täglich tut, wenn er meinen schwachen Glauben betrachtet, wie ich dabei im Wasser versinke, beim Versuch ihm darin nachzufolgen. Das ist glaubens-existenzialistisch interpretiert, auch wenn der Herr tatsächlich übers Wasser gelaufen sein sollte. Ich weiß das nicht, darf es aber glauben, solange es nötig ist. Diese Interpretation transponiert das Gelesene in meine alltägliche Welt, und stärkt meinen Glauben. Darum geht es dabei.

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb SteRo:

[...] wenn man ein Auge zudrückt und dein Verständnis von "Theologie" (das vermutlich die anderen Protestanten hier auch teilen) durchgehen lässt.

 

Natürlich weiß ich nicht von jedem Mitglied dieses Forums, welcher Konfession er oder sie angehört. Protestanten sind im mykath-Forum willkommen, aktuell aber wenig vertreten. Die meisten, die hier mitschreiben, sind Katholiken.

Ich habe den Verdacht, dass du mit "Protestanten" in deinem vorigen Posting katholische Mitglieder dieses Forums meinst, deren Ansichten dir nicht genehm sind. Rein prophylaktisch weise ich deshalb auf die Forenregeln hin, besonders den Satz "Kein Teilnehmer hat das Recht, andere Forenmitglieder wegen eines vermuteten Glaubensmangels abzuwerten [...]".

Zum Rest deines Postings: Geschenkt. 

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Alfons:

Ich habe den Verdacht, dass du mit "Protestanten"... meinst ... weise ich deshalb auf die Forenregeln hin, besonders den Satz "Kein Teilnehmer hat das Recht, andere Forenmitglieder wegen eines vermuteten Glaubensmangels abzuwerten [...]".

 

Willst du damit deine Geringschätzung von Protestanten zum Ausdruck bringen, weil du mit dem Gebrauch des Wortes einen Glaubensmangel und Abwertung in Verbindung bringst? Da würde ich dringend davon abraten!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Minuten schrieb SteRo:

 

Willst du damit deine Geringschätzung von Protestanten zum Ausdruck bringen, weil du mit dem Gebrauch des Wortes einen Glaubensmangel und Abwertung in Verbindung bringst? Da würde ich dringend davon abraten!

 

Ich hatte den Verdacht, dass dies dein Bestreben sei. Deshalb meine vorsorgliche Warnung.
 

 

bearbeitet von Alfons
Geschrieben
Gerade eben schrieb Alfons:

 

Ich hatte eher den Verdacht, dass dies dein Bestreben sei. Deshalb meine vorsorgliche Warnung.
 

 

Zur Illustration: Wenn jemand Dinge vertritt, die aus dem Programm der politischen Partei A stammen, dann nennt man ihn überlicherweise umgangssprachlich einen "A-ler", ganz unabhängig davon, ob er formell Mitglied der Partei A oder irgendeiner anderen Partei ist, weil man das ja gar nicht wissen kann. So ähnlich ist das, wenn man jemanden als "Protestant" bezeichnet.

 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb SteRo:

 

Zur Illustration: Wenn jemand Dinge vertritt, die aus dem Programm der politischen Partei A stammen, dann nennt man ihn überlicherweise umgangssprachlich einen "A-ler", ganz unabhängig davon, ob er formell Mitglied der Partei A oder irgendeiner anderen Partei ist, weil man das ja gar nicht wissen kann. So ähnlich ist das, wenn man jemanden als "Protestant" bezeichnet.

 

 

Im Sinne des Forenfriedens möchte ich dich dringend ersuchen, das zu unterlassen.
Alfons als Moderator

 

Geschrieben

Es ist schon lange her, die wilden 70ger. Unser Religionslehrer, dh, meine Schwester und ich hatten ihn beide, aber wir waren in verschiedenen Klassen, verkündete damals im Kontext von Weihnachten als wichtigste Sache, dass Jesus nicht in Betlehem geboren wurde.

 

Insgesamt hatte ich mit dem Mann meine liebe Not. ZB hielt er es für wichtig, dass wir zu der Einsicht kämen die Kirche sei altmodisch. Ich verstand das nicht, ich hatte nicht den Eindruck, die Kirche sei altmodisch. Nicht schön, wenn man jeden Sonntag gerne mit den Eltern in die Kirche geht und im RU als Depp dasteht.

 

Mein Vater prägte damals das ironische Bonmot, man könne dann auch vermuten Jesus sei in Seipoldsdorf geboren, was er mit der Veränderung der Textzeile "Transeamus usque ad Seipoldsdorf" auf ewig in meinem Gedächtnis verankerte ... egal ob ich das Lied höre oder im Chiemgau bin (Seipoldsdorf liegt in der Nähe von Traunstein).

 

Hier wurde ganz klar die historisch-kritischen Methode dogmatisiert und dazu benutzt, neue Dogmen zu verkünden (vom RL nicht von meinem Vater, das war Ironie, betone ich hier sicherheitshalber).

 

Wie gesagt, das waren die wilden 70ger.

 

Ungeachtet der Frage, inwieweit die Geburtsberichte über Jesus tatsächlich den historischen Gegebenheiten entsprechen, ist es nicht Aufgabe der Katechese oder der Pastorale ungefragt die Gläubigen zu verpflichten, die Thesen (!!!!) der historisch-kritischen Methode, so überzeugend sie sein mögen, in ihr Glaubensgut zu integrieren.

 

Das sind wissenschaftliche Thesen, mehr nicht ( wobei Seipoldsdorf nur eine geringe wissenschaftliche Basis haben dürfte).

 

Insgesamt war es die eigene Orientierungslosigkeit des Religionslehrers, die er zur Grundlage seines RU machte, er war btw. auch nicht für große Disziplin bekannt.

 

Noch zwei Jahre davor hatte ich bei einem anderen RL in der 6. Klasse synoptische Vergleiche und die Zwei-Quellentheorie gelernt, mit viel Liebe für die Evangelisten (weswegen einer meiner Söhne nach Mister Ohr-wird-geheilt-Lukas benannt wurde).

 

Ich hoffe, es ist klar, worauf ich hinaus will. Die historisch-kritische Methode ist in der Katechese und der Pastoral nicht Gegenstand der Verkündigung und hat in dieser Sache dienende Funktion. Dass ich in der 6. Klasse bei einem lieben Menschen mit viel Liebe Dinge lernte, die eigentlich ins Studium gehören, hat mir den Schrecken davor genommen, dass die Bibel von Menschen wie du und ich geschrieben wurde, gläubigen Menschen, deren Texte man mit liebevollen Respekt lesen darf und mit einem kritischen Blick.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Alfons:

 

Im Sinne des Forenfriedens möchte ich dich dringend ersuchen, das zu unterlassen.
Alfons als Moderator

 

 

Gut, aber im Sinne einer freien intellektuellen Diskussion muss es aber doch zulässig sein, spezielle Meinungsäußerungen theologisch oder philosophisch zu kategorisieren, als "protestantisch" zB oder als "atheistisch" oder "buddhistisch", ohne also den Meinungsäußerer in eine Schublade zu stecken, welche ihn/sie psychologisch beengen könnte. Da stimmst du doch sicher zu, oder?

 

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb SteRo:

 

Gut, aber im Sinne einer freien intellektuellen Diskussion muss es aber doch zulässig sein, spezielle Meinungsäußerungen theologisch oder philosophisch zu kategorisieren, als "protestantisch" zB oder als "atheistisch" oder "buddhistisch", ohne also den Meinungsäußerer in eine Schublade zu stecken, welche ihn/sie psychologisch beengen könnte. Da stimmst du doch sicher zu, oder?

 

 

 Es würde eine fruchtbringende Diskussion fördern und Missverständnissen vorbeugen, wenn du zum einen nicht pauschalisierst und zum zweiten deine Meinungen nicht absolut setzt. Ein "Ihr seid ja alles Protestanten" ist wenig hilfreich und könnte als Vorurteil eingeordnet werden. Wenn du hingegen formulieren würdest - ich konstruiere jetzt mal ein Beispiel - : "Nach meinem Eindruck schätzt du die Rolle des Lehramtes für den katholischen Glauben zu gering, das wirkt auf mich wie das protestantische "Sola-scriptura-Prinzip", dann hat dein Diskussionspartner die Möglichkeit, darauf einzugehen und selber Argumente vorzubringen, entweder bestätigend ("Ja, ich finde die Setzungen des Lehramts überbewertet, es hat schon so oft geirrt") oder ablehnend ("Nein, ich nehme die Setzungen des Lehramtes sehr ernst, behalte mir aber vor, in einem Fall wie diesem weiterzudenken, das ist kein Protestantismus, der Zweifel gehört zum katholischen Glauben"). So oder so hilft das einer Diskussion weiter, im Idealfall allen daran Beteiligten.
 

 

Geschrieben

Wir befinden uns ja mit dem heutigen Palmsonntag am Beginn der "semana santa", betrachten bis zu Ostern hin die letzten Tage Jesu in Jerusalem. Selbstverständlich genügt es für den Glauben das Glaubensbekenntnis innerlich nachzuvollziehen.....

 

.....oder eine der großen "Passionen" von Bach zu hören.

 

Viele Menschen interessieren sich über den Mitvollzug der Liturgie hinaus für den Kontext und die konkreteren Hintergründe der letzten Tage Jesu und seinen gewaltsamen Tod.

 

Die biblische Exegese mit ihren verschiedenen Methoden im Verbund mit Ergebnissen historischer Forschung kann das, was uns in den Evangelien überliefert wird,  näher und tiefer erschließen, so dass wir die biblischen Schriften von ihrem historischen Kontext her besser einordnen und so auch tiefer verstehen können. Wir können die handelnden Personen und Gruppen durch zusätzliche historische Informationen genauer einordnen: Pilatus, Herodes, Hoher Rat, Schriftgelehrte, Pharisäer, Zeloten, Hohepriester. Kreuzigung als römische Todesstrafe, wie wurde sie konkret vollstreckt,  aus medizinischer Sicht... die Frage: wer war letztlich verantwortlich für den Tod Jesu ?

 

....dann die spannende Frage: wie lässt sich die Entstehung des jungen "Christentums" im ersten und zweiten Jahrhundert nachvollziehen und damit zwingend verbunden die Entwicklung der Trennung vom "Judentum".... die "antijudäischen" Stellen im NT, Römerbrief Kapitel 9-11... die Zerstörung des Tempels 70 n.Chr. und die "Neuorganisation" des Judentums und die Herausbildung des Christentums.... die Entwicklung des Kanons, die Erforschung der außerkanonischen Schriften.... alles interessante Fragestellungen für entsprechend interessierte Menschen.... 

 

Den "Glauben" an Jesus Christus als den Messias und den Sohn Gottes berühren diese exegetischen Fragestellungen nicht... diese schlichte intellektuelle Fähigkeit zur Differenzierung und Unterscheidung der Kategorien sollte man schon aufbringen, sonst ergibt ein Austausch keinerlei Sinn.

Geschrieben
vor 58 Minuten schrieb Cosifantutti:

....dann die spannende Frage: wie lässt sich die Entstehung des jungen "Christentums" im ersten und zweiten Jahrhundert nachvollziehen und damit zwingend verbunden die Entwicklung der Trennung vom "Judentum"....

 

Du machst mir gerade ein schlechtes Gewissen. Seit über einem Jahr liegt das Studienbuch "Frühjudentum und Urchristentum" von Hubert Frankemölle angelesen in einem meiner Bücherstapel. Nachdem ich auf Seite 200 angelangt und Frankemölle immer noch nicht beim Urchristentum angekommen war, hatte ich es beiseite gelegt. Vielleicht sollte ich mir noch einmal einen Ruck geben.

Geschrieben

Vielleicht ist es der folhgende von ihm zitierte Satz, der @Jakobgutbewohner stört:

 

"Die historisch-kritische Methode betrachtet die Bibel nicht als Sammlung göttlicher Offenbarungen, sondern als eine Sammlung von Schriften, die von Menschen in einer bestimmten Zeit und unter bestimmten kulturellen Bedingungen verfasst wurden."

 

Dies klingt halt so, als würde man die Frage, ob die Bibel auch eine göttl. Offenbarung ist oder sein könnte, nicht nur (methodisch) ausklammern, sondern dezidiert verneinen.

Geschrieben

Irgendwie ist es doch einfach:

Entweder man glaubt an die Bibel, auch als Offenbarung Gottes mit Hilfe Auserwählter, welche alles niederschreiben oder man geht materialistisch an die Bibel heran. Insofern würde ich meinen, daß das @Jakobgutbewohner gemeint hat, den Widerspruch zwischen Glauben und wissen wollen.

Mir ist eh unklar, wie man ernsthaft Materialismus und Glauben verbinden will.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Cosifantutti:

  ...

 

Den "Glauben" an Jesus Christus als den Messias und den Sohn Gottes berühren diese exegetischen Fragestellungen nicht... diese schlichte intellektuelle Fähigkeit zur Differenzierung und Unterscheidung der Kategorien sollte man schon aufbringen, sonst ergibt ein Austausch keinerlei Sinn.

 

Das, was ich mit ... gekennzeichnet habe, sind historische Fragen, welche aber für den Glaubenden an sich nicht relevant sind, sondern nur für Leute wie mich. Und nein, es sind keine Fragen der Auslegung, sondern Fragen von Nichtgläubigen.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Alfons:

 

Du machst mir gerade ein schlechtes Gewissen. Seit über einem Jahr liegt das Studienbuch "Frühjudentum und Urchristentum" von Hubert Frankemölle angelesen in einem meiner Bücherstapel. Nachdem ich auf Seite 200 angelangt und Frankemölle immer noch nicht beim Urchristentum angekommen war, hatte ich es beiseite gelegt. Vielleicht sollte ich mir noch einmal einen Ruck geben.

Lach: ich habe mit genau diesem Buch dieselbe Leseerfahrung gemacht. Ich bin auch irgendwo mittendrin steckengeblieben. Frankemölle hat irgendwie einen "schwierigen" Schreibstil. Aber die Gesamtthematik und das Material das er - vielleicht etwas "langatmig" ausbreitet - ist  sehr interessant. Ich muss mir ebenfalls nochmals für dieses Buch einen Ruck geben....

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