nannyogg57 Geschrieben Montag um 17:52 Melden Geschrieben Montag um 17:52 Zum Beispiel hatten die Kirchenväter kein Problem damit, das Weltbild der Bibel (flache Erde) über Bord zu werfen und das ptolemäische Weltbild zu akzeptieren. Der wörtliche Schriftsinn war nicht umsonst derjenige, der am wenigsten galt. Zitieren
atheist666 Geschrieben Montag um 17:56 Melden Geschrieben Montag um 17:56 vor 1 Minute schrieb nannyogg57: Zum Beispiel hatten die Kirchenväter kein Problem damit, das Weltbild der Bibel (flache Erde) über Bord zu werfen und das ptolemäische Weltbild zu akzeptieren. Der wörtliche Schriftsinn war nicht umsonst derjenige, der am wenigsten galt. Ach, und wo wird das in der Bibel behauptet? Vorhin hast Du noch behauptet, daß der Biblizismus erst im Mittelalter war, also was denn nu? Zitieren
nannyogg57 Geschrieben Montag um 18:52 Melden Geschrieben Montag um 18:52 Lies mal Genesis 1. Da wird das Himmelsgewölbe geschaffen um das Wasser über dem Himmelsgewölbe von dem unter dem Himmelsgewölbe zu trennen. Wusstest du nicht, dass der Himmel blau ist, weil über dem Gewölbe Wasser ist? Und wo, meinst du, hat Gott die Gestirne befestigt? Säulen der Erde ist auch so eine Sache. Das ist erst mal wörtlich zu nehmen. Ebenso die Sache, dass Gott über dem Himmel thront, oder das mit der Unterwelt. Bibeltreu sind wirklich nur die Flatearther, das muss man ihnen lassen. Alles andere ist weichgespült. Zitieren
Jakobgutbewohner Geschrieben Montag um 18:54 Autor Melden Geschrieben Montag um 18:54 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb atheist666: Die Kritik im Altertum bestand darin, sich gegenseitig zu Ohrfeigen und sich gegenseitig den Glauben abzusprechen. In dieser Pauschalität halte ich das nicht für korrekt. vor 1 Stunde schrieb Werner001: Wo hat Jesus denn was von kindlichem Glauben gesagt? "Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt, wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen." Mk 15,10 vor einer Stunde schrieb atheist666: Ach, und wo wird das in der Bibel behauptet? Hinsichtlich christlicher Erlösung wäre das auch ein wohl kaum bedeutungsvolles Detail, schätze ich. Und auch wenn jemand soetwas in einer Gemeinde ständig übertrieben einbringen würde, würde nach meiner Auffassung dies gelten: Am 8.4.2025 um 14:07 schrieb Jakobgutbewohner: "Einen parteisüchtigen Menschen weise ab, wenn du ihn ein- oder zweimal zurechtgewiesen hast und sei versichert, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, und sich selbst verurteilt hat." Ti 3,10+11 Sinngemäß ähnlich wie im Fall Galilei: Zitat Galilei war noch gar nicht geboren, da verbreitete sich die neue Lehre des Kopernikus schon durch alle Universitäten der katholischen Welt. An der spanischen Universität Salamanca wurde Astronomie seit 1561 parallel nach Ptolemäus und nach Kopernikus gelehrt. Damit die Studenten vergleichen konnten. Im Jahr des Heils 1606 lehrt Professor Galilei in Padua aber stur immer noch nichts weiter, als dass sich die Sonne um die Erde dreht. [...] Je länger und aufmerksamer der Inquisitor Galileo Galilei zuhörte, desto mehr wuchsen seine Zweifel. Nicht an der alten These des Kopernikus, sondern an Galileis neuen Beweisen. Wenn es aber etwas gab, was Galileo Galileis cholerisches Temperament nicht vertrug, dann waren das die milden Zweifel eines aufgeklärten, ihm intellektuell überlegenen Inquisitors. In unbedachter Leidenschaft wählte er die Vorwärtsverteidigung. Bellarmin zum Trotz veröffentlichte er 1616 seinen „Diskurs über Ebbe und Flut“. Endgültig, trumpfte er auf, sei ihm jetzt gelungen zu beweisen, dass nicht die Erde, sondern die Sonne der Mittelpunkt des Universums sei. Die Gezeiten der Meere nämlich seien dafür der empirische Beweis. Die Inquisition schüttelte den Kopf. Italiens Astronomen schüttelten ebenfalls den Kopf. Dass Ebbe und Flut nicht von der Sonne abhangen, sondern, wie das Wohl und Weh der Frauen, vom Mond, weiß inzwischen jedes Kind. Damals wusste es schon jeder Astronom – und konnte es beweisen. Dringend, mündlich zuerst und zuletzt auch schriftlich, hatte Bellarmin Galilei ermahnt, er möge gewiss seine Forschungen weiterführen und seinen kopernikanischen Standpunkt ruhig weitervertreten, jedoch im Sinne einer noch beweisbedürftigen Hypothese. Galilei hat den Rat missachtet. https://www.welt.de/kultur/history/article1564612/Warum-die-Inquisition-im-Fall-Galilei-Recht-hatte.html bearbeitet Montag um 18:57 von Jakobgutbewohner Zitieren
Cosifantutti Geschrieben Montag um 19:11 Melden Geschrieben Montag um 19:11 vor 4 Stunden schrieb nannyogg57: 5. Wie gesagt, Biblizismus beginnt frühestens im Hochmittelalter, vorher gab es in diese Richtung weder Möglichkeit noch Motivation. Kannst du vielleicht näher erläutern, was du denn genau mit "Biblizismus" meinst ? Mir scheint deine Bemerkungen zu Bibelauslegung der Kirchenväter und später der Theologen im Mittelalter sind doch sehr pauschal und sehr "vage"..... Zitieren
Cosifantutti Geschrieben Montag um 19:38 Melden Geschrieben Montag um 19:38 (bearbeitet) vor 13 Stunden schrieb Alfons: Wesentlich flotter zu lesen und auch inhaltlich topp fand ich "Die ersten 100 Jahre des Christentums (30-130)" von Udo Schnelle. Wir scheinen ja in dieser Thematik hier ziemlich ähnliche Interessen zu haben. Ich habe auch das Buch von Udo Schnelle in meinem Buchbestand. Ich habe heute mal nach langer Zeit wieder in beide Bücher reingeschaut. ( wow.... Unterstreichungen und Seitenmarkierungen mit Bleistift.... ) habe mir vorgenommen, mich über die freien Tage über Karfreitag und Ostern mit beiden Büchern nochmals etwas näher zu befassen. Spannend finde ich wirklich die Rekonstruktion der Zeit nach dem Tod Jesu 30 n. Chr. bis ins 2./3. Jahrhundert. ... die Situation des "Urchristentums" / die 1. Generation, die verschiedenen theologischen Strömungen, Petrus-Stephanus-Paulus-der Herrenbruder Jakobus, Jerusalem-Antiochien..... die Chronologie der NT-Schriften.... etc...die theologischen Konflikte, die "Vielgestaltigkeit" der Zeit des NT.... die allmähliche "Trennung" und Entstehung von ""Christentum" in Abgrenzung vom "Judentum".... Insgesamt ist meine Erfahrung, dass gerade die Bücher-Reihe "Studienbücher Theologie" vom Verlag Kohlhammer für einen theologischen "Laien" wie mich sehr gut zu lesen und zu verstehen sind. Ich denke, dir geht es wohl ähnlich. ... ähnlich natürlich die theologische Reihe von "utb" ...in der das Buch von Udo Schelle erschienen ist. Dank deiner Bemerkungen zu beiden Büchern, hast du mich daran erinnert , dass genau diese Bücher unter anderem auf der Liste zur vertieften "Relecture stehen..... bearbeitet Montag um 19:50 von Cosifantutti Zitieren
iskander Geschrieben Montag um 20:33 Melden Geschrieben Montag um 20:33 (bearbeitet) vor 7 Stunden schrieb Weihrauch: Ich finde das nicht missverständlich formuliert. Der Satz suggeriert, dass es zur historisch-kritischen Methode gehören würde, zu der Frage, ob die Bibel von Gott herrührt, dezidiert Stellung zu beziehen - und zwar negativ. Er legt nahe, dass die historisch-kritische Methode davon ausgeht, dass die Bibel menschlich anstatt göttlich ist. Damit wird aber die historisch-kritische Methode selbst zu einer (anti-religiösen) Weltanschauung gemacht. Wie Du selbst darlegst, ist der Text nicht sonderlich neutral verfasst. @Jakobgutbewohner Ich glaube, dass Du im Zusammenhang mit der historisch-kritischen Methode zu sehr auf einen bestimmten Text fokussiert, der weltanschaulich geprägt ist. bearbeitet Montag um 21:35 von iskander Zitieren
Werner001 Geschrieben Montag um 21:21 Melden Geschrieben Montag um 21:21 vor 2 Stunden schrieb Jakobgutbewohner: "Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt, wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen." Mk 15,10 Wo steht da was von glauben? Oder fängst du jetzt auch an, den Wortlaut zu vernachlässigen, wenn dir eine sinnhafte Deutung besser ins Konzept passt? Werner Zitieren
Weihrauch Geschrieben Montag um 21:21 Melden Geschrieben Montag um 21:21 vor 13 Minuten schrieb iskander: Der Satz suggeriert, dass es zur historisch-kritischen Methode gehören würde, zu der Frage, ob die Bibel von Gott herrührt, dezidiert Stellung zu beziehen - und zwar negativ. Am 9.4.2025 um 12:16 schrieb Jakobgutbewohner: Die historisch-kritische Methode betrachtet die Bibel nicht als Sammlung göttlicher Offenbarungen, sondern als eine Sammlung von Schriften, die von Menschen in einer bestimmten Zeit und unter bestimmten kulturellen Bedingungen verfasst wurden. Vor allem der ideologische Kontext suggeriert das. Ich schrieb: "Ich finde das nicht missverständlich formuliert." Mit Betonung auf Ich. Weil ich weiß, was die historisch-kritische Methode ist, weil ich mich mit ihr vertraut gemacht, und verstanden habe, was sie leistet und was nicht. Darum kann ich darüber hinwegsehen, wenn da steht, dass die historisch-kritische Methode die Bibel nicht als Sammlung göttlicher Offenbarungen betrachtet. Weil ich mich auch mit Theologie seit langem beschäftige, weiß ich auch, dass die historisch-kritische Methode keine historisch-kritische Theologie ist, weil es so etwas nicht gibt - das soll in dem Text nämlich mit dem Wort betrachtet suggeriert werden. Historisch-kritische Theologie ist ein inhaltsleerer Kampfbegriff. So etwas wird nirgendwo gelehrt, dazu gibt es keine Fachliteratur. Wer's nicht glaubt, einfach mal googeln - nix, niente, nada - außer vielleicht auf fundamentalistischen Websites, als Kampfbegriff. Jemand der von diesen Dingen wenig Ahnung hat, kann auf solche Rhetorik hereinfallen. Ich bin wie @Jakobgutbewohner ein Laie. Ich habe lediglich andere Sachen gelernt als er. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Montag um 21:54 Melden Geschrieben Montag um 21:54 Und noch etwas. Hier wurde seitenlang über die Aussagekraft und die Glaubwürdigkeit, von Zeugenaussagen, von Evangelisten, Hagiographen gesprochen. Wir haben keine einzige Zeugenaussage vorliegen. Nicht eine, stammt von Augenzeugen, Leuten die tatsächlich dabei waren, persönlich Jesus gesehen haben. Wir haben unterschiedliche Abschriften, von unterschiedlichen Abschriften, von unterschiedlichen Abschriften - sonst nichts. Das ist wie Hörensagen, oder wie "ich kenn da wen, der kennt jemanden, der kannte ..." - und das meine ich nicht abwertend. Ich möchte nur bei den Fakten bleiben - und nicht irgendwelchen frommen Mythen hinterherlaufen. Das einzige, auf das die Bezeichnung Zeuge anwendbar ist, sind die vielen unterschiedlichen Handschriften, mit denen sich die Textkritik der historisch-kritischen Methode beschäftigt, und in diesem Kontext wird zu recht von den Handschriften als den Zeugen gesprochen. Das wollte ich früher schon mal irgendwo mit einflechten, hab's aber immer wieder vergessen. Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben Montag um 23:58 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben Montag um 23:58 (bearbeitet) @Cosifantutti: Ich habe mich letztes Jahr mit unserem Diözesanpatron beschäftigt, dem Heiligen Korbinian, und seiner Zeit (8. Jahrh.). Man denkt sich, der Gute müsste sich in der Bibel ausgekannt haben, weit gefehlt. Fakt ist, dass man zu seiner Zeit weder Interesse noch Zugang zu einer Vollbibel hatte, das galt dann auch für seinen Biographen, Arbeo von Freising. Der baute zwar die Diözesanbibliothek auf, eine vollständige Bibel war nicht dabei. Nicht einmal Alkuin kam auf die Idee, in seinem Skriptorium komplette Bibeln kopieren zu lassen. Ich habe dann, war eine Zoom-Konferenz, den evangelischen Professor gefragt, der eine Dissertation über die Vita des Korbinian schrieb, ob das tatsächlich so gewesen wäre. Von ihm stammt die Info, das das Interesse an der Bibel erst im hohen Mittelalter (Peter Waldes, Franz von Assisi) aufkam. Bis dahin halt das, was die Evangelien boten, die Paulusbriefe und die Psalmen. Da begann man ja, so leben zu wollen wie Jesus, das Interesse an seinem irdischen Leben (Armutsstreit) erhitzte die Gemüter. In dem Kontext fiel auch das Verbot, das Laien die Bibel lesen dürfen (kaum hatte man sie wiederentdeckt). Ich vermute, das wortwörtliche Schriftverständnis entstand auch in der Begegnung mit der muslimischen Kultur und ihrem Verständnis des Korans. Im RU, wenn ich den Luther durchnehme, und ich mache das mit einer sehr unkatholischen Leidenschaft, stelle ich, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die These auf, dass sich zu seiner Zeit, bevor die anderen Reformatoren auch auf den Trichter kamen, Martin Luther am besten in der Bibel auskannte, las er sich doch jedes Jahr zweimal durch. Vermutlich haben weder Papst noch Bischöfe überhaupt verstanden, was er meinte, als er sagte, man möge ihn mit der Bibel widerlegen. Hätten sie auch gar nicht gekonnt, ein Theologiestudium hatten weder Leo X. noch Albrecht von Mainz und Magdeburg vorzuweisen, Theologie galt in diesen Kreisen als absolut uncool. Das Interesse an der Bibel war also zwischen Hochmittelalter und beginnender Neuzeit wieder abgeflaut, nehme ich an. Die ganze Bibel durchlesen ist auch heute noch etwas, das selbst für Religionslehrkräfte oder Pfarrer im katholischen Raum kein Must-Have ist. Da kann man sie leicht wortwörtlich nehmen. bearbeitet Gestern um 01:36 von nannyogg57 1 3 Zitieren
rorro Geschrieben Gestern um 06:35 Melden Geschrieben Gestern um 06:35 (bearbeitet) vor 11 Stunden schrieb nannyogg57: Lies mal Genesis 1. Da wird das Himmelsgewölbe geschaffen um das Wasser über dem Himmelsgewölbe von dem unter dem Himmelsgewölbe zu trennen. Wusstest du nicht, dass der Himmel blau ist, weil über dem Gewölbe Wasser ist? Und wo, meinst du, hat Gott die Gestirne befestigt? Säulen der Erde ist auch so eine Sache. Das ist erst mal wörtlich zu nehmen. Ebenso die Sache, dass Gott über dem Himmel thront, oder das mit der Unterwelt. Bibeltreu sind wirklich nur die Flatearther, das muss man ihnen lassen. Alles andere ist weichgespült. Ach, die Genesis ist eine naturwissenschaftliche Beschreibung bevor es überhaupt so etwas wie Naturwissenschaft gab? Und wer das nicht annimmt, ist nicht "bibeltreu"? Interessante Weltsicht... Nachtrag: dann waren bspw. der Hl. Augustinus und der Hl. Thomas von Aquin (Happy 800. Birthyear!) nicht bibeltreu. Natürlich .... bearbeitet Gestern um 06:46 von rorro Zitieren
rorro Geschrieben Gestern um 06:45 Melden Geschrieben Gestern um 06:45 vor 20 Stunden schrieb Cosifantutti: Hast du da auch konkrete Beispiele von namhaften, international anerkannten Exegeten, auf die deine Behauptung auch zutrifft ? Ein konkreter Beleg wäre durchaus hilfreich.... ansonsten bleiben deine Aussagen einfach unbewiesene Behauptungen. Seltsam auch, dass du dich scheinbar so genau im persönlichen Glauben von anderen Menschen auskennst.... oder kennst du diese Exegeten, denen du den "kindlichen Glauben" Jesu absprichst persönlich.... Zwei fallen mir ein, beide persönlich erlebt. Das eine war ein (später altkatholischer) Priester, der seine Predigt über das Kindheitsevangelium Jesu mit dem Satz begann: "Das was wir gehört haben, ist so nie passiert." Ähnlich zerstörerisch unwissenschaftlich war der Rest seiner Ausführungen. Das zweite waren die Ausführungen einer jüdischen Forscherin im Radio über Paulus, die behauptete, dieser habe kein Hebräisch gekonnt. So was erlebe ich ja häufiger, da werden absolute Basics des wiss. Arbeitens über Bord geworfen. Wie es schön im Englischen heißt: the absence of evidence is not the evidence of absence. Wissenschaftlich korrekt wäre es also gewesen, daß es keinen Hinweis auf die Hebräischkenntnisse Pauli gebe (wobei das Lernen unter Gamaliel eher dafür spräche, aber egal). Das hat mich auch so aufgeregt - weil Hypothesen als "Wissenschaft" verkauft werden!) - daß ich der Forscherin damals schrieb genau mit diesem Beispiel. Auch wenn sie zugab in ihrer Antwort, daß die Darstellung so zu steil war hielt sie an den angeblich fehlenden Hebräischkentnnissen fest. Kann sie, nur soll sie es als das darstellen, was es ist: eine Hypothese. Nicht mehr nicht weniger. Ich erlebe es leider nur selten, daß Wissenschaftler (in der Medizin genausowenig!) ihre "Erkenntnisse" mit einer gewissen Zurückhaltung präsentieren aufgrund des Wissens ob ihrer Vorläufigkeit. Ich kenne auch genug Ärzte bar jeglicher Selbstzweifel und erlebe sie leider häufig so. Das alles hat nichts mit der wiss. Methodik zu tun, sondern nur mit der Eitelkeit der Menschen. 1 Zitieren
Weihrauch Geschrieben vor 23 Stunden Melden Geschrieben vor 23 Stunden vor 10 Minuten schrieb rorro: Das alles hat nichts mit der wiss. Methodik zu tun, sondern nur mit der Eitelkeit der Menschen. Ich denke, das ist eher der Bequemlichkeit im Alltagsgeschäft geschuldet, statt der Eitelkeit. So spreche ich auch vom Evangelisten, oder von Markus, weil man nicht immer auf alles hinweisen kann. Wenn man die Vernunft in Glaubensdingen seit Jahrhunderten hochhält, dürfte man bei seinen Zuhörern solche Basics der Theologie als Grundwissen voraussetzen. Zitat Aus dem Vorwort von Theißen, Gerd; Merz, Annette: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen 1996 Wissenschaft sagt nicht: „So war es", sondern: „So könnte es aufgrund der Quellen gewesen sein." [...] Wissenschaft sagt nie: „So ist es", sondern nur: „So stellt es sich uns auf dem Stand der Forschung dar." Und das heißt im Klartext: „auf dem Stand unseres derzeitigen Wissens und Irrens." [...] Wissenschaft sagt nicht: „Das ist unser Ergebnis", sondern: „Das ist unser Ergebnis aufgrund bestimmter Methoden." Wenn man andererseits, wie du anscheinend auch, ständig davon ausgeht, dass da unten lauter ungebildete Zuhörer sitzen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, ist das ein Armutszeugnis, weil die notwendige Bildung der Vernunft seiner Schäfchen vernachlässigt bzw. ihnen das Wissen um diese Basics nicht nahe gebracht wurde. Zitieren
Alfons Geschrieben vor 22 Stunden Melden Geschrieben vor 22 Stunden @Weihrauch : Ach wie schön, dass Du aus dem Vorwort von "Der historische Jesus" von Theißen/Merz genau die Sätze zitierst, die ich dick mit Bleistift unterstrichen habe. 2 Zitieren
nannyogg57 Geschrieben vor 22 Stunden Melden Geschrieben vor 22 Stunden vor 1 Stunde schrieb rorro: Nachtrag: dann waren bspw. der Hl. Augustinus und der Hl. Thomas von Aquin (Happy 800. Birthyear!) nicht bibeltreu. Natürlich .... qed Zitieren
Werner001 Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb rorro: Das zweite waren die Ausführungen einer jüdischen Forscherin im Radio über Paulus, die behauptete, dieser habe kein Hebräisch gekonnt. Wäre das so abwegig? Hebräisch war zu der Zeit reine Kultsprache. Was heißt da „können“ (wenn man mal davon absieht, das ein Sprecher des Aramäischen ganz grob verstehen kann, worum es in einem hebräischen Text so ungefähr geht) Werner bearbeitet vor 21 Stunden von Werner001 Zitieren
Flo77 Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 1 Minute schrieb Werner001: Wäre das so abwegig? Hebräisch war zu der Zeit reine Kultsprache. Was heißt da „können“ (wenn man mal davon absieht, das ein Sprecher des Aramäischen ganz grob verstehen kann, worum es in einem hebräischen Text so ungefähr geht) Abwegig finde ich die Idee deshalb, weil Paulus in Jerusalem studiert haben soll und da beide Sprachen gebraucht haben wird. Außerdem beruht ein Großteil der christlichen Abweichung vom Judentum auf seinen missverständlichen Übersetzungen hebräischer Begriffe ins Griechische. Zitieren
Werner001 Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 2 Stunden schrieb rorro: Ach, die Genesis ist eine naturwissenschaftliche Beschreibung bevor es überhaupt so etwas wie Naturwissenschaft gab? Und wer das nicht annimmt, ist nicht "bibeltreu"? Interessante Weltsicht... Nachtrag: dann waren bspw. der Hl. Augustinus und der Hl. Thomas von Aquin (Happy 800. Birthyear!) nicht bibeltreu. Natürlich .... Was ist denn „bibeltreu“? Muss man sich da an die ganzen göttlichen Gebote aus Levitikus halten, oder reicht es, sie zu kennen und zu missachten? Und wenn man das Himmelsgewölbe aus Genesis nicht wörtlich nehmen darf, wie ist das Adam und Eva und der Ursünde? Historisch? Symbolisch? Je nachdem, wie es gerade passt? Was ist „bibeltreu“? Werner Zitieren
Werner001 Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 4 Minuten schrieb Flo77: Außerdem beruht ein Großteil der christlichen Abweichung vom Judentum auf seinen missverständlichen Übersetzungen hebräischer Begriffe ins Griechische. Was dann allerdings darauf hindeuten würde, dass er eine der beiden Sprachen nicht wirklich konnte. Werner Zitieren
Wunibald Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 2 Stunden schrieb rorro: Wie es schön im Englischen heißt: the absence of evidence is not the evidence of absence. Den Spruch werde ich mir merken. 1 Zitieren
Jakobgutbewohner Geschrieben vor 21 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 21 Stunden (bearbeitet) vor 13 Stunden schrieb iskander: Ich glaube, dass Du im Zusammenhang mit der historisch-kritischen Methode zu sehr auf einen bestimmten Text fokussiert, der weltanschaulich geprägt ist. Ich glaube, es ist hiermit deutlich geworden, daß du dich nicht ernsthaft mit dem Anliegen dieses Threads auseinandersetzen möchtest. vor 12 Stunden schrieb Weihrauch: Hier wurde seitenlang über die Aussagekraft und die Glaubwürdigkeit, von Zeugenaussagen, von Evangelisten, Hagiographen gesprochen. Wir haben keine einzige Zeugenaussage vorliegen. Nicht eine, stammt von Augenzeugen, Leuten die tatsächlich dabei waren, persönlich Jesus gesehen haben. vor 12 Stunden schrieb Weihrauch: Weil ich mich auch mit Theologie seit langem beschäftige, weiß ich auch, dass die historisch-kritische Methode keine historisch-kritische Theologie ist, weil es so etwas nicht gibt - das soll in dem Text nämlich mit dem Wort betrachtet suggeriert werden. Historisch-kritische Theologie ist ein inhaltsleerer Kampfbegriff. Es ist also nun wohl recht deutlich geworden, daß du selbst unter dem deutlichen Einfluß dieser Häresie stehst und deren Selbstdarstellung tendenziell mit Fakten verwechselst. Eta Linnemann, die sich nach einem Erweckungserlebnis von der Häresie losgesagt und ihre häretischen Schriften zurückgerufen hatte, betonte z.B. diesen Faktor entschieden: Zitat Mein NEIN zur historisch-kritischen Theo- logie entspringt dem JA zu meinem wunderbaren Herrn und Heiland Jesus Christus und zu der herrlichen Erlösung, die Er auf Golgatha auch für mich vollbracht hat. Als Schülerin von Rudolf Bultmann und von Ernst Fuchs, von Friedrich Gogarten und Gerhard Ebeling habe ich die besten Lehrer gehabt, welche die historisch-kritische Theologie mir bieten konnte. Auch sonst war ich keineswegs zu kurz ge- kommen: Mein erstes Buch erwies sich als ein Bestseller. Ich wurde ordentliche Professorin für Theologie und Methodik des Religionsunterrichtes an der Technischen Universität in Braunschweig. Aufgrund meiner Habilitation ernannte man mich zur Honorarprofessorin für Neues Testament an der theologischen Fakultät der Philipps-Universität in Marburg und nahm mich als Mitglied in die Society for New Testament Studies auf. Ich durfte mich der zunehmenden Anerkennung durch meine Kollegen erfreuen. Original oder Fälschung, S. 7 Zitat Der kritische Verstand entscheidet in der historisch-kriti- schen Theologie darüber, was in der Bibel Realität ist und was es nicht sein kann und zwar aufgrund der alltäglichen, jedermann zugänglichen Erfahrung. Nur das wird als Tatsa- che genommen, was allgemein für möglich gehalten wird. Geistliches wird fleischlich beurteilt. Erfahrungen von Got- teskindern werden völlig ignoriert. Es kommt aufgrund der Voraussetzungen, von denen man ausgeht, gar nicht in den Blick, dass der Herr, unser Gott, der Allmächtige, regiert. Man ist offensichtlich nicht einmal in der Lage, Wunder, die heute geschehen, zur Kenntnis zu neh- men, selbst wenn sie glaubhaft bezeugt und medizinisch nachgewiesen sind. Zumeist bekommt man sie gar nicht erst in den Blick, weil die Bücher, die solches zur Ehre des Herrn berichten, nur in Verlagen erscheinen können, deren Veröf- fentlichungen für den historisch-kritischen Theologen von vornherein und unbesehen »unter dem Strich« sind und als »Erbauungsliteratur« abgewertet werden. S. 17 bearbeitet vor 21 Stunden von Jakobgutbewohner Zitieren
rorro Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 45 Minuten schrieb Werner001: Was ist denn „bibeltreu“? Frag Nannyogg. Zitieren
nannyogg57 Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden Die These, Paulus sei des Hebräischen nicht mächtig gewesen, erklärt halt manche Sachen in seinen Briefen. Abgesehen davon hatte er keine Vollbibel zur Hand, wenn er mal wieder einen Korintherbrief verfasste, das kann man mit einer gewissen Sicherheit annehmen, er zitierte auswendig. Seine Bindung nach Jerusalem ist relativ blass und substanzlos, was Exegeten und Exegetinnen tatsächlich zu der These verleitet, dass er nicht in Jerusalem studierte, ich glaube den einzigen Hinweis gibt es in der Apg und Lukas ist ein sehr liebenswerter Geschichtenerzähler. Die Kenntnis des Hebräischen vor der Zerstörung des Tempels war speziell im Diasporajudentum wenig verbreitet, besaß man doch mit der Septuaginta eine Übersetzung ins Griechische. Und Paulus greift nun mal auf die Septuaginta zurück, so wie übrigens auch die Evangelisten. Zitieren
rorro Geschrieben vor 21 Stunden Melden Geschrieben vor 21 Stunden vor 2 Stunden schrieb Weihrauch: Wenn man andererseits, wie du anscheinend auch, ständig davon ausgeht, dass da unten lauter ungebildete Zuhörer sitzen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, ist das ein Armutszeugnis, weil die notwendige Bildung der Vernunft seiner Schäfchen vernachlässigt bzw. ihnen das Wissen um diese Basics nicht nahe gebracht wurde. Die Welt hat ja erlebt, was passiert, wenn ein Papst (hier Benedikt XVI.) sein Auditorium (eben die Welt) bei seiner Regensburger Rede falsch einschätzt. Gestorben deswegen ist mindestens eine Ordensfrau. Also: wenn ich nicht jeden persönlich kenne, zu dem ich rede, darf ich die Zuhörer nicht überschätzen. (Und als Papst ist eh jedes Wort weltöffentlich) Zitieren
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