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Beziehung zu Gott und Intuition


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Jakobgutbewohner
Geschrieben

"Als heute eine bestimmte Person die Kapelle betrat, spürte ich plötzlich an meinen Händen, Füßen und in der Seite furchtbare Schmerzen, wie Jesus während des Leidens. Das dauerte kurz an; daran erkenne ich eine Seele, die nicht im Besitz der Gnade Gottes ist."

Heilige Faustyna. Tagebuch 1079

 

"Mir genügt es zu erkennen, dass es Gott lieb ist. Und umgekehrt, falls ich erkenne, dass das jeweilige Tun mit dem oben Genannten nichts Gemeinsames hat, will ich mich bemühen, es durch eine gute Meinung in höhere Sphären zu bringen. Wenn ich aber erkenne, dass etwas aus Eigenliebe kommt, werde ich es im Keim ausstreichen."

Tagebuch 1549

 

Welche Rolle spielt spirituelle Intuition in eurem Leben? Führt euch Gott auch auf derartige Weise?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Jakobgutbewohner:

Welche Rolle spielt spirituelle Intuition in eurem Leben? Führt euch Gott auch auf derartige Weise?

 

Andere Personen betreffend: Nein.

 

Mich selbst betreffend: Ja, durchaus.

Anders halt, nicht auf "derartige Weise" (denke ich, das im 2. Zitat Gesagte verstehe ich nicht mal).

bearbeitet von Kara
Geschrieben

Spirituelles Erleben - ich weiß nicht, wie oft ich das schon in diversen Threads hier im Forum geschrieben habe - ist vielen Menschen gegeben, und es gibt viele Namen dafür. Das Alles-in-Eins, das Tao, das ozeanische Gefühl, wie auch immer. Es kann das Leben völlig verändern. Man kann spirituelles Erleben religiös verorten - viele Mystiker, nicht nur christliche, tun das. Aber es ist nach meiner Überzeugung und meinem Erleben nicht an eine Religion oder überhaupt an ein Bekenntnis gebunden.

Mit dem, was der Thread-Eröffner meint ("Beziehung zu Gott und Intuition"), hat spirituelles Erleben, so fürchte ich, nichts zu tun. Es geht bei Spiritualität nicht unbedingt um die Beziehung zu Gott, und es geht auch nicht um Intuition.

Dass christliche Mystiker - oft von der Kirche verfolgt, wie Meister Eckhart, oder gar verbrannt, wie Margarete Porete - spirituell empfindsame Menschen waren, steht für mich außer Zweifel. Ob die polnische Ordensschwester Maria Kowalska, die als Maria Faustyna zur Heiligen erklärt wurde, zu diesen Menschen gehört, weiß ich nicht. So, wie sie hier in Tagebuch-Notizen dargestellt wird, bezeifele ich es sogar, bin aber gern bereit, mich näher damit zu befassen. 

 

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb Alfons:

oder gar verbrannt, wie Margarete Porete - 

Danke für diesen Hinweis, der eine meiner vielen Bildungslücken dankenswerter Weise geschlossen hat.

Geschrieben (bearbeitet)

@Jakobgutbewohner du hast durch Faustyna den großen Bereich der Mystik betreten. Wenn du diesen Bereich, der dich zurecht fasziniert weiter erkunden willst, empfehle ich dir diese Bücher von Dorothee Sölle. Das erste bietet einen guten Überblick, denn darin werden viele bekannte Mystiker vorgestellt und besprochen. 

 

Mystik und Widerstand
Du stilles Geschrei

Mystik des Todes. Ein Fragment

 

Auf dieser Website kannst du sie dir vorlesen lassen.

bearbeitet von Weihrauch
Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Alfons:

Spirituelles Erleben - ich weiß nicht, wie oft ich das schon in diversen Threads hier im Forum geschrieben habe - ist vielen Menschen gegeben, und es gibt viele Namen dafür.

Ja, das ist sicher so.

 

vor 20 Minuten schrieb Alfons:

Mit dem, was der Thread-Eröffner meint ("Beziehung zu Gott und Intuition"), hat spirituelles Erleben, so fürchte ich, nichts zu tun. Es geht bei Spiritualität nicht unbedingt um die Beziehung zu Gott, und es geht auch nicht um Intuition.

 

Doch, bei mir schon. Bei meiner Spiritualität geht es ausschließlich um den dreifaltigen Gott und um die Beziehung zu Ihm. Und so dürfte es sehr vielen Christen gehen.

 

Oder habe ich dich irgendwie falsch verstanden?

 

Und zur Intuition: Wenn ich @Jakobgutbewohner richtig verstehe, wollte er wissen, ob wir spüren, dass Gott uns in eine bestimmte Richtung führen will und ob wir uns davon leiten lassen.

Ich für mich kann das eindeutig bejahen.

Wobei hier "Intuition" im eigentlichen Wortsinn nicht ganz passt, also vielleicht war ja doch was anderes gemeint.

 

Spüren, ob sich eine andere Seele als meine im Gnadenstand befindet, kann ich aber definitiv nicht 😉.

 

Und was Faustyna damit meint, ist mir ein großes Rätsel:

vor 5 Stunden schrieb Jakobgutbewohner:

Und umgekehrt, falls ich erkenne, dass das jeweilige Tun mit dem oben Genannten nichts Gemeinsames hat, will ich mich bemühen, es durch eine gute Meinung in höhere Sphären zu bringen.

Etwas, das Gott nicht lieb ist, durch eine gute Meinung (?) in höhere Sphären (?) bringen?

 

Mit einer "derartigen Weise" kann ich also schon alleine deswegen nichts anfangen, weil ich es nicht verstehe.

 

Vielleicht kannst du, @Jakobgutbewohner, da ja noch ein bisschen aufklären. Und mich würden deine eigenen Gedanken zum Thema interessieren. Du hast deine Frage für dich selbst ja noch gar nicht beantwortet.

 

 

 

 

Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Weihrauch:

Auf dieser Website kannst du sie dir vorlesen lassen.

 

Danke für den Hinweis, auch wenn er nicht an mich gerichtet war. Ich schätze Dorothee Sölle sehr, aber dieser Zugang war mir neu.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Jakobgutbewohner:

Welche Rolle spielt spirituelle Intuition in eurem Leben?

 

"Intuition" lt. Duden:
das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende Erkennen, Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs

 

Das würde ich der Meditation zuordnen.

 

ad "Meditation":

Am 3.12.2024 um 10:03 schrieb SteRo:

Gebetsweisen:

 

...

2. betrachtendes Gebet (KKK 2705-2708; Komm.: Glaubenspraxis, still, thematische Meditation)

...

 

"spirituell" lt. Duden:

geistig oder geistlich

 

Da Intuition immer geistig ist, ist das Adjektiv "spirituell" eigentlich überflüssig. Wenn allerdings geistlich gemeint ist und das bedeuten soll, dass eine spirituelle Intuition auf einer Gabe des heiligen Geistes beruht, dann kann ich weder bestätigen noch verneinen, dass eine solche Intuition jemals eine Rolle in meinem Leben gespielt habe.

 

vor 15 Stunden schrieb Jakobgutbewohner:

Führt euch Gott auch auf derartige Weise?

 

In gewissem Sinne führt Gott mich immer, egal mit was, denn alles was geschieht, geschieht gemäß der Vorsehung Gottes. Wenn ich sündige entspricht dies der Vorsehung und wenn ich nicht sündige entspricht dies auch der Vorsehung. Wenn ich wahrheitsgemäß erkenne entspricht dies der Vorsehung und wenn ich irre entspricht dies auch der Vorsehung.

 

 

 

Jakobgutbewohner
Geschrieben (bearbeitet)
vor 42 Minuten schrieb SteRo:

"Intuition" lt. Duden:
das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende Erkennen, Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs

Das passt wohl, würde ich sagen.

vor 42 Minuten schrieb SteRo:

Das würde ich der Meditation zuordnen.

Wobei unter "Meditation" vielleicht meist von Leuten verstanden wird, daß der Mensch sich aktiv hinwendet und dieses Hinwenden meist auch eine Weile braucht, soweit es dem Individuum überhaupt in einem Moment besser gelingt..

vor 42 Minuten schrieb SteRo:

Da Intuition immer geistig ist, ist das Adjektiv "spirituell" eigentlich überflüssig.

Ich denke, es gibt auch recht natürliche Intuition. Und manchmal unterscheide ich "seelisch" und "geistig".

vor 42 Minuten schrieb SteRo:

Wenn allerdings geistlich gemeint ist und das bedeuten soll, dass eine spirituelle Intuition auf einer Gabe des heiligen Geistes beruht, dann kann ich weder bestätigen noch verneinen, dass eine solche Intuition jemals eine Rolle in meinem Leben gespielt habe.

Aha.

vor 42 Minuten schrieb SteRo:

In gewissem Sinne führt Gott mich immer, egal mit was, denn alles was geschieht, geschieht gemäß der Vorsehung Gottes.

Soweit ich dich darin bisher verstanden habe, meinst du damit aber eher eine Art Führung, an denen dein Inneres, dein Erleben eher keinen Anteil nimmt. Es würde eher im Verborgenen mit dir und allen anderen geschehen.

vor 42 Minuten schrieb SteRo:

Wenn ich sündige entspricht dies der Vorsehung und wenn ich nicht sündige entspricht dies auch der Vorsehung.

Und doch könntest du dich dafür oder dagegen entscheiden.

bearbeitet von Jakobgutbewohner
Jakobgutbewohner
Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb Kara:

Wenn ich @Jakobgutbewohner richtig verstehe, wollte er wissen, ob wir spüren, dass Gott uns in eine bestimmte Richtung führen will und ob wir uns davon leiten lassen.

Ja, das wäre aus meiner Sicht ein Beispiel für das was gemeint ist.

vor 10 Stunden schrieb Kara:

Wobei hier "Intuition" im eigentlichen Wortsinn nicht ganz passt,

Ich weiß nicht?

vor 10 Stunden schrieb Kara:

Spüren, ob sich eine andere Seele als meine im Gnadenstand befindet, kann ich aber definitiv nicht 😉.

Aber, ob deine eigene Seele sich in ihm befindet?

vor 10 Stunden schrieb Kara:

Etwas, das Gott nicht lieb ist, durch eine gute Meinung (?) in höhere Sphären (?) bringen?

"Einmal vertraute mir eine der Schwestern an, dass sie einen bestimmten Priester zum Seelenführer zu wählen beabsichtige. Voller Freude machte sie mir diese Mitteilung und bat zugleich um Gebet in dieser Meinung. Ich sagte zu. Als ich gebetet hatte, erkannte ich, dass ihre Seele unter dieser Führung keinen Nutzen davontragen würde. Bei der nächsten Zusammenkunft erzählte sie mir wieder von der Freude ihrer Seelenführung. Ich teilte ihre Freude, aber als sie fortging, wurde ich streng ermahnt. Jesus sagte mir, ich solle ihr so antworten, wie Er es mir im Gebet zu erkennen gab. Das tat ich gleich bei der nächsten Gelegenheit, obwohl mich das sehr viel kostete."

Tagebuch 1423

 

Die andere Schwester hatte sich ein Ziel gesetzt und bat ihre Mitschwester darum, dafür zu beten, daß das Ziel erreicht wird. Soweit ich verstehe, wird das dort als "in dieser Meinung" tun oder beten bezeichnet.

 

"Heute Abend fühlte ich in meiner Seele, dass irgendjemand meines Gebetes bedarf. Ich fing sofort an zu beten. Plötzlich erkannte und fühlte ich innerlich den Geist, der mich darum bat. Ich bete solange, bis ich Ruhe finde. Eine große Hilfe für Sterbende liegt im Rosenkranz. Oft bete ich in der innerlich erkannten Meinung, immer so lange, bis ich in meiner Seele spüre, dass das Gebet erfolgreich war. [...] Jetzt, da es öfter geschieht, habe ich die Gelegenheit, sogar die genaue Stunde auszumachen. Heute, um elf Uhr abends, wurde ich plötzlich geweckt, und ich fühlte deutlich, dass bei mir ein Geist war und mich um Gebet bat; irgendeine Kraft zwang mich förmlich zu beten. Meine Erkenntnis ist rein geistig, sie kommt durch eine plötzliche Erleuchtung, die Gott mir in diesem Augenblick gewährt. Ich bete dann so lange, bis ich in meiner Seele Frieden verspüre, nicht immer gleich lang. Manchmal kommt es vor, dass ich nach einem >Gegrüßet seist du, Maria< schon beruhigt bin; dann bete ich noch >Aus der Tiefe< [Ps 130, Anm, des Übersetzers] und belasse es dabei. Manchmal kommt es vor, dass ich den ganzen Rosenkranz bete und dann erst Frieden empfinde. Hierbei konnte ich auch bemerken, wenn ich über eine lange Zeitspanne den Drang zum Gebet oder die innere Unruhe verspüre, ist die Seele in einem größeren und längeren Todeskampf. [...] Es kommt vor, dass ich auf einige hundert Kilometer die gleiche Erkenntnis habe. Das geschah einige Male in Bezug auf Verwandte und meine Familie, auch in Bezug auf Ordensschwestern und Seelen, die ich im Leben überhaupt nicht gekannt hatte."

Tagebuch 834

 

"In der Meinung" zu beten würde hierbei bedeuten, daß sie sozusagen wieder ein Ziel als gut erkennt und sich dann im Gebet dafür einsetzt, daß die Dinge dorthin gefügt werden?

vor 10 Stunden schrieb Kara:

Mit einer "derartigen Weise" kann ich also schon alleine deswegen nichts anfangen, weil ich es nicht verstehe.

Es waren aus meiner Perspektive herausgegriffene Beispiele aus viel mehr möglichen Arten.

vor 10 Stunden schrieb Kara:

Du hast deine Frage für dich selbst ja noch gar nicht beantwortet.

Ja, teils ist für mich schon rätselhaft, wieso einige Akteure in diesem Forum hier überhaupt aktiv sind. Und ich dachte, das ist ein Punkt, den genauer anzusehen interessant sein könnte. Oft habe ich die Erfahrung gemacht, daß es die Reaktionen zu sehr mitbestimmt, wenn ich gleich Position beziehe. Aber es ist in diesem Fall wohl naheliegend, daß solche Dinge Teil meiner Spiritualität sind.

bearbeitet von Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Aber, ob deine eigene Seele sich in ihm befindet?

Ja. Weiter ausbreiten möchte ich das hier nicht, ich bin mir sicher, du kannst das verstehen.

 

vor 31 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

"In der Meinung" zu beten würde hierbei bedeuten, daß sie sozusagen wieder ein Ziel als gut erkennt und sich dann im Gebet dafür einsetzt, daß die Dinge dorthin gefügt werden?

Vielen Dank für die Erklärung, jetzt wird es klarer.

Letztlich geht es ihr darum, zu spüren, was in Gottes Augen richtig und falsch ist. Und dann darauf zu reagieren und es nicht zu ignorieren.

 

Ich kenne die Hl. Faustyna nicht, habe hier durch dich zum ersten Mal von ihr gehört. 

Sie scheint ziemlich fokussiert auf den Seelenzustand anderer Menschen zu sein. Das ist mir völlig fremd (absolut wertungsfrei).

 

vor 31 Minuten schrieb Jakobgutbewohner:

Aber es ist in diesem Fall wohl naheliegend, daß solche Dinge Teil meiner Spiritualität sind

Ja, das stimmt. Und natürlich kann auch ich verstehen, wenn du das hier nicht detaillierter beschreiben möchtest.

Jakobgutbewohner
Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Kara:

Weiter ausbreiten möchte ich das hier nicht, ich bin mir sicher, du kannst das verstehen.

Ja.

vor 41 Minuten schrieb Kara:

Letztlich geht es ihr darum, zu spüren, was in Gottes Augen richtig und falsch ist. Und dann darauf zu reagieren und es nicht zu ignorieren.

In der Situation bei 1423 würde ich sagen, sie "einte" sich zunächst unterstützend mit der anderen Schwester in ihrer Zielsetzung ("in ihrer Meinung") und sagte dieser das auch zu. Dann erkannte sie nach genauerer Befassung damit, nach dem Gebet dazu, daß die Zielsetzung wohl problematisch war. "In einer Meinung sein" wäre also soweit ich verstehe schon etwas anderes als zu erspüren, was in Gottes Augen richtig oder falsch ist.

Geschrieben

Alles klar, jetzt wurde es nochmal etwas klarer, danke 🙂. Sie hat schon eine spezielle Ausdrucksweise.

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