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Der alte Papst


Sapele

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Hallo,

ich bin keine Katholikin, aber als ich heute in den Nachrichten den Papst gesehen habe, bin ich richtig erschrocken. Der Mann ist alt und wohl auch krank. Und trotzdem muss er noch aktives Oberhaupt von Milliarden von Katholiken sein? Darf er nicht zurücktreten? Will er das nicht? Gönnt man ihm nicht den Ruhestand?

Was meinen die Katholiken hierzu?

Sapele

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Problem dabei ist wohl auch, daß es nach dem letzten Rücktritt eines Papstes dann Papst und Gegenpapst gab - und das will er wohl auf alle Fälle vermeiden.

 

Grüße,

Lucia

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Na ja, das alte Preußen lag ja schon im heutigen Polen...

 

Wer weiß, vielleicht ist er ja eigentlich ein Hohenzoller: pflichtbewußt bis zum umfallen...

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Ich habe in den Nachrichten gehört,dass er im Frühjahr eine weitere grosse Reise plane.Wie das gehen soll ist mir auch schleierhaft!

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Die Frage ist jetzt ob man das Pflichtbewußtsein bewundern oder als Machtgier verachten soll.

 

Gruß Frank

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Hallo Lichtlein,


Zitat von Lichtlein am 23:35 - 28.März.2002

Problem dabei ist wohl auch, daß es nach dem letzten Rücktritt eines Papstes dann Papst und Gegenpapst gab - und das will er wohl auf alle Fälle vermeiden.


Papst und Gegenpapst? Ich dachte, sowas gab es nur im Mittelalter.

Sapele

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Wenn er will, kann er sofor zurücktreten, aber will er??? ich denke, es gibt in rom schon längst einen Machtkampf. zu sagen hat er glaube ich schön längst nicht mehr alles, hinter seinem Rücken ist der Machtkampf um seine Nachfolge entbrannt.

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Das Problem bei einem "Rücktritt" ist wie Lucia schon sagte, dass es dann mehrere Päpste gibt.

Der Druck, unter dem der "neue" Papst stehen würde, wäre immens (Schreibt man das so?). Der Alte Papst würde ständig über ihm schweben, wie ein Damoklesschwert. Zum Schluss käme dann noch so was raus wie "Ach, wenn der Alte doch noch am Ruder wäre..."

Ich kann mir mehrere unschöne Szenarien vorstellen...

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Es gibt viiele Menschen die sich fragen,

weshalb JOHANNES PAUL,GOTT hab ihn seelig,

nicht zurücktritt.

Hier stellt sich aber doch nur eine frage....................

wieso haben soooo viele Menschen ein Gestörtes

verhältniss zu Alter und Leid????!

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Die Leute wissen auch nicht, dass Joh.Paul II sein Leiden gemäss Kol.1, 24 für die Kirche aufopfert und sehen nur  das Leiden und nicht die Früchte des Leidens.

Schon 1981 bei dem Attentat auf den Papst hat er das getan.  Ich sehe nur, dass die kath. Kirche hier eine biblische Theologie hat und sonst keine andere.

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Er opfert sich auf. Wieso tut er das? Hält er sich für so wichtig, dass es ohne ihn nicht weiter geht?

 

Ich glaube auch, dass er es für seine Pflicht hält, diesen Weg, koste es, was es wolle, zu Ende zu gehen. Und wenn es so weiter geht, dann wird er noch zum Märtyrer werden. Vielleicht auch ob seiner Leiden irgendwann selbst mal selig oder heilig gesprochen werden können (da liegt ihm ja dran, am Selig- und Heiligsein).

 

Das klingt jetzt zynisch, soll aber nur der Versuch einer Analyse möglicher Beweggründe sein, keine Wertung.

 

Ob er seiner Kirche damit einen Gefallen tut? Eventuell über die Mitleidswirkung, die von einigen anderen weniger schönen Phänomenen ablenken könnte?

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Liebe Ute,

 

Eine Aufopferung ist nicht wegen eines Amtes, sondern kann jeder Christ tun. Die innerliche Aufopferung hat eine geistliche Bedeutung für die Menschen und jeder kann an seinem Platz ebenso Opfer bringen. Opfer bringt man nicht aus Ehrgeiz, sondern um Christi willen für andere.Man kann als Christ jedes Opfer, das man im Leben bringt auf die Waagschale Gottes legen für anderer Heil oder Hilfe. Das verstehen viele nicht, und nicht einmal alle Christen. Jopa 2 aber versteht das sehr gut. Man sollte nur mal seine Ansprache an die Mitpatienten kennen, die er 1981 im Krankenhaus nach dem Attentat gemacht hat.

 

Wenn Jopa 2 nun mal so ein Amt übernommen hat, will er es auch ausfüllen, trotz aller körperlichen Gebrechen.  

Solange ein Papst geistig noch auf der Höhe ist, warum sollte er zurücktreten? Er wird sich lediglich immer wieder schonen müssen und Ruhepausen einlegen müssen.

Er hält sich selber mit Sicherheit nicht für so wichtig, dass er nicht wüsste, dass die Kirche auch nach ihm noch Bestand hat.  

 

Gruss werner

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Aber wer hat was davon?

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Ganz einfach Ute, der dem Gott die Gnade schenken will , die andere miterwirkt haben durch ihr Gebet und Opfer  der hat was davon. Wer das im Einzelnen ist, wissen wir nicht.  

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Und ob der Deal klappt, auch nicht.

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Liebe Ute,

 

der "Deal" klappt immer... siehe Kol. 1, 24 nochmals. Lehre der Kirche war immer, dass das Heil von vielen von den Gebeten und Opfern der Christen abhängt. Im AT sagte, man dafür "in den Riss treten für andere, im NT heisst es sühnen. In http://www.orden-online.de  in den Diskussionsforen haben wir vor kurzem darüber diskutiert unter dem Thread von mir, "Jesus der einzige Erlöser?"

 

Gruss werner

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Ich kann doch nichts dafür, wenn Ihr sowas glaubt.

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Ute, ich habe da so auch meine Probleme.

 

Noch vor einem Jahr argumentierte ich, dass mir diese konservative Pole sympathischer wird, hatte er doch im Sinne der großen und kleinen Ökumene ziemlich viel aufgegriffen.

 

Als ich aber dann las, dass - z.B. in Armenien - seine Predigt schlichtweg nicht mehr verstanden werden konnte, akustisch (!) nicht mehr verstanden werden konnte, begannen meine Zweifel. Nun bekomme ich mit, dass er sich selbst untreu wird: Hatte er noch früher gesagt, er trete ab, wenn er eine Messe nicht mehr feiern, d.h. leiten kann, so erleben wir jetzt, dass er hierzu nicht mehr fähig ist, und trotzdem zieht die Kurie ihn durch. Nein Werner, dass ist nicht ein physisch kranker Mann, der überreisst auch geistig nichts mehr. Und da wären die von mir hochgeschätzten Kaspars und Lehmanns gefragt. Aber sie haben offenbar keine Kraft gegen den Wendefritzen Ratzinger, der weiss, dass er anschließend auch weg vom Fenster ist!

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Ich glaube nicht, dass man  es Johannes Paul II. zum Vorwurf machen kann, dass er nicht zurücktritt. Er ist mit dem Vorsatz angetreten, "in Stiefeln zu sterben", daher sein ungebrochener Arbeits- und Gestaltungswillen. Seine Reisepläne kann man ja mit einigem Recht als selbstzerstörerisch bezeichnen. Ich glaube, ihm ist es wurscht, ob ihn die Kirche heilig spricht. Er möchte vor Gott heilig sein, und das erfüllen, was er für sich als seinen Auftrag erkannt hat.

 

Man sollte auch die Schwierigkeiten nicht unterschätzen, die mit einem Rücktritt verbunden wären. Das hat bisher nur ein einziger Papst getan, und der unter Zwang. Johannes Paul müsste also eine völlig neue Rolle erfinden: den Papst im Ruhestand. Gerade das ist angesichts seiner Schwäche wohl eine Überforderung. Er hat im Laufe seines Pontifikates so viele Papstbilder geprägt (der Papst beim Skifahren; die Reisen; die ökumenischen Intiativen; die interreligiösen Friedensgebete; das konsequente Eintreten für Gewaltlosogkeit auch in der Politik), dass er seinen Horizont wohl nicht noch einmal erweitern kann.

 

Außerdem sollte man auch das Gute nicht vergessen, das er noch in den letzten Monaten, nach den Anschlägen vom 11. September, gewirkt hat. Das Friedensgebet der Weltreligionen in Assisi wäre ohne ihn nicht denkbar gewesen. In der Kurie gibt es enige, denen die ständige Versöhnungsbereitschaft gegenüber dem Islam viel zu weit geht, und die gerne auch einen Einsatz militärischer Gewalt legitimieren würden.

 

Aber Kirche lebt nicht vom "Oben" der Hierarchie, sondern vom "Oben" Gottes, und da ist der Beitrag und die Begeisterung jedes einzelnen Christen genauso wichtig, wie die des Papstes. Wir brauchen uns also über die zukünftigen Leitungsstrukturen der Kirche nicht so viel Sorgen zu machen.

 

Frohe Ostern für Alle, Matthias

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Ich stelle mir wirklich manchmal die Frage, was für ein Zeugnis der Papst in seiner momentanen Verfassung abgibt? Bewundern die Leute ihn? Oder denken sie, dass der Papst, mit dem es so langsam dem Ende zu geht, Symbol ist für den Katholizismus, der ebenfalls dem Ende zu geht?

 

Ich sehe die Gefahr eines Gegenpapstes bei einem eventuellen Rücktritt nicht unbedingt in dem Maße. Gemäß Kirchenrecht wäre es durchaus möglich, wenn er krankheitshalber zurücktreten würde. Eine andere Möglichkeit ist ganz einfach (und so wird es notgedrungen auch gehen), dass er nicht mehr öffentlich auftritt. Früher waren die Päpste auch oft krank und alt, aber das ist keinem aufgefallen, da sie nicht so viel gereist sind. Es ist eben die Frage, ob wir darauf vertrauen, dass die kath. Kirche auch ohne kraftvollen, in der Öfentlichkeit stehenden Papst weiterlebt oder nicht.

 

So oder so ist der Mann zu bewundern, und sein Durchhalten würde ich auf keinen Fall als Machtgier interpretieren. Denn so ein Mensch war er nämlich nie. Auch wenn er wegen vielem kritisiert wird (v.a. wegen seiner Moral - und es ist ja auch wahr, manchmal hat man den Eindruck, dass vorehelicher Verkehr schlimmer ist als ("gerechter") Krieg), wird er als einer der größten Sozialpäpste und als einer der größten interreligiösen Dialogführer in die Geschichte eingehen.

 

thierry

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Hallo zusammen,

 

die wahrscheinlichste Rücktrittsform wäre wohl die Übertragung aller Ämter an die Kurie und ein Verschwinden des Papstes aus der Öffentlichkeit.

 

Was wäre das aber für ein Bild? Dieser Papst, der sich immer wieder gegen Sterbehilfe gestellt hat, soll selber wegen seines Alters und seiner Krankheit verschwinden? Damit würde er ja selbst sagen "Nehmt die Alten, die Behinderten, die Kranken weg aus der Öffentlichkeit, damit sie ja keiner sieht!"

 

In einer Welt, in der die Top-Manager immer Jünger und Dynamischer werden, ist gerade ein alter und schwacher Papst ein Symbol des christlichen Weltbildes.

 

Gruß

 

Stefan

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Zitat von OneAndOnlySon am 15:31 - 1.April.2002

die wahrscheinlichste Rücktrittsform wäre wohl die Übertragung aller Ämter an die Kurie und ein Verschwinden des Papstes aus der Öffentlichkeit.


 

Wozu?

 

Der Papst ist eine Instutition der kath. Kirche. Das Alter oder die Konstitution ist hierbei unerheblich.

 

Selbstverständlichkeiten (Altern und schwindende Gesundheit) muss man nicht verstecken.

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