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Kopftuch in der Schulklasse


Ruth

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Mensch, eine Muslimin, die mit der Sitte aufwuchs, daß Frauen ihren Kopf bedecken müssen, wird sich ohne Kopftuch so vorkommen, wie eine Katholikin, die plötzlich oben ohne unterrichten muss. Hat daran schon mal jemand gedacht?

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Wenn das Kopftuch nur ein Symbol der Frauenunterdrückung oder ein rein religiöses Symbol wäre, dann weg damit. Als Kleidungsstück ist es aber auch Ausdruck der Persönlichkeit und da tue ich mich mit einem "weg damit" sehr, sehr schwer.

Volker, meinst du auch, dass an den Grundschulen die Herren Lehrer in Tanga-Badehose unterrichten könnten (bei uns ist es heute über 27 Grad im Raum gewesen)? Die Damen Lehrerinnen natürlich auch mit Bikini-Oberteil - oder doch nur verpflichtend für diejenigen, die kurz vor der Rente stehen??? Fragen über Fragen......

 

(Für Herrn Ketelhohn selbstverständlich der Tanga-Bikini und ein Kopftuch.)

bearbeitet von lara
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und nochmals: und wenn ein Lehrer mit Glatze, Springerstiefeln und Kampfanzug zum Unterricht erscheinen würde mit Buttom I love Demokratie auch alles ok??

 

und noch `ne Frage: wenn das Kopftuch kein religiöses und weltanschauliches BEKENNTNIS darstellt, warum tragen es die konservativen Mosleminnen in D; warum müssen sie es in islamischen Ländern tragen?

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Habe auch gearde dazu einen Bericht in der Tagesschau gesehen. Da stand nicht nur die Frage nach der religiösen Neutralität, sondern auch (was mich echt noch viel mehr schockiert hat) : wie viel fremde Religion verträgt dieses Land? und da kommt mir echt der Kaffee hoch.

 

Meiner Meinung nach gehört an nicht-konfessionelle Schulen gar kein eindeutiges Bekenntnis, Religion ist Privatsache und niemand hat sich durch ein Bekenntnis des Lehrers in der eigenen Religion bestätigt zu fühlen bzw ohne dieselbe benachteiligt. Man kann auch nicht jedem Lehrer 5mal täglich seine Freiminuten geben, damit er beten kann. Das gehört in den Privatbereich.

 

(für die, die sich gleich aufregen: jeder, der kleine Kinder hat, weiß, wie groß die Vorbildwirkung von *geliebten* Lehrern oder Erziehern sein kann).

 

Grüßle,

Claudia

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...und warum müssen das Kopftuch Nichtmusliminnen und Ausländerinnen tragen, wenn sie in einige islamische Länder reisen?

Als Staatsdiener hast Du eine gewisse Vorbildfunktion.

 

Als Tourist nicht.

 

Grüßle,

Claudia

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Als Staatsdiener hast Du eine gewisse Vorbildfunktion.

 

und welche Vorbildfunktion hast Du mit Kopftuch??

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Ja, bei Lehrern muss man die besondere Vorbildwirkung berücksichtigen.

 

Ich habe jahrelang in einem erzkonservativen Laden gearbeitet. Dort war das Tragen von Anzug und Krawatte ein ungeschriebenes Gesetz, obwohl wir im Backoffice der EDV so gut wie nie Kontakt zu Kunden hatten (und wenn ich mit zu Kunden fuhr oder wir diese einluden, um ihnen das Programm zu zeigen, dann wussten wir das Wochen vorher). Und trotzdem hat da keiner gemeckert, obwohl Krawatten im Sommer ohne Klimaanlage echt die Hölle sind (man hat permanent den Eindruck, dass das Wasser einem bis zum Hals steht).

 

Allerdings hat auch keiner gemeckert, als ich anfing, in Jeans und Pullover zu erscheinen. :blink:

 

Ich denke, in einer Firma mit Kundenkontakt wird keiner ein Problem haben können, wenn die Firma eine bestimmte Kleidung vorschreibt. Und bei Lehrern wird keiner meckern dürfen, wenn auch Lehrern - die immerhin Staatsrepräsentanten sind - die Kleidung vorgeschrieben wird (wenigstens teilweise).

 

Aber trotzdem, beim Thema "Kopftuch" bin ich schwankend, was das Erlauben angeht.

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Als Staatsdiener hast Du eine gewisse Vorbildfunktion.

 

und welche Vorbildfunktion hast Du mit Kopftuch??

Mit oder ohne: Du hast eine.

 

Und Du solltest Dir dreimal mehr als ein Maurer oder Rechtsanwalt überlegen, wie Du Kindern gegenüber trittst.

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Aber trotzdem, beim Thema "Kopftuch" bin ich schwankend, was das Erlauben angeht.

Atheistenkinder wären ohne Bekenntnis in einer Außenseiterposition, wenn jeder sein Bekenntnis offen in der Schule tragen würde. Das fände ich nicht okay.

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Gast Ketelhohn

1. Ich würde gern Äußerungen zu meinem obigen Paulus-Zitat hören.

 

2. Da an einem Kopftuch absolut nicht Schlimmes oder Verwerfliches ist, ist es absurd, das zu verbieten.

 

3. Auch ist es bekanntlich nicht verboten, dem Islam anzuhangen. Darum sollten auch Handlungen oder Zeichen nicht verboten werden, die den Handelnden oder Träger der Zeichen als Muslim ausweisen.

 

4. Letztlich sollte aus der Geschichte aber die einzig angemessene Konsequenz gezogen werden, nämlich die Beseitigung – notfalls mit Gewalt, wenn Notwehr oder Nothilfe geboten sind – des hybriden staatlichen Anspruchs auf Erziehung der Kinder:

 

Weg mit der Schulpflicht! Für freie Schulwahl! Für freie christliche, mulimische, jüdische Schulen! Hinaus mit den staatlichen Aufsehern, ins Feuer mit allen Lehrplänen, durch welche die Ideologen der pseudodemokratischen Despotie unsere Kinder zu ihren willigen Sklaven verbiegen wollen!

 

Es lebe die Revolution!

 

Ho– Ho– Ho– – – sianna!

bearbeitet von Ketelhohn
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Weg mit der Schulpflicht! Für freie Schulwahl! Für freie christliche, mulimische, jüdische Schulen! Hinaus mit den staatlichen Aufsehern, ins Feuer mit allen Lehrplänen, durch welche die Ideologen der pseudodemokratischen Despotie unsere Kinder zu ihren willigen Sklaven verbiegen wollen!

Das hättest Du wohl gerne, damit Deine Kinder in einer völligen geistigen Monokultur aufwachsen. Nee, Junge. Das hat schon alles einen Sinn. Schliesslich muss der Staat manche Kinder vor ihren Eltern beschützen.

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1. Ich würde gern Äußerungen zu meinem obigen Paulus-Zitat hören.

Wozu? Das Paulus ein übler Frauenfeind war, ist doch allgemein bekannt. Auch dass die Frauenunterdrückung im Christentum stets durch Paulus, aber kaum durch Jesus, legitimiert wurde, ist gut bekannt.

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Da an einem Kopftuch absolut nicht Schlimmes oder Verwerfliches ist, ist es absurd, das zu verbieten.

 

]

Gerichte "sprechen" RECHT und keine Meinungen.

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Weg mit der Schulpflicht! Für freie Schulwahl! Für freie christliche, mulimische, jüdische Schulen! Hinaus mit den staatlichen Aufsehern, ins Feuer mit allen Lehrplänen, durch welche die Ideologen der pseudodemokratischen Despotie unsere Kinder zu ihren willigen Sklaven verbiegen wollen!

Das hättest Du wohl gerne, damit Deine Kinder in einer völligen geistigen Monokultur aufwachsen. Nee, Junge. Das hat schon alles einen Sinn. Schliesslich muss der Staat manche Kinder vor ihren Eltern beschützen.

Gleich sagt er Dir offen den Kampf an.

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»Jedes Weib aber, welches betet und weissagt mit unverhülltem Haupt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre. Denn wenn sich ein Weib nicht verhüllen will, so lasse sie sich das Haar abschneiden. Nun es aber einem Weibe übel ansteht, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verhüllen« (I Cor 11,5-6).

In Schulen wird nicht öffentlich gebetet oder geweissagt. (Gott sei's geklagt)

 

Was die normale Gottesdienstchristin betrifft, empehle ich dir einen Protest bei deinem zuständigen Bischof.

(Der sollte auch mal wieder was zum Schmunzeln haben, der Ärmste.)

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Ja, bei Lehrern muss man die besondere Vorbildwirkung berücksichtigen.

 

Ich habe jahrelang in einem erzkonservativen Laden gearbeitet. Dort war das Tragen von Anzug und Krawatte ein ungeschriebenes Gesetz, obwohl wir im Backoffice der EDV so gut wie nie Kontakt zu Kunden hatten (und wenn ich mit zu Kunden fuhr oder wir diese einluden, um ihnen das Programm zu zeigen, dann wussten wir das Wochen vorher). Und trotzdem hat da keiner gemeckert, obwohl Krawatten im Sommer ohne Klimaanlage echt die Hölle sind (man hat permanent den Eindruck, dass das Wasser einem bis zum Hals steht).

 

Allerdings hat auch keiner gemeckert, als ich anfing, in Jeans und Pullover zu erscheinen. :blink:

 

Ich denke, in einer Firma mit Kundenkontakt wird keiner ein Problem haben können, wenn die Firma eine bestimmte Kleidung vorschreibt. Und bei Lehrern wird keiner meckern dürfen, wenn auch Lehrern - die immerhin Staatsrepräsentanten sind - die Kleidung vorgeschrieben wird (wenigstens teilweise).

 

Aber trotzdem, beim Thema "Kopftuch" bin ich schwankend, was das Erlauben angeht.

Volker, ich weiß nicht so recht..... In meiner nahezu gesamten Schulzeit (an die ersten Jahre kann ich mich nicht mehr erinnern) waren Lehrer weit davon entfernt "Vorbilder" für die Schüler zu sein. Sie waren die "Kontrolettis", die Aufseher, die Noten- und Punktevergeber und auf jeden Fall die "Spießer", die so waren, wie die Schüler nichtmal hätten werden wollen, wenn eigentlich nichts dagegen gesprochen hätte. Einen Lehrer durfte man bestenfalls "nicht soooo übel" finden, ihn auch nur zu mögen kam schon einem Verrat an der gesamten Schülerschaft gleich. Die coolsten Mini-Röcke wären in dem Augenblick für alle Mädchen der Schule geradezu tabu gewesen, wo eine Lehrerin einen solchen getragen hätte. Natürlich gab es die eine oder andere Ausnahmeerscheinung mit nicht ganz unerheblichem Einfluß im einen oder anderen Bereich - aber das hätte niemals jemand zugegeben. Alles in allem war die gesamte Lehrerschaft "die andere Seite", der Feind, den es auszutricksen und möglichst unbeschadet zu überwinden galt.

 

Erst an der Uni habe ich eine völlig andere Art der "Lehrer-Schüler-Beziehung" erlebt, schließlich wollte man dort wirklich etwas lernen und hatte es sich freiwillig ausgesucht.

 

Davon abgesehen leben wir erfrulicherweise in keinem allzu homogenen Staat, in dem nur eines (Krawatte oder Habit oder Altfräulleinkleidung) als richtig gilt. Daher denk ich, daß der Staat am besten dadurch repräsentiert wird, daß er möglichst wenig (unnötige) Vorschriften macht. Denn anders als eine Firma, die eine ziemlich eindeutige corporate identity hat, ist das beim Staat (der ja uns alle repräsentieren soll) nicht der Fall. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn eine möglichst breite Palette an Weltanschauungen durch ein Lehrerkollegium repräsentiert wird. Und wenn die Art und Weise der Unterrichtsgestaltung und Notnvergabe von diesen persönlichen Vorlieben unberührt bleibt.

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Bei den Verbots-Beführwortern sehe ich generell 2 Gruppen:

 

1. Leute, die der Unterdrückung der Frauen einen Riegel vorschieben wollen. Aber genau das ist aus meiner Sicht Quatsch, denn man bekämpft dann die eine Einschränkung der persönlichen Freiheit mit einer anderen. Letztlich hat der Staat seine Finger fernzuhalten von der Ausübung der persönlichen Glaubensrichtung, es sei denn, es wird fanatisch gehetzt oder ähnliches.

 

2. Leute, die Angst vor einer islamischen Invasion haben. Denen kann ich nur antworten: Was wundert ihr Euch; schliesslich haben wir die christliche Basis unserer Kultur ja kontinuierlich untergraben - jetzt steht unsere Kultur ohne religiöse Identität da, und es ist kein Wunder, dass andere Religionen die Stellung einnehmen, die in unserem Land eigentlich dem Christentum zusteht.

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Bei den Verbots-Beführwortern sehe ich generell 2 Gruppen: [...]

 

2. Leute, die Angst vor einer islamischen Invasion haben. Denen kann ich nur antworten: Was wundert ihr Euch; schliesslich haben wir die christliche Basis unserer Kultur ja kontinuierlich untergraben - jetzt steht unsere Kultur ohne religiöse Identität da, und es ist kein Wunder, dass andere Religionen die Stellung einnehmen, die in unserem Land eigentlich dem Christentum zusteht.

Du meinst, der Islam sei auf dem Weg die Stellung einzunehmen, die das Christentum innehat(te)? Der spielt doch außerhalb der türkischen Einwanderergruppe keine nennenswerte Rolle. Leute, die sich vom Christentum abwenden, tun das in den seltensten Fällen, um sich einer neuen Religion zuzuwenden - schon garnicht dem Islam.

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Du meinst, der Islam sei auf dem Weg die Stellung einzunehmen, die das Christentum innehat(te)? Der spielt doch außerhalb der türkischen Einwanderergruppe keine nennenswerte Rolle. Leute, die sich vom Christentum abwenden, tun das in den seltensten Fällen, um sich einer neuen Religion zuzuwenden - schon garnicht dem Islam.

Ja, denn wenn sich Menschen hier überhaupt einer neuen Religion zuwenden, nachdem sie das Christentum verlassen haben, dann ist es eher die Esoterik.

 

Das Wachstum des Islam geschieht nur in armen Ländern ohne viel Bildung mit größerer Geschwindigkeit. Der Islam basiert auf ähnlichen Grundannahmen wie das Christentum, z. B. Wunder und Offenbarung, und beides wurde durch die Aufklärung unterminiert. Aber während der Islam durch das Theodizeeproblem nicht verwundbar ist (im Gegensatz zum Christentum) trifft auch den Islam das Argument des Unglaubens.

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Volker_Biallass

Hallo :blink:

 

Welches Signal wird denn gesetzt, wenn das Kopftuch in der Schule als öffentlichem Raum keinen Platz erhält und geächtet wird? Wenn es zu etwas deklariert wird, von dem sich der Staat säubern sollte?

 

Nach dem 11.9. war für viele Muslima das Kopftuchtragen ein echtes Spießrutenlaufen, weil sich da sehr viele auf der Straße bemüßigt fühlten, sie deswegen anzumachen, daß solche hier ja nichts verloren hätten.

 

Es ist IMHO grundfalsch, wenn die 'weltanschauliche Neutralität' des Staates zu einem Nullsummenspiel der Intoleranz umstrukturiert wird, anstatt eben das Podium der höchstmöglichen Toleranz zu gewährleisten, den gesellschaftlichen Pluralismus zu re-präsentieren.

 

Es gibt bei uns kein Ideal des Bürgers, sondern die Geltung des Bürgers. Ein adipöser Lehrer ("Sport ist Mord") ist nicht anders anzusehen als eine Hungerlatte, die demonstrativ ihr Früstück (Hirsekölbchen) auf die Fensterbank in die Sonne legt, weil beide die selbe Geltung beanspruchen können. Die Muslima im Kopftuch kann dieselbe Geltung beanspruchen wie der Lebemann im 2000Euro-Zwirn, weil das den Staat nichts angeht, er hier neutral ist, keinem davon einen Vorzug gewähren darf.

 

Was die Schule IMHO zu vermitteln hat, sind Pluralismus und Toleranz. Und das geht nach meiner eigenen Schulerfahrung am besten dort, wo der Lehrer selbst profiliert auftritt, um in einem neutralen Unterichtsgeschen der Profilierung der Schüler so einen Impuls zu geben und einen Rahmen der pluralistischen Verständigung zu generieren.

 

Es geht nicht darum, die Schüler als gleichgeschaltete Herde unter einem neutralisierten Hirten zu mästen, bis sie ins Freigehege entlassen werden, sondern den Pluralismus gerade dort deutlich zu machen, wo Sprach- und Verständigungskompetenz erworden wird. Der mündige Schüler ist nicht der weltanschaulich leere T®opf, sondern derjenige, der für sich selbst ein vorläufiges Bekenntnis in der Konfrontation, im Austausch und im Ausgleich mit anderen Bekenntnisentwürfen verschafft hat, der es ebenso gelernt hat, sich zu behaupten, wie auch den anderen gelten zu lassen, im Idealfall dann sogar, auch für das recht der Minderheit einzutreten, der er nicht angehört, die sich ohne Unterstützung aber nicht behaupten kann.

 

Eine muslimische Lehrerin mit Kopftuch, die es damit beansprucht, dass man sie gelten lässt, und die den Schülern ebenfalls deutliche Geltung entgegebringt, hat eine komplett andere Signalwirkung als der entkernte und neutralisierte Lehrkörper, der zu allem, was Pluaralismus ausmacht, nur sagen darf, dass das alles hier keine Geltung hat, der für eine neutral homogenisierte Klasse sorgt, die im Vergleich zur Gesellschaft ein Kunstprodukt ist, Kunstpflanzen, mit Kunstdünger versorgt.

 

bcnu Volker

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Hallo Volker et al,

 

nehmen wir mal an, Du hättest Recht und es wäre jedem Staatsdiener erlaubt, sein Bekenntnis öffentlich zu machen. Überall, auch in Kindergärten und Grundschulen (für höhere Schulen hab ich da überhaupt nix gegen, um das mal deutlich zu machen). Wie willst Du denn garantieren, daß die Erzieher und Lehrer ihr Bekenntnis nur *nach außen demonstrieren* und keine neutrale Haltung (die von ihnen abverlangt wird, und das ist verdammt nochmal auch gut so!!!) in ihre ERZIEHUNGSarbeit einfließen lassen?

 

Daß an Schulen und Kindergärten nicht nur Bildung vermittelt wird, ist wohl klar. Der Anteil der Erziehungsarbeit steigt dagegen immer mehr an. Ich erlebe das am eigenen Leib und an den eigenen Kindern. Und in Punkto Erziehung MUSS man neutral bleiben, weil man sonst große Probleme bekommt (ich hoffe, ich muß das nicht weiter ausführen - wenn ich mir überlege, die Lehrerin meines Sohnes würde noch mehr in ihrem Sinne erziehen... Hilfä!!!).

 

Natürlich müssen sich die Kinder auch bildungs- und erziehungsmäßig mit anderen Kulturen und Religionen auseinander setzen, aber auch hier MUSS es eine neutrale Lehrkraft geben, weil es sonst keine neutrale Wissensvermittlung (und schon gar keine neutrale Erziehungsarbeit) geben kann und wird. Gerade für die kleinen Kinder, für größere sehe ich das Problem nicht mehr so, da sie sich *denkend* mit anderen Weltanschauungen auseinander setzen können und auch sollen.

 

Im übrigen kann ich mich an einen Aufschrei erinnern, ich würde meine Kinder *antireligiös* erziehen. Das habe ich schon oft erläutert, daß ich mich nur dann von einer Religion abgrenze (solange die Kinder noch alles unkritisch von uns Eltern annehmen), wenn ich Grund dazu bekomme und ansonsten warte, bis meine Kinder von selber fragen. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, mich von einer Erzieherin abzugrenzen, die immer wieder mit Kopftuch oder *Jesus-lebt-Fan-T-Shirt* ankommt (Polemik!!!), und ich meinen Kindern immer wieder erklären muß, daß ich das ablehne, was sie denkt.

 

Vielleicht könnte man hier mal laut drüber nachdenken, ob nicht auch die Gefahr der Polarisierung und der Ausgrenzung besteht, wenn sich eine bekennende Mehrheit (die dann auch noch im Sinne *der einzigen und absoluten Wahrheit* erzogen wird )einer kleinen anders- oder nichtgläubigen Minderheit gegenüber sieht. Ich weiß, wie man zum Außenseiter wird, weil man ein anderes Bekenntnis als die übergroße Mehrheit hat. Das ist gerade für die betreffenden Kinder nicht toll, und ich finde das alles andere als erstrebenswert. Gerade in Kiga und Grundschule.

 

Grüßle,

Claudia

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