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Evangelien vom Montag


Monika

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8. September

 

Mariä Geburt

 

 

Das Fest Mariä Geburt entstand im Orient, wahrscheinlich aus dem Kirchweihfest der St.-Anna-Kirche in Jerusalem, die als Ort der Geburt Mariens gilt; nach anderer Überlieferung ist Maria in Nazaret geboren. Im Westen nennt Papst Sergius (687-701) als die vier Marienfeste, die in Rom gefeiert werden: Verkündigung, Aufnahme in den Himmel, Geburt und „Begegnung“ (= Mariä Lichtmess). Vom Datum der Geburt Mariens aus (das kein historisches Datum ist) wurde auch das Datum ihrer Empfängnis (8. Dezember) festgesetzt. Die Tatsache, dass das Fest dieser Geburt liturgisch gefeiert wird, setzt den Glauben voraus, dass Maria heilig, d. h. ohne Erbsünde, geboren wurde; vgl. Fest der Geburt Johannes‘ des Täufers (24. Juni). (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

 

 

Zur Lesung. Der Prophet Micha war ein jüngerer Zeitgenosse des Jesaja. In dem Buch, das nach ihm benannt ist, wechseln Gerichtsdrohungen mit Heilsweissagungen. Die Heilsweissagung in Kap. 5, 1-4a setzt das Gericht über Jerusalem und das davidische Königshaus als bereits geschehen voraus. Die Könige auf dem Thron Davids haben ihre Sendung nicht erfüllt; nun wird Jahwe einen neuen Herrscher berufen, nicht aus Jerusalem, sondern aus Betlehem. Der Prophet redet den Familienverband der Efratiter an, aus dem einst der König David hervorgegangen war. Von dort, aus Betlehem, wird auch der neue David, der Retter, kommen. Er wird dem neuen Volk Gottes den Frieden bringen, den die Könige von Jerusalem ihrem Volk nicht geben konnten. - Gen 49, 10; Jes 9, 5; 7, 14; 32, 18; Jer 23, 6; Mt 2, 6; Joh 7, 42. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Mi 5, 1-4a

 

 

1 Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen.

2 Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels.

3 Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde.

4a Und er wird der Friede sein.

 

 

 

 

 

Oder:

 

Lesung

 

Röm 8, 28-30

 

Einführung Das Menschenleben steht nicht nur in dem engen Raum zwischen Geburt und Tod; es hat einen ewigen Ursprung und ein ewiges Ziel. Gott hat uns im Voraus erkannt (= erwählt) - vorausbestimmt - berufen - gerecht gemacht - verherrlicht. Mit dieser Aussagereihe werden die Dimensionen unseres Lebens verdeutlicht. Von Ewigkeit her sind wir zur Teilhabe an Wesen und Gestalt des Sohnes vorausbestimmt (Röm 8, 29). Das ist unsere „Verherrlichung“, von der Paulus sagt, sie sei bereits geschehen (8, 29). Der Geist, der seit der Taufe in uns wohnt, hat uns zu Söhnen Gottes gemacht, und er wird das, was er begonnen hat, auch vollenden. „Wir wissen“, sagt der Apostel (8, 28); nach dem Maß unseres Glaubens und unserer Liebe wissen wir, dass unser Leben - durch Leiden und Tod hindurch - seinem Ziel entgegengeführt wird. Wir wissen es auch, wenn wir auf das Leben derer schauen, die Gott, seine ewige Absicht verwirklichend, bereits vollendet und verherrlicht hat. - Eph 1, 3-14; 3, 11; Kol 1, 18; Phil 3, 21. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

28 Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind;

29 denn alle, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei.

30 Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Der Stammbaum am Anfang des Matthäus­evangeliums ist nicht als Beitrag zur Ahnenforschung gemeint, sondern als theologische Aussage über Jesus und über den Sinn der Geschichte Is­raels. Jesus ist der Christus, der Messias, und seine Geschichte ist es, die durch alle Geschlechterfolgen hindurch das eigentlich Bewegende war. Er ist der Verheißene, seit David und seit Abraham. In ihm hat die Geschichte Israels ihr Ziel erreicht, an ihm wird sich der weitere Weg Israels und aller Völker entscheiden. - Der Abschnitt Mt 1, 18-23 steht unter der zentra­len Aussage: „Gott ist mit uns“ (1, 23; vgl. dazu Mt 28, 20). Der Evan­gelist zitiert die Weissagung Jes 7, 14, um das Geheimnis der Menschwerdung als schöpferisches, rettendes Eingreifen Gottes zu kenn­zeichnen. - Josef war „gerecht“, das heißt in der Sprache der Bibel auch: er war gütig. Deshalb wollte er Maria, deren Geheimnis er nicht verstand, im Frieden entlassen. Aber nun wird er selbst zum Mitwisser und Gehilfen des göttlichen Werkes. Im Gegensatz zu Ahas (Jes 7, 12) nimmt Josef das Zeichen und den Auftrag Gottes an; er wird der gesetzliche Vater Jesu und gibt ihm als solcher auch den Namen Jesus. der bedeutet: Jahwe rettet. - Lk 1, 27.35; Ps 130, 7-8. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Mt 1, 1-16.18-23

 

 

1 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams:

2 Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern.

3 Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram,

4 Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon.

5 Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai,

6 Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war.

7 Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa,

8 Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija.

9 Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija,

10 Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija.

11 Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft.

12 Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel,

13 Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor.

14 Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud,

15 Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob.

16 Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.

19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.

20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.

21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.

22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:

23 Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

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Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.

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Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.

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15. September

 

Gedächtnis der Schmerzen Mariens

 

 

Die Erinnerung an die Schmerzen Mariens am heutigen Tag ist in Verbindung mit dem Fest Kreuzerhöhung zu verstehen (ebenso wie das frühere Fest der Schmerzen Mariens am Freitag vor dem Palmsonntag). Die Verehrung der „Sieben Schmerzen Mariens“ ist im Mittelalter aufgekommen. In Deutschland wurde das entsprechende Fest vereinzelt (Köln, Erfurt) im 15. Jahrhundert gefeiert. 1667 wurde das Fest dem Servitenorden gestattet; 1814 wurde es von Pius VII. allgemein eingeführt. - Die „Sieben Schmerzen Mariens“, nach den liturgischen Texten: 1. die Weissagung Simeons (Lk 2, 34-35); 2. die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15); 3. das dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel (Lk 2, 41-52); 4. der Weg nach Golgota; 5. die Kreuzigung Jesu; 6. die Abnahme Jesu vom Kreuz; 7. die Grablegung Jesu. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

 

 

Zur Lesung. „Wir haben einen erhabenen Hohenpriester, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes“ (Hebr 4, 14): das ist das Thema des großen Abschnitts Hebr 4, 14 - 10, 18. Jesus könnte aber nicht Priester sein, wäre er nicht auch wahrer Mensch, der unsere Not kennt und mit uns Mitleid haben kann. Dass er Mensch war, hat sich in seinen Versuchungen und Leiden gezeigt. Ein „seliges“ oder seligmachen­des Leiden (beata passio) ist das Leiden Jesu für alle Erlösten geworden; für ihn selbst war es ein unendlich bitteres Leiden, von dem der körperli­che Schmerz wohl nur der geringere Teil war. Den Ekel vor der Sünde und vor dem Tod hat niemand stärker empfunden als er, der Sohn, der ganz Heilige. Und er hat kein Hehl daraus gemacht, dass es für ihn keines­wegs selbstverständlich war, sich als Opfer zur Verfügung zu stellen. Get­semani war keine Schaustellung (keine Show), sondern ein bitteres und entscheidendes Ringen. Sein Leben lang war Jesus gehorsam gewesen, aber auch er hat erst in der letzten Not des Todes „den Gehorsam gelernt“ (5, 8). Sein Gebet „mit lautem Schreien und unter Tränen“ (5, 7) wurde er­hört: zwar ging der Kelch des Leidens nicht an ihm vorüber, aber durch sein Leiden hat Jesus den Vater geehrt und seine Sendung erfüllt. - Zu 5, 7: Hebr 4, 15; Mt 26, 38-39; Joh 12, 27. - Zu 5, 8: Phil 2, 8. - Zu 5, 9: Hebr 2, 10; Joh 17, 19. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Hebr 5, 7-9

 

 

7 Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen

Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten

konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.

 

8 Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;

 

9 zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der

Urheber des ewigen Heils geworden

 

 

 

 

Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages

 

Zum Evangelium. Bei der Kreuzigung Jesu wird sichtbar, welche Menschen ihm am nächsten stehen. Maria aus Magdala wird auch in Mk 15, 40 erwähnt; dort steht sie unter den Frauen, die „von weitem zusahen“. Johannes hebt besonders die Mutter Jesu hervor und „den Jünger, den er liebte“ (Joh 19, 26). Maria leidet die Schmerzen ihres Sohnes mit; für Jesus mag die Anwesenheit der Mutter zugleich Schmerz und Trost gewesen sein. Doch hat die Szene, die hier berichtet wird, über das Persönliche hinaus sicher auch symbolische Bedeutung. Beim Kreuz Jesu wird Maria unter Schmerzen die Mutter der Kirche, die aus dem Mysterium des Kreuzes geboren wird. Außerdem lässt sich sagen: Maria verkörpert unter dem Kreuz das Israel, das den Gekreuzigten als Messias bekennt. Dann liegt es nahe, in dem Jünger, den Jesus liebt, den Vertreter des Heidenchristentums zu sehen; beide, die Kirche aus dem Judentum und die Kirche, die aus den Heidenvölkern dazukommt, werden wie Mutter und Sohn einander zugewiesen, damit sie eins sind (Joh 17, 22). - Zu 19, 25: Mt 27, 55-56; Mk 15, 40-41; Lk 23, 49. - Zu 19, 26: Joh 13, 23; 20, 2; 21, 7.20. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Joh 19, 25-27

 

 

25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!

27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

 

 

 

Oder:

 

Evangelium

Lk 2, 33-35

 

 

Einführung. Jesus wird von seinen Eltern in den Tempel gebracht, wie es das Gesetz des Alten Bundes verlangt. Aber nicht nur, um die Vor­schrift zu erfüllen, kommt Jesus in den Tempel; er ist der Herr des Tempels (vgl. Mal 3, 1). Der greise Simeon erkennt in dem Kind den Messias; den Heilbringer für Israel und für die Völker der Erde. An das Loblied Sime­ons (Lk 2, 29-32) schließt sich eine düstere Weissagung an, wie auch schon im Alten Bund vom Gottesknecht zugleich Leiden und Verherrli­chung vorausgesagt waren. Mit der Ankunft Jesu setzt die Krise ein. An ihm entscheidet sich das Schicksal Israels und aller Völker. Maria aber erfährt, dass sie als Mutter des Messias seinen Leidensweg mitgehen wird. Sie bewahrt die Worte Simeons in ihrem Herzen; sie braucht Zeit, um die Tragweite des Gehörten zu ermessen. - Jes 8, 14-15; 1 Kor 1, 23; 1 Petr 2, 8. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.

35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

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Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;

 

Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: .... Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

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Montag der 25. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung. Die Bücher Esra und Nehemia bilden ursprünglich Fortsetzung des zweiten Chronikbuches; 1-2 Chronik und Esra-Nehemia sind ein einziges riesiges Geschichtswerk, das von Adam bis zur Neugründung der jerusalemischen Gemeinde nach dem Exil reicht. Die Bücher Esra und Nehemia sind etwa zwischen 430 und 400 v. Chr. entstanden. Der Verfasser hat die Geschichte seiner Zeit nicht nur berichtet, sondern auch theologisch gedeutet. Gleich der erste Satz (Esra 1, 1) bezeichnet den Erlass über die Heimkehr der Juden als die Erfüllung einer prophetischen Verheißung (Jer 29, 10). Einst hatte Gott durch Nebukadnezzar das Gericht an Juda-Jerusalem vollzogen; derselbe Gott gab dem Perserkönig Kyrus gleich im ersten Jahr, nachdem er Babel erobert hatte (539/38), den Entschluss ins Herz, die Rückkehr der Juden und den Wiederaufbau des Tempels zu gestatten. Ein königliches Dekret dieses Inhalts muss es wohl gegeben haben; die Frage bleibt offen, ob das Dekret hier in seinem ursprünglichen Wortlaut wiedergegeben ist. - 2 Chr 36, 22-23; Jer 25, 11-12; Sach 1, 12; Jes 45, 1. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

Esra 1, 1-6

 

 

1 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der Herr durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der Herr den Geist des Königs Kyrus von Persien, und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden:

2 So spricht der König Kyrus von Persien: Der Herr, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.

3 Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört - sein Gott sei mit ihm -, der soll nach Jerusalem in Juda hinaufziehen und das Haus des Herrn, des Gottes Israels, aufbauen; denn er ist der Gott, der in Jerusalem wohnt.

4 Und jeden, der irgendwo übrig geblieben ist, sollen die Leute des Ortes, in dem er ansässig war, unterstützen mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und Vieh, neben den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem.

5 Die Familienoberhäupter von Juda und Benjamin sowie die Priester und Leviten, kurz alle, deren Geist Gott erweckte, machten sich auf den Weg, um nach Jerusalem zu ziehen und dort das Haus des Herrn zu bauen.

6 Alle ihre Nachbarn unterstützten sie in jeder Weise mit Silber und Gold, mit beweglicher Habe und mit Vieh sowie mit wertvollen Dingen, abgesehen von dem, was jeder für den Tempel spendete.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Die Geheimnisse des Reiches Gottes sind Jüngern anvertraut (V. 10), das soll aber nicht heißen, dass sie in diesem kleinen Kreis bleiben sollen. Die Lampe soll leuchten, dazu wird sie angezündet. Die Botschaft Jesu ist noch in Gleichnissen verborgen (V. 17), aber sie soll und wird öffentlich bekannt werden. Vers 17 ist eine Deutung zu Vers 16, und aus beiden folgert Vers 18 die Mahnung: „Gebt acht, dass ihr richtig zuhört!“ Nur wer die Botschaft richtig gehört und in sich aufgenommen hat, kann sie anderen weitergeben. Der Rest von Vers 18 ist kein soziales Programm; auf sozialer Ebene ist es geradezu der große Skandal: Wer hat, dem wird gegeben ... Jesus spricht vom Glauben und von der Erkenntnis; auch hier gibt es unerbittliche Gesetze des Wachstums wie des Scheiterns. Wer die Erkenntnis hat, der wird darin wachsen, vorausgesetzt, dass er mit gutem und aufrichtigem Herzen hört (V. 15) und sich das Gehörte zu Eigen macht, d. h. sich dem Gehörten zu Eigen gibt. - Zu 8, 16: Mk 4, 21; Lk 11, 33; Mt 5, 15. - Zu 8, 17: Mk 4, 22; Lk 12, 2; Mt 10, 26. - Zu 8, 18: Mk 4, 24-28; Lk 19, 26; Mt 13, 12; 25, 29. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Lk 8, 16-18

 

 

16 Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.

17 Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.

18 Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

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29. September

 

Hl. Michael, Hl. Gabriel, Hl. Rafael

 

Erzengel

 

 

 

Das biblische Wort für Engel bedeutet „Bote“: nach Hebr 1, 14 sind die Engel Geister, die im Dienst Gottes stehen und die er denen zu Hilfe schickt, die gerettet werden sollen. Im Alten Testament werden die En­gel auch als „Heilige“ oder als „Söhne Gottes“ bezeichnet. Unter ih­nen werden die Kerubim und die Serafim (Einzahl: Kerub und Seraf) besonders hervorgehoben. Einzelne werden mit Namen genannt: Mi­chael („Wer ist wie Gott?“). Gabriel („Kraft Gottes“ oder „Held Gottes“), Rafael („Gott heilt“). - Das heutige Engelfest ist ursprünglich das Wei­hefest der Kirche des hl. Michael an der Via Salaria in Rom. Mit Mi­chael zusammen werden jetzt auch Gabriel und Rafael gefeiert, die im früheren Kalender eigene Gedenktage hatten (24. März und 24. Okto­ber).

 

 

 

Lesung Dan 7, 9-10.13-14

 

Tausendmal Tausende dienten ihm

 

Lesung aus dem Buch Daniel

 

9Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein Gewand war weiß wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer.

 

10Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz, und es wurden Bücher aufgeschlagen.

 

13Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt.

 

14Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

 

 

 

Oder:

 

Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

7Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,

 

8aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.

 

9Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.

 

10Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.

 

11Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.

 

12aDarum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen.

 

 

 

Evangelium Joh 1, 47-51

 

Ihr werdet die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

47Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

 

48Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.

 

49Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

 

50Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

 

51Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.

 

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt;

der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.

 

Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg,

die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten;

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6. Oktober

 

Hl. Bruno

 

Mönch, Einsiedler, Ordensgründer

 

 

 

Bruno, der Stifter des Kartäuserordens, stammte aus Köln. Geboren um 1030, wurde er Kanonikus an St. Kunibert in Köln, 1057 Leiter der Domschule in Reims, wo der spätere Papst Urban II. sein Schüler war, Mit Erlaubnis des Bischofs von Grenoble gründete er 1084 mit sechs gleich gesinnten Freunden eine Eremitensiedlung in der Einsamkeit von Cartusia (Chartreuse). Das war die erste „Kartause“ (La Grande Chartreuse) und der Anfang des Kartäuserordens, des einzigen Ordens der katholischen Kirche, der nie reformiert zu werden brauchte. Sechs Jahre später rief ihn Papst Urban II. als seinen Berater nach Rom. 1091 gründete Bruno die Kartause La Torre in Kalabrien. Dort starb er am 6. Oktober 1101.

 

 

 

„Die Einsamkeit

 

ist der Weg, der zum Leben führt. Hier tauscht man Himmlisches für Irdisches ein und Ewiges für Vergängliches.“ (Bruno)

 

 

 

Lesung Phil 3, 8-14

 

Das Ziel vor Augen. jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

 

8Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen

 

9und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

 

10Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

 

11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

 

12Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

 

13Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

 

14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

 

 

 

 

Evangelium Lk 9, 57-62

 

Ich will dir folgen, wohin du auch gehst

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

57Als sie auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.

 

58Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.

 

59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.

 

60Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!

 

61Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.

 

62Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.

 

Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Du hast gezögert, wie jeder zögert wenn es ans Eingemachte, wenn es um die eigene Familie geht. Im Rückblick einer Blutspur folgend, die in lebloser Materie ihren Anfang nahm.

 

Das macht uns auch zu Brüdern und Schwestern. Aber zu Brüdern und Schwestern einer chemischen Verbindung und nicht im Fleisch und Blut des Herrn, dem Botenstoff des Himmels und dessen Liebe. Die Liebe am Leben.

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