Jump to content

Evangelien vom Montag


Monika

Recommended Posts

Montag der 1. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung Die zwei Samuelbücher haben ihren Namen von der ersten großen Gestalt, von der sie berichten (1 Sam 1-7). Sie sind ein Teil des umfassenden Geschichtswerks, das die Bücher Josua, Richter, 1-2 Samuel und 1-2 Könige umfasst und das rückblickend die Geschichte Israels vom Tod des Mose bis zum babylonischen Exil deutend darstellt. Das erste Samuelbuch schließt sich an das Richterbuch an. Samuel selbst ist der Letzte in der Reihe der „Richter“; er war Richter und Prophet in einer Person. Bei der Entstehung des israelitischen Königtums hat er eine wesentliche Rolle gespielt. Die Tatsache, dass die Geschichte seiner Kindheit ausführlich dargestellt wird, zeigt schon, dass er in Israel als einer der ganz Großen galt. Seine Geburt wird einem besonderen Eingreifen Gottes zugeschrieben. Die heutige Lesung deutet das menschliche Drama an, das seiner Geburt vorausging. Elkana liebt und ehrt seine Frau Hanna; aber letzten Endes versteht er sie nicht. - Dtn 12, 13-19; Lk 1,7; Gen 16, 4-5; Dtn 21, 15-17.

 

 

 

 

 

Lesung 1 Sam 1, 1-8

 

Elkana hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte; ihre Rivalin aber kränkte sie sehr

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

 

1Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter.

 

2Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.

 

3Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt nach Schilo hinauf, um den Herrn der Heere anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.

 

4An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.

 

5Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.

 

6Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.

 

7So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts.

 

8Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?

 

 

 

Zum Evangelium Nach der Zeit der Verheißung und Erwartung ist die Zeit der Erfüllung angebrochen. Jesus selbst ist die Fülle der Zeit; seine Worte und Taten verkünden die Nähe der Gottesherrschaft. In Vers 15 hat der Evangelist die Botschaft Jesu zusammengefasst. Sie ist Botschaft vom Heil, das von Gott kommt (V. 14). Die Forderung: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium“ (V. 15) nimmt für die berufenen Jünger eine konkretere Form an: „Kommt her, folgt mir nach!“ (V. 17). Wer Jesus begegnet, der begegnet dem Anspruch Gottes; wen Jesus ruft, der muss sich entscheiden. - Mt 4, 12-22; Lk 4, 14-15; 5, 1-11; Röm 1, 1; Eph 1, 10; Mt 3, 2; 8, 10.

 

 

Evangelium Mk 1, 14-20

 

Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

14Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes

 

15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

 

16Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.

 

17Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

 

18Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

19Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.

 

20Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

 

 

 

Offenbarung im christlichen Verständnis des Begriffs ist Gottes Wort, das in göttlicher Majestät gesprochene Wort. Hier ruft uns der auf, gemeinsame Sache mir ihm zu machen, dem der Mensch gehört, dem darum Gehör zu geben er sich nicht entziehen kann, ohne sich selber in Frage zu stellen. Es gibt dem Wort Gottes gegenüber keine Neutralität, man kann hier nicht ja und nein und also jain sagen! Dem Wort Gottes Gehorsam zu leisten ist nicht eine von mehreren Möglichkeiten. Wir stehen diesem Wort nicht gegenüber wie Herkules am Scheideweg. Hier gibt es nur eine mögliche Möglichkeit, die Möglichkeit des Gehorsams. Die echte Freiheit des Menschen besteht nicht darin, dass er sich diesem Wort auch entziehen kann, sondern wenn er sich ihm nicht fügt, dann wählt er die unmögliche Möglichkeit, das Ausgeschlossene, das Nichts“ (Karl Barth).

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Montag der 2. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung Über die Regierung Sauls haben wir einen zusammenfassenden Bericht in 1 Sam 14, 47-52. Es war ein ewiges Kriegführen nach allen Seiten, vor allem gegen die mächtigen Philister. Saul tat, was er konnte, aber glücklich war seine Regierung trotzdem nicht. Gescheitert ist er jedoch nicht an seinen Feinden, sondern an sich selbst. Ein erstes Wetterleuchten war schon in Kap. 13 zu sehen, wo es wegen Sauls Opfer in Gilgal zum Bruch mit Samuel kam. - Den Krieg gegen die Amalekiter (Kap. 15) unternahm Saul auf ausdrücklichen Befehl Jahwes. Als Israel von Ägypten heraufzog, hatten die Amalekiter, ein Beduinenstamm im Süden, ihm den Weg versperrt. Daher soll er jetzt „dem Untergang geweiht werden“. Dieser Ausdruck gehört in die Sprache des so genannten „heiligen Krieges“, den Jahwe selbst gegen seine Feinde führt (und der uns heutigen Menschen schwer verständlich ist). In diesem Krieg gibt es keine Beute, es gibt nur Vernichtung. Das wusste Saul. und weil er sich an Gottes Eigentum vergriff, wurde er verworfen. Wo Gott „Untergang“ beschlossen hat, kann der Mensch nicht auf Opfer ausweichen. „Gehorsam ist besser als Opfer.“ - Ex 17, 8-16; Spr 21, 3; Hos 6, 6; Am 5, 21-25; Mt 12, 7; Hebr 10, 8-9.

 

Lesung 1 Sam 15, 16-23

 

Gehorsam ist besser als Opfer; weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als König

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

 

16Da sagte Samuel zu Saul: Hör auf! Ich will dir verkünden, was der Herr mir heute Nacht gesagt hat. Saul antwortete: Sprich!

17Samuel sagte: Bist du nicht, obwohl du dir gering vorkommst, das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich zum König von Israel gesalbt.

18Dann hat dich der Herr auf den Weg geschickt und gesagt: Geh und weihe die Amalekiter, die Übeltäter, dem Untergang; kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast.

19Warum hast du nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfällt?

20Saul erwiderte Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört; ich bin den Weg gegangen, auf den der Herr mich geschickt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und die Amalekiter dem Untergang geweiht.

21Aber das Volk hat von der Beute einige Schafe und Rinder genommen, das Beste von dem, was dem Untergang geweiht war, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.

22Samuel aber sagte: Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, Hinhören besser als das Fett von Widdern.

23Denn Trotz ist ebenso eine Sünde wie die Zauberei, Widerspenstigkeit ist ebenso (schlimm) wie Frevel und Götzendienst. Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als König

 

Zum Evangelium Nach der Frage der Sündenvergebung ist jetzt die Frage des Fastens Gegenstand der Auseinandersetzung: darauf folgt (Evangelium von morgen) die Frage des Sabbats. Die Pharisäer, aber auch die Johannesjünger stießen sich an der Unabhängigkeit der Jünger Jesu gegenüber den überlieferten Bräuchen. Jesus verteidigt das Verhalten seiner Jünger mit einer erstaunlichen Begründung. Das Fasten hat dort seinen Platz, wo man Vergangenes sühnen oder sich für Kommendes vorbereiten will. Für die Jünger Jesu aber gilt jetzt weder Vergangenheit noch Zukunft: die Gegenwart Jesu ist alles. Es ist Festzeit, nicht Zeit des Fastens. Das Bild von der Hochzeit stammt aus dem Alten Testament: Gott ist der Herr und „Gemahl“ seines Volkes, das freilich den Bund hundert Mal gebrochen hat. Wenn Jesus behauptet, jetzt seien die Tage der Hochzeit, so beansprucht er damit dasselbe, wie wenn er Sünden vergibt: nur Gott kann Sünden vergeben, und Gott ist auch der „Gemahl“ des neuen Gottesvolkes. An das Wort von der Hochzeit schließen sich zwei weitere: das vom neuen Fleck auf dem alten Kleid und das vom jungen Wein in alten Schläuchen. Ein revolutionärer Optimismus spricht aus all dem: Jesus hält es für möglich, allerdings auch für notwendig, die Welt und die Menschen von Grund auf zu erneuern. - Mt 9, 14-17; Lk 5, 33-39.

 

Evangelium Mk 2, 18-22

 

Der Bräutigam ist bei ihnen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

18Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?

19Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.

20Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten.

21Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss.

22Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.

 

 

(Quelle: Beuron)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer,

Hinhören besser als das Fett von Widdern.

Denn Trotz ist ebenso eine Sünde wie die Zauberei,

Widerspenstigkeit ist ebenso (schlimm) wie Frevel und Götzendienst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Montag der 3. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. Nach dem Tod Sauls wird David zunächst König über seinen eigenen Stamm Juda (2 Sam 2, 1-4) und schließlich auch über die Nordstämme („alle Stämme Israels“, 5, 1). Um die beiden Reichshälften zu regieren, braucht er eine Hauptstadt, die zentraler liegt als das südliche Hebron. Er wählt dafür die alte Kanaanäerstadt Jerusalem und erobert sie durch einen Handstreich seiner Leute. Zion war der Name der vorisraelitischen Burg; der Name ging dann auf den ganzen Osthügel über, der zur „Stadt Davids“, zum königlichen Eigentum und bald auch zum zentralen Heiligtum wurde. So trat der König über Juda und ganz Israel die Nachfolge des kanaanäischen Priesterkönigtums an, als dessen geheimnisumwobener Vertreter uns Melchisedek bekannt ist. - Gen 14, 17-20; Ps 110, 4; 1 Chr 11, 1-9; Dtn 17, 15; 2 Sam 3, 10; 1 Sam 18, 16; 2 Sam 2, 11; 1 Chr 3, 4; Jos 15, 63. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Lesung

 

2 Sam 5, 1-7.10

 

 

1 Alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.

2 Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.

3 Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn, und sie salbten David zum König von Israel.

4 David war dreißig Jahre alt, als er König wurde, und er regierte vierzig Jahre lang.

5 In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate König von Juda, und in Jerusalem war er dreiunddreißig Jahre König von ganz Israel und Juda.

6 Der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die in dieser Gegend wohnten. Die Jebusiter aber sagten zu David: Du kommst hier nicht herein; die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben. Das sollte besagen: David wird hier nicht eindringen.

7 Dennoch eroberte David die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.

10 David wurde immer mächtiger, und der Herr, der Gott der Heere, war mit ihm.

 

 

 

 

Zum Evangelium. „Er ist von Sinnen“, sagten seine Angehörigen; „er ist von Beelzebul besessen“, urteilten die Schriftgelehrten, die es wissen müssen. Jesus antwortet darauf mit einem Gleichnis, mit einer Bild­rede, die nur dem verständlich ist, der bereit ist, zu lernen und den Weg Jesu mitzugehen. Die Behauptung der Schriftgelehrten, Jesus treibe durch Beelzebul die Teufel aus, nennt Jesus eine Beschimpfung des Heiligen Geistes, Wer den Heiligen Geist (der in Jesus am Werk ist) mit dem Satan gleichsetzt, der hat sich für den Geist Gottes, auch für die erbarmende Liebe Gottes, undurchdringlich gemacht; das ist der Grund, warum diese Sünde nicht vergeben werden kann. - Mt 12, 24-32; Lk 11, 15-23; 12, 10. (www.erzabtei-beuron.de)

 

 

Evangelium

 

Mk 3, 22-30

 

 

22 Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

23 Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?

24 Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.

25 Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.

26 Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.

27Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.

28 Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;

29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.

30 Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

28 Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;

29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung,

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

2. Februar

 

 

Darstellung des Herrn

 

 

 

Das Fest am 40. Tag nach der Geburt des Herrn wurde in Jeru­salem mindestens seit Anfang des 5. Jahrhunderts gefeiert; es wurde „mit gleicher Freude wie Ostern begangen“ (Bericht der Pilgerin Aetheria). In Rom wurde es um 650 eingeführt. Der Festinhalt ist vom Evangelium her gegeben (Lk 2, 22-40). Im Osten wurde es als „Fest der Begegnung des Herrn“ verstanden: der Messias kommt in seinen Tempel und be­gegnet dem Gottesvolk des Alten Bundes, vertreten durch Si­meon und Hanna. Im Westen wurde es mehr ein Marienfest: „Reinigung Marias“ nach dem jüdischen Gesetz (Lev 12). Kerzenweihe und Lichterprozession kamen erst später hinzu. Seit der Liturgiereform von 1960 wird „Mariä Licht­mess“ auch in der römischen Kirche wieder als Fest des Herrn gefeiert: Fest der „Darstellung des Herrn“.

 

 

 

Zur Lesung Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil hat das jüdische Volk keine Selbständigkeit mehr erlangt. Mittelpunkt und einziger Halt der Heimgekehrten war der wieder aufgebaute Tempel. Aber mit dem Tempelkult stand es in der Zeit Maleachis (um 450 v. Chr.) ebenso schlecht wie mit den sittlichen und sozialen Verhältnissen im Volk. Der Prophet ruft die Priesterschaft und das Volk zur Umkehr auf, muss sich aber sagen lassen, es lohne sich nicht, Jahwe die Treue zu halten, er sei ja kein gerechter Gott, er lasse es den Schlechten gut gehen (Mal 2, 17). Demgegenüber richtet der Prophet den Blick auf das bevorstehende Kommen Gottes zum Gericht. Vorher aber muss der Tempel gereinigt und die Priesterschaft geläutert werden; ein „Bote“ wird dem Herrn vorausgehen und ihm den Weg bereiten. Das Neue Testament hat diese Ankündigung in Johannes dem Täufer erfüllt gesehen (Mt 17, 10-13). Der „Größere“, der nach ihm kommt, ist Jesus; er ist „der Herr“. - Jes 40, 3-5; Mk 1, 2; Lk 1, 76; 7, 24-30; Joh 2, 15; Mal 3, 23-24.

 

 

 

 

 

Lesung Mal 3, 1-4

 

Dann kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht

 

Lesung aus dem Buch Maleachi

 

1Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der Herr der Heere.

 

2Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen und wie die Lauge im Waschtrog.

 

3Er setzt sich, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis, er läutert sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn die richtigen Opfer darbringen.

 

4Und dem Herrn wird das Opfer Judas und Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der Vorzeit, wie in längst vergangenen Jahr

 

 

 

Zum Evangelium Jesus wird von seinen Eltern in den Tempel gebracht, wie es das Gesetz des Alten Bundes verlangt. Ebenso hält sich Maria an die Vorschriften, die für jede jüdische Mutter gelten. Aber nicht nur um die Vorschrift zu erfüllen, kommt Jesus in den Tempel; er ist der Herr des Tempels (Mal 3, 1). Der greise Simeon erkennt in dem Kind den Heilbringer für Israel und die Heiden, den Messias. Aber an das Loblied (Lk 2, 29-32) schließt sich eine düstere Weissagung, wie auch schon im Alten Testament vom Gottesknecht zugleich Leiden und Verherrlichung vorausgesagt waren. Mit der Ankunft Jesu setzt die Krise ein. An ihm entscheidet sich das Schicksal Israels und aller Völker. Maria aber erfährt, dass sie als Mutter des Messias seinen Leidensweg mitgehen wird. Sie bewahrt die Worte Simeons in ihrem Herzen, wie sie die Worte der Hirten bewahrt hat (Lk 2, 19). Auch sie braucht Zeit, um das Geschehene zu verstehen und die Tragweite des Gehörten zu ermessen. - Ex 13, 11-16; Lev 12, 1-8; Jes 8, 14-15; 42, 6; 49, 6; Mal 3.

 

 

 

 

 

Evangelium Lk 2, 22-40

 

Meine Augen haben das Heil gesehen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

22Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,

 

23gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.

 

24Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

 

25In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

 

26Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.

 

27Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,

 

28nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:

 

29Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

 

30Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

 

31das du vor allen Völkern bereitet hast,

 

32ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

 

33Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

 

34Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.

 

35Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

 

36Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;

 

37nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

 

38In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

 

39Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.

 

40Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

das du vor allen Völkern bereitet hast,

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Montag der 5. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung Mit der Überführung der Bundeslade wird der Tempel, den Salomo gebaut hat, zum Heiligtum für ganz Israel. Termin der Tempelweihe ist das Laubhüttenfest im 7. Monat; es bildet den Abschluss der Weinlese und der Olivenernte, erinnert aber auch an den Aufenthalt Israels in der Wüste (Lev 23, 42-43). An die Stelle der Wüste ist die Stadt getreten, an die Stelle des Sinai tritt nun der Tempel auf dem Zionsberg. Zeichen der Gegenwart Gottes ist „die Wolke“, die am Weihefest den Tempel erfüllt, wie sie in der Wüste die Wohnung des Offenbarungszeltes erfüllt hatte (Ex 40, 34-35). - In dem Weihespruch (V. 12-13) ist Jahwe selbst als Bauherr und Eigentümer des Tempels vorgestellt; Salomo ist der Baumeister, der das fertige Haus seinem Eigentümer übergibt. Der weise Salomo weiß, dass Gott auf dieses „fürstliche Haus“ nicht angewiesen ist. Nicht Gott braucht den Tempel, sondern die Menschen brauchen ihn als den Ort, an dem sie ihre Gaben, Fragen und Nöte vor Gottes Gegenwart bringen und seine heilige, heilende Nähe erfahren können (vgl. Evange­lium). - 2 Chr 5, 2 - 6, 2; Ex 25, 10-22; 2 Sam 6, 1-19; Dtn 10, 2-5; Ex 19, 16-19; 40, 34-38; Jes 6, 4; Ez 10, 4; Offb 15, 8; Ex 24, 16; Ez 43, 4-5; Ps 18, 12; 97, 2; Ex 15, 17; Ps 132, 13-14.

 

Lesung 1 Kön 8, 1-7.9-13

 

Sie stellten die Bundeslade in das Allerheiligste, und die Wolke erfüllte das Haus des Herrn

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

 

1Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.

2Am Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo zusammen.

3In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Priester die Lade

4und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.

5König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.

6Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.

7Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.

9In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.

10Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.

11Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.

12Damals sagte Salomo: Der Herr hat die Sonne an den Himmel gesetzt; er selbst wollte im Dunkel wohnen.

13Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.

 

Zum Evangelium Die Brotvermehrung (6,35-44) hat zwar die Leute satt gemacht, wurde aber weder von der Masse des Volkes noch von den Jüngern verstanden (6, 52). Auch in der zusammenfassenden Schilderung des heutigen Evangeliums ist von vielen Wundern, nicht aber vom Glauben der Geheilten die Rede. Die Menge rechnet mit der heilenden Kraft Jesu und begnügt sich damit, ohne nach dem Geheimnis seiner Person zu fragen. Jesus lässt sich das gefallen. Er fragt nicht nach dem Glau­ben, er hilft, ohne Bedingungen zu stellen. Auch das sollen die Jünger von ihm lernen. - Mt 14, 34-36; Mk 5, 27-28; Apg 5, 15.

 

 

Evangelium Mk 6, 53-56

 

Alle, die ihn berührten, wurden geheilt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

53Sie fuhren auf das Ufer zu, kamen nach Genesaret und legten dort an.

54Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort.

55Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.

56Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

 

 

(Quelle: Beuron)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.

 

Jesus lässt sich das gefallen. Er fragt nicht nach dem Glau­ben, er hilft, ohne Bedingungen zu stellen. Auch das sollen die Jünger von ihm lernen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...