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Denkt mal drüber nach!


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Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

 

Lichtwege - Schattenwege

 

Mein Gott, da stehe ich nun am Fenster und blicke hinaus in einen Sonnentag. Doch wie sieht es in mir aus? Tränen laufen über mein Gesicht, mein Herz ist schwer vor Sorge um einen mir lieben Menschen. Was kann ich, was soll ich denn nur tun? Meine Gedanken drehen sich im Kreis: Was soll ich nur tun?

 

Tage vergehen. Nächte vergehen ohne Schlaf, und meine Sorge wird immer größer. Ich bete zu dir, Gott, um Hilfe, aber es ist, als ob du mich nicht hörst. Kann das sein - du hörst dein Kind nicht, dein Kind? Und mir steht wieder, wie so oft, Jesus vor Augen. Dein Kind. War nicht auch er verzweifelt, verlassen in seiner Stunde? Karfreitag - auch bei mir. Aber ist da nicht ein Lichtblick, ein Sonnenstrahl? Jesus blieb nicht in seiner Verlassenheit. Er musste nur durch das Kreuz hindurch zur Auferstehung.

 

Ja, denke ich, so wie Jesus muss auch ich durch diese Sorge hindurch. Und plötzlich weiß ich, dass ich nichts tun kann als all meine Nöte in deine Hände zu legen und zu vertrauen. Du weißt den Weg, du wirst alles zum Guten lenken. Und so spreche ich vor mich hin: Mein Jesus, ich vertraue auf dich. Ich weiß, ich kann nicht weiter fallen, deine Hand fängt mich auf wie ein Netz, das unter mir ausgebreitet ist. Hilf mir, dass ich mit deiner Hilfe den mir lieben Menschen auffangen und tragen kann, bis er es selbst wieder schaffen wird.

 

Und noch etwas ist in meinem Herzen: deine Mutter Maria. Sie, die dich leiden und sterben sah, sie, die weiß, wie es ist, wenn ein Herz vom Schmerz durchbohrt wird. Sie ist bei dir geblieben und hat ausgehalten unter dem Kreuz. So will auch ich aushalten und vertrauen, dass du bei mir bist alle Tage meines Lebens. Mein Jesus, ich vertraue auf dich.

 

Aus dem Newsletter von www.einfach-beten.de

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Glück ist Liebe

 

In der Nähe erleben wir die Liebe:

Wir sind bedingungslos angenommen,

so wie wir sind,

und können die anderen bedingungslos annehmen,

so wie sie sind.

In der Liebe steckt die Kraft

zum Aushalten und Vergeben:

Wir können einander

gut leiden.

Sich und andere mögen können,

sich und andere aushalten können,

sich und andere leiden können -

das wirkt die Kraft der Liebe.

Die Quelle aller Lebens- und Daseinsfreude

ist das sichere innere Wissen,

das Bewusst-Sein,

dass ich ungedingt, unverlierbar

und immer geliebt bin.

Diese Freude, die wahre Freude,

ist mehr als Lust und Spaß.

Sie ist in ihrem Wesen unzerstörbar,

auch wenn sie uns

immer wieder abhanden kommt.

Die wahre Freude ist möglich

auch in äußerer Bedrängnis:

in Leid und Not und Tod.

Sie überwindet alle Not

von innen her.

Aber wie komme ich zu dieser Freude?

 

Elmar Gruber

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Sehnsucht nach Glück

 

Alle Menschen sehnen sich nach Glück:

Frieden, Freiheit, Geschwisterlichkeit;

keine Angst mehr haben müssen;

Geborgenheit ohne Angst sich zu verlieren;

Freude, dass es mich gibt;

dass es dich gibt,

dass es alles gibt, was es gibt;

ein sicheres Wissen, dass ich geliebt bin,

ohne Vorbedingung,

dass ich immer geliebt und gewollt bin:

so, wie ich war, wie ich bin und sein werde.

Sehnsucht nach Glück

ist Sehnsucht nach Harmonie,

nach Eins-Sein

mit mir selbst,

mit dir

und mit allem, was ist:

Eins-Sein mit dem einen Sein,

All-Eins-Sein.

Zu meinem Glück gehört auch die Sinnlichkeit:

Mit Lust und Freude

hören, sehen, schmecken, tasten, fühlen.

Zu meinem Glück gehört auch,

dass ich etwas wirken und bewirken kann,

dass ich etwas und mich selbst ver-wirkliche;

ich bin glücklich

und freue mich über mich selbst,

wenn ich wirklich bin.

 

Elmar Gruber

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Glaubensbekenntnis

 

Ich glaube daran, dass mein Leben einen Sinn hat;

daran, dass auch das Leiden einen Sinn hat,

nicht nur bei mir, auch bei denen,

die ich liebe

und die ich hasse,

und bei denen, die ich nicht kenne.

bei alzheimer-, aids-, katastrophen-, und verbrechensbetroffenen Menschen.

 

Ich sehe, dass das innerweltlich nicht möglich ist,

ohne die Opfer zu verhöhnen.

Ich glaube, dass es den gibt, der den Sinn,

den wir nur tapsend suchen

und bruchstückhaft zu "machen" versuchen,

in den Händen eines Geheimnisses liegt,

das größer ist, als menschliche Vorstellung sich zu erdenken vermag.

 

Ich glaube, dass der der Träger des Sinns

uns liebt

und dass er weiß, warum das Leid notwendig ist.

 

Ich ahne, dass er das Leid zu unserem Besten zulässt.

 

Ich spüre, dass ein Sinn nur als etwas persönliches existieren kann.

Darum glaube ich an einen persönlichen Gott.

 

Ich schließe aus dem allen,

dass dieser Gott mir nur als Bild begegnen kann.

Im Bild eines Menschen,

der mit irdischen Mitteln das nachvollzieht, was Gott in Ewigkeit tut:

Sinn geben.

 

Ich glaube, dass mir der Sinngeber in jedem Menschen begegnet:

Jeder Mensch ist Bild Gottes.

Schon ein Baby kann Sinn geben, wenn auch ihn nicht vollenden.

Auch im verworrensten und verbrecherichsten Menschen

erkenne ich die Anlage, Sinn geben zu können.

 

Ich glaube, dass sich das Wesen Gottes im Menschen spiegelt:

Je mehr der Mensch die eigenst-menschliche Struktur des Menschseins verwirklicht.

Ich finde so einen Menschen in Jesus Christus,

einem abenteuerlichen Wanderprediger,

der die Freiheit dieses Lebens der Berufssicherheit vorzog.

Der im Einsatz für Vergebungsbereitschaft,

Sicherheitslosigkeit,

Gottvertrauen,

Geradheit im Konflikt,

Hoffnung angesichts von Hoffnungslosigkeit

und Hingabe bis in den Kreuzestod

den Sinn seines Lebens fand.

 

Angesichts seines ausgehauchten und damit abgeschossenen Lebens

spreche ich nach:

Mein Herr und mein Gott.

Denn er, auf den er in alledem sein Vertrauen setzte, spiegelt sich in diesem Vertrauen.

 

Ich glaube, dass die Aussagen über ihn keine Privataussagen sind,

sondern Aussagen über das Wesen des Menschen.

Ich erkenne die Grundlagen seiner Einstellung in mir wieder: Menschlichkeit.

 

Somit glaube ich an eine tiefgehende Gemeinschaft der Menschen

durch ihre gemeinsame Struktur,

durch ihre gemeinsamen Schicksalsbestimmungen.

 

Ich beziehe hierin die "Marsmenschen" und jedes liebes-, todes- und verzweiflungsfähige Wesen mit Bewusstsein ein.

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Als Kontrast zu Meckys Glaubensbekenntnis lasse ich mein Nichtglaubensbekenntnis, das bereits von jemand anderem formuliert wurde, folgen:

 

Ernest Bornemann: Weshalb ich nicht glaube: 18 gute Gründe

 

1

Ich glaube an nichts. Mir ist der Glaube so verhaßt wie dem Gläubigen die Sünde.

2

Meine Subjektivität benötigt objektive Werte, an denen ich mich orientieren kann. Der Glaube aber ist ein subjektives Fürwahrhalten, das keine objektive Geltung besitzt.

3

Wenn einer behauptet, etwas zu wissen, kann ich mit ihm diskutieren. Wenn er aber behauptet, etwas zu glauben, muß ich es akzeptieren.

4

Wer weiß, kann nicht glauben. Und wer glaubt, kann nicht wissen.

5

“Blinder Glaube“ ist eine Tautologie, denn der Glaube ist immer blind.

6

Ich will kritisieren und kritisiert werden. Der Glaube konstituiert jedoch eine Grundhaltung der Kritiklosigkeit gegenüber dem “göttlichen“ Willen und fordert meine Unterordnung unter dessen “unerforschlichen“ Sinn. Das ist eine Form der spirituellen Vergewaltigung. Ich muß das Recht haben, mich dagegen zu wehren. Ich interpretiere dieses Recht als Pflicht.

7

Wenn die christliche Theologie postuliert, nur unter der Leitung des Glaubens könne ich zu wahrem Wissen gelangen (credo ut intellegam), dann wird das tatsächliche Verhältnis zwischen Wissen und Glauben auf den Kopf gestellt (credo quia absurdum).

8

Die Glaubwürdigkeit des Glaubens kann nicht wiederum Gegenstand des Glaubens sein, denn das wäre selbst nach theologischer Logik ein Zirkelschluß.

9

Wenn ich das Prinzip in dubio pro reo auf die Religion anwende, wäre es die Pflicht der Kirche, mir die Existenz Gottes zu beweisen, statt es mir zur Aufgabe zu machen, Gottes Nichtexistenz beweisen zu müssen.

10

Ein Agnostizismus im Sinne Thomas Huxleys und Herbert Spencers läßt sich im Zeitalter der Unschärferelation nicht mehr aufrechterhalten. Aber ich bleibe dabei, daß das Transzendente von der Natur der Sache her unerschließbar und die Religion deshalb ein Aberglaube ist.

11

Es geht mir nicht darum, anderen Leuten die Lust am metaphysischen Spekulieren zu nehmen, aber mir scheint die sinnlich erfaßbare Welt von einem solchen Reichtum, einer solchen Vielfalt und einer solchen Faszination zu sein, daß ich nie das Bedürfnis nach zusätzlichen Erkenntnissen verspürt habe. Und einen neugierigeren Menschen als mich selbst habe ich nie kennengelernt.

12

Ich bin Humanist im Sinne jener revolutionären Kulturbewegung, die zwischen dem 14. Und 16. Jahrhundert die Herrschaft der Kirche brechen und ein auf Wissen begründetes Weltbild schaffen wollte – ein Menschenbild, das uns einen optimistischen, diesseitigen, leibfreundlichen Lebensstil zurückgeben wollte. Mir sind die Grenzen dieses Bildes, die Grenzen der Vernunft, durchaus bewußt. Aber diese Grenzen sind mir immer noch lieber als das Uferlose des Glaubens.

13

Ich bekenne mich rückhaltlos zur Aufklärung und sehe keinen Grund, diese im heutigen Zeitalter der Gegenaufklärung (Neokonservatismus, Postmoderne, New Age) als altmodisch geltende Loyalität zu rechtfertigen.

14

Ich betrachte mich nicht als einen Positivisten im Sinne Comtes, aber ich lebe leidenschaftlich und befriedigend im Reich meiner Sinne und freue mich, mit Hilfe meines Gehirns einen halbwegs gangbaren Weg durch das Chaos steuern zu können.

15

Ich bin nicht wissenschaftsgläubig, aber von sämtlichen Formen des Aberglaubens scheint mir die Wissenschaft immer noch die erträglichste zu sein.

16

Bei allem Respekt vor der Wissenschaftlichkeit der Wissenschaft fürchte ich mich jedoch vor dem fast schon religiösen Glauben der Wissenschaftler, daß das Machbare gemacht werden müsse.

17

Ich beklage die Tatsache, daß mein Verfassungsrecht auf  Glaubensfreiheit, das ich als Freiheit, nicht zu glauben, interpretiere, täglich von den Kirchen und ihren Werbeagenturen verletzt wird, indem Schwangerschaftsabbruch als “Kindesmord“ verleumdet, nichtreligiöse Eidesformeln als “Meineidsformeln“ diskriminiert und Religionskritik als “Religionsbeschimpfung“ geahndet wird. Im Rundfunk und Fernsehen muß ich religiöse Sendungen wehrlos über mich ergehen lassen. Atheistische, agnostische und humanistische Sendungen, wie eine große Anzahl meiner “Glaubensgenossen“ sie sehnlichst erwünscht, werden systematisch von den Kirchen verhindert.

18

Unter dem Vorwand der Glaubensfreiheit wird Wissenschaft unterdrückt. Deshalb halte ich den Glauben für den Widersacher der Wahrheit und die Rebellion gegen den Glauben für die wichtigste moralische Aufgabe des Menschen.

 

(Kleine Einschränkung: An eines glaube ich doch  -  an meine Frau)

 

                                               catmilk.gif

 

 

(Geändert von Cano um 10:36 - 19.März.2001)

 

 

(Geändert von Cano um 11:14 - 19.März.2001)

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Dann steuere ich auch noch Frei Bettos Glaubensbekenntnis, das Ralf schon mal brachte bei:

 

Der Gott, an den ich glaube

 

 

Ich glaube nicht an den Gott der Funktionäre;

auch nicht an den Gott der Generäle

oder an den Gott auf patriotischen Feiern.

Ich glaube nicht an den Gott der offiziellen Totenehrung;

auch nicht an den Gott der Audienz-Säle,

des Vorwortes zu den Grundgesetzen

oder des Abschlusses großartiger Ansprachen.

Ich glaube nicht an den Gott des Glücks der Reichen;

auch nicht an den Gott der Angst der Wohlhabenden

oder der Freude derer, die das Volk berauben.

Ich glaube nicht an den Gott des erlogenen Friedens;

auch nicht an den Gott der Ungerechtigkeit gegen das Volk

oder der ruhmreichen Überlieferungen der Nation.

Ich glaube nicht an den Gott der leeren Predigten;

auch nicht an den Gott der üblichen Begrüßungen

oder der Ehen ohne Liebe.

Ich glaube nicht an den Gott, der nach dem Bild und Modell der Mächtigen geschaffen

wurde:

auch nicht an den Gott, der als Beruhigungsmittel

für das Elend und die Leiden der Armen erfunden wurde.

Ich glaube nicht an den Gott, der an den Wänden hängt und schläft oder sich in den

Schränken der Kirchen versteckt.

Ich glaube nicht an den Gott der Weihnachtsgeschäfte;

auch nicht an den Gott der prunkhaften Werbung.

Ich glaube nicht an den Gott, den die Menschen aus Lügen und wie aus zerbrechlichem

Lehm modelliert haben;

auch nicht an den Gott der herrschenden Ordnung

auf der Grundlage einer zugelassenen Unordnung.

 

Der Gott, an den ich glaube, ist in einem Tierstall zur Welt gekommen,

war Jude,

wurde von einem ausländischen König verfolgt

und zog wie ein Fremder in Palästina umher.

Er ließ sich begleiten von Leuten aus dem Volk;

er gab denen, die Hunger hatten, zu essen;

denen, die im Dunklen lebten, Licht;

denen, die im Gefängnis saßen, Befreiung;

denen, die Gerechtigkeit verlangten, Frieden.

Der Gott, an den ich glaube, stellte den Menschen über das Gesetz

und die Liebe über die alten Traditionen.

Er hatte keinen Stein, worauf sein Kopf ruhen konnte,

und war von den Armen gar nicht zu unterscheiden.

Er ging zu den Gelehrten nur dann,

wenn diese sein Wort in Frage stellten.

Er war bei den Richtern, die ihn verurteilen wollten;

man hat ihn auch bei der Polizei gesehen, aber als Häftling.

Er hat das Regierungsgebäude betreten, um geschlagen zu werden.

Der Gott, an den ich glaube, trug eine Krone aus Dornen

und einen Mantel, der wie aus Blut gewebt war.

Er hatte Leibwächter, die ihm den Weg freimachten,

wohlgemerkt: zum Kalvarienberg, wo er unter Räubern

am Kreuz sterben musste.

Der Gott, an den ich glaube, ist kein anderer, als der Sohn Marias,

Jesus von Nazareth.

 

Alle Tage stirbt er, gekreuzigt durch unseren Egoismus.

Alle Tage steht er wieder auf, durch unsere Liebe.

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Bornemann spricht mir soooooooo aus der (nichtvorhandenen) Seele! Bes. § 17 turnt mich voll an.

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>1

Ich glaube an nichts. ... <

 

Ich denke also bin ich. Und das denke ich nicht nur, das glaube ich auch.

 

>3

Wenn einer behauptet, etwas zu wissen, kann ich mit ihm diskutieren. Wenn er aber behauptet, etwas zu glauben, muß ich es akzeptieren.<

 

Bornemann kennt die Gepflogenheiten dieses Forums nicht.

 

>4

Wer weiß, kann nicht glauben. Und wer glaubt, kann nicht wissen.<

 

Und wer schläft, kann nicht wach sein. Und wer wach ist, der schläft nicht.

 

>10

... Aber ich bleibe dabei, daß das Transzendente von der Natur der Sache her unerschließbar und die Religion deshalb ein Aberglaube ist.<

 

Clever. Ich bleibe dabei, dass sich das Wesen Gottes im Menschen spiegelt.

 

>12

Ich bin Humanist im Sinne ... bla bla bla ... ein Menschenbild, das uns einen optimistischen, diesseitigen, leibfreundlichen Lebensstil zurückgeben wollte.<

 

Humanismus ist der Glaube an die Menschlichkeit. Das Menschenbild, auf das er sich begründet, verdient diese Bezeichnung nicht.

 

>17

Ich beklage die Tatsache, daß mein Verfassungsrecht ...<

 

Ein Staat ist allein menschlich nicht zu verantworten. Wer sich auf sein Verfassungsrecht beruft sollte sich - persönlich - bei Gott dafür bedanken.:)

 

>18

Unter dem Vorwand der Glaubensfreiheit wird Wissenschaft unterdrückt. Deshalb halte ich den Glauben für den Widersacher der Wahrheit und die Rebellion gegen den Glauben für die wichtigste moralische Aufgabe des Menschen<

 

Ein Mensch i s t die Moral. Auch von unserer Geschichte.

 

 

Torsten

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liebe ute

 

>>Ich beklage die Tatsache, daß mein Verfassungsrecht auf  Glaubensfreiheit, das ich als Freiheit, nicht zu glauben, interpretiere, täglich von den Kirchen und ihren Werbeagenturen verletzt wird, indem Schwangerschaftsabbruch als “Kindesmord“ verleumdet, nichtreligiöse Eidesformeln als “Meineidsformeln“ diskriminiert und Religionskritik als “Religionsbeschimpfung“ geahndet wird. Im Rundfunk und Fernsehen muß ich religiöse Sendungen wehrlos über mich ergehen lassen. Atheistische, agnostische und humanistische Sendungen, wie eine große Anzahl meiner “Glaubensgenossen“ sie sehnlichst erwünscht, werden systematisch von den Kirchen verhindert. <<

 

warum spricht dir dieses so aus der seele?

religiöse sendungen im funk und fernsehen sind eher selten und durch umschalten auf ca. 30 alternativen zu verhindern.

 

bisher galt dass atheismus und agnostizismus keine ideologie sondern nur persönlichen unglauben oder nichtglauben bedeute. eine öffentliche verständigung und gemeinschaft schafft aber ideologie und dann sehe ich keinen grundlegenden unterschied mehr.

 

von meineidsformel habe ich noch nie etwas gehört.

 

deine religionskritik ist doch auch hier recht gut vertreten.

 

es bleibt das problem schwangerschaftsabbruch, das ich zwar nicht mit kindestötung belege, dessen problematik aber doch eine ethische herausforderung bleibt.

 

gruss helmut

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Möge Gott auf deinem Weg, den du gehst vor dir her eilen!

 

Das ist mein Wunsch für deine Lebensreise:

Mögest du die hellen Fußstapfen des Glücks finden

Und ihnen auf dem ganzen Weg folgen!

 

 

Irischer Segenswunsch

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Ich glaube an den einen, allmächtige Gott,

der unseren Kosmos mit all seinen Phänomenen, darunter auch den Menschen, schuf.

Ich glaube an den Gott, den Jesus seinen Vater nannte -

ich bete voll Freude "Vater unser", das Gebet unseres Herrn,

eines jüdischen Wanderpredigers,

der voller Mut bis zuletzt, bis zu seiner Marter am Kreuz, für seine Ziele einstand:

Die Bereitschaft zur Vergebung,

Die Liebe zum Nächsten,

Das Vertrauen zu Gott

und die Hoffnung auf mehr Menschlichkeit.

Er stellte den Menschen über das Gesetz -

und starb für seine Überzeugungen.

 

Ich glaube an den Gott, der uns durch seinen Geist stärkt und durchdringt.

Dieser Geist gibt uns die einzige Fähigkeit, die uns von unseren tierischen Verwandten unterscheidet -

die Fähigkeit zu denken.

Er gibt sie jedem von uns. Niemand soll für uns denken.

 

Ich galube an die Kirche im ursprünglichen Sinn,

erbaut auf das Fundament Jesu und seiner Jünger

und die Gemeinschaft der Bischöfe als ihre Nachfolger und Hirten der Glaubenden.

 

Ich glaube an die Freiheit, die Gleichheit und die Brüderlichkeit aller Menschen,

unabhängig von Rasse, Sprache, Religion, Nationalität oder Gesinnung.

 

Ich glaube an die Zehn Gebote, in denen Gott die Menschen unterweisen wollte,

und an die Bibel als Heilige Schrift.

 

Und wird mein Leben dereinst zuende gehen,

so glaube ich an meine und die Auferstehung aller Menschen am jüngsten aller Tage,

an dem der Herr in Güte über mich richten wird.

Im Vertrauen auf diesen Gott, an den ich galube, erwarte ich seine Wiederkunft am Ende der Zeit

und das Leben einer kommenden Welt.

 

Amen

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Die Antwort des Atheismus:

 

- "Es gibt keinen Gott" -

 

Von Joachim Kahl, freiberuflicher Philosoph, Marburg

 

Atheist wurde ich durch mein Theologiestudium. Bereits als Ungläubiger schloß ich es mit der Promotion zum Dr. theol. ab. Unmittelbar danach trat ich - Vernunft- und Gewissensgründen folgend - aus der evangelischen Kirche aus, der ich anfänglich als Pfarrer hatte dienen wollen. Der Atheismus, für den ich in diesem Diskussionsbeitrag schreibe, ist in seiner persönlichen Färbung das Ergebnis meiner etwa dreißigjährigen Reflexion. In seiner inhaltlichen Substanz speist er sich aus einer jahrtausendelangen Überlieferungsgeschichte der Religionskritik von den Anfängen der Philosophie bis heute.

 

Es ist eine unwissende Verkürzung, Religionskritik und Atheismus erst mit der europäischen Aufklärung im 18. Jahrhundert beginnen zu lassen. Der kritische Denkimpuls, der - staunend und zweifelnd - zur Philosophie führte, relativierte die Opfer und Orakel der Priester, die Sprüche und Ansprüche der Propheten. Seither ist die geistige Kultur geprägt von einer Rivalität zwischen Wissen und Glauben, Vernunft und Offenbarung, Philosophie und Theologie, Weltweisheit und Gottesfurcht.

 

Abgrenzungen

 

Atheismus ist Gottesleugnung und klar zu unterscheiden von Gotteslästerung, Antitheismus, Neuheidentum und Agnostizismus: Gotteslästerung oder Blasphemie, fast so alt wie der Gottesglaube selbst, ist eine unreflektierte, emotionale Form der Religionskritik. Ein Gotteslästerer bleibt religiös fixiert. Statt Gott zu lieben, verflucht er ihn, weil er sich in seinen Hoffnungen enttäuscht sieht. Der Atheismus hingegen ist - jenseits von Gotteslob und Gotteslästerung - eine entwickeltere Stufe der Religionskritik.

 

Psychologisch und inhaltlich verwandt mit der eifernden Art der Gotteslästerung ist der Antitheismus, eine militante Art der Gottesbekämpfung. Während der Atheist lediglich Gott leugnet - ihn in seiner Existenz argumentativ bestreitet und als Phantom, als Phantasiegebilde entlarvt -, meint der Antitheist, "Gott" aktiv bekämpfen zu müssen. Antitheismus ist daher verbunden mit verbiestertem Religionshaß, mit hämischer Pfaffenfresserei. Ein Hauptbeispiel für diesen Irrweg der Religionskritik ist die kleine Schrift "Die Gottespest" des deutsch-amerikanischen Anarchisten John Most vom Ende des 19. Jahrhunderts. Der hier vorgestellte Atheismus grenzt sich weiterhin ab gegen jede Form von Neuheidentum. Neuheidentum wärmt ältere Stufen der Religionsgeschichte künstlich wieder auf, die durch die Entwicklung zum Monotheismus geistig - kulturell überholt sind. Aktuelle Spielarten sind die buntscheckigen Mischgebilde aus keltischen, germanischen, indianischen, ostastiatischen Elementen, oft verbunden mit bizarren Bräuchen aus Hexen- und Satanskulten. Diese vagabundierenden Formen einer "alternativen Religiosität" - meist in städtischen Subkulturen - werden religionswissenschaftlich auch als Patchwork - Religiosität bezeichnet.

 

Eine letzte begriffliche Klärung sei durch die Abgrenzung des Atheismus gegen den Agnostizismus herbeigeführt. Ein Agnostiker läßt die Frage nach Gott in der Schwebe, erklärt sie theoretisch für nicht lösbar, für rational unentscheidbar. Zwar steht er in der Regel inhaltlich der Religion ablehnend gegenüber, aber er vermeidet es, sich auf eine atheistische Aussage eindeutig festzulegen. So ist der Agnostizismus - nicht zu verwechseln mit Skepsis, die der Wahrheitssuche verpflichtet ist - eine heute weit verbreitete Haltung weltanschaulicher Laxheit. Diese Ideologie der Denkfaulheit kleidet sich dem Atheismus gegenüber gerne in den abgeklärten Vorwurf, auch der überzeugte Atheist sei in Wirklichkeit einem Glauben verfallen, denn beweisbar sei weder, daß es einen Gott gibt, noch daß es ihn nicht gibt. Demgegenüber beansprucht der hier skizzierte Atheismus, eine sich argumentativ herleitende theoretische Überzeugung, eine rational philosophische Weltanschauung zu sein. Sie stützt sich auf allgemein nachvollziehbare, insofern zwingende Gründe, auf - wenn man so will - Beweise. Der Glaube hingegen beruft sich auf Eingebungen, Offenbarungen, Heilige Geister oder Heilige Schriften. Sie entziehen sich eingeräumtermaßen allgemeingültiger Nach-vollziehbarkeit, weshalb als ein weiterer - ebensowenigüberprüfbarer - Faktor oft noch die göttliche Gnade hinzukommen muß.

 

Der Atheismus ist eine historisch reflektierte, nach-religiöse Bewußtseinsform, die gedanklich und emotional über den Monotheismus hinausführt, indem sie seine ursprüngliche Logik der Entgötterung, Entweihung, Entzauberung und Verweltlichung der Welt konsequent zu Ende führt und gegen ihn selbst kehrt. Das Suchen nach Sinn gehört zur Natur des Menschen, insofern er sich als instinktarmes Lebewesen eigenständig in der Welt zrechtfinden, geistig orientieren muß. Aber nicht jeder Sinnsucher ist ein Gottsucher, und die spirituellen Bedürfnisse der Menschen dürfen nicht kurzschlüssig mit religiösen gleichgesetzt werden. Zwar sind auf die Sinnfrage traditionellerweise religiöse Antworten üblich, aber es sind eben auch nicht - religiöse, weltlich-humanistische, atheistische Anttworten möglich. Auch die spirituellen Bedürfnisse können eine religiöse und eine nicht - religiöse Befriedigung erfahren. Es ist unredlich, die gemüthaften Bedürfnisse, die Verstand und Gefühl umgreifen - das Verlangen nach Sinn, Halt Trost und Mut im Leben-, flugs religiös zu verinnahmen. Es gilt schlicht zur Kenntnis zu nehmen, daß alle spirituellen Tätigkeiten und Vorgänge, wie Erleuchtung und Versenkung, Meditation und Kontemplation, ja selbst die Mystik, keine ausschließliche Domäne der Religion sind, sondern auch weltlich-philosophische Spielarten kennen, die durchaus in einem atheistischen Lebensentwurf ihren Stellenwert haben können.

 

Die zwei Säulen des Atheismus

 

Der hier entwickelte undogmatische Atheismus beanstprucht, den Gottesglauben von innen heraus aufzulösen, ihn an seinen inneren Widersprüchen und Ungereimtheiten scheitern zu lassen. Damit wird die religionskritische Schlüsselaufgabe bewältigt, weil im Gottesbegriff alle weiteren Glaubensinhalte letztlich verankert sind.

 

Die beiden Säulen des Atheismus lauten:

 

1. Es gibt keinen Gott, der die Welt erschaffen hat. Die Welt ist keine Schöpfung, sondern unerschaffen unerschaffbar, unzerstörbar, kurz: ewig und unendlich. Sie entwickelt sich unaufhörlich gemäß den ihr innewohnenen Gesetzmäßigkeiten, in denen sich Notwendiges und Zufälliges verschränken.

 

2. Es gibt keinen göttlichen Erlöser. Die Welt ist unerlöst und unerlösbar, voller Webfehler und struktureller Unstimmigkeiten, die aus der Bewußtlosigkeit ihrer Gesetzmäßigkeiten herrühren.

 

Für eine atheistische Weltweisheit und Lebenskunst ergibt sich aus diesen Einsichten die Schlußfolgerung: Der Mensch ist nicht das Ebenbild einer überweltlichen und übernatürlichen Gottheit, sondern ein vorbildloses Geschöpf der Natur, all ihren Gesetzen unterworfen. In einer Welt, die nicht für ihn gemacht wurde, muß er sich seinen Weg selbst Bahnen und lernen, allem verderblichen Allmachts- und Unsterblichkeitswahn zu entsagen. Atheismus ist der Abschied von jeglicher Heilslehre und Heilshoffnung, freilich auch von jeglicher Unheilslehre und Untergangsprophetie, mögen sie sich auf ein illusionäres Jenseits oder auf das Diesseits beziehen. Menschliches Leben heißt: sich für eine kurze Zeitspanne erträglich einrichten auf einem Staubkorn im Weltall - mit Würde und Anstand und Humor. Vielleicht gelingt es doch noch den Erdball bewohnbar zu gestalten!? Die gesellschaftlichen Verhältnisse lassen sich jedenfalls schrittweise verbessern. Universale Gerechtigkeit und die Versöhnung von Mensch und Natur bleiben allerdings unerreichbar. Himmel und Hölle, Paradies und Verdammnis sind religiöse Trugbilder, keine atheistischen Leitideen.

 

Die beiden Säulen des Atheismus haben den gleichen theoretischen Rang, sie charakterisieren zwei unterschiedliche Argumentationsfiguren, die eine metaphysische und eine empirische Widerlegung des Gottesglaubens liefern.

 

Der empirische Beweis zielt auf den unerlösten, elenden Zustand der Welt, das herzzerreißende, unschuldige Leiden und Sterben von Tier und Mensch, die mit dem Glauben an einen zugleich allgütigen, allwissenden, allwirksamen und allmächtigen Gott nicht vereinbar sind. Der Atheismus findet seine eigentliche Begründung in der Wirklichkeit selbst, in der blut- und tränengetränkten Geschichte des Tier- und Menschenreiches. Wie kann ein angeblich liebender Gott, bei dem kein Ding unmöglich ist, die Lebewesen, die er doch geschaffen hat, so unsäglich leiden lassen? Entweder er ist nicht allmächtig und kann die Leiden nicht verhindern, oder er ist nicht allgütig und will die Leiden nicht verhindern. Auf diese Zwickmühle innerhalb des Gottesglaubens hat erstmals der griechische Philosph Epikur um 300 vor unserer Zeitrechnung in aller begrifflichen Klarheit aufmerksam gemacht. An Epikurs Religionskritik anknüpfend hat viel später der deutsche Dichter Georg Büchner das Leiden eindrucksvoll als den "Fels des Atheismus" bezeichnet. In dem berühmten "Philosophengespräch" seines Dramas "Dantons Tod" heißt es: "Schafft das Unvollkommene weg, dann allein könnt Ihr Gott demonstrieren ... Man kann das Böse leugnen, aber nicht den Schmerz ... Warum leide ich? Das ist der Fels des Atheismus. Das leiseste Zucken des Schmerzes, und rege es sich in einem Atom, macht einen Riß in der Schöpfung von oben bis unten."

 

Aber auch angenommen, es gäbe dermaleinst tatsächlich einen seligen Zustand, wie ihn die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament (21,4) verheißt, daß Gott abwischen wird alle Tränen und es keinen Tod und kein Leid und keinen Schmerz und kein Geschrei mehr geben wird: Wäre damit der schnöde Atheismus eines besseren belehrt und stünde Gott gerechtfertigt da? Nein, denn die Erlösung im Jenseits kommt immer zu spät, Sie kann nicht im geringsten ungeschehen machen, was zuvor geschehen ist. Die Unumkehrbarkeit der Zeit ist die unüberschreitbare Grenze jeder Allmachtsidee. Kein Erdbeben-, Kriegs-, Folter-, Mord-, Krebs-, oder Verkehrs-Opfer wird verhütet durch religiöse Erlösungsversprechen. In welchem annehmbaren Sinn sollte erfahrenes Leid je wieder gutgemacht werden können? Das liebenswerte Sehnsuchtsbild einer vollendeten Gerechtigkeit, einer universalen Versöhnung bleibt unerfüllbar, weil selbst bei einer jenseitigen Kompensation das zuvor Geschehene nie ungeschehen gemacht werden kann.

 

Hinzu kommt, daß im Neuen Testament (um im christlichen Bereich zu bleiben) der Erlösung ohnehin nur eine Minderheit der Menschen teilhaftig wird: "Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt", heißt es im Matthäus-Evangelium (22,14). Unmittelbar nach dem zitierten Wort aus der Offenbarung des Johannes wird den "Ungläubigen", "Abgöttischen" und "Hurern" die ewige Qual in "Feuer und Schwefel" angedroht (21,8).

 

Und: Wenn Gott überhaupt einen Zustand ohne Schmerz und Leid schaffen kann, warum dann erst so spät und nicht von Anfang an? Warum zuvor die eigenen Geschöpfe durch ein Meer von Blut und Tränen waten lassen? Die nüchterne Antwort kann nur lauten: Statt die Wirklichkeit zu verrätseln und sich in "Gottes unerforschliche Ratschlüsse" zu flüchten, ist redlich einzuräumen: Es gibt keinen Gott. Ohne Gottglauben ist die Wirklichkeit bitter, aber mit Gottglauben ist sie bitter und absurd.

 

Die zweite Säule des Atheismus bestreitet nicht Gott den Erlöser, sondern Gott den Schöpfer. Sie argumentiert nicht empirisch, sondern metaphysisch, das heißt: Sie überschreitet den Bereich des Erfahrbaren und greift in jenen Teil der Wirklichkeit hinüber, der sich allein dem abstrakten Gedanken erschließt. Die hier vorausgesetzte Metaphysik ist eine Metaphysik ohne Goldgrund, eine nicht - religiöse, philosophische Theorie des Weltganzen. Erklärter- und unvermeidlicherweise verläßt sie den Bereich des empirisch Gegebenen, ohne freilich den Boden der Rationalität zu verlassen. Sie entschwindet nicht in eine "höhere Welt", sondern denkt, was nicht sinnlich faßbar, aber denknotwendig ist: die Welt als Gesamtzusammenhang, als Verschränkung von Teil und Ganzem, von Relativem und Absolutem. Der Glaube, daß ein Gott die Welt erschaffen hat, läßt sich durch Überlegungen der folgenden Art von innen her entkräften.

 

Als erstes ist zu fragen: Was tat Gott vor der Erschaffung der Welt, wenn die Schöpfertätigkeit zu seinen ewigen und unveräußerlichen Wesensmerkmalen zählen soll? Lag seine Schöpferkraft vorher brach? Weshalb wurde sie auf einmal tätig? Offenbar hat sich Gott gewandelt, obwohl doch die Unwandelbarkeit zu seinen klassischen Attributen gehört. Wenn er sich aber gewandelt hat, ist er der Zeit unterworfen. Es gab also eine Phase, in der Gott noch nicht der Schöpfer war. Der Gedanke eines ewigen Schöpfers, der irgendwann eine zeitlich begrenzte Welt geschaffen haben soll, ist logisch nicht widerspruchsfrei zu denken. Das hat den Philosophen Johann Gottlieb Fichte zu der schroffen Bemerkung veranlaßt, "die Annahme einer Schöpfung" sei "der absolute Grundirrtum aller falschen Metaphysik". Durch sie werde "das Denken in ein träumendes Phantasieren verwandelt" ("Die Anweisung zum seligen Leben", Sechste Vorlesung). Der zweite Kritikpunkt erwächst aus der Frage: Warum hat Gott überhaupt die Welt geschaffen, obwohl er doch ein in sich selbst vollkommenes Wesen sein soll, das in seiner Majestät keines anderen bedarf? Die biblische Antwort - Gott schuf sich die Welt als sein Gegenüber und den Menschen als sein Ebenbild - provoziert unvermeidlich den Einwand: Da Gott nichts Sinnloses tut, muß ihm vorher etwas gefehlt haben. Wenn er aber ein Gegenüber brauchte, weil er einen Mangel litt, war er nicht in sich vollkomen. Schöpfertum und Vollkommenheit schließen sich aus. Das ergibt sich auch aus dem religiös - liturgischen Dauerappell, die Geschöpfe sollten ihren Schöpfer lobpreisen, verherrlichen, anbeten, ihm danken und vor ihm auf die Knie fallen.

 

Diese Ermahnungen, die ihren Ursprung in patriarchalisch-despotischen Verhältnissen nicht verleugnen können - hier der absolute Herrscher, dort die demütigen Untertanen-, beweisen erneut: Der Schöpfergott verzichtet ungern auf das Halleluja seiner Geschöpfe. Ein Zeichen innerer und äußerer Unabhängigkeit, gar Vollkommenheit ist das kaum. Um sich als Schöpfer zu beweisen, bedarf Gott der Welt; die Welt bedarf Gottes nicht. Sie besteht aus sich selber, ungeworden und unvergänglich, freilich auch völlig gleichgültig gegenüber dem Wohl und Wehe ihrer Geschöpfe. Eine letzte Überlegung betrifft das Verhältnis von Geist und Materie. Der Schöpfungsglaube behauptet, ein reiner Geist habe etwas Nicht-Geistiges, Materielles hervorgebracht. Hier wird uns erneut ein Opfer des Verstandes, der Glaube an ein Wunder, zugemutet. In Wahrheit verhält es sich umgekehrt: Geist ist ein reifes Entwicklungsprodukt langwierigster materieller Vorgänge unter günstigsten Bedingungen. Geist ist gebunden an hochkomplexe Gehirnstrukturen. Deren Beschädigung beschädigt auch den Geist, deren Absterben führt auch zum Absterben des Geistes.

 

Poesie des Atheismus

 

Der Vorgang der Entzauberung, der mit dem Atheismus in der Tat einhergeht, befreit die Welt von allem faulen Zauber, berührt aber nicht den ihr innewohnenden wirklichen Zauber. Der DichterGottfried Keller hat dies nach seiner Begegnung mit dem atheistischen Denker Ludwig Feuerbach in einem Brief so formuliert: "Wie trivial erscheint mir gegenwärtig die Meinung, daß mit dem Aufgeben der sogenannten religiösen Ideen alle Poesie und erhöhte Stimmung aus der Welt verschwinde! Im Gegenteil! Die Welt ist mir unendlich schöner und tiefer geworden, das Leben ist wertvoller und intensiver, der Tod ernster, bedenklicher und fordert mich nun erst mit aller Macht auf, meine Aufgabe zu erfüllen und mein Bewußtsein zu reinigen und zu befriedigen, da ich keine Aussicht habe, das Versäumte in irgendeinem Winkel der Welt nachzuholen."

 

Um dem Zerbild zu wehren, Atheismus sei eine zwar aufgeklärte, aber gefühlsarme Weltanschauung, sei zum Abschluß ein Gedicht zitiert. Es stammt ebenfalls von Gottfried Keller:

 

Ich hab in kalten Wintertagen

 

In dunkler, hoffungsarmer Zeit

Ganz aus dem Sinne dich geschlagen,

O Trugbild der Unsterblichkeit.

 

Nun da der Sommer glüht und glänzet,

Nun seh ich, daß ich wohlgetan!

Aufs neu hab ich das Haupt bekränzet,

Im Grabe aber ruht der Wahn.

 

Ich fahre auf dem klaren Strome,

Er rinnt mir kühlend durch die Hand,

Ich schau hinauf zum blauen Dome

Und such - kein beßres Vaterland.

 

Nun erst versteh ich, die da blühet,

O Lilie, deinen stillen Gruß:

Ich weiß, wie sehr das Herz auch glühet,

Daß ich wie du vergehen muß!

 

Seid mir gegrüßt, ihr holden Rosen,

In eures Daseins flücht'gem Glück!

Ich wende mich vom Schrankenlosen

Zu euerer Anmut froh zurück!

 

Zu glühn, zu blühn und ganz zu leben,

Das lehret euer Duft und Schein,

Und willig dann sich hinzugeben

Dem ewigen Nimmerwiedersein!

 

Literaturhinweis:

 

Joachim Kahl: Das Elend des Christentums oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott, Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg, Erstveröffentlichung 1968, erweiterte Neuausgabe 1993.

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Wahrhaftig nennen wir einen Menschen, der in sich echt und stimmig ist. Jesus sagt von Na-thanael: "Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit" (Joh 1,47). Er lebt nicht aus Berechnung heraus, sondern aus seiner inneren Wahrheit. Er ist frei von Intrigen, von Diplomatie, von Überlegungen, wie er sich bei andern besser verkaufen könnte. Er lebt in Übereinstimmung mit sich selbst. Er ist echt. Er sagt, was er denkt. Er handelt, wie er es in seinem Herzen fühlt. Man weiß bei einem solchen Menschen immer, woran man ist. Er ver-birgt uns nicht seine Gedanken und Gefühle. Er hat keine Angst, daß wir ihn erkennen. Er gibt sich so, wie er ist, weil er zu allem steht, was in ihm ist. Er verbirgt nichts, weil er nichts zu verbergen hat, weil alles in ihm sein darf. Der wahrhaftige Mensch ist immer auch frei. Denn allein die Wahrheit wird uns frei machen. Es gibt heute so viele Menschen, die ihrer eigenen Wahrheit aus dem Weg gehen. Sie haben Angst, sich der Wirklichkeit ihres Herzens zu stel-len. Sie geraten in Panik, wenn sie einmal still sein sollen. Denn da könnte ja in ihnen etwas auftauchen, was ihnen unangenehm ist. So müssen sie sich ständig beschäftigen, nur um der eigenen Wahrheit aus dem Weg zu gehen. Sie sind ständig getrieben und gehetzt. Das Schlimmste, das ihnen passieren kann, ist ein Augenblick, in dem nichts los ist, in dem die eigene Wahrheit ans Licht kommen könnte. Wer der eigenen Wahrheit ausweicht, der braucht viel Energie, um seine Wahrheit vor andern zu verbergen.

 

Anselm Grün

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Ich weiß nicht, ob es stimmt, dass morgens um sieben die Welt noch in Ordnung ist. Eine Nachbarin erzählte mir, wie sie einmal nach einem Streit mit ihrem Bruder aus dem Haus ging. Beim Frühstück waren beide wegen einer Kleinigkeit aneinander geraten. Als sie am Abend heimkam, stand die Polizei da und hatte eine traurige Nachricht: Der Bruder war im Laufe des Tages mit seinem Auto tödlich verunglückt. Seither, so erzählte sie mir, versuche sie immer, im Guten auseinander zu gehen. Sie leidet noch heute darunter, dass ihr letztes Wort kein gutes Wort war.

Wenn wir etwas Böses gesagt oder getan haben, dann müssen wir die Sache bereinigen, und zwar schnell, damit uns die Zeit nicht davon läuft. Wir dürfen nicht warten, bis die Tränen von alleine trocknen. Und wenn wir keine Worte finden, um uns zu entschuldigen: Ein Händedruck oder ein Blumenstrauß tut's fürs Erste auch. Jetzt in der Fastenzeit, die auch eine Zeit der Umkehr ist, wäre Gelegenheit dazu. Darauf zu warten, bis der andere sich nach uns umdreht und auf uns zukommt, wäre viel zu bequem.

 

"Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt?" So fragte Petrus. Und Jesus antwortete ihm: "Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal." Für manchen mag das eine Zumutung sein. Aber wir müssen uns versöhnen. Denn einmal, am jüngsten Tag, wird genau das von uns verlangt werden: die Schuld vergeben, allen, die uns verletzten, demütigten und uns fast um unser Leben brachten. Und umgekehrt müssen wir alle um Vergebung bitten, an denen wir schuldig geworden sind. Wir haben keine Wahl. Gott ist mit uns, und er wird uns dabei helfen.

 

 

Andreas Schaller

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  Ich bitte dich um dein Erbarmen

  durch Jesus Christus,

  unseren Herrn und Gott, der mit dir lebt und liebt

  in alle Ewigkeit.

  Ich lobe dich, Herr, und preise dich, denn dein ist das

  Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

  Wenn ich zu dir, Herr, bete, lass nicht zu,

  dass es nur ein Beten mit den Lippen ist.

  Lass meinen Mund schweigen und führe mich zum

  innerlichen Gebet.

  Gib mir ein Gespür für dieses Beten und die Einsicht,

  dass dieser Weg in deine Nähe und zu dir führt.

 

  Herr, ich bitte dich um Durchhaltevermögen

  und die Kraft,

  mich nicht vom Weg abbringen zu lassen.

  Geleite mich in deinem großen Erbarmen

  auf den rechten Pfad zurück,

  sollte ich ihn aus Eigensinn verfehlt haben.

  Lass mich nicht wahllos umherschweifen

  und in die Irre gehen;

  lass mich keine kostbare Zeit verlieren,

  um nicht verspätet am Ziel meiner Reise

  anzukommen.

 

Peter Dyckhoff

 

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Bert Brecht

 

LOB DES ZWEIFELS

 

 

Gelobt sei der Zweifel! Ich rate euch, begrüßt mir

Heiter und mit Achtung den

Der euer Wort wie einen schlechten Pfennig prüft!

Ich wollte, ihr wäret weise und gäbt

Euer Wort nicht allzu zuversichtlich.

 

 

Lest die Geschichte und seht

In wilder Flucht die unbesieglichen Heere.

Allenthalben

Stürzen unzerstörbare Festungen ein und

Wenn die auslaufende Armada unzählbar war

Die zurückkehrenden Schiffe

Waren zählbar.

 

 

So stand eines Tages ein Mann auf dem unbesteigbaren Berg

Und ein Schiff erreichte das Ende des

Unendlichen Meers.

 

 

O schönes Kopfschütteln

Über der unbestreitbaren Wahrheit!

O tapfere Kur des Arztes

An dem rettungslos verlorenen Kranken!

 

 

Schönster aller Zweifel aber

Wenn die verzagten Geschwächten den Kopf heben und

An die Stärke ihrer Unterdrücker

Nicht mehr glauben!

 

0, wie war doch der Lehrsatz mühsam erkämpft!

Was hat er an Opfern gekostet!

Daß dies so ist und nicht etwa so

Wie schwer wars zu sehen doch!

Aufatmend schrieb ihn ein Mensch eines Tages in das Merkbuch des Wissens ein.

 

 

Lange steht er vielleicht nun da drin und viele Geschlechter

Leben mit ihm und sehn ihn als ewige Weisheit

Und es verachten die Kundigen alle, die ihn nicht wissen.

Und dann mag es geschehn, daß ein Argwohn entsteht,

denn neue Erfahrung

Bringt den Satz in Verdacht. Der Zweifel erhebt sich.

Und eines anderen Tags streicht ein Mensch im Merkbuch

des Wissens

Bedächtig den Satz durch.

 

 

Von Kommandos umbrüllt, gemustert

Ob seiner Tauglichkeit von bärtigen Ärzten inspiziert Von strahlenden Wesen mit goldenen Abzeichen, ermahnt

Von feierlichen Pfaffen, die ihm ein von Gott selber verfaßtes

Buch um die Ohren schlagen

 

 

Belehrt

Von ungeduldigen Schulmeistern steht der Arme und hört

Daß die Welt die beste der Welten ist und daß das Loch

Im Dach seiner Kammer von Gott selber geplant ist.

 

 

Wirklich, er hat es schwer

An dieser Welt zu zweifeln.

 

 

 

 

Schweißtriefend bückt sich der Mann, der das Haus baut, in dem er nicht wohnen soll.

Aber es schuftet schweißtriefend auch der Mann, der sein eigenes Haus baut.

Da sind die Unbedenklichen, die niemals zweifeln.

Ihre Verdauung ist glänzend, ihr Urteil ist unfehlbar.

Sie glauben nicht den Fakten, sie glauben nur sich. Im Notfall

Müssen die Fakten dran glauben. Ihre Geduld mit sich selber Ist unbegrenzt. Auf Argumente

Hören sie mit dem Ohr des Spitzels.

 

 

 

 

Den Unbedenklichen, die niemals zweifeln

Begegnen die Bedenklichen, die niemals handeln.

Sie zweifeln nicht, um zur Entscheidung zu kommen, sondern

Um der Entscheidung auszuweichen. Köpfe

Benützen sie nur zum Schütteln. Mit besorgter Miene

Warnen sie die Insassen sinkender Schiffe vor dem Wasser.

Unter der Axt des Mörders

Fragen Sie sich, ob er nicht auch ein Mensch ist.

Mit der gemurmelten Bemerkung

Daß die Sache noch nicht durchforscht ist, steigen sie ins Bett.

Ihre Tätigkeit besteht in Schwanken.

Ihr Lieblingswort ist: nicht spruchreif.

 

Freilich, wenn ihr den Zweifel lobt

So lobt nicht

Das Zweifeln, das ein Verzweifeln ist!

 

 

 

Was hilft Zweifeln können dem

Der nicht sich entschließen kann!

Falsch mag handeln

Der sich mit zu wenigen Gründen begnügt

Aber untätig bleibt in der Gefahr

Der zu viele braucht.

 

 

Du, der du ein Führer bist, vergiß nicht

Daß du es bist, weil du an Führern gezweifelt hast!

So gestatte den Geführten

Zu zweifeln!

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Eine letzte begriffliche Klärung sei durch die Abgrenzung des Atheismus gegen den Agnostizismus herbeigeführt. Ein Agnostiker läßt die Frage nach Gott in der Schwebe, erklärt sie theoretisch für nicht lösbar, für rational unentscheidbar. Zwar steht er in der Regel inhaltlich der Religion ablehnend gegenüber, aber er vermeidet es, sich auf eine atheistische Aussage eindeutig festzulegen. So ist der Agnostizismus - nicht zu verwechseln mit Skepsis, die der Wahrheitssuche verpflichtet ist - eine heute weit verbreitete Haltung weltanschaulicher Laxheit. Diese Ideologie der Denkfaulheit kleidet sich dem Atheismus gegenüber gerne in den abgeklärten Vorwurf, auch der überzeugte Atheist sei in Wirklichkeit einem Glauben verfallen, denn beweisbar sei weder, daß es einen Gott gibt, noch daß es ihn nicht gibt.

 

Liebe Lissie

Wiederspruch!

Für T.H. Huxley, dem die Prägung des Begriffs zugeschrieben wird, war Agnostizismus so anspruchsvoll wie ein philosophisches Bekenntnis nur sein kann. Er verstand den Agnostizismus jedoch nicht als Bekenntnis, sondern vielmehr als eine Methode, und zwar als die "rigorose Anwendung eines einzigen prinzips". Er formulierte dieses Prinzip positiv -"Folge deinem Verstand, so weit er dich trägt" - und negtiv - "Stell eine Schlußfolgerung nicht als sicher dar, wenn sie nicht bewiesden oder nicht beweisbar ist." Dieses Prinzip zieht sich durch die gesamte abendländische Geschichte, von Sokrates über die Aufklärung hin zu den Axiomen der modernen Naturwissenschaft. Huxley nannte es den "agnostischen Glauben".

Mein Lieblingszeuge ist jedoch Buddha: Er lehrte "das Wesen des Leidens und das Ende des Leidens", d.h,., eine Methode, um die Existenz zu erfahren. Wenn man ihm jedoch methaphysische Fragen stellte, dann schwieg er [und ich denke nicht, aus "Denkfaulheit"  ]

 

Liebe Grüße

Patrick

 

(Geändert von Patrick um 20:25 - 24.März.2001)

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Ich war mit dieser Kategorisierung des Agnostizismus auch nicht ganz zufrieden, Patrick -genau an der Stelle bin ich auch ins Stolpern geraten.

 

Da ich diesen Thread (unausgesprochen) aber nicht für einen Diskussionsthread halte, mache ich mal einen neuen Thread zu diesem THema auf, da ich eh schon dahingehende pm-Nachfragen erhielt.

 

Bis denne

 

 

Lissie

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Atme auf

 

Stärke dein Rückgrat

 

Übung

* Lege dich auf den Boden wie in den warmen Sand.

* Nimm Kontakt zu dir selbst auf und denke dabei an ein Kind, das immer wieder Kontakt zu sich selbst, zu seinen Eltern, zur Haut und zum Boden braucht.

* Ziehe die Fersen so weit wie möglich zum Gesäß. Dabei winkelst du die Knie an. Die Füße stehen flach auf dem Boden.

* Spüre, wie dein Becken wohltuend auf dem Boden aufliegt und somit besseren Kontakt zum Boden hat.

* Arme und Hände liegen seitlich neben dem Körper. Die Handflächen berühren den Boden.

* Heb im Einatmen Nacken und Kopf leicht an. Senke im Ausatmen den Kopf wieder bis auf den Boden und spüre die Auflagefläche.

* Wiederhole das sanfte Heben und Senken deines Kopfes sieben bis acht Mal.

* Strecke während eines langen Ausatemzuges deine Beine aus - die Fersen gleiten über den Boden.

* Beginne durch Recken und Strecken dich langsam wieder aufzurichten, da die gesunde Körperspannung im Liegen abnimmt.

 

Wirkung

 

Die Rückenlage ist die klassische Entspannungsposition, da im Liegen unser Körper der Schwerkraft nichts entgegenstellt. Bei angewinkelten Knien entspannt sich deine Wirbelsäule wohltuend. Vielleicht ist es eine neue Erfahrung für dich, die Entlastung der Wirbelsäule bewusst zu erleben und die volle Länge und Breite deines Rückens zu spüren. Ein starkes Rückgrat wird dir auch zu einer größeren Standfestigkeit im Alltag verhelfen.

 

Religiöser Bezug

 

Sie haben mich oft gedrängt von Jugend auf, doch sie konnten mich nicht bezwingen. Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, ihre langen Furchen gezogen. Doch der Herr ist gerecht, er hat die Stricke der Frevler zerhauen. (Psalm 129,2-4)

 

Aus dem Newsletter von www.einfach-beten.de

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Das Wochenende steht vor der Tür. Und wenn es vorbei ist, wird man wieder sagen: Schade, viel zu kurz. Mir geht das auch so. Selbst nach einem Urlaub denke ich: Wenn man jetzt nochmals zwei Wochen hätte, das wäre schön. Letztes Jahr, nach einer Kreuzfahrt auf dem Nil, war es ähnlich. Als wir nach herrlichen Tagen wieder im Hafen von Luxor anlegten, warteten schon die neuen Passagiere. Und während wir in den Bus einstiegen, der uns zum Flughafen brachte, lagen unsere Nachfolger schon auf dem Sonnendeck und freuten sich auf die Reise mit dem Schiff.

Es war einmalig, sagen wir dann und bedenken gar nicht so recht, was das heißt. Denn alles, was wir erleben, ist einmalig. Wir leben nur einmal. Vielleicht hoffen gerade deshalb manche Zeitgenossen auf eine Wiedergeburt. Weil es so schön war, aber leider auch so kurz, wollen sie wiederkommen, um im nächsten Leben das Versäumte nachzuholen. Ich glaube, wer so denkt, hätte bald die Nase voll vom irdischen Dasein, das doch oft genug auch einem Jammertal gleicht.

 

Wenn unser Leben einen Sinn haben soll, dann muss es einmalig sein. Denn sonst, das hat Karl Rahner gesagt, "wird die Zeit zum Irrsinn". Man stelle sich vor, wir hätten beliebig lange Zeit. Dann wäre nichts von Eile, nichts wirklich wichtig, nichts wirklich schön, weil alles, was schön ist, auch von einem Zauber der Vergänglichkeit umgeben ist. Wir können unsere Lebenszeit, wenn sie um ist, nicht wie eine Sanduhr auf den Kopf stellen und wieder von vorne beginnen. Jetzt, in der Fastenzeit, wäre Gelegenheit, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass alles einen Anfang und ein Ende hat, und dass Gott, der am Anfang war, auch am Ende da sein wird.

 

 

Andreas Schaller

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Wenn du Gott und die Fastenzeit rausnimmst, dann finde ich diese Gedanken sehr denkenswert.

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Hi Ute,

 

also die Sache mit der Fastenzeit finde ich gar nicht schlecht. Ich muß allerdings gestehen, daß mir die Disziplin dazu fehlt. Ich habe allerdings in den letzten Tagen aufgrund meiner leichten Erkrankung abgenommen, aber nun bin ich wieder fit.

 

Ich muß allerdings gestehen, daß ich die Leute, die die Fastenzeit einigermaßen diszipliniert gestalten, schon ein bißchen bewundere (weil ich die Willenskraft dazu nicht aufbringe).

 

viele Grüße

 

Olli

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Hi Ute,

 

also die Sache mit der Fastenzeit finde ich gar nicht schlecht. Ich muß allerdings gestehen, daß mir die Disziplin dazu fehlt. Ich habe allerdings in den letzten Tagen aufgrund meiner leichten Erkrankung abgenommen, aber nun bin ich wieder fit.

 

Ich muß allerdings gestehen, daß ich die Leute, die die Fastenzeit einigermaßen diszipliniert gestalten, schon ein bißchen bewundere (weil ich die Willenskraft dazu nicht aufbringe).

 

viele Grüße

 

Olli

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Übertreibst du nicht deine Achtung vor der Freiheit des Menschen?

Deine Liebe umfängt alle Geschöpfe,

und du liebst in besonderer Weise die Kleinen, die Einfachen, die Armen.

Aber wie kannst du zulassen, dass Millionen deiner Kinder unter Menschenunwürdigen Bedingungen leben,

weil einige ungerechte Unterdrücker egoistisch und ergeizig sind?

Du hast sicher schon bemerkt, dass deine Sintfluten, Überschwemmungen und Dürren vor allem die ganz kleinen treffen,

die ohnehin ein menschenunwürdiges Leben führen.

Ist die Unterdrückung durch Bosheit oder Versagen der Menschen nicht schon genug?

Wie soll man erklären, dass das von dir kommt?

Reicht es, zu sagen, dass du dem Menschen Verstand gibst?

 

Dom Helder Camara

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