medea Geschrieben 18. April 2001 Melden Share Geschrieben 18. April 2001 Geschichte von Gott II O ja, ich erzählte von Gott wie er nach langem Zögern wieder mal nach Hause ging. Gestern habe ich das Haus gesehen genauso wie ich es erfunden hab mit roten Dachpfannen Butzenscheiben unmittelbar hinter den sechzehn Pappeln am Deich. Mein Herz stand still und ich ertrank beinah in Gänsehaut. Schrecklich nervös ging ich zur Tür auf dem Namensschild stand: g punkt ott das war die Chance meines Lebens. Gott vor dem Himmel zu sprechen ich hatte tausend Fragen und nahm mir vor, mit etwas ganz Einfachem zu beginnen nicht sofort mein Pulver zu verschießen mit einer Frage warum sind in deinem Namen und dem des Vaterlandes soviel Kriege geführt und soviel Menschliches geopfert worden das könnte ihn vielleicht abschrecken. Ich überlegte eine ganz höfliche Frage mit der ich beginnen würde: Grüß Gott haben Sie auch was mit dem Lotto zu tun? Ich stellte mir vor, daß er dann lachen und sagen würde: Nein, Hermannus Jantius dein Schicksal liegt in deiner Hand oder so was Ähnliches in jedem Fall etwas sehr Tiefsinniges. Ich blieb nervös holte tief Luft und klopfte an die Tür. Ein kleines liebes altes Frauchen öffnete. "Guten Tag ist Gott zu Hause?" "Du sprichst mit ihm, junger Mann!" (Hermann van Veen) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 19. April 2001 Melden Share Geschrieben 19. April 2001 Qui Mariam absolvisti, et latrónem exaudisti, mihi quoque spem dedisti. Hast der Sünderin verziehen, und dem Schächer Gnad verliehen, sieh auch Mich vertrauend knieen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 19. April 2001 Melden Share Geschrieben 19. April 2001 Quaerens me,sedisti lassus, redmisti crucem passus, tantus labor non sit cassus. Hast gesucht Mich unverdrossen hast am Kreuz dein Blut vergossen sei es nicht umsonst geflossen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 19. April 2001 Melden Share Geschrieben 19. April 2001 Mors stupédi et natúra, cum resúrget creatúra, indicánti responsúra. Schaudernd sehen Tod und Leben, sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 19. April 2001 Melden Share Geschrieben 19. April 2001 Schönen Abend, Weißer Rabe, und vielen Dank für die Zeilen, die aus dem Requiem (Totenmesse) stammen. Mich hat dies vor allem an Mozarts Requiem erinnert (wer hat das auch schon mal gehört?) ... viele liebe Grüße von Olli There is power in the name of Jesus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anna Geschrieben 20. April 2001 Melden Share Geschrieben 20. April 2001 Die Kommunion ist die leibhafte Erfahrung der Liebe Gottes. Wir vergewissern uns in jeder Eucharistie dieser Liebe Gottes, die in Christus aufgeleuchtet ist, um aus dieser Liebe heraus zu leben und um in sie einzutauchen und eine Quelle der Liebe für andere zu werden. Anselm Grün Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 20. April 2001 Autor Melden Share Geschrieben 20. April 2001 Man darf von der Kirche nicht mehr erwarten, als sie zu geben vermag. Das ist nicht nur ein Fehler des Laien, der sich ihr bedürftig nähert, sondern auch ihrer intelligenten Kritiker. Wenn die Kirche verhindert, daß der Staat zum Monstrum wird, und wenn sie dem Einzelnen, besonders an den Wendemarken, den unermesslichen und bis in die Tiefe des Universums reichenden Wert seiner Existenz bewußt macht, so erweist sie schon darin ihre unentbehrliche Macht. Nicht umsonst versuchen sich die atheistischen Staaten immer wieder in der Nachahmung der Weihen und Zeremonien, obwohl sie hier ebenso unglaubwürdig wirken wie glaubwürdig in ihren Ausstellungen und Paraden, in der Vorweisung ihrer Kriegs- und Produktionsmittel. Dass bei den Vereinbarungen unter Menschen, von den großen Staatsverträgen bis zu den Standesämtern, die konsekrierenden Mächte fehlen, gehört zum Werkstättenstil. Es macht die Bindungen "kurzfristig". Das Recht fußt auf Wahrheiten, die juristisch nicht zu ermitteln sind. Infolgedessen schwellen in dem Maße, in dem die Wahrheit schwindet, die Gesetzbücher. Man kann die Kirche in ihrer Spätzeit einem Kraftwerk vergleichen, das ehedem durch große Ströme ge-speist wurde. Allmählich versiegte in den oberen Gebirgen das lebendige Wasser, doch gaben Seen und Reservoire noch Zufluss für lange Zeit, bis es endlich auch damit knapp wurde. Immerhin blieb das Kraftwerk als Bau bestehen, der auch bei den heutigen Unwettern Unterkunft und Schutz bietet. Ernst Jünger Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 21. April 2001 Melden Share Geschrieben 21. April 2001 Schön das es Dir Gefallen hat Olli, Ich finde es einfach Prima! Deshalb gibts Nachschlag..... S Inter oves locum praesta, et ab haedis me sequéstra, Státuens in parte dextra. Bei den Schafen gib Mir Weide, von der Böcken zahl Mich scheide, stell Mich auf die richtig Seite. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 21. April 2001 Melden Share Geschrieben 21. April 2001 moderation mode Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 22. April 2001 Autor Melden Share Geschrieben 22. April 2001 Willst du den Weg zur Freude gehen? Dann zieh dir die Schuhe des Vertrauens an, die Jacke der Zuversicht, setz dir den Hut des Mutes auf und steck dir die Schlüssel der Geduld und der Gelassenheit in die Tasche, mit denen du die Schlösser der Enttäuschungen öffnest. Nutze den magischen Augenblick, der dir die Tür öffnet in ein Lebensgefühl, das sich erfüllt und inspiriert. Langes Zögern ist sicheres Scheitern. Gehe sorglos und offen in den neuen Tag, begrüße ihn ohne Vorurteile und sei immer darauf gefaßt, daß etwas Unfaßbares geschieht. Folge deiner inneren Stimme. Und wenn du zwei widersprüchliche Stimmen hörst, folge der, die zärtlicher klingt, weiser und gelassener - folge der besseren. Laß die Hoffnung siegen über die Angst. Laß das Vertrauen siegen über die Ungewißheit. Und deine Liebe wird siegen über deine Zweifel. Ich wünsche dir das, wofür es keine Worte gibt, was dich sprachlos macht vor lauter Glück, was die Gedanken stillstehen läßt - und der Augenblick wird zum Seelenfest. Hans Kruppa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 22. April 2001 Melden Share Geschrieben 22. April 2001 kain (subway to sally) an jenem morgen schwiegen die vögel als kain seinen bruder erschlug auf dem feld aus neid und begehren am anfang der zeiten ward er zum ersten mörder der welt nach seiner tat war blut an den händen nach seiner tat war blut auf dem kleid nach seiner tat war blut auf der erde aus der die stimme des bruders noch schreit allein mit dem toten allein mit dem zeichen der tat allein mit dem toten hass, verzweiflung, gier und verrat nach seiner tat war er gezeichnet das feld auf dem der tote noch lag trug keine frucht doch kain war verurteilt zum leben bis zum jüngsten tag zum letzten tag Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 25. April 2001 Autor Melden Share Geschrieben 25. April 2001 Hey, Torsten, das war ja ein richtiger Beitrag, und noch dazu ohne "moderation mode", Wahnsinn! Aber ernsthaft: Taxi Der Taxifahrer war ein Ausländer, schon etwas älter. Er kam aus Griechenland, war aber schon sehr lange in Deutschland. Als ganz junger Mann war er hierher gekommen, aber nicht wegen der Arbeit, sondern wegen seiner O-Beine. "Nicht einfach so O-Beine, wie man sonst so sagt. Ich war schwerstbehindert, konnte kaum laufen, und nur mit großen Schmerzen stehen." Er zog ein altes Foto aus dem Handschuhfach, offenbar aufgenommen in einer Klinik. "Das war vor meiner Operation." Damals gab es in ganz Europa nur eine Klinik, die so etwas operieren konnte, und die war in Deutschland. Die Eltern hatten gespart, bis sie endlich die Reise und die Arztkosten für den Sohn bezahlen konnten. "Der Chefarzt hat mich operiert, und es war ein Wunder. Ein neues Leben!" Er hebt seine Beine, führt vor, wie gerade sie sind, stark und gesund. Und er setzt an zu einer Lobeshymne: "Deutschland ist gut. Ein super Land! Ihr Deutschen wisst gar nicht, was für ein super Land ihr seid!" Der Chefarzt hatte keinen Pfennig für die Operation verlangt, deutsche Krankenkassen übernahmen den Klinikaufenthalt. "Hier will ich bleiben, habe ich gesagt, will Deutsch lernen, hier arbeiten und hier meine Steuern zahlen." Ich habe ihn angestrahlt - und war einfach stolz auf mein Land. Ein super Land. Werner Küstenmacher Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 25. April 2001 Melden Share Geschrieben 25. April 2001 Zitat von EXPLORER am 14:19 - 25.April.2001 Hey, Torsten, das war ja ein richtiger Beitrag, und noch dazu ohne "moderation mode", Wahnsinn! Aber ernsthaft: Taxi Der Taxifahrer war ein Ausländer, schon etwas älter. Er kam aus Griechenland, war aber schon sehr lange in Deutschland. Als ganz junger Mann war er hierher gekommen, aber nicht wegen der Arbeit, sondern wegen seiner O-Beine. "Nicht einfach so O-Beine, wie man sonst so sagt. Ich war schwerstbehindert, konnte kaum laufen, und nur mit großen Schmerzen stehen." Er zog ein altes Foto aus dem Handschuhfach, offenbar aufgenommen in einer Klinik. "Das war vor meiner Operation." Damals gab es in ganz Europa nur eine Klinik, die so etwas operieren konnte, und die war in Deutschland. Die Eltern hatten gespart, bis sie endlich die Reise und die Arztkosten für den Sohn bezahlen konnten. "Der Chefarzt hat mich operiert, und es war ein Wunder. Ein neues Leben!" Er hebt seine Beine, führt vor, wie gerade sie sind, stark und gesund. Und er setzt an zu einer Lobeshymne: "Deutschland ist gut. Ein super Land! Ihr Deutschen wisst gar nicht, was für ein super Land ihr seid!" Der Chefarzt hatte keinen Pfennig für die Operation verlangt, deutsche Krankenkassen übernahmen den Klinikaufenthalt. "Hier will ich bleiben, habe ich gesagt, will Deutsch lernen, hier arbeiten und hier meine Steuern zahlen." Ich habe ihn angestrahlt - und war einfach stolz auf mein Land. Ein super Land. Werner Küstenmacher Der Mensch ist ein Wirbeltier und hat eine unsterbliche Seele, sowie auch ein Vaterland, damit er nicht zu übermütig wird.[?] Jeder Mensch hat eine Leber, eine Milz, eine Lunge und eine Fahne; sämtliche vier Organe sind lebenswichtig. Es soll Menschen ohne Leber, ohne Milz und mit halber Lunge geben; Menschen ohne Fahne gibt es jedoch nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
WeisserRabe Geschrieben 28. April 2001 Melden Share Geschrieben 28. April 2001 Und nüüü ein kleines Requiem auf dieses Ländle und Seiner Bewohner......*räsper*...... Wer nicht ein Wenig mit bedacht, über die zerbrechliche Liebe wacht, wer Meint das Huren sei gescheit und ist auch allzeit bereit, Böses zu tun,Gutes zu hassen, den findet man in Trüben Massen, Schlaf weiter nur in süsser Ruh, bald decken Dich die Maden zu! Und dann kommt auch noch das Gericht, da stehst Du da,Du armer Wicht! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 28. April 2001 Autor Melden Share Geschrieben 28. April 2001 Sehr einfallsreich, wirklich Vogel! Und du hast auch mal wieder einen GANZ neuen Aspekt in deine Postings reingebracht! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 28. April 2001 Melden Share Geschrieben 28. April 2001 Geld oder Leben ! Ein wohlhabender Mann erzählte eines Tages dem Meister, daß er dem Drang, Geld zu verdienen, mit dem besten Willen nicht widerstehen könne. "Nicht einmal um den Preis von Lebensfreude, bedauerlicherweise", sagte der Meister. "Ich spare mir die Lebensfreude für meine alten Tage auf", sagte der wohlhabende Mann. "Sofern du noch alte Tage haben wirst", sagte der Meister und erzählte die Geschichte vom Straßenräuber, der kurzen Prozeß machte:"Geld oder Leben!" "Sagte das Opfer:" Nimm mein Leben. Ich hebe mir mein Geld für meine alten Tage auf". Anthony de Mello Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 30. April 2001 Autor Melden Share Geschrieben 30. April 2001 Neue Zeit Dass sich die Menschheitsgeschichte nur aufwärts bewegt, dafür fehlen die Beweise. Dass die Menschen im Laufe der Jahrhunderte menschlicher und reifer werden, blieb bis jetzt ein unerfüllter Wunsch. Die nüchterne Betrachtung der Geschichte zeigt, dass die Generationen kaum etwas voneinander lernen und mit konstanter Regelmäßigkeit in die immer gleichen Fehler tappen. Unsere Zeit sollte es darum unterlassen, verachtungsvoll auf die Vergangenheit herabzusehen. Wir Heutigen haben trotz allen Fortschritts keinen Grund zu glauben, wir wären hoch stehendere und bessere Menschen. Noch gibt es die Dämonenfurcht und Angst vor wirklichen und eingebildeten Gefahren. Noch gibt es Unheilspropheten, die überall mit ihren verqueren Ideen Verwirrung stiften, und Ideologen, die Menschen glauben machen, sie hätten das Rezept, die heile Welt zu schaffen. Noch gibt es die fahrlässige Glaubensbereitschaft und die Neigung, sich dahergelaufenen Scharlatanen auszuliefern. Noch gibt es Denunzianten, die jeden an den Pranger stellen, der sich der öffentlichen Meinung widersetzt, sich nicht angepasst verhält und sein Gewissen zur Richtschnur seines Handelns macht. Und es gibt noch immer Inquisitoren, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit dünken, die Menschen in Rechtgläubige und Ketzer scheiden und der Überzeugung sind, sie könnten, wenn sie Gewalt anwenden, das Böse aus der Welt vertreiben. Auch die moderne Welt ist noch nicht gut. Und der moderne Mensch ist noch nicht frei von den Versuchungen, denen die Menschen früherer Jahrhunderte erlegen sind. Keine Generation kommt umhin, sich den immer gleichen Problemen immer wieder neu zu stellen. Walter Rupp SJ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 30. April 2001 Melden Share Geschrieben 30. April 2001 Die Geburt der eigenen Persönlichkeit So wie eine große Persönlichkeit sozial lösend, erlösend, umgestaltend und heilend wirkt, so hat auch die Geburt der eigenen Persönlichkeit heilende Wirkung auf das Individuum. Es ist, wie wenn ein in versumpfte Nebenarme sich verlierender Strom plötzlich wieder sein Strömungsbett entdeckte, oder wie wenn ein Stein, der auf einem keimenden Samen lag, weggehoben würde, so daß der Sproß sein natürliches Wachstum beginnen kann. Die Stimme des Inneren ist die Stimme eines volleren Lebens, eines weiteren, umfänglicheren Bewußtseins. C.G. Jung Ges. Werke XVII, S. 208 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 30. April 2001 Melden Share Geschrieben 30. April 2001 Mystik für Anfänger Das erste, was die Anfänger verlernen müssen, ist das Fasziniertsein vom Pompösen, Gewaltigen, Bedeutenden uns so weiter... Das erste, was die Anfänger lernen müssen, ist Rücksichtslosigkeit... Das zweite, was die Anfänger verlernen müssen, ist der Respekt vor Definitionen... Das zweite, was die Anfänger lernen müssen, ist der Unterschied zwischen Mystik und Mystifikation... Das dritte, was die Anfänger verlernen müssen, ist die Fügsamkeit gegenüber siegreichen Traditionen... Das dritte, was die Anfänger lernen müssen, ist das Misstrauen gegenüber letzten Wahrheiten... Das vierte, was die Anfänger verlernen müssen, ist die Neigung zur Idealisierung der Vergangenheit... Das vierte, was die Anfänger lernen müssen, ist der fachmännischen Umgang mit Seelenarzneien... Das fünfte, was die Anfänger verlernen müssen, ist das Opferbringen... Das fünfte, was die Anfänger lernen müssen, ist der Glaube an Wunder... Das sechste, was die Anfänger verlernen müssen, ist die Trauer um den verlorenen Kinderglauben... Das sechste, was die Anfänger lernen müssen, ist Unbescheidenheit... Das siebte, was die Anfänger verlernen müssen, ist die Angst vor Veränderungen... Das siebte, was die Anfänger lernen müssen, ist die Pflege der Ketzergesinnung... Adolf Holl Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 1. Mai 2001 Autor Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 "Nera" Ich habe die Haustüre noch nicht richtig geöffnet, da kommt sie mir schon entgegen: Nera, meine Hündin, gerade erst ein halbes Jahr jung. Das kleine Schwänzchen wedelt hin und her, sie hüpft um mich herum und springt an mir hoch. Die Freude darüber, dass ihr Herrchen, ihre Bezugsperson, wieder zurück ist, bringt sie auf ihre Art und Weise zum Ausdruck. Und mir tut es gut, erwartet zu werden, zu spüren, dass ich wichtig bin. Immer wieder erfahre ich in meinem alltäglichen Ablauf, wie jemand an mich denkt und dies auch zeigt: Durch den Kurzbesuch eben mal auf dem Heimweg, die Ansichtskarte aus dem Urlaub oder den Telefonanruf, der mich gerade dann erreicht, wenn's wieder mal ganz dick gekommen ist. Und auch ich freue mich, wenn ich spüre, dass mein Brief, meine Worte und Gedanken so auf- und angenommen werden, wie sie gedacht waren und ich damit einem anderen Menschen zeigen kann, wie wichtig er mir ist. Wenn ich mit meinen Möglichkeiten für andere ein Lichtblick oder ein Hoffnungszeichen sein kann, sollte ich mich darüber nicht freuen? Nera meine Hündin, hat sich wieder geruhigt und liegt friedlich an ihrem Lieblingsplatz. Ich mache mich auf den Weg zum nächsten Termin und freue mich schon wieder darauf, das nächste Mal von ihr erwartet und begrüßt zu werden! Autor: Bernd Schaller Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 1. Mai 2001 Autor Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 Neuanfang Sicher kennen Sie diese Computerspiele, wo geschossen und geknallt wird. Ich war in seiner Zelle. Lautmalerisch und gekonnt ahmt er diese Geräusche nach. "Wissen Sie, der Computer war mein Lebensinhalt. Und jetzt bin ich hier. Sitze fest, möchte ganz von vorne anfangen. "Ungewollt hat er auf einmal Zeit. Er denkt viel über sich und sein bisheriges Leben nach. Er will sein Leben ändern. "Ich wollte das alles nicht, was passiert ist. Das ist so schlimm, was ich da angerichtet habe. Ich muss unbedingt neu anfangen. Glauben Sie, ich schaffe das?" "Ich glaube schon, dass Sie es schaffen. Sicherlich werden Sie einen langen Weg vor sich haben, der nicht weniger steinig ist als ihr erster. Sie werden eine Therapie machen müssen und das Fußfassen in der Gesellschaft wird auch nicht leicht sein," sage ich zu ihm. Ein stei-niger, dorniger Weg liegt vor ihm. Aber ich glaube, er wird es schaffen. Da bin ich mir sogar ziemlich sicher. "Kehrt um und glaubt an das Evangelium" (Mk1,15). Er ist auf dem besten Weg umzukehren. Warum soll nicht auch einem Sexualtäter die Zusage vom "Neuanfang" gelten? Autorin: Gabriele Pace-Holzer Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 1. Mai 2001 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 Das Geheimnis Ich machte mich auf die Suche nach der Quelle des Glücks: Ich stelle mir einen glücklichen Menschen vor, der arm ist und schaue mir sein Leben genau an. Ich unterhalte mich mit ihm und versuche zu ergründen, was diesen Menschen glücklich macht ... Ich denke an einen fröhlichen Menschen mit schwacher Gesundheit ... mit körperlichen Schmerzen ... und komme auch mit ihm ins Gespräch, um herauszufinden, was ihn glücklich macht ... Ich mache es ebenso mit einem glücklichen Menschen, der sein Ansehen verloren hat ... Ich gehe in ein Gefängnis ... und bin erstaunt, sogar hier einen glücklichen Menschen zu finden ... Ich frage ihn, wie er dazu kommt ... Dann beobachte ich unglückliche Leute, die frei sind und wohlhabend ... einflußreich ... angesehen ... Ich spreche mit ihnen - und höre mir bei der Unterhaltung ihre Klagen aufmerksam an ... Gestern hatte ich Gelegenheit, mich zu freuen, und habe es nicht einmal bemerkt. Jetzt erst sehe ich sie ... Es ist unvorstellbar, daß jemand dankbar und unglücklich sein könnte. Ich danke dem Herrn für alles, was gestern geschehen ist ... und achte darauf, welche Wirkung das auf mich hat. Und in den Dingen, die ich unangenehm oder lästig nenne, suche ich das Gute, das ich durch sie bekomme ... die Samenkörner, die Wachstum in sich bergen ... und finde Grund, auch für sie dankbar zu sein ... Endlich sehe ich mich selber von Stunde zu Stunde durch den heutigen Tag gehen in Dank- und Glück ... Anthony de Mello Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 1. Mai 2001 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 Lieber reich und glücklich als arm und unglücklich! Nee, also, das ist sowas von einseitig, Martin! Ich kenne arme unglückliche Menschen und auch wohlhabende (reich ist Definitionssache) glückliche. Wenn de Mello nur die anderen sucht, dann findet er auch nur die. Und? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olli Geschrieben 1. Mai 2001 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 Liebe ute, "Es ist unvorstellbar, daß jemand dankbar und unglücklich sein könnte. Ich danke dem Herrn für alles, was gestern geschehen ist ... und achte darauf, welche Wirkung das auf mich hat. " (ich zitiere hier mal de Mello) Ich denke, viel vom Glück liegt darin, ob man dankbar für das ist, was man hat oder erlebt hat... viele liebe Grüße Olli Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 1. Mai 2001 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2001 Lieber Olli, ich sehe den Zusammenhang mit dem, was ich schrieb, nicht. Ich bezog mich auf die Mellosche Kombination von arm+glücklich gegen reich+unglücklich. Mit Dankbarkeit hat das nichts zu tun. Das setzt ja auch eine Person voraus, der man dankbar sein könnte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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