jouaux Geschrieben 9. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2003 (bearbeitet) "Katholisch sein" ist ein Lebensgefühl. (zumindestens links vom Rhein) "Weltanschaulich" ist das Leben aus 10.000 Metern von oben betrachtet. bearbeitet 9. Juli 2003 von jouaux Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 9. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2003 "Weltanschaulich" ist das Leben aus 10.000 Metern von oben betrachtet. 10.000 Meter und schneller als der Schall klinke ich die Bombe aus und warte auf den Knall Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Nochmals aus dem Wort abgeleitet: Welt-Anschauung. Die Art und Weise, wie ich die Welt anschaue. Das kann nie objektiv sein, sondern ist immer subjektiv. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 PS: Wenn man den Begriff Weltanschauung nicht mit anderem Schutt belegt, ist meine Art der Weltanschauung christlich - im Rahmen der katholischen Erfahrungen, die andere Menschen vor mir gemacht haben. Und dennoch ... . Irgendwie geht es weiter, denn ich schaue die Welt nicht nur an, sondern ich versuche, aktiv daraus zu handeln. Ist Weltanschauung als Begriff dafür zu passiv? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sstemmildt Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Und dennoch ... . Irgendwie geht es weiter, denn ich schaue die Welt nicht nur an, sondern ich versuche, aktiv daraus zu handeln. Ist Weltanschauung als Begriff dafür zu passiv? Nun ja, das ist nicht im Wortsinne Welt-Anschauung, die Welt-Anschauung ist aber natürlich eine Grundlage für das Handeln. Das Handeln ergibt sich ja daraus, daß ich die Welt anschaue, das was ich sehe, mal für gut, mal für schlecht halte und deshalb versuche, es - je nachdem - zu erhalten oder zu verändern. Wobei man durchaus auch weiter gehen kann: auch die Kriterien, nach denen ich manches als gut, manches als schlecht empfinde, ergeben sich m.E. aus einer Welt-Anschauung: ich betrachte die Welt und interpretiere sie als sinnhaft, geordnet o.ä. und stelle fest, ob einzelne Dinge, die ich in der Welt wahrnehme, mit diesen Kriterien übereinstimmen oder im Konflikt stehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Und dennoch ... . Irgendwie geht es weiter, denn ich schaue die Welt nicht nur an, sondern ich versuche, aktiv daraus zu handeln. Ist Weltanschauung als Begriff dafür zu passiv? Wieso machst Du Dir überhaupt ein Bild von der Welt in der Du lebst? Ist Dir Deine Familie nicht genug Rahmen, in dem Du handeln kannst? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anchesenpa Aton Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Hallo Ich denke es ist egal ob weltanschaung das selbe wie ideologie ist. Am besten man sieht immer einzelne dinge und einzelne fragen und beantwortet sie, dann bleibt man normal auf dem teppich und verrennt sich nicht in komische ideen, wo keiner mehr den durchblick hat. Das reicht für handeln aus. Ich mußte noch nie irgendeine handlung machen, wo großartige weltanschauliche sinnhaftigkeit gefragt war. Man denkt einfach nach und entscheidet sich dann für das bessere. nee? Anchesenpa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christoph Overkott Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 (bearbeitet) Hallo Ich denke es ist egal ob weltanschaung das selbe wie ideologie ist. Am besten man sieht immer einzelne dinge und einzelne fragen und beantwortet sie, dann bleibt man normal auf dem teppich und verrennt sich nicht in komische ideen, wo keiner mehr den durchblick hat. Das reicht für handeln aus. Ich mußte noch nie irgendeine handlung machen, wo großartige weltanschauliche sinnhaftigkeit gefragt war. Man denkt einfach nach und entscheidet sich dann für das bessere. nee? Anchesenpa Wenn wir schon mit solchen Begriffen operieren, sollten wir uns schon Gedanken darüber machen, was Weltanschauung und Ideologie ist, damit wir nicht einer Weltanschauung oder Ideologie, sei es nun Liberalismus, Sozialismus oder Konservatismus, auf den Leim gehen. Die katholische Soziallehre ist dafür eine wichtige Hilfe. Sie hilft uns, Weltanschauungen und Ideologien zu erkennen und Entscheidungen aus christlicher Verantwortung heraus zu treffen. bearbeitet 10. Juli 2003 von Christoph Overkott Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Eine interessante Feststellung, Torsten - ein katholischer Pfarrer hat mir schon mal etwas ähnliches gesagt. Und dennoch kann ich nicht umhin, die Welt außerhalb meiner Familie zu sehen - kann man tatsächlich einfach nur sehen, ohne zu handeln? Allein schon der "Broterwerb" verlangt handeln von mir. Herzliche Grüße Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Wir können jedenfalls nicht sehen, ohne zu interpretieren. In unsere Augen strömen jede Sekunde eine Fülle an Informationen (ich habe die genaue Zahl mal gekannt). In das Gehirn gelangen dann die Wahrmehmungen in eine Stufe, die die Menge der Informationen reduziert. Und jetzt kommt etwas Erstaunliches: nach der Reduktion wird in einer weiteren Verarbeitungsstufe die Anzahl der Informationen wieder vermehrt, bevor diese bewusst werden. "Sehen" bedeutet also: Reduktion der Muster und Kompression der Informationen, danach ergänzen der Informationen mit Daten aus dem Gehirn, danach erfolgt erst die bewusste Wahrnehmung. Eine Weltanschauung wird zu einer solchen, in dem sie in diesen Prozess der Ergänzung eingreift - wir sehen die Welt nur zum Teil so, wie sie ist, wir sehen sie so, wie wir sie für sinnvoll halten. Ein Teil dieses Sinns kommt aus der Weltanschauung, wird dort produziert, hergestellt, und unserem Sehen der Welt unbemerkt hinzugefügt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christoph Overkott Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 (bearbeitet) In diesem Sinne sehen wir die Welt auch aus der Perspektive des Glaubens. Wir sehen die sinnlich wahrnehmbaren Dinge, betrachten geistige Strukturen und reflektieren geistliche Wahrheiten im Spiegel unseres Gewissens, unseres Herzens, unserer Seele. Von daher sehen wir in der Welt die Spuren des Schöpfers und den Menschen als sein Abbild: "Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, / vom Werk seiner Hände kündet das Firmament. Ein Tag sagt es dem andern, / eine Nacht tut es der andern kund, ohne Worte und ohne Reden, / unhörbar bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, / ihre Kunde bis zu den Enden der Erde." (Ps 19,2-5) "Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, / Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, / des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, / hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt." (Ps 8,4-6) Und dann gelangen wir nach dem Eingeständnis unserer Unzulänglichkeit betend zur Einheit mit Gott in personaler Verschiedenheit: "2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. / Von fern erkennst du meine Gedanken. 3 Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; / du bist vertraut mit all meinen Wegen. 4 Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - / du, Herr, kennst es bereits. 5 Du umschließt mich von allen Seiten / und legst deine Hand auf mich. 6 Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, / zu hoch, ich kann es nicht begreifen. 7 Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, / wohin mich vor deinem Angesicht flüchten? 8 Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; / bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. 9 Nehme ich die Flügel des Morgenrots / und lasse mich nieder am äußersten Meer, 10 auch dort wird deine Hand mich ergreifen / und deine Rechte mich fassen. 11 Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, / statt Licht soll Nacht mich umgeben», / 12 auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,die Nacht würde leuchten wie der Tag, / die Finsternis wäre wie Licht. 13 Denn du hast mein Inneres geschaffen, / mich gewoben im Schoß meiner Mutter. 14 Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. / Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke." (Ps 139) bearbeitet 10. Juli 2003 von Christoph Overkott Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 In diesem Sinne sehen wir die Welt auch aus der Perspektive des Glaubens. Wir sehen die sinnlich wahrnehmbaren Dinge, betrachten geistige Strukturen und reflektieren geistliche Wahrheiten im Spiegel unseres Gewissens, unseres Herzens, unserer Seele. Von daher sehen wir in der Welt die Spuren des Schöpfers und den Menschen als sein Abbild: Wir? Du kannst ja von mir aus machen was Du willst, aber halte mich da bitte raus. Kapito, Overkott? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Ketelhohn Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 »halte mich da bitte raus« Nichts leichter, als selber draußen zu bleiben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christoph Overkott Geschrieben 10. Juli 2003 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2003 Eng ist das Nadelöhr. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts