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Der Kindergartengott


Heidi

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Zitat von lissie am 15:02 - 19.März.2002

Was erzählen A&A ihren Kindern über den Tod?


 

Hi Lissie,

 

genau wie beim Thema Sexualität, erzähle ich immer nur so viel, wie die Kinder gerade nachfragen. Und dann beschränke ich mich in erster Linie darauf richtig zu stellen, statt feste Vorgaben zu machen. Bei meinem Großen habe ich es damit recht einfach. Er fragt nicht sonderlich viel nach. Wodurch sich jedoch das Gegenproblem ergibt, dass ich nicht weiß, inwieweit er sich still und heimlich Gedanken macht.

 

Der Tod war bisher noch kein erschreckender Gedanke für meine Kinder. Noch sehen sie darin einen Vorgang, der natürlicherweise zum Leben dazugehört, sie selbst aber (noch) nicht betrifft. Mit Ängsten vor der Leere, die durch den Tod entsteht, haben wir bisher nicht zu tun gehabt. Es fehlte bisher auch die dazu nötige Konfrontation.

 

Aktuell ist jedoch die Frage, was bzw. ob wir den Kindern über Gott erzählen. Der Große ist in dem Alter, in dem seine katholischen Freunde zum Kommunionsunterricht gehen. Letztens ist mein Sohn ziemlich komisch angeguckt worden, als er erzählte, dass er noch nicht einmal getauft sei. - Da frage ich mich dann schon, was den Kommunionskindern wohl zum Thema Taufe beigebracht wird und ob da versucht wird künstlich Gräben zu schaufeln ... vielleicht wird ja auch heute noch so ein Unsinn verzapft, dass Gott nur Kontakt zu Kindern aufnimmt und sie lieb hat, die getauft sind, dass Gott nur getaufte Kinder kennt?

 

In der Schule und im Kindergarten werden die Kinder unweigerlich (mehr oder weniger) mit fremden Gottesbildern konfrontiert, auf die ich keinen Zugriff habe. Manchmal überlege ich schon, ob es nicht sinnvoll wäre den Kindern ein eigenes fiktives Bild zu bieten - mit dem sie sich zur Not auch gegen fremden Blödsinn zur Wehr setzen könnten. Allerdings fehlt mir das Geschick solche Phantasiegeschichten zu verkaufen. Den alternativen Weg, Gott schlichtweg als nicht existenten Unsinn zu erklären, mag ich allerdings auch nicht gehen. Das ist mir zu pantasielos.

 

Früher hatte ich noch die Hoffnung mein Mann, würde diesen erzieherischen Part übernehmen. Er ist immerhin mal Meßdiener gewesen. Aber ich mußte leider resignierend feststellen, dass es nicht zu dem Wesen des Mannes gehört, Gottesbilder an die Kinder weiterzugeben.

 

Viele Grüße

Heidi

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Zitat von Martin am 16:32 - 19.März.2002

Stimmt, Lucia. In Europa könnte das überhaupt nicht  vorkommen: Wer spielt hier schon Baseball.


 

Ich war mal auf einem Fußball-Turnier der KLJB, bei der eine gegnerische Mannschaft auf ihren Shirts "Wir stürmen für Jesus" hatte. Bild war aber keins dabei...

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Hallo Heidi,

 

zu deinem Kinderproblem mit den Gottesbildern des Kindergartens:

 

Ich würde auf gar keinen Fall eigene Phantasiegeschichten dagegen setzen. Jedenfalls nicht, ohne sie für die Kinder durchschaubar zu gestalten.

 

Den Gott als nichtexistenten Unsinn zu erklären, diesen Weg würde ich auch nicht beschreiten. Das wäre Bevormundung.

 

Ich habe damals, als meine Kinder mit ihren Geschichten aus dem Kindergarten und der Grundschule kamen, diese aufgenommen, mit ihnen besprochen. Wir haben sie hinterfragt, sie auf ihren Gehalt hin abgeklopft, und ich habe immer nur dann meine eigene Ansicht (dann aber ehrlich) geäußert, wenn sie direkt danach fragten. Oft ging es auf den symbolischen Gehalt dieser Geschichten hinaus (den wir aber auch hinterfragten und nicht einfach so hinnahmen).

 

Insofern hast du durchaus einen Zugriff auf die fremden Gottesbilder, die deinen Kindern angeboten werden.

 

Wichtig ist, dass sich deine Kinder einerseits nicht eingeengt fühlen von deiner Ansschauung, sich aber andererseits auf deine absolute Ehrlichkeit in diesen Dingen verlassen können.

 

Bei mir hat's geklappt.

 

Liebe Grüße

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Ja, Ute, das ist richtig. Absolute Ehrlichkeit ist Trumpf. Und gerade Kinder durchschauen eine schlechte Schauspielerei der Erwachsenen meistens sehr schnell.

 

Der "Kindergartengott" mag bis zu einem gewissen Alter durchaus hilfreich sein, aber wenn der Verstand zunimmt, ist unbedingt der Einsatz dieses Talentes gefragt.

 

Nehmen wir zum Beispiel die sogenannte Weiße Weihnacht in Mitteleuropa mit dem ganzen Drumherum um den christlichen Kern der Botschaft: Das ist wohl nett und ansehnlich (das Auge ißt ja bekanntlich mit), hat aber mit den beinharten Realitäten im Nahen Osten wenig zu tun. Das gilt heute genauso wie vor über 2000 Jahren. Es weht ein rauher Wind über die Judäische Wüste.

 

Ich denke, Gott verlangt von uns mehr als nur Krippenspiele und eine konsumorientierte Gestaltung der Weihnachtszeit. Das muß auch schon Kindern nahe gebracht werden, damit sich das schmerzhafte Aufwachen in der Realität schonender gestaltet. Die Verantwortung liegt bei uns, den etwas Reiferen (den noch lange nicht Ausgereiften).

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Der Kern ist heidnisch, da hilft auch der Mantel nix. Aber den ganzen Weihnachtsquatsch kannst du von mir aus ganz weglassen.

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Kurzgeschichte mit wahrem Kern zum "heidnischen Kern":

 

Es also sprach Nietzsche: "Gott ist tot."

Und Gott erwiderte: "Nietzsche ist tot."

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Ich sehe da den Zusammenhang nicht.

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Zitat von jouaux am 16:19 - 19.März.2002

Wie sieht der Kindergartenjesus in den USA aus?

 

DE_3975.jpg

 

 


 

 

 

Für den Kindergarten hab ich gerade folgendes gefunden: http://www.jesusdressup.com.

 

supergrin.gif

 

 

 

(Geändert von lissie um 14:49 - 20.März.2002)

liebe lissie, habe Deinen Link deaktiviert. Wenn sich einer eine solche Blasphemie anschauenmöchte, dann soll er sich wenigstens selber dafür anstrengen müssen.

Lucia

 

(Geändert von Lichtlein um 11:20 - 21.März.2002)

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Ein Miesepeter wäre, wer da nicht lacht!

 

Beim ersten Bild war's ein breites Grinsen, denn ähnliches "lief" mir auch schon mal über den Weg. Bei der Soldatenwallfahrt in Lourdes/Südfrankreich "stolperte" ich über etliche Madonnenfiguren in 5-10 Größen (en miniature bis lebensgroß) mit abschraubbarer Krone. Sinn der Schrauberei: Man konnte Weihwasser einfüllen. Sozusagen ein Elasteplaste-Hohlkörper mit heiliger Garantie.

 

Beim zweiten Bild lächelte ich eher säuerlich, denn die Kombinationen aus Hasen und Weihnachtsmann (letzterer übrigens eine Erfindung von Coca Cola Incorporated) halte ich für tolerabel, aber nicht eine Gotteslästerung mit dem Kreuz. Da verstehe ich absolut keinen Spaß. Und wohl zu recht. Wer anderer Meinung ist, möge sich mit mir anlegen...

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Ein einfache Frage, keine einfache Antwort.

 

Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht und kann es nur auf den vereinfachten Nenner bringen: Die Erfahrung, wie andere Menschen, die in tiefsten persönlichen Notlagen stecken (schlimmste Krankheiten und anderes), dennoch nicht mit Gott hadern, sondern ihr Schicksal aktiv angehen - und im Glauben leben.

 

Ein Atheist könnte entgegnen: Na wenn schon. Die Droge der Erleichterung heißt eben Religion. - Das würde aber nur solange funktionieren, wie man noch über genügen "Mut" verfügt, die Dinge eventuell eigenständig wenden zu können. Dann läßt sich trefflich zynen, spotten und hämen. Wenn aber der Tod gnadenlos anklopft, wie weit ist dann mit den lockeren Späßchen?

 

Nein, von diesen Menschen konnte ich lernen! Danke für die Begegnungen!

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Kinder nehmen die Welt dinge tiefer und unvoreingenommener war,und erkennen das echte

besser als erwachsene!

So fühlen sie sich auch von GOTT und  JESU Botschaft angezogen!

 

Hör auf zu Pöbeln! Beim nächsten Mal wird der Beitrag ganz gelöscht!

Lucia

Jetzt macht ihr euch lustig über etwas das ihr nicht versteht?

  Wie armselig und erbärmlich!

 

 

Möge GOTT uns allen Gnädig Sein !

 

(Geändert von Lichtlein um 20:44 - 22.März.2002)

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Zitat von koma am 11:07 - 21.März.2002

 

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Habe mir den Schwachsinn angesehen und mir wurde fast übel. - 'Nein', dachte ich, 'tapfer lächeln und einfach weitermachen, als hättest Du diese Geschmacksverirrungen nicht bemerkt!' - Mit Schaudern dachte ich auch an den weiter oben beschriebenen Plaste-Elaste-Hohlkörper mit heiliger Garantie-Füllung.

 

'Aber halt', dachte ich weiter, 'ist mir nicht schon Ähnliches im Urlaub begegnet? Vorwiegend in südlichen Ländern?' Und weiter dachte ich: 'Warum soll man einen solchen Ausdruck des Glaubens so mir nichts dir nichts verbal niedermachen? Ist es nicht auch eine Art von Kinderglauben, den ich in manchen ernstgemeinten (!)Bildnissen zu entdecken glaubte?'

 

Wer mir nicht folgen kann, der denke einfach an die besonders in südlichen Ländern üblichen Votiv-Bildchen/-Gaben als Dank für eine überstandene Krankheit oder Gefahr.

 

Woher nehmen wir geistig ach so aufgeklärten Mitteleuropäer uns eigentlich das Recht, über diese Ausdrucksform des Glaubens zu richten?

 

"Lasset die Kindlein zu mir kommen..." - Warum gibt es wohl diesen Satz von Jesus? Ihm war möglicherweise auch kurzfristig speiübel. Sicher wegen der Arroganz der Erwachsenen.

 

(Geändert von Ulix um 21:00 - 21.März.2002)

 

 

(Geändert von Lichtlein um 21:05 - 21.März.2002)

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"Lieber Gott, anstatt die Leute sterben zu lassen und dann neue zu machen - warum behälst Du nicht einfach die, die Du schon hast?"

 

"Lieber Gott, wolltest Du die Giraffe so, oder war das ein Unfall?"

 

"Lieber Gott, die Leute in der Wohnung nebenan streiten die ganze Zeit. Du solltest nur sehr gute Freunde heiraten lassen."

 

"Lieber Gott, ich wäre gern ein Arzt, aber nicht aus dem Grund, , den Du Dir vorstellst"

 

"Lieber Gott, kriegst Du immer die richtigen Seelen in die richtigen Leute? Du könntest Dich ja irren"

 

 

Aus: Children´s Letters to God)

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