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Homosexualität und Christentum


Patrick

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Hi Leute,

 

wie Lissie bereits richtig gesagt hatte, die strikte Unterteilung in hetero-/homo-sexuell trifft in vielen Fällen nicht so ganz die Realität.

 

Oscar Wilde zum Beispiel war verheiratet und hatte Kinder (meines Wissens nach) und hat sich dennoch mit Männern getroffen. Dies gibt es auch heute - wahrscheinlich öfter als gemeinhin angenommen.

 

(Dies war lediglich eine Feststellung, keine Gutheißung.)

 

viele Grüße

 

Olli

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Zitat von platon am 22:13 - 18.März.2002

>>dieses Handycap haben auch andere gesellschaftliche Randgruppen<< (Stefan)

 

Zölibatäre haben den Weg meistens freiwillig gewählt, die Möglichkeit eine Familie zu gründen war gegeben und man hat darauf verzichtet...

 

Na sooooo unmöglich ist es auch für Schwule nicht. Zumindest nicht, wenn sie die nötigen Beziehungen haben. (S. Patrick Lindner und Mann). Das wird sich aber sicher in Zukunft bessern....

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Zitat von Olli am 22:18 - 18.März.2002

Hi Leute,

 

wie Lissie bereits richtig gesagt hatte, die strikte Unterteilung in hetero-/homo-sexuell trifft in vielen Fällen nicht so ganz die Realität.

 

Oscar Wilde zum Beispiel war verheiratet und hatte Kinder (meines Wissens nach) und hat sich dennoch mit Männern getroffen. Dies gibt es auch heute - wahrscheinlich öfter als gemeinhin angenommen.

 

(Dies war lediglich eine Feststellung, keine Gutheißung.)

 

viele Grüße

 

Olli


Genauso denke ich auch...

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Zitat von jeru am 15:02 - 18.März.2002

 

 

Aber als Christen müssen wir nun mal mit Gott arbeiten,

oder sieht das hier einer anders?

 

gruss, jeru

 


 

 

Schon verstanden, dass Katholiken das so sehen. Wieso darf nun aber einer nicht Prister werden, der seine Sexualität, ob Homo odeer Hetero, weil Prister, nicht zu leben sich entschieden hat. Da dürfte es doch keine Rolle spielen ... das war meine urprüngliche Frage

 

Freundliche Grüße

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Zitat von platon am 21:54 - 18.März.2002

... na, ja. Jedenfalls ein Handycap, nie eine richtige Familie gründen zu können, z.B....  

 

Na lieber Carlos,

 

an diesem "Handycap" hat sich noch nie ein Kritiker der Homosexuellen gestört. Soziale Gesichtspunkte interessieren fanatische "Interessenvertreter" eh nicht.

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Einige Zitate aus Comiskey's Buch als Kostprobe:

 

   "Kann sich ein Homosexueller ändern? Die Frage ist viel einfacher als die Antwort. Ich meine damit nicht nur, mit bestimmten Verhaltensweisen aufzuhörenoder ein von Menschen aufgedrücktes Etikett zurückzuweisen. Ich meine: Kann ein Mensch mit vorherrschend homosexuellen Gefühlen jemals hoffen, Empfindungen und Beziehungen, die entschieden heterosexuell sind?

 

   Ich stelle die Frage, weil ich hoffe, in diesem Buch darauf eine klare und zugleich vielschichtige Antwort zu geben. Menschen, die mit ihrer Homosexualität ringen, können sich ändern. Aber sie können den Übergang nicht alleine schaffen. Eine rein selbstmotivierte Anstrengung wird wegen der tiefsitzenden und machtvollen Wurzeln der geschlechtlichen Identität scheitern. Veränderung, wie langsam auch immer, passiert nur wenn sie ieses Ringen ihrem Schöpfer und Erlöser und dann auch anderen Menschen unterstellen, zu denen sie Vertrauen haben und die ihnen in dem Prozeß des Heilwerdens beistehen.

 

   Diesen Prozeß habei ich selbst durchlaufen, und so stehe ich voller ehrfurcht vor der Fähigkeit meines himmlischen Vaters, Veränderung zu bewirken und mich in seiner Liebe auf dem Weg dorthin zu halten und zu tragen."

 

.........

 

... "Ich erkläre Homosexuelle nicht zu Bösewichtern und verherrliche die Homosexuellen. Die letzteren können kaputter sein als die ersteren, nur daß sie ihr Chaos vergessen, weil ihre Neigungen angeblich normal sind."

 


 

Liebe Leute,

 

vor Jahren kam ein Freund zu mir und bat mich um Hilfe, denn er würde aus seinen homosexuellen Neigungen nicht herauskommen. Er kenne eine Gruppe, in der man ihm erzählte, daß es nicht schlimm sei. Er aber, würde ihnen nicht glauben. Er kam zu mir, weil ich ein religiöser Mensch sei. Ich aber stand damals am Anfang meines Theologiestudiums und hatte mich noch nie zuvor mit dem Thema beschäftigt. Wir sahen uns noch zwei oder dreimal, dann zog er um und die Fäden verloren sich leider...

 

Carlos

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Liebe Leute,

 

vor Jahren kam ein Freund zu mir und bat mich um Hilfe, denn er würde aus seinen katholischen Glauben nicht herauskommen. Er kenne eine Kirchengemeinde, in der man ihm erzählte, daß es nicht schlimm sei. Er aber, würde ihnen nicht glauben. Er kam zu mir, weil ich ein aufgeklärter Mensch sei. Ich aber stand damals am Anfang meines Agnostizismus und hatte mich noch nie zuvor mit dem Thema beschäftigt. Wir sahen uns noch zwei oder dreimal, dann zog er um und die Fäden verloren sich leider...

 

Stefan

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Platon im Refugium:

 


Hallo Leute,

 

wie ist denn das nochmal, mit der angeblichen "Wissenschaftlichkeit" der Psychologie? Hier hat jemand vergessen, daß es verschiedene psychologische Schulen gibt, von denen einige die Wirklichkeit der "Schuld" und der "Sünde" leugnen. Nicht jeder Psychologe macht diesen Kapitalfehler, denn es gibt ja immerhin gute und schlechte Psychologen, wobei man in der Regel annehmen würde, daß zumindest "Christen" diesen Fehler nicht machen.

 

"Schuld" und "Sünde" sind Dinge, die man in einer "strengen Wissenschaft" nicht vorkommen können, weil sie es nicht dürfen, denn schließlich befindet man sich hier in einem geistigen Bereich, den man mit "modernen" wissenschaftlichen Methoden nicht beweisen kann?

 

Aus einer solchen Pseudo-Wissenschaftlichkeit gestattet man sich auch, den ethischen Anspruch, den das Christentum erhebt, einfach für Geschwätz zu deklarieren, wobei hier nichts anderes geschieht, als daß man anstelle der Ethik, was streng genommen kein Bereich der Psychologie ist, das Fragezeichen postuliert, es absolut setzt, womit man es schließlich anbetet... So sicher ist man sich, zu wissen, daß man es nicht wissen kann? Aber unter welchen Voraussetzungen?

 

In bezug auf die Beichte kann z.B. jemand jahrelang unter Depressionen leiden, und dennoch helfen psychologische Sitzungen oft nicht, wenn vielleicht gerade der Grund darin liegt, daß man einem Elternteil nie zuvor vergeben hatte, oder weil man die Schuld nie ausgesprochen hatte. Hier rühre ich also an einem Punkt an, wo man also als Psychologe nur "staunen" kann über die Tiefe dieser Wirklichkeiten und der Titel kein Wissen sondern nur Rang und Würde verleiht.

 

Leugnen will ich nicht, daß es auch gute Psychologen gibt, die nicht oberflächlich sind, mitunter Christen sind - und nicht jeder christlicher Psychologe muß gut sein.

 

Die Neigung zur angeblichen Wissenschaftlichkeit verführt leicht zum Glauben, als ob man die Psychologie so einfach mit dem Darwinismus gleichsetzen könnte, worauf nun das offenbarte Wort uns nichts zu sagen hat? Dabei vergißt man, daß die Psychologie sich mit den Naturwissenschaften nicht messen kann, denn in den letzteren zählen "Ergebnisse". In der Psychologie hat man es aber stets mit Freiheit zu tun, die nicht allein "rational" entscheiden. Warum geht jemand, der gerade erliebt ist, dennoch in einen Orden, wenn er also auch zugleich den "Ruf" in die Nachfolge spürt? Sogar das wollen manche Psychologen "erklären", womit sie nichts anderes machen, als den Menschen dadurch ihre "freie" Entscheidung zu nehmen.... Ja, ja, von wegen Mutterkomplex oder Angst vor der Frau, usw...

 

Carlos

 

Daraus:

 

In bezug auf die Beichte kann z.B. jemand jahrelang unter Depressionen leiden, und dennoch helfen psychologische Sitzungen oft nicht, wenn vielleicht gerade der Grund darin liegt, daß man einem Elternteil nie zuvor vergeben hatte, oder weil man die Schuld nie ausgesprochen hatte. Hier rühre ich also an einem Punkt an, wo man also als Psychologe nur "staunen" kann über die Tiefe dieser Wirklichkeiten und der Titel kein Wissen sondern nur Rang und Würde verleiht.

 

Mir scheint eher, hier rührt Platon an einem Punkt, von dem er absolut keine Ahnung hat.

 

Gruß

Stefan

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Franciscus non papa


Zitat von jeru am 16:45 - 18.März.2002

Die Bibel formuliert

klar die Abneigung Gottes gegen Homosexualität und

damit müssen sich Christen auseinandersetzen.


 

genau das ist eben nicht der fall, man kann ein mehrere tausend jahre altes buch nicht lesen, ohne den zeitbedingten kontext im auge zu behalten. ausserdem ist zu fragen, wieso gott dann homosexuelle geschaffen hat, denn homosexualität ist in der natur einfach schon immer vorhanden gewesen (soweit man dies überblicken kann), gibt es und wibd es wohl auch immer geben. natürlich wirst du zetzt einwenden, dies sei eine folge des sündenfalls, aber das ist genau so eine romantische vorstellung, wie die, dass vor dem sündenfall der löwe mit dem lamm gespielt habe.

 

gruss

 

f-jo

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Lieber Franz-Josef,

 

Gott erschuf auch den Tyrannen. Ich befürchte auf diese Weise kommen wir nicht weiter...

 

Carlos

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Zitat von platon am 23:02 - 18.März.2002

Einige Zitate aus Comiskey's Buch als Kostprobe:


Lieber Carlos,

dieser Comiskey hört sich dem Sprachduktus nach so ähnlich an, wie eine psychisch kranke Frau, die ich gelegentlich betreue. Diese Frau verfügt über ein unglaubliches Autosuggestionsvermögen - sie muß sich irgendetwas nur intensiv genug einreden, nach einer Weile ist es dann wirklich so. Und das Ganze nennt sie dann "Gottes Hilfe". Ich würde dem Comiskey kein Wort glauben.

 

Gruß,

Lucia

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Zitat von platon am 10:11 - 19.März.2002

Gott erschuf auch den Tyrannen. Ich befürchte auf diese Weise kommen wir nicht weiter...


 

Gott schuf weder Homos noch Tyrannen, sondern die menschliche Freiheit!

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Zitat von Stefan am 12:56 - 19.März.2002

Liebe Leute,

 

vor Jahren kam ein Freund zu mir und bat mich um Hilfe, denn er würde aus seinen katholischen Glauben nicht herauskommen. Er kenne eine Kirchengemeinde, in der man ihm erzählte, daß es nicht schlimm sei. Er aber, würde ihnen nicht glauben. Er kam zu mir, weil ich ein aufgeklärter Mensch sei. Ich aber stand damals am Anfang meines Agnostizismus und hatte mich noch nie zuvor mit dem Thema beschäftigt. Wir sahen uns noch zwei oder dreimal, dann zog er um und die Fäden verloren sich leider...

 

Stefan


 

Ich kann Dir sagen, was mir ihm passiert ist, Stefan: Er kam zu mir, die ich nicht mehr am Anfang meines Agnostizismus stand und gemeinsam arbeiteten wir an seiner Heilung. Es war ein langer und schmerzlicher Weg für ihn, an dessen Ende aber ein großer Lohn für ihn stand: Wahrheit und Freiheit.

 

Heute hat er seinen Katholizismus als neurotische Störung erkannt, die dem Menschen in seiner Ganzheit unmöglich gerecht werden kann. Eine Sünde gegen sich selbst und seine Natur. Er wurde nie wieder rückfällig.

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Zitat von lissie am 11:38 - 19.März.2002


 

Und wenn er nicht gestorben ist...

 

          ...treibt er sich wahrscheinlich grade hier im Forum rum...

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Franciscus non papa


Zitat von platon am 10:11 - 19.März.2002

Lieber Franz-Josef,

 

Gott erschuf auch den Tyrannen. Ich befürchte auf diese Weise kommen wir nicht weiter...

 

Carlos


 

lieber platon,

 

gott erschuf alle menschen, auch mörder - aber das steht ja hier nicht zur debatte. es geht darum, dass menschen ihr du in einem menschen des anderen oder des gleichen geschlechtes suchen und finden. und es geht darum, dass es kein argument gibt, warum das eine gut und das andere schlecht sein sollte.

 

gruß

 

f-j

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Patrick, das verstehe ich natürlich auch nicht,

aber jeder Jude und jeder Protestant fragt

sich sowieso, warum Priester nicht heiraten

dürfen. In der Bibel ist nahezu jeder verheiratet..

 

Vielleicht ist die Antwort diese:

 

Da es ja nur männliche Kollegen gibt, ist

die Gefahr  für einen homosexuellen Priester

natürlich

sehr groß, sich doch zu verlieben und dann

zu "straucheln". Der Heteropriester

muß sich dann

schon an seine Schäfchen halten,wenn er zu straucheln

wünscht  - ups.... das

geht jetzt aber  zu weit...

 

gruss, jeru

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An Lissie

 

Lissie ich kann Vergleiche lesen und auch noch manches

andere. ABer man muß Humor haben, um meine Antworten

zu verstehen. DAs ist natürlich ein Problem.

 

gruss, jeru

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An Lissie

 

Bzgl. Prostituierten  - habe drauf verzichtet, neige

zu Sado-Maso, aber nur mental manchmal und

bei manchen Leuten.

 

 

gruss, jeru

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Zitat von Patrick am 22:32 - 18.März.2002

 

Schon verstanden, dass Katholiken das so sehen. Wieso darf nun aber einer nicht Prister werden, der seine Sexualität, ob Homo odeer Hetero, weil Prister, nicht zu leben sich entschieden hat. Da dürfte es doch keine Rolle spielen ... das war meine urprüngliche Frage

 


 

Patrick, Prister schreibt man mit ie, also Priester.

 

Um Deine Frage zu beantworten: Dass die von Dir angesprochenen Menschen nicht Priester werden dürfen sollten (*grins*) ist die Meinung mancher Hardliner unter den Katholiken. Die Praxis sieht anders aus, sonst gäbe es ja keine homosexuellen Priester.

 

 

 

Corinna

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Hi Jeru,

 

>ABer man muß Humor haben, um meine Antworten

zu verstehen. <

 

verständlicher macht der sie zwar nicht zwangsläufig, aber auf jeden Fall erträglicher. Wie so  einige christliche Beiträge ohne Humor völlig unerträglich wären. Als Spiel kann man sie aber mitunter auch mal Ernst nehmen (das mach ich vor allem wegen der Abwechslung, weißt Du). Das ist dann natürlich auch wieder ein Problem ;)  Wie man´s macht.....

 

Schade, schade, was mentalen S/M betrifft werden wir wohl nicht mehr zusammenkommen, obwohl Du Dich grundsätzlich schon im geeigneten Forum dafür befindest.  Und vor allem auch in der geeigneten Religion. xyxthumbs.gif

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Liebe yeru

das ist pragmatisch, aber es muß doch eine Theologische Begründung geben.

 

Liebe Corinna,

ich zitiere noch mal den Vatikansprecher:

"Laut "New York Times" verglich der Vatikan-Sprecher die Situation eines Mannes mit homosexuellen Neigungen, der Priester wird, mit einem Homosexuellen, der eine Frau heiratet, die aber von der Neigung des Mannes nichts weiß. Eine solche Ehe könne annulliert werden; auch eine Priesterweihe könnte aus diesem Grund für ungültig erklärt werden ... "

 

es geht also darum, dass nach dessen Äußerungen die Weihe sogar annulliert werden kann, dieser Priester (!mit IE  ]also nie gültig geweiht war. Und das scheint mir schon was.

Mir fällt nur auf, dass unsere sonst so strengen Glaubensverteidiger hier im Forum bisher bei dieser Frage so auffällig sich zurückhalten, dabei scheint sie mir durchaus weitreichend...

 

Freundliche Grüße

 

 

(Geändert von Patrick um 22:34 - 19.März.2002)

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Lieber Patrick,

 

die Zurückhaltung ist ganz einfach zu erklären: die Thesen dieses Kardinals sind einfach theologischer Dünnfug. Und da sind sich die Leute ausnahmsweise mal einig.

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Liebe Lucia,

 

Dein Mißtrauen verstehe ich nur zu gut. Man merkt aber richtig, daß Du in der freikirchlichen charismatischen Spiritualität nicht gewachsen bist. Die "Sprache" Comiskeys kommt bei Dir nicht an. Man denke als Vergleich an die Herz Jesu Verehrung in Frankreich, so würde diese den deutschen Katholiken eher kitschig vorkommen.

 

Ähnlich verhält es sich - meiner Meinung nach - meistens mit Freikirchlern, Pfingtslern und ähnliche Gruppierungen. Sie haben eine sehr einfache Sprache, die von einer sehr tiefen Herzensbeziehung zu "Jesus" bezeugen. Sie sind im Gebet immer in der zweiten Person dabei. Sie glauben fest daran, daß Gott verborgen gegenwärtig ist, wenn ich zu ihm bete, aber real. Von der Religiosität her ist bei ihnen die Gottesfurcht so stark, daß ich mit meiner Philosophie gar nicht ankomme, denn sie halten es für ein fruchtloses wie sinnloses Unternehmen.

 

Grüße, Carlos

 


 

Liebe Lissie und lieber Stefan,

 

was ich da über dem einen homosexuellen Freund erzählt habe, daß er bei mir um Hilfe gebeten hat, ist wahr. Da könnt ihr euch noch solange darüber lustig machen, wie ihr wollt, dies macht seine Tat nicht ungeschehen.

 

Carlos

 


 

>>dass es kein argument gibt, warum das eine gut und das andere schlecht sein sollte.<< (f-jo)

 

Lieber Franz-Josef,

 

was Du da geschrieben hast ist eine ethische Bewertung, die in ein Lebensganzes fällt. Ob der genannte Lebensstil auch letztlich tiefe "Erfüllung" bringen kann, halte ich für sehr fraglich, genausowenig wie Promiskuität und Reichtum auch inneren Frieden schenken können. Eine ethische Bewertung sprengt gewissermaßen den Bereich der Psychologie, wenn es sich um Fragen nach sittlichen Werten handelt, wobei Werte der Familie als solche mit angesprochen sind.

 

Grüße, Carlos

 


 

Lieber Patrick,

 

um zu Deiner Eingangsfrage zurück zu kommen, bin ich der Meinung, daß ein Priester ein positives Verhältnis zu der eigenen geschlechtlichen Identität haben sollte. Ob er Priester werden könnte, ist eine weitere Frage, aber da kommen ich nochmals drauf. Ein Homosexueller versteht sich zwar nicht als Frau, aber vergessen wir nicht, wie die alttestamentlichen Hebräer die geschlechtliche Hingabe eines Mannes zu seiner Frau bezeichneten: "Erkennen".

 

Ein Mann erfuhr also für die alten Juden seine geschlechtliche Identität, wenn sie mit seiner Gattin "ein Fleisch" wurde. War die Liebe noch verfrüht, noch nicht reif genug, um die Ehe eingehen zu können, so bezeichneten die Juden den geschlechtlichen Akt als "schänden", genauso wie jeglicher Akt, der außerhalb der Ordnung Gottes war, sowohl Inzest als auch den Verkehr mit der Frau des Nachbarn.

 

Bedeuten tut also ein solches "Erkennen" der geschlechtlichen Hingabe also keinen reinen ideellen Wert, aber auch keine rein weltliche Wirklichkeit. Der Mensch ist Teilweise aus der Erde erschaffen, aus dem Lehm, und Teilweise ist er aus Gottes Hauch, den er in Adams Nase einhauchte. Der jüdische Begriff des "Fleisches", meint also nicht den menschlichen Körper, sondern die Natürlichkeit des ganzen Menschen in Leib und Seele. Den Menschen als solchen gibt es dann nicht als Abstraktum, als Neutrum, sondern nur als Mann oder als Frau.

 

Die eigene geschlechtliche Identität zu akzeptieren könnte man als Ausdruck des Dankes an Gott interpretieren, für das, was man ist, in den eigenen Grenzen, die man hat. Etwas anderes läßt sich eher frei nach Kierkegaard als ein "Verzweifelt nicht selbst sein wollen" bezeichnen.

 

Ich persönlich denke, daß jeder Mensch in sich beide Aspekte inne hat, Triebe hat, von denen man die einen instinktiv unterdrückt und die anderen nicht. Wenn ich mir also die schöne Frau meines Nachbarn anschaue, dann unterdrücke ich gewissermaßen immer Gefühle, genauso wie ich das bei der Frau meines Freundes mache. Gefühle also unterdrücken ist völlig legitim, und es gibt auch so was wie ein "Abschalten", also ein nicht ständig dran denken müssen an etwas, ein Tabuisieren, was zu unserem Dasein gehört. Es ist keineswegs erforscht und nicht erforschbar, inwieweit der Mensch doch nicht zu jeglichen "verführbar" ist! In dem Maße, wie man sich auf das Abenteuer der Homosexualität begibt, wird man langsam aber sicher etliche soziale Strukturen zerstören, und der Fehler ist nicht leicht rückgängig zu machen. Bestimmt werden viele auf der Kippe stehen, sich "unsicher" sein, womit also der Staat hier einen großen Schaden gerade an diese Gruppe tuen würde und damit äußerst fahrlässig handelt, indem sie die Verbindung von Gleichgeschlechtlichen auch als "Ehe" bezeichnet, was ein eindeutiges Signal nach außen hin sendet.

 

Hier gilt also meine Kritik haupsächlich an Verantwortlichen der Kirche und Staat, die in der sittlichen Gutheißung der Homosexualität, Menschen verführen. Gott sei dank, gibt es viele kritische Stimmen. Solange man nicht selbst davon betroffen ist, kann man wegsehen, aber was, wenn ein eigenes Kind durch das Ganze verführt wird?

 

Homosexuelle Neigungen sind gerade in einem Noviziat oder auch in einem Priesterseminar, unter Umständen gar nicht angebracht. Viel hängt damit zusammen, ob man mit den eigenen geschlechtlichen Trieben in einer reifen Weise umgehen kann. Gänzlich abschalten lassen sich Triebe sicher nicht, von daher wird man immer in Versuchung geführt, aber nun gibt es Menschen die in der Sucht der Selbstbefriedigung gefangen sind, und welche, die sich sehr wohl in Griff haben, womit nicht gemeint ist, daß es nicht vorkommen kann, daß man in relativ größeren Zeitabständen von einem, zwei oder drei Monaten der Versuchung doch anheimfällt. Aber man hat sich im Großen und Ganzen doch im Griff; man wird nicht vorwiegend von den Trieben "beherrscht"... Ein verheiratetes Paar ist dazu "berufen" ihre Gefühle und Triebe gut zu "ordnen", ihre Gefühle nicht als gegenseitiges "Nehmen" sondern als ein sich "Verschenken  zu verstehen, wobei keiner sich dem anderen entziehen soll.

 

Grüße, Carlos

 


 

Ich hatte mich leider an einer wichtigen Stelle vertippt...

 

(Geändert von platon um 8:53 - 20.März.2002)

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Ach Platon,

 

ich will mal zu Deinen Gunsten annehmen, daß Du nicht verstehen WILLST, worum es eigentlich ging, denn die Alternative dazu wäre wenig schmeichelhaft.  Der fiktive gemeinsame "Freund" von Stefan und mir war weniger dazu gedacht, uns über den Wahrheitsgehalt Deiner Begegnung mit dem hilfesuchenden Freund lustig zu machen, sondern eher ein dezenter Hinweis darauf, daß je nach Perspektive diverseste Gruppen als heil- und therapiebedürftig empfunden werden, nicht zuletzt diejenigen, die selbstherrlich vorgeben zu wissen, was für jeden einzelnen Menschen "richtig", "falsch" oder gar "erfüllend" sein muß. Natürlich kenne ich auch real existierende Menschen, die sich unter großen Anstrengungen von ihrem christlichen Glauben (den sie eben als falsch,  ihrem Wesen nicht angemessen und daher pathologisch  empfanden) befreien mußten.

 

Generell ist es zu begrüßen, daß jedem Menschenkind, das unter gewissen Lebensumständen oder Eigenschaften leidet und etwas daran zu ändern wünscht, Hilfe dabei angeboten wird. Und zwar zunächst unabhängig davon, ob man als Angesprochener selber auch unter diesen Bedingungen leiden würde oder nicht.  Das heißt im Klartext für mich zum Beispiel, daß wenn ein Freund unter einer homo-hetero-oder bisexuellen Neigung oder Lebensweise leidet, ich ihn ungeachtet dessen, daß ich  selber mit allen dreien gleichwertig und gleich erfüllend zurechtkommen würde, sein Leiden darunter ernst nehme und ihm  auch nicht unbedingt die für mich (oder meine Weltsichtgruppe) richtige Lösung dazu anbiete.

 

Es ist gut möglich, daß für einen überzeugten Christen, der bei sich homosexuelle Anteile entdeckt, die Frage, ob er sich nun von seinem Christsein oder seiner Sexualität lösen soll, zugunsten des Glaubens ausfällt. Ein anderer schafft es vielleicht, beides miteinander zu vereinen, und wieder ein anderer nimmt es zum Anlaß, seinen Glauben als unvereinbar mit seinem Selbst abzuschütteln.  Welchen Weg Dein Freund gegangen ist und ob es auch der für ihn richtige war (ich schreibe bewußt nicht "beste" oder "leichteste", denn das sind oftmals Scheinlösungen), wissen wir hier ja nicht. Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Zitat ein, daß vor einer Weile im "Denkt mal drüber nach"-Thread zu lesen war: "Die höchtse Lebensqualität ist nicht erreicht, wenn man es am bequemsten hat, sondern wenn man sich am besten entfalten kann. " Das gilt auch für eventuelle sexuelle Randgruppen, deren Leben vielleicht bequemer wäre, wenn sie sich den üblichen Normen anpassen würden, die sich aber ohne eine praktizierte Partnerschaft (einschließlich Sexualität) schlechter entfalten können, aber es gilt auch für schwer Glaubens- und Kirchenabhängige, die sich von dieser Abhängigkeit nicht lösen wollen, weil sie sie als Teil ihrer Identität empfinden. Es ist in jedem Falle sorgsam abzuwägen, ob man innere oder äußere Umstände verändern sollte.

 

Deine dummdreiste Behauptung, es sei fraglich, ob der "genannte Lebensstil auch letztlich tiefe "Erfüllung" bringen kann"  ist anmaßend und zeugt von einer extrem reduzierten Fähigkeit, die  eigene Erlebniswelt in relation zu Anderen zu setzen. Um sich vorstellen zu können, was eine erfüllende Liebesbeziehung ausmacht, würde es nämlich im Grunde reichen, einmal im Leben selber eine solche erfahren zu haben.  Wer dieses Glück hatte, der sollte eigentlich die Grundvoraussetzungen hierfür soweit abstrahieren können, daß er sie auch Menschen zugesteht, deren  Partnerkriterien von den eigenen abweichen; sie finden und leben nämlich  genau dasselbe in einer Beziehung wie alle anderen auch.  Ich kann mir für MICH auch unmöglich eine erfüllende Beziehung mit einem praktizierenden Christen vorstellen.  Die innere Fremde wäre zu groß, die Möglichkeit, den Partner geistig und psychsich für voll zu nehmen oder gar zu bewundern fiele für mich subjektiv flach und somit könnte auch keinerlei Erotik mehr aufkommen.  Es fiele mir aber nicht im Traum ein, so selbstherrlich und auf meinen eigenen Erlebnishorizont fixiert zu sein, daß ich einem gläubigen Christenpärchen abspreche, daß diese Ehe für sie "erfüllend" ist. Im Gegenteil. Ich gehe sogar davon aus, daß MEINE Art der beziehung für sie unerfüllend und falsch wäre.  

 

Die Homosexualität eines Paares als "Lebensstil" zu bezeichnen ist übrigens übersexualisierender Quatsch.   Denn die Tatsache, daß der Mann X mit dem Mann Y zusammen ist, sagt so gut wie gar nichts über den INHALT und nur etwas marginales  über die FORM dieser Ehe aus. Ein Unterschied im Lebensstil ergibt sich daraus,  ob jemand z.B. single ist oder in einer festen Beziehung lebt,  ob ein Paar Kinder gemeinsam großzieht oder nicht, ob beide Partner arbeiten gehen oder nur einer,  ob es sich um ein Künstler-oder Akademiker-Paar in der Großstadt oder ein Bauernpaar auf dem Land handelt, ob man einen gemeinsamen oder einen separaten Freundeskreis hat, ob man viel oder wenig miteinander unternimmt, und vieles, vieles mehr. Aber ob man all diese Dinge mit einem Mann oder einer Frau macht, hat keine Auswirkung auf den Lebensstil. Und auch nicht auf Deine "Werte der Familie".  Es gibt z.B. eine neue Studie, derzufolge die Familien- und Erziehungswerte bei gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Familien und Elternpaaren  sich decken. Die Unterschiede lassen sich eher nach anderen sozialen Kriterien zuordnen.

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Zitat von Corinna am 15:05 - 19.März.2002

Die Praxis sieht anders aus, sonst gäbe es ja keine homosexuellen Priester.

 

 

 

Corinna


 

bzw. viel weniger priester

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