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EU will die katholische Kirche verurteilen


Gast jakob

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"Publikationsdatum: 2002-03-12

 

Debatte im Europaparlament über religiösen Fundamentalismus und die Frau

 

Katholische Kirche soll in einem Papier verurteilt werden

 

BRÜSSEL, 12. März 2002 (ZENIT.org).- Das Europaparlament hat am Dienstag eine Debatte über einen Bericht begonnen, in dem die Verurteilung der katholischen Kirche wegen ihrer moralischen Positionen und ihrer Haltung zum Zugang von Frauen zum Priestertum gefordert wird.

 

Das vom der spanischen Sozialistin María Izquierdo Rojo verfasste Dokument wurde im Oktober von der Kommission für die Rechte der Frauen verabschiedet und später von der Kommission für Freiheit und Bürgerrechte analysiert.

 

Unter anderem werden darin "die Leiter religiöser Organisationen und extremistischer politischer Bewegungen verurteilt, welche die Rassendiskriminierung, Fremdenhass, Fanatismus und Ausgrenzung der Frau aus Leitungspositionen in der politischen und religiösen Hierarchie fördern".

 

Auch denunziert der Bericht "die Einmischung der Kirchen und religiösen Gemeinschaften in das öffentliche und politische Leben der Staaten, insbesondere, wenn sie die Menschenrechte und grundlegenden Freiheiten sowie den sexuellen und Fortpflanzungsbereich beschränken wollen".

 

Dazu gehört nach Auffassung einiger Europapolitiker auch das Recht auf Abtreibung.

 

Es wird der katholischen Kirche das Recht abgesprochen, die Morallehre zu verkünden, die sie seit 2000 Jahren verkündet, da sie eine eindeutige Verletzung des Prinzips der Trennung von Staat und Kirche sei.

 

Doch wird die Verkündigung von Glaubenswahrheiten in der Charta der Grundrechte der EU (Oktober 2000) im Artikel 10 über "Meinungs- Gewissens- und Religionsfreiheit garantiert".

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Josef Steininger

Könnte gute Wirkungen haben. Vielleicht gehen im kirchlichen Raum ein paar Leuten die Augen auf.

 

Ähnlich war es mit dem Kruzifixurteil bei uns in Bayern.

Da sind Leute, die völlig lau waren, plötzlich mobil geworden.

Hat wie ein Adrenalinstoß gewirkt.

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Zitat von Josef Steininger am 12:41 - 13.März.2002

Könnte gute Wirkungen haben. Vielleicht gehen im kirchlichen Raum ein paar Leuten die Augen auf.

 

Ähnlich war es mit dem Kruzifixurteil bei uns in Bayern.

Da sind Leute, die völlig lau waren, plötzlich mobil geworden.

Hat wie ein Adrenalinstoß gewirkt.

 

 

ja und ich habe mir echt gewünscht, die leute würden ihre energie sinnvoll nutzen. als ob das abhängen von schulkreuzen einen negativen einfluss auf die kinder hätte.

 

so viel geld und zeit verschwendet....

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Zitat von koma am 12:27 - 13.März.2002

 

...nachdem sich die kirche ständig in die politik einmischt, wirds zeit, dass sich die politik mal bei der kirche einmischt


 

schon wieder ? Wie sagte Kohl: Wir werden sehen, wer zum Schluss übrigbleibt.

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"Lille (kath.net/ Zenit.org

Jacques Delors, ehemaliger EU-Kommissionspräsident, hat auf einem von der Kommission der europäischen Bischofskonferenzen organisierten Seminar in Lille (Frankreich) gesagt, das neue Europa könne "die Religion nicht zur Privatangelegenheit machen".

 

"Der laikale Charakter der EU wird nicht in Zweifel gezogen, aber wir hoffen, dass die Kirche beim europäischen Reformprozess angehört wird", so der historische Vorkämpfer des französischen Sozialismus, der in Frankreich zu den populärsten Politikern gehört.

 

Er ist Präsident der Stiftung "Unser Europa". Er ist der Meinung, die Kirchen müssten weiterhin eine Kraft sein.

 

Er wiederholte sein Bedauern für die Unterdrückung jeglicher Erwähnung "der christlichen Wurzeln Europas" in der Grundrechtscharta der EU vom Oktober 2000, was letztendlich durch das Veto Frankreichs geschah. "

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Ja. Ich finde Delors' Forderungen auch albern.

 

:-)

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Das Europäische Parlament hat heute eine Entschließung über 'Frauen und Fundamentalismus' angenommen, in dem die Frage der verschiedenen Strömungen des Fundamentalismus, insbesondere die Aspekte, die Frauen betreffen, angesprochen werden.

 

Den Abgeordneten zufolge unterliegt der Begriff 'Fundamentalismus' einer Menge verschiedener Einflüsse. Er stellt ein Phänomen dar, welches heute in unterschiedlicher Form und in verschiedenen Religionen existiert.

 

Nach Meinung der Abgeordneten dürfen die Rechte der Frauen, die in den Verträgen und internationalen Übereinkommen verankert sind, nicht unter Berufung auf religiöse Auslegung, kulturelle Tradition, Bräuche oder Rechtsvorschriften eingeschränkt oder verletzt werden. In der EU dürfen keine Normen oder Traditionen angewandt werden, welche den fundamentalen Rechten widersprechen.

 

Die Kommission soll Informationsmechanismen über fundamentalistische Übergriffe, Gewalt und Diskriminierung einrichten. In diesem Sinne sollen die Frauen von Angehörigen ihrer eigenen Kultur darüber aufgeklärt werden, dass sie Praktiken, die ihre Rechte verletzen, nicht länger dulden müssen, ebenso wie Praktiken, die ihre körperliche und seelische Unversehrtheit oder Gesundheit gefährden und ihre Würde einschränken. Auf internationaler Ebene soll es konkrete Aktionen gegen unmenschliche, gewaltsame und demütigende Strafen wie Auspeitschung und Steinigung geben.

 

Das Parlament empfiehlt, dass die nächsten Richtlinien über die Asylverfahren in den Mitgliedstaaten der EU den verschiedenen Formen der Verfolgung, unter denen die Frauen zu leiden haben, Rechnung tragen. Für Frauen soll es die Möglichkeit eines individuellen Visums und nicht nur eines Familienvisums geben. Die Abgeordneten verurteilen Morde, die aus Gründen der Ehre begangen werden. Dieser Begriff umfasst Morde, bei denen männliche Familienmitglieder ihre Schwester oder Tochter zur 'Wahrung der Ehre' töten dürfen. Auch soll die Einstellung der religiösen Führer gegenüber Lesbierinnen geändert werden.

 

Es soll eine Sonderbeobachtungstruppe geschaffen werden, die die Politik und die Aktivitäten der afghanischen Regierung mit Blick auf die Einhaltung der in internationalen Übereinkommen und Verträgen festgelegten Rechte der Frauen verfolgen soll.

 

Weitere Informationen:

Eva Bacelar

(Straßburg) Tel.: (33) 3 881 73799

(Brüssel)  Tel.: (32-2) 28 43535

e-mail: femm-press@europarl.eu.int

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WOW

 

Das wäre genial. Wenn man den Kirchenoberen die Verkündung ihrer Morallehre abspricht darf man vielleicht auch an der Basis mal eine eigene Meinung äußern.

Würde der Kirche hunderprozentig gut tun und wie ein Befreiungsschlag wirken. Papst und Kardinäle würden schlagartig enorm Einfluss verlieren, mehr als ohnehin schon.

 

1.Konsequenz: Bischof Kamphaus muß sich nicht länger dem Verbot beugen Menschen in Not nicht helfen zu dürfen.

 

Den Einfluß in die Politk wird die Kirche aber nicht völlig verlieren. Dazu ist sie als größter Kapitalanleger der Welt zu mächtig.

 

Gruß Frank  

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Noch was

 

Es freut mich ehrlich daß die Mehrzahl der Forumsteilnehmer die EU-Einmischung positiv sieht. Das läßt sehr hoffen

 

Gruß Frank

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Aktuelles » Europaparlament: Polemischer Bericht über Frauen und Fundis geht durch

 

Mit zwei Stimmen Mehrheit angenommen

 

Strassburg (kath.net/Zenit.org)

Das Europaparlament stimmte am Mittwoch mit zwei Stimmen Mehrheit einem Bericht über "Frauen und Fundamentalismus" zu, der von katholischer Seite als "widersprüchlich" und "laizistisch" beurteilt wird.

In dem von der spanischen Sozialistin María Izquierdo vorgelegten Dokument wird die von Frauen wegen religiösen Extremismus erlittene Gewalt unterstrichen. Es wurde mit 242 gegen 240 Stimmen bei 42 Enthaltungen verabschiedet.

 

Die Abgeordneten modifizierten und nahmen einige umstrittene Passagen heraus wie zum Beispiel die Aufforderung an die Religionsführer - und dazu gehören auch der Papst und die orientalischen Patriarchen - ihre Haltung gegenüber lesbischen Frauen zu ändern.

 

Auch wurde die Passage entfernt über "das Recht, den eigenen Körper zu kontrollieren", womit einige Gruppen die Abtreibung rechtfertigen wollen.

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@Thofrock

Mit den Wölfen heulen, wa?

 

Möchte dich aber darauf hinweisen, dass die einzigen, die sich in dem Forum dafür ausgesprochen haben, keine Christen sind.

 

Auch die EVP-Fraktion (da ist die CDU drin) sieht das wohl differenzierter: Sie hat geschlossen gegen den Antrag gestimmt.

 

Übrigens möchte ich mal annehmen, dass es kein Jahrzehnt mehr dauern wird, bis die BRD von der EU aufgefordert, den konfessionellen Religionsunterricht einzustellen. Und so wie ich die Lage unter den Laien einschätze, werden die über sowas nicht so glücklich sein. (Ich habe den RU nie so gemocht *g*)

 

cu

Benedikt

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Dazu läßt sich eigentlich nur sagen: Entschließungsanträge von Parlamenten, Resolutionen etc. sind typischerweise nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Da sie normalerweise völlig folgenlos bleiben, kümmern sich diejenigen Abgeordneten, die nicht bloß ihre Steckenpferde reiten, sondern an ernsthafter politischer Arbeit interessiert sind, nicht einen feuchten Scheibenhonig um solche Beschlüsse. Daher werden sie meist auch nur oberflächlich vorbereitet.

 

Bedauerlicherweise ist das für Beschlüsse des Europaparlaments, die ja bis auf wenige Ausnahmen völlig ohne Folgen bleiben, fast tyüisch.

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An diesem "Papier" gefallen mir zwei Dinge nicht: Erstens, daß es so eindimensional auf die Unterdrückung von Frauen fixiert ist (als hätte die katholische Kirche nicht jede Menge anderer Hetz- und Verleumdungsaktivitäten zu bieten) und andererseits, daß es Forderungen an ein Organ stellt, sich in gewissen Punkten (die ja gerade dessen Identität ausmachen) zu ändern. Genausogut hätte man  fordern können, die katholische Kirche solle gefälligst ihr Katholischsein ablegen.

 

Ich hätte es erfreulicher gefunden, wenn man sich im Zuge der Menschenrechte lediglich deutlich und unmissverständlich vom Katholizismus distanziert hätte.

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@Benedikt

Das ist ja euer Problem daß die Meinungen von Nichtchristen gar nicht zählen während ihr die absolute endgültige Wahrheit in Anspruch nehmt. Ich nenn das größenwahnsinnig und arrogant.  (Z.B. beschäftigt die kath. Kirche Sektenbeauftragte die nur eben nicht vor der eigenen Tür kehren wo es am nötigsten wäre.

 

Mandatsträger der CDU können so einem Antrag natürlich nicht zustimmen. Ohne die naiven Konfessionswähler wäre die Partei am Ende. Eine Zweckehe die dann auch dazu führt daß Leute wie Kanther immer noch die besseren Menschen sind solang sie nur in die Kirche gehen...

 

Klasse..., aber vielleicht haben die in Brüssel ja doch Recht...

 

Gruß Frank

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Noch was: Gestern wurde lt. Gerichtsurteil einer muslimischen Lehrerin verboten in diesem Land mit Kopftuch zu unterrichten. Kein Problem, find ich O.K., aber mit welchem Recht hängen in bay. Schulklassen Kreuze an der Wand, bzw. mit welchem Recht ignoriert man eine Bundesgerichtshofsentscheidung die die Entfernung verfügt?

 

Gruß Frank

 

P.S. Die Einstellung des Religionsunterrichtes ist ein gute Idee. Man sollte den Menschen lieber selbst entscheiden lassen an was er glaubt statt ihn in einem Alter etwas aufzunötigen in dem er sich noch nicht wehren kann.

 

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@Thofrock

Natürlich zählen die Meinungen von Nichtchristen in der demokratischen Entscheidung. Wir haben ja immer noch das allgemeine Wahlrecht.

Nur innerkirchlich zählen Meinungen von Nichtchristen so bedingt. Die Kirche hat halt ihre eigene Identität, und die Leute außerhalb kritisieren diese. Wenn sie es nicht täten, wären sie ja Teil der Kirche.

 

Das mit den Sektenbeauftragten ist ein anderes Thema, denke ich. Die gibt es auch nur als Angestellte.

 

Und dein Statement über "naive Konfessionswähler" finde ich etwas herabsetzend. Denn in einer Demokratie wählt jeder, wie es ihm gefällt. Hüte dich davor, Leuten die Kompetenz abzusprechen, dass ist der erste Schritt zur von dir genannten Arroganz.

 

@Sven

Ganz so einfach ist das nicht, z.B. macht die EU recht viel Druck auf die Beitrittskandidaten, auch durch solche Papiere. Und im Entscheidungsfall wird dann ein zwei Jahre altes Papier aus der Kiste geholt, zwecks Legitimierung der eigenen Position.

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Hast schon Recht, Benedikt

 

Aber es täte der Kirche eben gut wenn sie auch intern mal ein bißchen kritisiert werden könnte.

 

Ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren, aber hier im Eichsfeld kenne ich wirklich Menschen die sich nur wegen dem "C" für die Union entscheiden ohne sich nur im geringsten für Programme zu interessieren. (Übrigens muß diese Wahlentscheidung ja nicht falsch sein, nur sollte man sie aus anderen Gründen treffen. Ein Herr Beckstein z.B. läßt nicht selten seine christliche Herkunft vermissen)

 

Gruß Frank

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Zitat von Benedikt am 13:34 - 14.März.2002

Ganz so einfach ist das nicht, z.B. macht die EU recht viel Druck auf die Beitrittskandidaten, auch durch solche Papiere. Und im Entscheidungsfall wird dann ein zwei Jahre altes Papier aus der Kiste geholt, zwecks Legitimierung der eigenen Position.


Lieber Benedikt,

 

dieses Papier interessiert bei der Debatte über die Beitrittskandidaten weniger als die Uhrzeit von gestern. Da geht es um Agrarzuschüsse, Einwanderungskontrolle etc. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß irgendein Minister oder EU-Beamter, der mit diesen "harten" Themen zu tun hat, auch nur ein müdes Lächeln für solche Fragen übrig hat.

 

Nicht, daß mich das imer freuen würde - es gab ja durchaus immer mal wieder sinnvolle Entscheidungen des EU-Parlaments. Und keine, nicht eine einzige davon ist bei Vertragsverhandlungen oder sonst bei relevanten Entscheidungen der EU auch nur berücksichtigt worden.

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Moment,

 

ich sage nicht, daß es einen solchen Druck nicht gebe. Nur geht er dann nicht vom EU-Parlament aus. Ich bezog mich auf die Bedeutung von Resolutionen von Parlamenten, die eben keinen regelnden Charakter haben, sondern reine Bekenntnisse sind.

 

Das, was Du hier anführst, betrifft einen Gegenstand, der so innerhalb der Mitgliedsstaaten der EU geltendes Recht ist. Dazu bedurfte es keiner wohlklingenden Resolutionen und Entschließungen.

 

Das Problem ist, daß das EU-Parlament bis auf die Haushaltsvollmacht und - sehr eingeschränkt - bei der Besetzung der Kommission kaum Befugnisse hat, selbst etwas zu regeln. Das verleitet die Parlamentarier dazu, nur in diesen eng umgrenzten Bereichen mit Bedacht vorzugehen und macht es "Paradiesvögeln" leicht, irgendeinen undurchdachten Unfug durchzubringen, weil die ernsthaften Parlamentarier das einfach nicht beachten.

 

Der hier diskutierte Beschluß des EU-Parlamentes ist, wenn man es genau nimmt, eine ebenso lächerliche Wichtigtuerei wie die Beschlüsse verschiedener kommunaler Gremien in den 80er Jahren, ihre Stadt zur "atomwaffenfreien Zone" zu erklären. Mangels Regelungskompetenz ist das schlimmstenfalls ärgerlich, bestenfalls ohne jede Bedeutung.

 

(Geändert von sstemmildt um 16:49 - 14.März.2002)

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@Sven

Dein Wort in Gottes Ohr. Euro-Fam schreibt zu dem Thema: "Rapports of the European Parliament are simple recommendations but they influence later votes and judicial decisions."

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