Martin Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 (Jeru) >Fromm, aber weit und breit kein Glaube.< Könntest du das erläutern, Jeru? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 In welchem Zusammenhang hat er das denn geschrieben? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 23. Februar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 (Jeru / im übrigen weiblich, Explorer) >Dann Sommerfreizeit mit Landeskirche - danach war ich fast reif für den Austritt. Sowas von traurig. Fromm, aber weit und breit kein Glaube. Freude? Aber doch bitte nicht bei uns. Wir sind Protestanten! < Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Zitat von Martin am 14:25 - 23.Februar.2002 (Jeru / im übrigen weiblich, Explorer) Ups... Ich denke, ich weiß, was Jeru meinte (hoffentlich). Mir geht es auch manchmal so, dass ich Leute kennen lerne, die zwar in die Kirche gehen, vielleicht sogar engagiert sind (PGR, KLJB), aber keine Vorstellung von dem haben, an was sie eigentlich glauben. Viele von denen sind eigentlich Muslime: Der Vater ist Gott, Jesus ist eben sein Prophet und der HeiGei, ja mei, den gibt's eben auch noch - ach ja, das ist doch der Schutzgott der TAuben, oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Ketelhohn Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Explorerzitat: »... – ach ja, das ist doch der Schutzgott der Tauben, oder?« Und wer ist für die Blinden und Lahmen zuständig??? (Geändert von Ketelhohn um 15:29 - 23.Februar.2002) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Zitat von Ketelhohn am 15:29 - 23.Februar.2002 Explorerzitat: »... – ach ja, das ist doch der Schutzgott der Tauben, oder?« Und wer ist für die Blinden und Lahmen zuständig??? Hmm,... da brauchen wir dann noch einen vierten Teil der Trinität Wie heißt das dann? Quartität? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lichtlein Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Tetrion. Und die Blinden werden die Lahmen führen . Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 An alle Du gute Güte, ihr seid ja fein drauf. Mit Euch möcht ich mal n Bier trinken, oder ein Weinchen... Aber Explorer sieht das schon richtig. Stellt euch einen Haufen puppenlustiger junger Leute vor, die quietschvergnügt morgens in die Kirche strömen (allein STRÖMEN!) und dann tiefgebeugt, endlich wieder den ERnst des Glaubens erfassend, rausgehen nach dem Gottesdienst und so richtig keinen Bock mehr auf gar nichts haben.Nur noch Buße, Sack und Asche und ach, wie war das wieder langweilig. Hier im hohen Norden ist so ein Anblick ja eher selten, hier strömt keiner. Alle zehn Minuten schleicht einer in die schönen alten Gotteshäuser...Meistens. Meine Kinder sind schon froh, daß sie mehr Richtung Süden gezogen sind. Da darf man das Wort "Gott" noch aussprechen, ohne daß gleich einer seine A+A-Fleißkarte aus der Tasche zieht. Oder seinen Intellektuellenausweis,hihi. Aber letzten Sonnabend haben wir hier im CCH in Hamburg einen Missionsgottesdienst gehabt. 2500 Leute gingen rein. Drei Veranstaltungen. 12 Stunden lang insgesamt. Alles Freikirchler. Morgens krachend voll,mittags krachend voll, abends saßen sie auf den Treppen, weil kein Platz mehr war. Lobpreis stundenlang aus 2500 Kehlen - nur noch Taizé oder die ganz großen Veranstaltungen sind schöner. DA geht das anders herum: Müde rein, aufgetankt raus. Die tanzen und hüpfen sogar. (Gut dafür haben Katholiken den Karneval. Wir dürfen das jeden Sonntag.) Viele, viele Bekehrungen, ich schätze zwischen 600-800. Sowas will ich sehen. Jeden Tag. Wenn Menschen weinen, dann, weil sie ihre Sünden loswerden oder erst mal erkennen. (Hab mich vor meiner Bekehrung auch für einen Supermenschen gehalten. Marke Pedrino. Deswegen versteh ich den auch so gut.Nach der Bekehrung sind mir ein paar ziemlich schwierige Sachen eingefallen, hatte ich vorher gar nicht so schlimm gefunden. Ketelhohn schrieb das ja ...) Ihr glaubt gar nicht, wie strahlend ein Frischbekehrter aussehen kann. Manche trifft es so sehr, daß die gleich am nächsten TAg bei den Kollegen weitermachen: Kennst Du Christus? (Bitteeeeeeeee???) Willst Du den Heiligen Geist? (ÄH?) (Ist das was zu trinken?) Soll Gott Dich heilen? (Mensch, Junge, du brauchst Urlaub! Erhole Dich, Du bist krank...Dann gibt sich das.) Bei mir hat sich das seit 20 Jahren nicht gegeben. Bei meinem Mann seit 10 Jahren nicht, wir machen weiter. Freudig. (Nicht immer, nein, nein, Durchhänger kennen wir auch. Aber heftig. Aber da will Gott ja helfen. Und tut Er auch. Falls einer grad übe rDurchhänger reden will, da sind wir Experten.) Aber es heißt doch in der Bibel: FREUET EUCH UND NOCHMAL SAGE ICH : Freuet euch. Was solln wir? Uns freuen. Woran? An Gott. Warum? Weil Er uns liebt und unsere Sorgen haben will. Er will sie tragen. Also meine kann Er kriegen. Jeden Tag. Morgens kriegt Er die gleich. Unsere Sünden und Krankheiten hat ER schon getragen. Am Kreuz. Mensch, da bin ich aber froh. Danke Jesus. Deine Ulla Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 23. Februar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Ich freue mich, daß ihr damit klar kommt, Ulla. Dennoch bleibt bei mir eine gewisse Distanz. Es liegt schlicht und ergreifend daran, daß ich Gott eher in der Stille begegnen kann und es mir schwer fällt, wenn ich mit diesen Fragen/Antworten im Stil von "Was sollen wir?" "Uns freuen!" konfrontiert werde. Da gehen bei mir regelrecht die Schotten zu. Dennoch, es bleibt festzuhalten, daß die Gemeinde eurer Ausprägung die ich kenne, stark wächst. Viele junge Leute sind dort anwesend, während bei uns in den Gottesdiensten eher das Durchschnittsalter über dem meinen (42) liegt. Und das, obschon die Mitglieder 10% ihres Einkommens dort abliefern. Die Kinder- und Jugendarbeit läuft dort mehr als erfolgreich und das Engagement z.B. im Bereich der Drogenhilfe ist beachtlich. Hinzu kommt, daß ich dort eine atmosphärische Gebets"dichte" erlebt habe, die mir so in unserer Kirche nicht begegnet ist. Was mir nicht passt, sind die vielen Amerikanismen, die für mich einen Touch von Entertainment haben, der Gemeindeleiter als Animateur (das ist überspitzt formuliert) im Stil von: Seid ihr gut drauf? Ja! Das wird gleich noch viel besser! Aber nochmals zum Thread-Titel: "Fromm, aber weit und breit kein Glaube" - was genau meinst du damit? Herzliche Grüße Martin PS: Wenn du mal mit uns ein Bier trinken willst, halte einfach Auschau nach den kath.de Treffen, das nächste ist in Berlin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 An Martin Martin, ich habe viele "fromme" Menschen gesehen. Ich bin Jahrgang 1944 und damals ging alles in die Kirche. DAs gehörte sich so. Für Geschäftsleute war es geradezu tödlich, sich als Nicht-Christ zu outen.Unser Dom - ein großes Gebäude - war sehr gut besucht. Und alle kleineren Kirchen auch. Die Katholiken waren immer vollzählig in der Kirche, so schien es. Man begegnete sich ja ständig. Was man also sah, waren sonntäglich gekleidete Leute, die mit Gesangbuch in die Kirche gingen, mit "frommem" Ausdruck fromme Lieder sangen und würdig einherschritten. Kinder wurden getauft, Ehen kirchlich geschlossen usw.usw.Wehe dem, der kein christliches Begräbnis haben konnte. Ich komme aus einer kleinen Stadt und da sprach sich sowas schnell herum. Es gab da Leute, die schauten auf Bürger herab, die sonntags nicht in die Kirche gingen. Katholiken und Evangelische machten sich übereinander lustig. Schon die Schulkinder taten das, weil wir ja getrennten Unterricht hatten. Was ist denn das? Wird Jesus die Katholischen und die Evangelischen an zwei Tischen bewirten? Sozialisten, Homosexuelle,Geschiedene und alles, was nicht in die NOrm paßte, wurde sehr kritisch betrachtet. Das hörten wir Kinder aus allen Ecken und Kanten. Und natürlich mußten wir alle konfirmiert werden, das gehörte sich so. Was hat das mit Glauben zu tun? Das war Tradition. Ob da Glaube dahinterstand, hat keinen interessiert. Arme und schmuddelige Menschen wurden mißachtet oder grad mal von ein paar barmherzigen Menschen aufgepäppelt. In einem normalen "christlichen" Haushalt habe ich niemals einen armen, heruntergekommenen Menschen gesehen Aber man tat gute Werke. Man gab KLeider oder Geld.Aber man tat es von oben herab. Almosen eben, nicht Liebe. Meine Eltern waren nicht wirklich christlich, sie waren nur in der Kirche.Bei uns gab es eine Bibel,die las aber niemand. Aber was "christliche Moral" ist, wurde reichlich verbreitet. Zu Deutsch hiess das nur: alles verboten. Warum? Weil das eben so ist. Basta. Aber ich wurde zum Kinder-Bibelunterricht geschickt. Wahrscheinlich weil es sonst nicht viel zu unternehmen gab. Heute kriegen die Kinder Keyboardunterricht... (Der Bibelunterricht war allerdings wirklich gut, ich war ja erst 5 Jahre alt,aber die Frauen, die den gaben, glaubten an Jesus. DAs hab sogar ich gemerkt.) Ach ja, bei uns im Haus hatten die Baptisten in den ersten Jahren nach dem Krieg einen Gottesdienstraum. Über die haben wir auch gegrinst. Die sahen ja oberfromm aus.Und zogen sich so gräßlich geschmacklos an. Also es gab "gute Fromme"-also uns - und "überkandidelte Fromme". Wie ordnest Du das denn ein, Martin? Über Frauen, die uneheliche Kinder bekamen, wurde hergezogen - geholfen haben eher andere: Die Linken, die Freidenker.Die Atheisten, jawohl, die auch. Ich habe viel Heuchelei gesehen. Moralisches Reden, aber keine Liebe. Ekelhaft. Wenn einer fromm tut, aber verachtend über einen Menschen redet, nehme ich ihn nicht mehr ernst.Jesus war wohl zornig, wenn es nötig war, aber niemals herablassend. Niemand hat mir beigebracht, die Bibel zu lesen. Niemand hat mir vom Heiligen Geist erzählt. In der Predigt kam er vor, aber verstanden habe ich das nicht als Kind. NIemand hat mir gesagt, daß ich vor Jesus Füssen sitzen muß, Zeit mit ihm verbringen, damit ich Ihn höre. Überhaupt daß Gott zu mir redet, hat mir niemand erzählt. Hab ich alles nicht gelernt. Hatte auch das Beten nicht gelernt,wenn man mal vom VaterUnser absieht. Und ich weiß von vielen,vielen Pastoren, wie sie hilfesuchenden Menschen geantwortet haben. Das möchtest Du nicht wissen. Viele sind nicht wegen Gott aus der Kirche ausgetreten, sondern wegen des Personals hier unten. Dauernd erzählt uns jemand, warum er austritt. Selten wegen des Glaubens, eher wegen der Verletzungen, die jemand in der Kirche erlitten hat. Ich weiß nicht, wie das bei Katholiken zugeht. Aber ich vermute,daß es bei euch ähnlich ist. Also für mich zeigt sich Glaube im Alltag. Dort mehr als in der Kirche. Lebe ich mit Gott oder findet Gott nur sonntags statt. Liebe ich Gott oder bin ich "religiös". (Dann kann ich eigentlich jeden beliebigen Glauben haben.) Ist es mir ein Bedürfnis Gottes Wort zu lesen, wo es doch Sein Wort an uns ist oder langweilt mich die Bibel? Aber Martin noch etwas anderes: Ich denke, es ist nicht wichtig, wie eine Gemeinde ihr Leben mit Gott in der Ausprägung lebt. Es gibt die STillen und es gibt die Temperamentvollen. Es gibt die Schüchternen und die Extrovertierten. Für alle will Gott da sein und ich denke, alles ist völlig in Ordnung. Wenn Dir hüpfende Christen auf den Geist gehen, so sieh sie doch mit Liebe an. Du mußt ja nicht unbedingt mitfeiern. Gehen Dir hüpfende Nicht-Christen auch auf den Nerv? Na also. Mach also nicht Schotten dicht, sondern lächle milde über diese kleinen Kinder Gottes. Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.... was heißt denn das? Unbefangen, Martin, unverkrampft, unvermittelt glauben. Wenn Du in der Tiefe einer Kathedrale unserem Gott in Stille begegnest - wer wollte dich dafür kritisieren? Wenn Du Meditation liebst und dort deine Intimität mit Gott hast, ist das doch mehr als wunderbar. Aber deswegen muß ja das andere nicht falsch sein- es ist nur ANDERS. DAs ertragen zu lernen, halte ich für wichtig. Der Leib Christi ist ein Leib. Jesus hat nur eine Braut und die wird nicht nach Temperament gewählt. Und es ist auch nciht alles gut und richtig was in Freikirchen abgeht. Wie soll es das? Wir sind Menschen.Ausserdem sind das alles Prozesse.. das Erkennen ist Stückwerk sagt Paulus. Auch bei uns gibt es Mißbrauch von so ziemlich allem, was geistliches Leben hergibt. Kritik, Lieblosigkeit, Überheblichkeit, Dummheit usw.usw. Auch bei uns sind viele nur dort, weil es ein sozial warmer Platz ist. Wir sind in der Regel nämlich alle sehr freundlich und somit gehen gerne Menschen zu uns, die man anderswo nicht gut erträgt. Wir haben viele schrullige Menschen in unseren Gemeinden,Leute, die an anderen Orten unseres Landes nicht willkommen sind. Bei uns dürfen sie sein. Ob sie Jesus wirklich lieben, kann man nur im Einzelfall beurteilen, vielleicht ist manches nur "Herdenverhalten". Mach Dir keine Sorgen, Martin, die Schwierigkeiten sehe ich auch. Aber ich sehe jedenfalls mehr von Jesus dort, als ich es je woanders gesehen habe. Und mir persönlich begegnet Gott dort direkter als je woanders, denn man kann ja nun mal nicht täglich anbetend vor Wasserfällen stehen oder in Orchideenwäldern wandern. Ich jedenfalls hab eine Großstadt vor der Tür. Und ich bin riesig froh, daß es diese fröhlichen, feiernden Christen gibt. Menschen, die man anrufen kann, wenn man Gebet sucht. (Wir beten massiv für andere und andere massiv für uns.)Menschen, die ihren Weg mit Gott suchen und dabei Fehler machen. Menschen, die ermutigen, wenn man grad selber durchhängt. Die glauben dann ein Stück weiter für einen sozusagen. Hab ich mich jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt? Herzlich jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Zitat von jeru am 17:13 - 23.Februar.2002 Hab mich vor meiner Bekehrung auch für einen Supermenschen gehalten. Marke Pedrino. Liebe Jeru, vielen Dank für die Blumen, aber ich betrachte mich nicht als Supermensch, sondern als jemand, der von sich aus, ohne göttlichen Anstoß, die Menschenwürde und alles was dazu gehört, achtet. Welcher Sekte gehörst du (jetzt) eigentlich an? So wie du schreibt kein Katholik. Aber vielleicht können die anderen deine Texte etwas anlysieren und entsprechend auswerten. Ich kenne mich bei den verschiedensten Instutitionen, die sich einen religiösen Mantel umgehängt haben, nicht so aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 An Pedrino Wir sind keine Sekte, Pedrino. DAs würde nicht mal der kath. Sektenbeauftragte behaupten. (Obwohl es einzelne Gruppen geben kann, die mal darunter fallen, dann allerdings müssen dort sehr ungewöhnliche Lehrmeinungen herrschen.) Wir sind Mitglieder der Evangelischen Allianz. Ich bin nur in einer ev. Freikirche, daß heißt wir kriegen keine Gelder,die über die Finanzämter von Gehältern eingetrieben werden, sondern zahlen den 10. Teil (und mehr) des Einkommens an unsere Einrichtungen, damit Gehälter oder andere nötigen Leistungen bezahlt werden können. Da wäre manche Landeskirche erstaunt,wenn sie sähe, wie großzügig Christen ihr Geld hergeben, wenn sie es freiwillig tun. Unter Umständen mußt Du mal nachlesen, was denn Zeichen einer Sekte sind, aber eigentlich kann Dir das doch wurscht sein. jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 Zitat von jeru am 23:10 - 23.Februar.2002 An Wir sind keine Sekte, http://www.ead.de/info/werwirsind.htm Eine Sekte (?) nicht, aber ein Verein, wenn ich das richtig gedeutet habe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 23. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2002 An Pedrino Diese Frage kann ich nicht einmal beantworten. Ich vermute, daß die einzelnen Gemeinden, die sich in der Allianz finden, jeweils Vereinsstatus haben,aber mit den offiziellen rechtlichen Bezeichnungen hab ich mich nicht auseinandergesetzt.Damit dürfen sich die Pastoren herumschlagen. Die meisten nennen sich aber wohl "Kirche". Jedes Telefonbuch ist voll von "Kirchen" und damit sind keineswegs nur die Landeskirchen gemeint, dazu gehören auch freie Gemeinden. Du siehst immerhin, daß in der Allianz eine Menge Gemeinden organisiert sind. Sie alle haben sich auf einen Glaubenskonsens geeinigt und den kann man ja dort nachlesen. Gruss jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Zitat von jeru am 21:32 - 23.Februar.2002 Und ich bin riesig froh, daß es diese fröhlichen, feiernden Christen gibt. Entdeckt das Christentum den Zeitgeist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Diese Art von ausgeflipptem Christentum sucht immmer mehr nur das Erlebnis mit Gott. Da Gott aber nicht verfügbar ist durch uns Menschen werden hier oft künstlich Erlebnisse PRODUZiERT, die man dann als von Gott kommend ausgibt. Extremes Beispiel: das Umfallen , das sog. heilige Lachen der Torontobewegung und anderes mehr. Vieles ,was hier geschieht ist nicht von Gott. Allerdings konnte die Kirche etwas lernen vom Gebetseifer und Engagement dieser Menschen. Vielfach ist die Kirche ausgetrocknet nämlich und lässt nur mehr ihre Routine ablaufen. Die meisten Christen sind doch heute Taufscheinschristen, die nichts von Bekehrung und Busse wissen. Schuldig daran sind die Priester und die Lehrer an den Unis. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Zitat von werner am 9:33 - 24.Februar.2002 Schuldig daran sind die Priester und die Lehrer an den Unis. Lieber Werner, das bezweifle ich. Wenn "unglaubwürdige" Ware angeboten wird, dann können die besten Verkaufsmanager die fehlende Nachfrage nicht verbessern. Durchforste doch einmal die Bibel (die Grundlage der christliche Lehre) ohne die religiöse Scheuklappe und vergleiche sie mit dem derzeitigen Wissenstand der Naturwissenschaften. Wenn nicht gerade jemand sein religiöses "Glaubensbedürfnis" befriedigen muss, kann die Bibel nur als schönes Geschichtsbuch ohne verbindlichen Charakter betrachtet werden. Immer mehr Menschen sehen das so. (Geändert von pedrino um 11:15 - 24.Februar.2002) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 24. Februar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Liebe Jeru, vielen Dank für die lange Antwort. Ja es ist richtig, ich muß dazulernen, muß darüber hinwegsehen lernen, daß einige offensichtlich an der Oberfläche bleiben und lieben dahinschauen, wo die anderen in die Tiefe gehen. Nun sind viele meiner Reaktionen natürlich auch auf die Überraschungsmomente zurückzuführen, darauf, daß ich mit vielem nicht gerechnet hatte. Förmlich erschlagen wurde von all dem, was anders war als gewohnt. Glücklicherweise neige ich (von seltenen Ausnahmen abgesehen) nicht dazu, Urteile zu fällen oder abzuwerten, eher dazu, stehen zu lassen. Das macht das Erleben von derart ungewohnten Gottesdiensten leichter. Die Frage, die sich stellt, lautet tatsächlich, wie verkrustet sind UNSERE Gemeinden? Ist das Wort Gottes in uns noch lebendig? Oder überlebt es gerade noch, halb vertrocknet? Was müssen wir tun - oder besser nicht tun - damit der Strom des Glaubens und des Lebens wieder fließen? Wie kannn ich anderen das geben, was Glaube für mich selbst ist - voller Wärme und Liebe, einfach Freude in den Tiefen und Höhen? Wenn ich in die Gesichter anderer Menschen schaue, am Sonntag, vor/im/nach dem Gottesdienst - fertig, dann schnell nach Hause - dann frage ich ich mich, was kann ich tun? Wo stehen wir im Leben? Welchen Platz hat Gott da? Ja, wir müssen aufbrechen. Zu allererst wir selber. Frohe Grüße in den Gemeinsamkeiten unseres Glaubens Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 werner: > Da Gott aber nicht verfügbar ist durch uns Menschen werden hier oft künstlich Erlebnisse PRODUZiERT, die man dann als von Gott kommend ausgibt. < Das sehe ich auch so. Und zwar ausnahmslos. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 An Werner Werner, ich lebe in dieser Art Gemeinde und ich finde es sehr gefährlich, zu beurteilen, ob einer etwas produziert oder erlebt. Genausogut könnte ich doch sagen, die angebliche Tiefe, die ein Katholik in seinem Glaubensleben zu haben vorgibt, sei genauso "produziert". Woran messe ich "Tiefe", die ein anderer erlebt? Kannst Du was ein anderer erlebt? Ich eher nicht.Vielleicht einen Näherungswert, aber mehr doch nicht. Warum ist das eine, was still ist und Tiefe vorgibt, besser als das andere, was deutlich ist und Freude oder Ergriffenheit zeigt. Davids Frau fand es auch unangenehm, als David nahezu nackt vor der Bundeslade herumtanzte. Sie hätte ihn gerne würdig gesehen, er aber war begeistert. Du weißt, was Gott dazu gesagt hat. Kann man ja nachlesen. Weißt du, wie will ich den Maßstab von "tiefen" Gotteserlebnissen beurteilen, wenn nicht nur an mir selber? Nur ich selbst kann doch fühlen, ob da Tiefe war oder nicht. Davon, daß ich ruhig und gelassen in der Gegend herumschreite und damit Tiefe symbolisiere, hat eigentlich auch niemand was, oder? Vom Umfallen allerdings genauso wenig - ich möchte hier nur den Maßstab gerade rücken. Ein Gotteserlebnis ist sowenig nachprüfbar - aussen - wie ein anderes. Nachprüfbar ist aber FRUCHT. Man kann Frucht sehen, Heilungen sehen, Bekehrungen sehen, Lebensveränderungen sehen. In Toronto sieht man was, in Brownsville auch, in WAles hat man was gesehen, in Nigeria sieht man was, usw.usw.In Seoul und überall auf der Welt sind Zeichen der Gegenwart Gottes. Ich sagte es ja schon, Mißbrauch kann man überall finden und in Gemeinden kennt man "seine Pappenheimer" durchaus. Das ist sicher überall gleich. gruss, jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 An Werner Lieber Werner, danke für Deine freundliche Art zu schreiben, aber ich habe ein Problem mit dem Wort "Oberflächlich." Ich habe nirgends so ernste und aufrichtige Christen gesehen, wie in diesen Gemeinden. Sie leben den Glauben, sie beten stundenlang für andere, sie bringen sich so sehr ein, daß mancher Chef neidisch wäre über diesen Einsatz. Sie lesen die Bibel sehr eifrig und leben das, was da gefordert wird. Und jeden Tag, Werner, jeden Tag haben wir "Stille Zeit". Jeder von uns sitzt eine bestimmte Zeit "vor Gott"und sucht Gemeinschaft mit Gott. (Ich rede jetzt wieder mal nicht von Mitläufern, ich meine die ernsten) Manche tun das nachts. Manche morgens um 5 vor der Arbeit, manche sitzen 1-3 Stunden, die meisten etwas weniger vielleicht. Da sind wir nur allein mit Gott. Woher also nimmst du dir das Recht von Oberflächlichkeit zu reden. Das finde ich schon sehr heftig. Stille Zeit zu haben, ist eigentlich sowas wie Pflicht in unseren Gemeinden. Bibel zu lesen auch. Hauskreise zu besuchen, wöchentlich, auch. Da hüpft keiner herum, da suchen wir Gott. Übrigens fasten wir auch. Vielleicht ist das nicht bekannt. gruss, jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werner Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Liebe jeru, hast du meinen Beitrag nicht aufmerksam gelesen? Er bestand nämlich aus 2 Teilen, dem Tadel und dem Lob. Gelobt war der Einsatz, das eifrige Gebet und ich schrieb ja , dass die Kirche davon lernen könne. Ich hatte auch nicht gesagt, dass das ruhige christliche Leben mit Tiefe einhergeht, es kann auch Routine und was weiss ich was sein. Allerdings nehme ich für mich schon etwas in Anspruch auch Unterscheidungsvermögen zu haben, über das was oberflächlich ist in solchen Gemeinden und was nicht, zumal ich derart Gemeinden sehr gut kenne und lange Zeit selber in einigen war. Wenn Menschen nur solche Gemeinden kennen, meinen sie das sei das optimale. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Solidität der Kirche mit dem Engagement socher Gemeinden verknüft, noch besser wäre. zumal auch etliche dieser Gemeinden sehr anfällig sind für abstruse Lehren. Kein Wunder, wenn jeder Pastor sein eigener Papst sein will und neue Lehren hier , die alles andere als biblisch sind entstehen. Ich weiss nicht, ob deien Gemeide zu den noch einigermassen soliden dieser Richtungen zählt , was Lehre angeht. Wohlstandsevangelium und anderes mehr ist ja hier oft gelehrt. Kirche ist mir da schon lieber. Was gerade Stille und meditative Elemente angeht, könnten die von der Kirche einiges lernen. Gruss werner (Geändert von werner um 18:30 - 24.Februar.2002) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 24. Februar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 Liebe Jeru, >Ja es ist richtig, ich muß dazulernen, muß darüber hinwegsehen lernen, daß einige offensichtlich an der Oberfläche bleiben, und lieber dahinschauen, wo die anderen in die Tiefe gehen.< Ein Mißverständnis: Ich meinte keine Unterscheidung zwischen "euren" und "unseren" Gemeinden, sondern daß ich mich in Zukunft bei einem Besuch eines eurer Gottesdienste nicht von denen ablenken lasse, die aus meiner Sicht "Spiele spielen" und überziehen, sondern bewußt auf die schaue, die von den "Spiele spielenden" imitieren werden. Ich kann mich daran erinnern, daß ich in eine Intensität des Gebetes gezogen wurde, die ich im Gebet GEMEINSAM mit einer Gemeinde (im Gegensatz zu einem Gebet ALLEIN in einer Gemeinde) bis dahin nicht kannte. Eines war während eines langen Liedes, das eine Lobpreisgruppe gesungen hat, es kam mir wirklich vor wie ein Liebeslied an Jesus - irgendwann bin ich regelrecht darin versunken. Das andere war während einer Gebetsbitte, die eine Gemeinde ausgesprochen hat, die um Unterstützung bat, da sie "bedrängt" werde. Es war, als bilde sich regelrecht eine Welle im Gebet (ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll). Herzliche Grüße Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 An Werner Also Werner, der Pastor, der unsere Gemeinde gegründet hat, heißt Kopfermann. Er war der Präsident der gesamten ev. Gemeindeerneuerung in Dtschld. Ich habe ihn noch als Pastor in Petri kennengelernt, die Kirche war krachend voll, wenn er predigte. ER selber ist aus der Landeskirche ausgetreten und hat etwa 500 Mitglieder mitgenommen.Die Lehre,die er lehrt, ist die gleiche, die er als langjähriger Pastor gelehrt hat. Aber in Zeiten, in denen Landeskirchen immer populistischer werden - und dadurch noch mehr Leute verlieren - muß man wohl mal einen Schlußstrich ziehen. Ich bin also mit 42 Jahren auch ausgetreten. Kein Greenhorn also. Kopfermann hat wohl in Hamburg und Umfeld mehr Menschen zu Gott geführt, als alle übrigen Pastoren hier zusammen im gleichen Zeitraum. Desgleichen haben wir noch mehr ehemalige Landeskirchenpastoren oder ausgebildete Theologen,die in unseren Kirchen arbeiten, was übrigens auch nichts über die Qualität von Geistesleben sagt. Es gibt hier wunderbare Pfingstgemeinden und große Freie Gemeinden, die schon vor dem Krieg bestanden haben. Hamburg ist eher kein Pflaster für ausgeflippte Ideen. Allerdings haben wir auch sehr die schriftlichen Botschaften Eures kath. Bischofs im Abendblatt hier geschätzt. DAs war ein guter Mann, jetzt ist er wegen Alters leider gegangen. Soweit also der Hinweis auf die Lehre,die wir kriegen. Die besten Pastoren der Welt dienen in unseren Gemeinden,gewiß einige schrille Auswüchse gibt es schon hier und da, aber darüber wachen wir auch. DAs wird durchaus in unseren entsprechenden Zeitschriften usw. diskutiert. Aber willst Du mir ernsthaft sagen, daß in kath. Kirchen nur die reine Wahrheit existiert und weit und breit keine Irrtümer waren? Über Inquisition wollen wir doch lieber nicht reden, wüßte auch sonst noch ein paar Themen. Bin aber nicht hier, um jemanden zu kritisieren. DAs müßt ihr schon selber unter euch ausmachen. gruss,jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 24. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2002 An Martin Martin wir kommen grad aus einem dreistündigen Lobpreisgottesdienst. Voller junger Menschen und voller älterer, die so spät abends noch aufbleiben können. Morgens ist natürlich auch ein normaler Familien- Gottesdienst. Viele gehen morgens und abends hin - ab 9 mit Abendmahl oder ab 10 ohne bis Zwölf und abends ab 19 Uhr wieder- einige waren um 22.30 noch da,das Ende ist offen, weil Gebetsdienste laufen. Da betet nicht nur der Pastor, da dienen viele den anderen. Ja, das ist Gemeinschaft und Tiefe, wenn man Gott zusammen lobt. Ich möchte das nicht missen. Das war jetzt allerdings eine Pfingstgemeinde. Wir haben in Hamburg den "Kelch", da sind mindestens 64 Denominationen vertreten,auch Katholiken. Gemeinschaft der Christen in HH. Wir wollen der Welt zeigen,daß es uns Christen gibt und jeder kann seinen Platz finden, bei Jesufreaks, Heilsarmee, bei Euch oder bei uns.Bei ausländischen Christen, in Freikirchen, in der Allianz oder der Landeskirche. Das Gemeinsame zählt, nicht das Trennende. Ab und zu gibt es Veranstaltungen, zu denen alle Gemeinden eingeladen werden -etwa zu 3 Stunden Lob Gottes. Eigentlich hatte ich Dir schreiben wollen, daß DU so einen netten Umgangston hast. Aus Versehen ist das Lob an Werner gegangen. (Der mag sich gewundert haben.) Mir war ein paar Mal der Server abge- schmiert und ich war total genervt, hab dann zu früh abge- schickt usw. Also das Lob galt eigentlich Dir. Herzlich jeru Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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