Baumfaeller Geschrieben 9. September 2003 Melden Share Geschrieben 9. September 2003 Ups, ich hatte grade den folgenden Beitrag versehentlich in den GG gepostet. Stattdessen hier ein neuer Thread in F&A: Weil ein 5 jähriges philosophisch-theologisches Studium die Voraussetzung für die Diakonatsweihe ist, wenn der Kandidat das Presbyterat anstrebt (c. 1032 §1); bei ständigen Diakonen sieht das anders aus. Koenntest jemand bitte mal ganz kurz, in ein paar Saetzen, den Unterschied zwischen Diakon, Presbyter und Priester erklaeren? In allgemeinverstaendlicher Sprache (der Kanon ist fuer einen nicht-Katholiken aehnlich unlesbar wie ein Gesetzbuch fuer einen nicht-Juristen). Ich kenne ein paar Priester, und ein paar glaube ich als Priester geweihte Ordensbrueder, bin aber m.E. noch nie einem Diakon oder Presbyter ueber den Weg gelaufen. Kommen die in der Praxis oft vor? Oder ist das im Regelfall ein Durchgangsstadium (aehnlich wie ein Azubi ein Durchgangsstadium ist, waehrend in den meisten Handwerksberufen der Geselle der Regelzustand ist). Den einzigen Schritt, den ich kenne, ist die Priesterweihe. Danke! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Abraham Geschrieben 9. September 2003 Melden Share Geschrieben 9. September 2003 Ich kann hier nur versuchen für die katholische Seite zu antworten. In der kathollischen Kirche gibt es drei Weihestufen. 1. Diakonweihe, 2. Prisesterweihe, 3. Bischofsweihe. 2. und 3. bilden das Presbyterat (Priestertum). Das Diakonat gibt es in zwei Formen: 1. Den ständigen Diakon, der auch verheiratet sein kann (er muß den Status, den er bei der Weihe hat beibehalten), und 2. der Diakon, der nach einer gewissen Zeit zum Priester geweiht wird und nicht verheiratet sein darf. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 9. September 2003 Melden Share Geschrieben 9. September 2003 Abraham hat das wesentliche schon gesagt. Zwischen Priester und Presbyter gibt es übrigens im katholischen Sprachgebrauch keinen Unterschied. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 9. September 2003 Melden Share Geschrieben 9. September 2003 (bearbeitet) bin aber m.E. noch nie einem Diakon oder Presbyter ueber den Weg gelaufen. Doch, bist Du, während des Studiums. Ein Mann mit Namen Christoph, der damals in meiner Gemeinde gerade sein Praktikum machte; der war damals noch Diakon (inzwischen ister Gemeindepriester). Ich erinnere mich an etliche heiße Diskussionen, die wir gemeinsam mit ihm hatten. bearbeitet 10. September 2003 von Lucia Hünermann Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 9. September 2003 Autor Melden Share Geschrieben 9. September 2003 bin aber m.E. noch nie einem Diakon oder Presbyter ueber den Weg gelaufen. Doch, bist Du, während des Studiums. Ein Mann mit Namen Christoph, der damals in meiner Gemeinde gerade sein Praktikum machte; der war damals noch Diakon (inzwischen ister Gemeindepriester). Ich erinnere mich an etliche heiße Diskussionen, die wir gemainsam mit ihm hatten. Faszinierend. Ich wusste nur, dass er irgendwann Priester wurde (durch die Weihe im Dom), und dann die Primiz in X gehalten hat (X = Aachen +- 100km oder so, seine Heimatgemeinde). Dass er vorher Diakon gewesen sein muss, war mir gar nicht aufgefallen. Ich dachte er waere eine Art Theologiestudent im Praktikum, oder Priester in der Ausbildung (was wohl beides auch ungefaehr stimmt). Und er hoerte gerne Rachmaninoff mit Chor (Messe, und die Glocken), was statistisch extrem unwahrscheinlich ist (die meisten Leute laufen bei Rachminoff und Skriabin sowieso schnell weg, und wenn Rachmaninoff erstmal mit Gesang kommt, dann kann man im Konzertsaal meist Kegeln). Ein sehr netter und aufrichtiger Mensch (nicht nur wegen der musikalischen Vorliebe). Wenn Du ihn mal siehst, richte ihm bitte liebe Gruesse aus. Aus irgendwelchen Gruenden (Dachschaden meinerseits?) fallen mir dazu Freunde von uns ein: Er war aelterer Klavierprofessor an den Uni in Honolulu, und sie war eine ehemalige Studentin von ihm (viel juenger, Japanerin, sehr huebsch). Die hatten eine kleine aber feine Wohnung im 35ten Stock, mit gutem Ausblick, und das gesamte Wohnzimmer bestand aus einem 2.40m langen Boesendorfer. Kinder hatten sie keine, dafuer aber einen sehr niedlichen Zwergpudel, namens Sergei (nach Rachmaninoff benannt). Extrem seltsam. Nun noch eine Zusatzfrage (nicht mehr off-topic): Was ist mit den Weihen fuer Moenche (allgemeiner: Ordensbrueder und Schwestern)? Ich habe irgendwo mal gelernt, dass es heutzutage so wenige Moenche gibt (vor allem bei den Jesuiten, von denen ich mal mit einem kurz zusammengearbeitet habe), dass die beinahe alle als Priester geweiht sind, und eine volle Theologische Ausbildung haben (dieser nette Herr war zusaetzlich auch noch Ozeanograph). Gibt es eine getrennte Weihe fuer Moenche die nicht Priester sind? Ist diese mit der Diakon-Weihe identisch? Und wie werden Ordensschwestern gehandhabt (sie koennen ja nicht zum Priester geweiht werden; steht ihnen die Diakon-Weihe zur Verfuegung)? Uebrigens, vielen Dank fuer die ganze Aufklaerung. Hier lernt man wirklich was. Und mit mehr Wissen kann man besser verstehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Osmund Geschrieben 9. September 2003 Melden Share Geschrieben 9. September 2003 ach, da kennen sich zwei, und das bei den entfernungen, kath.de führt alte freunde zusammen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 10. September 2003 Melden Share Geschrieben 10. September 2003 Ich kann hier nur versuchen für die katholische Seite zu antworten. In der kathollischen Kirche gibt es drei Weihestufen. 1. Diakonweihe, 2. Prisesterweihe, 3. Bischofsweihe. 2. und 3. bilden das Presbyterat (Priestertum). Das Diakonat gibt es in zwei Formen: 1. Den ständigen Diakon, der auch verheiratet sein kann (er muß den Status, den er bei der Weihe hat beibehalten), und 2. der Diakon, der nach einer gewissen Zeit zum Priester geweiht wird und nicht verheiratet sein darf. Die Beibehaltung des "Status eines (ständigen) Diakons" erscheint mir unpraktikabel. Falls seine Frau sterben sollte, kann er nicht wieder heiraten. Grundsätzlich wird dann auch nichts gegen eine Priesterweihe sprechen. Dennoch wird er aber auch Diakon bleiben können/sollen, denn sein Amt ist ein anderes als das des Priesters und sollte nicht als unvollständiges Priestertum verstanden werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 10. September 2003 Melden Share Geschrieben 10. September 2003 Eine Mönchs"weihe" gibt es nicht, zumindest diesen Terminus nicht in der kath. kirche (anders bei den Ostkirchen). Eine Abtsweihe bzw. Äbtissinnenweihe ist eine Sakramentalie, kein Sakrament. Als Ordensmensch legt man seine Profess (Versprechen) gegenüber dem Ordensoberen ab. Die Priesterweihe ist identisch, lediglich die bei dem Gehorsamsversprechen spricht der Bischof nicht vom zuständigen Ortsbischof (meist er selbst) und seinen legitimen Nachfolgern, sondern vom Ordensoberen und dessen Nachfolgern. Jesuiten sind keinen Mönche, sondern Brüder. Diese waren schon seit je her meistens Priester, auch wenn es "Laienbrüder" unter ihnen gibt. Als nicht geweihter Ordensmann ist man kein Kleriker. Mönche sind Mitglieder von Mönchsorden, bspw. Benediktiner, Trappisten, Zisterzienser, Kartäuser, Kamaldulenser. Da es keine extra Weihe für Ordensmenschen gibt, gibt es auch keine für Schwestern oder Nonnen. das Weiheamt steht Frauen nicht offen. Threads dazu gibt es zuhauf, bitte nicht hier. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 10. September 2003 Melden Share Geschrieben 10. September 2003 Ich kann hier nur versuchen für die katholische Seite zu antworten. In der kathollischen Kirche gibt es drei Weihestufen. 1. Diakonweihe, 2. Prisesterweihe, 3. Bischofsweihe. 2. und 3. bilden das Presbyterat (Priestertum). Das Diakonat gibt es in zwei Formen: 1. Den ständigen Diakon, der auch verheiratet sein kann (er muß den Status, den er bei der Weihe hat beibehalten), und 2. der Diakon, der nach einer gewissen Zeit zum Priester geweiht wird und nicht verheiratet sein darf. Die Beibehaltung des "Status eines (ständigen) Diakons" erscheint mir unpraktikabel. Falls seine Frau sterben sollte, kann er nicht wieder heiraten. Grundsätzlich wird dann auch nichts gegen eine Priesterweihe sprechen. Dennoch wird er aber auch Diakon bleiben können/sollen, denn sein Amt ist ein anderes als das des Priesters und sollte nicht als unvollständiges Priestertum verstanden werden. Besonders wenn aus der ersten Ehe Kinder "hervorgegangen" sind, ist ein Dispens von Heiratsverbot relativ leicht zu bekommen für Diakone. So was habe ich zumindest gehört. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 10. September 2003 Melden Share Geschrieben 10. September 2003 Stimmt, Ralf. Falls die Kinder klein sind und eine Mutter brauchen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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