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Klassische Argumentationsfehler


Stefan

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Typische Argumentationsweise von A&As:

 

Gott gibt es nicht, weil man ihn nicht beweisen kann.

Dieses Argument kenne ich so nicht.

Die Formulierung, die dem am nächsten kommt, stammt von Volker - sie ist aber inhaltlich alles andere als identisch: "Ich glaube nicht an Gott aus Mangel an Beweisen."

Eben, sie ist inhaltlich nicht identisch.

 

"Ich glaube nicht an Gott aus Mangel an Beweisen" sagt nicht aus, daß es Gott nicht gibt. Es ist ein rein erkenntnistheoretischer Schluß: Ich kann Gottes Existenz nicht wahrnehmen, da es keine für mich zugänglichen Beweise gibt.

 

"Gott existiert nicht, weil man ihn nicht beweisen kann" ist blanker Unsinn. Wenn Gott existiert, dann existiert er - egal ob wir ihn beweisen können oder nicht. Die Nichtbeweisbarkeit einer Person hat nicht deren Nichtexistenz zur Folge.

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Können eigentlich mit ungültigen Argumenten begründete Aussagen wahr sein?

Ja, können sie.

 

Manchmal sind sie es sogar und es gibt einige wenige wissenschaftliche Theorien, die durch bloßes Raten richtig gefunden wurden oder die durch falsche Begründungen doch das richtige fanden. (Was später natürlich korrigiert wurde, denn sie waren ja nicht zufällig richtig.)

 

Künstler sind darin die alten Chinesen, die in 5000 jähriger Kulturgeschichte nie eine nennenstwerte Wissenschaft hervor gebracht haben und doch erfolgreich waren. Versuch und Irrtum brachten oft wesentliche Erfolge, wie beispielsweise das Schießpulver, das mit einer Art magischem Rezept begründet wurde und nicht mit einer stöchiometrischen Rechnung, die für die richtige Begründung nötig gewesen wäre.

 

Beispielsweise mit ihrer Heilkunde. Die chinesische Medizin basiert vor allem auf Analogieschlüssen, d.h. es wird Substanzen jene Wirkung zugeschrieben, die der Substanz ähnlich ist. Etwa das zerriebene Horn des Nashorns beispielsweise potenzfördernd, weil es als ganzes Horn lang und steif ist und an das erinnert, was es erzeugen soll. Oder der umgekehrte Analogieschluß, der auch der Homöopathie zugrunde liegt: zerstoßene Ameisen, die das Jucken auf der Haut mildern sollen, weil lebende Ameisen auf der Haut genau das hervorrufen.

 

Das sind nun alles schlechte Erklärungen, denn es wäre vielleicht viel wahrscheinlicher, daß eine der hunderttausend unbekannten Pflanzenarten in der mongolischen Steppe eine potenzfördernde oder jukreizmildernde Substranz enthält, die also als unscheinbares Blümchen überhaupt nicht an die Ursache oder das gewünschte Resultat erinnert, ABER eine Substanz nutzt, die bei Menschen aufgrund von biochemischen gesetzen eben diese oder jene Wirkung hat.

 

Es ist dann eine Frage der Wahrscheinlichkeit, ob Analogieschlüsse, die ansich unwissenschaftlich und im Einzelfall falsch sind, nicht zufällig deckungsgleich mit einer richtigen realen Sachlage sind. Und wenn man bedenkt, daß die chinesische Medizin zigtausende von Zubereitungen und Drogen kennt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß darunter wirksame Stoffe sind, die also ihren Zweck erfüllen, doch recht groß. Insbesondere, weil sie ja über Versuch & Irrtum aussortiert wurden. Es kann dann also durchaus sein, daß eine Sorte Trockeninsekten wirklich gegen Blasenleiden hilft, aber nicht, weil die Tierchen besonders viel Jing-Energie enthalten, sondern weil sie eine TLK-48/3 nennbare Substanz enthalten, die das bewirkt. :-)

 

Auch in der europäischen Wissenschaft gibt es Beispiele, wo jemand eine Theorie richtig geraten hat. Beispielsweise wurden von den alten Griechen die Atome richtig vorher gesagt, obwohl sie nichts weiter als einem Gedankenspiel entstammten, weil es ja keine Methode gab, sie zu entdecken.

 

Aus der Mathematik oder der Quantenmechanik sind viele Rechenlegungen mit mehrfachen Irrtümern bekannt, die dann zum richtigen Ergebnis führten. Wer gern mal eine Mathe-Vorlesung besucht, in der vorgerechnet wird, kann das regelmäßig entdecken. Der Assi kennt das Ergebnis und wenn er sich verrechnet, den Fehler aber nicht selbst findet, haut er so lange was durch einander, bis es wieder stimmt.

 

All das kommt vor.

 

Der Regelfall ist aber, daß man nur dann die Realität richtig erklären kann, wenn man ihre Gesetze richtig entdeckt hat. Man kann sich also auf Bruder Zufall überhaupt nicht verlassen, im Gegenteil

 

Trilo

bearbeitet von Trilobit
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