Torsten Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Was heisst, das Gesetz erfüllen? Beispiel Ehebruch: Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlaß zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir Anlaß zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Frage 1: Wie, besser, mit was hat Jesus das Gesetz erfüllt? Frage 2: Wie kann ich das Gesetz auflösen, ohne auch nur ein Jota oder ein Strichlein davon abzuweichen? Kleiner Tip: Die Beantwortung dieser Fragen ist eine Reise von der Bergpredigt über den Propheten Mohammed bis zum Dach der Welt, an deren Ende ein Sakrament wartet. Torsten Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Da gibt es nur eine Antwort: Von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften suchen, das Gute zu tun. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Zitat von platon am 20:01 - 29.Januar.2002 Da gibt es nur eine Antwort: Von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften suchen, das Gute zu tun. Lieber Carlos, dann kann ja nichts schief gehen, denn jeder definiert "das Gute" nach seinen Vorstellungen. Also, alles bleibt wie es ist. Weder muss jemand sein Auge ausreißen, noch sich die Hand abhacken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Lieber Torsten, man sollte die Worte Jesu nicht unter die Lupe nehmen. Ich habe oft das Gefühl, daß er selber nicht so genau wußte, was er eigentlich sagen will. (Bzw. daß seine Autoren nicht so genau wissen, was sie ihn eigentlich sagen lassen wollen). Jesu Botschaft läßt sich ganz gut mit den folgenden Worten Goethes beschreiben: "In bunten Bildern wenig Karheit, viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 >>dann kann ja nichts schief gehen, denn jeder definiert "das Gute" nach seinen Vorstellungen.<<(Pedrino) Vielleicht hätte ich hier eben ergänzen sollen, mit allen "Kräften" schließt den Verstand mit ein. Ich kann mich in meiner Einstellung irren, deshalb muß ich meine Einstellung hin und wieder bedenken. Als Christ bete ich wie es in den Psalmen heißt: "Herr, lehre mir Deine Gebote!" >>Also, alles bleibt wie es ist. Weder muss jemand sein Auge ausreißen, noch sich die Hand abhacken.<<(Pedrino) Meistens versteht man hier eine Redewendung im übertragenen Sinne. Niemand wird das auch ernsthaft tun wollen - meistens. Hier heißt das für mich, daß man ganz "engagiert" bei der Sache ist. Grüße, Carlos Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Zitat von lissie am 20:15 - 29.Januar.2002 Lieber Torsten, man sollte die Worte Jesu nicht unter die Lupe nehmen. Ich habe oft das Gefühl, daß er selber nicht so genau wußte, was er eigentlich sagen will. (Bzw. daß seine Autoren nicht so genau wissen, was sie ihn eigentlich sagen lassen wollen). Liebe lissie, gerade bei Torstens Zitat Mt 5,27-30 wußte der Autor ganz genau, was er sagen wollte. Matthäus schrieb sein Evanglium für Judenchristen, die noch in der jüdischen Tradition aufgewachsen und bestens mit ihr vertraut waren (was man z.B. an den unverhältnismäßig vielen Zitaten aus dem AT erkennen kann). Deshalb wird bei Matthäus auch so häufig das Gesetz erwähnt und klar gemacht, daß Jesus kein Revolutionär war, sondern fest in der jüdischen Tradition steht. Nicht nur das Gesetz wird erfüllt, es wird sogar wieder scharf ausgelegt, es werden keine Sonderregeln und Ausnahmen mehr zugelassen, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte eingeschlichen hatten. Wer Matthäus nicht glaubt, kann ihm vielleicht Berechnung vorwerfen, aber gewiß nicht, daß er nicht wußte, was er da schrieb. Viele Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cano Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 >> Matthäus schrieb sein Evanglium für Judenchristen, die noch in der jüdischen Tradition aufgewachsen und bestens mit ihr vertraut waren << (Woge) So bekam jeder sein Evangelium auf den Leib geschrieben. Nachdem man erkannt hatte, daß bei den Juden kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, schrieb Johannes sein Evangelium für die heidnische griechisch-römische Intelligentia. Da den gebildeten Griechen und Römern die Logos-Philosophie vertraut war, legt sich Johannes dann auch gleich zu Anfang (im Prolog) mit hochphilosophischen Gedanken mächtig ins Zeug. Und weil die Griechen und Römer ganz anders als die Juden dachten, ist im Johannes-Evangelium auch alles ganz anders als in den synoptischen Evangelien. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 29. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 29. Januar 2002 Zitat von Cano am 23:06 - 29.Januar.2002 >> Matthäus schrieb sein Evanglium für Judenchristen, die noch in der jüdischen Tradition aufgewachsen und bestens mit ihr vertraut waren << (Woge) So bekam jeder sein Evangelium auf den Leib geschrieben. Nachdem man erkannt hatte, daß bei den Juden kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, schrieb Johannes sein Evangelium für die heidnische griechisch-römische Intelligentia. Da den gebildeten Griechen und Römern die Logos-Philosophie vertraut war, legt sich Johannes dann auch gleich zu Anfang (im Prolog) mit hochphilosophischen Gedanken mächtig ins Zeug. Und weil die Griechen und Römer ganz anders als die Juden dachten, ist im Johannes-Evangelium auch alles ganz anders als in den synoptischen Evangelien. Lieber Cano, Du wirst es doch nicht etwa verurteilen wollen, daß die Autoren für unterschiedliche Adressaten (z.B. Lukas schrieb an Heidenchristen) andere Schwerpunkte legten, um ihr Anliegen zu verdeutlichen? Schließlich mußten sie ja auch unterschiedliche Kenntnisse voraussetzen. Im übrigen waren die Adressaten von Lukas und Johannes die gleichen, von daher stammen die unterschiedlichen Entwürfe also nicht. Viele Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 30. Januar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 30. Januar 2002 Wie, besser, mit was hat Jesus das Gesetz erfüllt? Da gibt es nur eine Antwort: Von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften suchen, das Gute zu tun.(Carlos) Du denkst viel zu kompliziert. Die Antwort lautet: Mit seinem Wort. Erfüllen heisst hier, dem Gesetz Inhalt verleihen. Einen Inhalt, den man wortwörtlich nehmen sollte, wortwörtlich nehmen muss geht es darum, ihn aufzulösen. Auflösen heisst nicht etwa abschaffen, sondern dem Gesetz gerecht werden. Nicht indem man sich ein oder beide Augen ausreisst, so dass man das Weib seines Nächsten nicht mehr sehen kann. Aber das ist - im übertragenen Sinne - die Richtung die Gott vorgibt, um sein Gesetz zu befolgen. Nicht das Flehen um Gnade und Vergebung noch der Märtyrertod in Terror- oder sonstigen Kriegen, sondern Anpassung. Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Was steht da zwischen den Zeilen? Ich lese da folgendes: Ich kann das Gesetz noch nicht auflösen. Wie kann ich das Gesetz auflösen, ohne auch nur ein Jota oder ein Strichlein davon abzuweichen? Vorausgesetzt man will das überhaupt, reicht es nicht, in jeder Religion einen Teil der göttlichen Wahrheit zu erkennen. Weil man für sich die alleinige Wahrheit beansprucht. So ist Gott "nicht zu haben". Nur im Zusammenspiel der Wahrheiten, der Gesetze und Gebote, wird sein Reich offenbar. So ist jede Religion nur Teil eines Planes, der das mit Worten erfüllte Gesetz mit einem Lachen aufhebt und auch demjenigen noch das Leben schenkt, der das wenigstens noch als Ruf der Empörung vernimmt: OH JEAH Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 31. Januar 2002 Melden Share Geschrieben 31. Januar 2002 Zitat von Torsten am 18:45 - 30.Januar.2002 Wie, besser, mit was hat Jesus das Gesetz erfüllt? Da gibt es nur eine Antwort: Von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Kräften suchen, das Gute zu tun.(Carlos) Du denkst viel zu kompliziert. Die Antwort lautet: Mit seinem Wort. Erfüllen heisst hier, dem Gesetz Inhalt verleihen ... Auflösen heisst nicht etwa abschaffen, sondern dem Gesetz gerecht werden. Lieber Torsten, diesen Sätzen kann ich zustimmen. Ganz deutlich wird es noch an folgenden Stellen. In Mt 22,40 sagt Jesus: "An diesen beiden Geboten [Gottes- und Nächstenliebe] hängt das ganze Gesetz und die Propheten." Und Paulus fügt in Röm 13,10 hinzu: "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes." Die Liebe Jesu Christi ist grenzenlos, deshalb erfüllt er das Gesetz ohne es aufzuheben. Viele Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Omega Geschrieben 2. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2002 Erfüllen heisst hier, dem Gesetz Inhalt verleihen ... Auflösen heisst nicht etwa abschaffen, sondern dem Gesetz gerecht werden. Ganz deutlich wird es noch an folgenden Stellen. In Mt 22,40 sagt Jesus: "An diesen beiden Geboten [Gottes- und Nächstenliebe] hängt das ganze Gesetz und die Propheten." Und Paulus fügt in Röm 13,10 hinzu: "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes." Die Liebe Jesu Christi ist grenzenlos, deshalb erfüllt er das Gesetz ohne es aufzuheben. Dazu kann ich nur AMEN sagen Joh.1,17:"Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden." Es grüßt euch Omega Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Omega Geschrieben 2. Februar 2002 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2002 Lieber Wolfgang >>Erfüllen heisst hier, dem Gesetz Inhalt verleihen ... Auflösen heisst nicht etwa abschaffen, sondern dem Gesetz gerecht werden.<< >>Ganz deutlich wird es noch an folgenden Stellen. In Mt 22,40 sagt Jesus: "An diesen beiden Geboten [Gottes- und Nächstenliebe] hängt das ganze Gesetz und die Propheten." Und Paulus fügt in Röm 13,10 hinzu: "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes." Die Liebe Jesu Christi ist grenzenlos, deshalb erfüllt er das Gesetz ohne es aufzuheben.<< ____________________________________________________________ Dazu kann ich nur AMEN sagen Joh.1,17:"Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben,die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden." Es grüßt euch Omega (so sollte mein Beitrag aussehen ist vorhin irgendetwas schiefgegangen) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 4. Februar 2002 Autor Melden Share Geschrieben 4. Februar 2002 Im Anfang war das Wort. >Und Paulus fügt in Röm 13,10 hinzu: "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes." Die Liebe Jesu Christi ist grenzenlos, deshalb erfüllt er das Gesetz ohne es aufzuheben.< Torsten entgegnet: Liebe ist nicht die [Er]Füllung des Gesetzes. Sie ist [das]Gebot. Das Gesetz resultiert aus dem Gebot als solches. Das Gebot resultiert aus dem für die Kommunikation notwendigen Raum. Die [Er]Füllung des Gesetzes ist das Wort. Siehe auch: >In Mt 22,40 sagt Jesus: "An diesen beiden Geboten [Gottes- und Nächstenliebe] hängt das ganze Gesetz und die Propheten."< Und das Wort war bei Gott Kommunikation braucht Raum, geschaffen im Menschen. Kommunikation braucht Anregung, Selbstoffenbarung. Ich unterscheide zwei Arten: Eucharistie und Heiliger Krieg. Eucharistie: Von der Präsenz ausgehend sich diese durch Verzehr aneignend. Heiliger Krieg: Von der Präsenz ausgehend dieser durch Verzicht Raum schaffend. Nun weiss ich nicht, für wen was schwerer zu akzeptieren ist. Für die Moslems die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, für die Christen der alltägliche Heilige Krieg im Sinne des Propheten oder für die Juden die neue Gesetzestafel, welche direkt aus dem Himmel fällt und nicht mehr als ein Stein mit einem Kreuz darauf ist. >Dazu kann ich nur AMEN sagen< Gebt dem Kind einen NAMEN. Und das Wort war Gott Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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