Frank Geschrieben 24. Oktober 2003 Melden Share Geschrieben 24. Oktober 2003 (bearbeitet) Hallo zusammen, Ich habe ein kleines Problemchen, das jetzt nicht 100%ig in ein religiöses Forum passt. Vielleicht findet sich trotzdem ein Arzt oder Medizinstudent der mir weiterhelfen möchte. Ich soll in der Schule ein Refferat über Diabetis Mellitus halten. Das ist so gut wie fertig, ich komme bei einem Punkt nur nicht weiter: Was passiert im Körper wenn es zu einem Hypoglykämischen Schock oder einem Hyperglykämischen Koma kommt. Alles weas ich in Fachbüchern oder im internet gefunden hatte war entweder so Oberflächlich, das es mir nich weitergeholfen hat, oder so Detailiert und kompliziert geschrieben, das ich es nicht Kapiert hatte. Vielen Dank für eure Hilfe! Gruß! FRank bearbeitet 24. Oktober 2003 von Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schäfchen Geschrieben 24. Oktober 2003 Melden Share Geschrieben 24. Oktober 2003 Hallo Frank, ich bin zwar Apothekerin, aber kann dir hoffentlich trotzdem ein wenig weiterhelfen: Zunächst einmal zur Hypoglykämie: Diese kann exogen (von außen) oder endogen (von innen) bedingt sein. Exogene Hypoglykämien können bei unsachgemäßer Medikation von Insulin oder oralen Antidiabetika sowie nach Alkoholabusus (führt zur Hemmung der Glucosebildung im Körper) auftreten. Endogene Hypoglykämien können z.B. durch insulinbildende Inselzelltumoren bedingt sein (weitere Ursachen: schwere Lebererkrankungen mit Glucosebildungsstörungen, angeborene Stoffwechselerkrankungen oder erhöhter Glucoseverbrauch durch schwere Muskelarbeit. Rascher Blutzuckerabfall führt zu einer Sympathikusaktivierung, dies äußert sich in Unruhe, Angstgefühl, Herzklopfen, Übelkeit, Zittern und Schwitzen. Bei einem langsamen Blutzuckerabfall fehlen diese "akuten" Warnsymptome meistens, hier stehen zentralnervöse Symptome (Verwirrtheit, Sprach- und Sehstörungen) im Vordergrund. Bei sehr niedrigen Blutzuckerwerten kommt es zum hypoglykämischen Koma (hypoglykämischer Schock) mit Pupillenerweiterung, Muskelstörungen usw. Nun zu den Stoffwechselstörungen bei Insulinmangel: Insulinmangel führt zu einer mangelhaften Glucoseverwertung in den Zellen und zu gesteigerter Glucoseneubildung in der Leber. Dadurch steigt der Blutglucosespiegel stark an, es kommt zur Hyperglykämie. Insulinmangel führt aber auch zu einer gesteigerten Lipolyse (= Spaltung der Triglyceride) in der Leber, sowie in Muskel- und Fettgewebe, wodurch es zu einem Anstieg der freien Fettsäuren im Plasma kommt. Diese freien Fettsäuren müssen natürlich wieder abgebaut werden. In Extremfällen ist die Konzentration an freien Fettsäuren so groß, dass diese nicht vollständig über Acetyl-CoA im Citratzyklus zu CO2 abgebaut werden können, sondern dass sich im Blut sog. Ketonkörper bilden (es entsteht Acetacetat, welches schließlich in Aceton umgewandelt wird). Bei der schwersten Form der akuten diabetischen Stoffwechselentgleisung, dem "Diabetischen Koma", besteht eine extreme Glucoseverwertungsstörung. Es werden große Mengen an Ketonkörper gebildet, wodurch sich eine "Ketoazidose" entwickelt. Da die Säuren in Form ihrer Natrium- und Kaliumsalze ausgeschieden werden, tritt auch ein Verlust an diesen Mineralstoffen ein. Desweiteren löst die Glucoseausscheidung im Urin eine osmotische Diurese mit großem Wasserverlust aus. Das diabetische Koma ist damit durch eine Azidose, Elektrolytverschiebungen, Austrocknung und Minderdurchblutung des Gehirns gekennzeichnet. Meist entwickelt es sich recht langsam, typische Symptome sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Durst und vermehrte Urinausscheidung. Im Koma selbst erscheinen Haut, Schleimhäute und Zunge trocken, die Atmung ist vertieft und verlangsamt, die Atemluft riecht nach Aceton. Generell kann man sagen, dass ein kurzzeitig zu hoher Blutzuckerspiegel eine wesentlich geringere Gefahr für den Organismus darstellt, als ein zu geringer Blutzuckerspiegel (das kann sehr schnell zum Tod führen), weshalb dem blutzuckersenkenden Insulin im Körper gleich eine riesige Armee an blutzuckererhöhenden Substanzen gegenübersteht. So, ich hoffe, das reicht für's erste Grüße vom Schäfchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 24. Oktober 2003 Autor Melden Share Geschrieben 24. Oktober 2003 Danke Schäfchen, Mal sehen ob ich das jetzt Kapiert habe: Wenn ich im Unterzucker bin, versucht mein Körper Glukose aus dem Speicher holt, dabei ebtstehen Abfallprodukte (Keton, Acetyl-CoA) diese würden normalerweise zu Co2 verwandelt und abgeatmet. Wenn diese Abfallprodukte zuviel sind, Werden sie über die Niere mit dem Urin Ausgeschieden. Dabei kommt es zu einer Elektrolytverschiebung, die dann wiederum zun Coma Diabeticum führt. Stimmt das soweit? Gruß! Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schäfchen Geschrieben 25. Oktober 2003 Melden Share Geschrieben 25. Oktober 2003 Danke Schäfchen, Mal sehen ob ich das jetzt Kapiert habe: Wenn ich im Unterzucker bin, versucht mein Körper Glukose aus dem Speicher holt, dabei ebtstehen Abfallprodukte (Keton, Acetyl-CoA) diese würden normalerweise zu Co2 verwandelt und abgeatmet. Wenn diese Abfallprodukte zuviel sind, Werden sie über die Niere mit dem Urin Ausgeschieden. Dabei kommt es zu einer Elektrolytverschiebung, die dann wiederum zun Coma Diabeticum führt. Stimmt das soweit? Gruß! Frank Hallo Frank, ja, ich glaube, so halb hast du's. Nochmal zur Sicherheit: bei einem akuten Insulinmangel werden u.a. in der Leber verstärkt Fette (Triglyceride) abgebaut (denn Insulin hemmt normalerweise den Fettabbau!), und die freien Fettsäuren gelangen in die Blutbahn. Dort müssen sie natürlich wieder abgebaut werden, aber wenn die Konzentration dieser Fettsäuren extrem zu hoch ist, dann kann der Abbau nicht mehr vollständig zu CO2 erfolgen, sondern bleibt auf der Stufe Acetyl-CoA stehen - es bilden sich die Ketonkörper (das hattest du richtig gesagt). Wichtig ist, dass diese Vorgänge beim Diabetiker auch ablaufen, wenn die Blutzuckerspiegel bedeutend zu hoch sind (also nicht im Unterzucker). Wenn die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin ausschütten, dann wird die Glucose nur sehr unzureichend in die Körperzellen aufgenommen bzw. in Speicherformen umgewandelt. Gruß Schäfchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 25. Oktober 2003 Autor Melden Share Geschrieben 25. Oktober 2003 Na dann kann ich mein Referat jetzt vervollständigen und hoffentlich bald halten. Meine Medi-Dozentin kommt nähmlich nicht aus den Puschen. In einem HalbenJahr ist examen und wir sind gerade bei der Endokrinologie. Das sollten wir im Juni schon hinter uns haben. Dabei ist der Stoff vom Lehrplan schon auf das reduziert, was ich als altenpfleger brauche. Na Ja, solange ich mit dem stoff, den ich lerne das Examen schaffe und dann weiß, waqs ich in der Praxis brauche, solls mir recht sein. Danke für deine Hilfe! Gruß! Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schäfchen Geschrieben 26. Oktober 2003 Melden Share Geschrieben 26. Oktober 2003 Na, dann wünsche ich dir noch viel Erfolg und Ausdauer beim "Endspurt"! Gruß Schäfchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 1. März 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. März 2004 Hallo, vielen dank für eure Hilfe! Ich durfte den Vortrag vor zwei Wochen halten und bekam darauf eine eins. Vielen Dank! Gruß! Frank Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 2. März 2004 Melden Share Geschrieben 2. März 2004 Herzlichen Glückwunsch! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schäfchen Geschrieben 2. März 2004 Melden Share Geschrieben 2. März 2004 Klasse! Glückwunsch auch von mir! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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