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Gottes Werk — und Teufels Beitrag?


Peter Esser

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Mal nur mal so zum Nachdenken:

Die Wahrheit ist selten dort, wo die Masse ist! Deswegen haben alle Philosophen den ochlos (=Menge, Pöbel) verachtet, weil er faul ist, nur seinen eigenen Vorteil sucht usw. Wenn jetzt alle Welt gegen das Opus Dei zu Felde zieht, dann bin ich schnell dabei mir zu sagen: "Aha, die Leute denken also, das OD vertritt etwas Anstrengendes, Anspruchsvolles. Das müssen wir auf jeden Fall verhindern!" So ist doch die Mentalität der meisten! Das leichte Leben, Christentum soft und light und modern, so wäre es gut, denken sie. Christentum ist aber genau das Gegenteil. Wenn das OD angegriffen wird, ist das für mich persönlich schon ein Zeichen, daß es gut sein muß.

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Franciscus non papa
Mal nur mal so zum Nachdenken:

Die Wahrheit ist selten dort, wo die Masse ist! Deswegen haben alle Philosophen den ochlos (=Menge, Pöbel) verachtet, weil er faul ist, nur seinen eigenen Vorteil sucht usw. Wenn jetzt alle Welt gegen das Opus Dei zu Felde zieht, dann bin ich schnell dabei mir zu sagen: "Aha, die Leute denken also, das OD vertritt etwas Anstrengendes, Anspruchsvolles. Das müssen wir auf jeden Fall verhindern!" So ist doch die Mentalität der meisten! Das leichte Leben, Christentum soft und light und modern, so wäre es gut, denken sie. Christentum ist aber genau das Gegenteil. Wenn das OD angegriffen wird, ist das für mich persönlich schon ein Zeichen, daß es gut sein muß.

sorry - so verallgemeinert ist das einfach unfug.

 

die wahrheit ist dort, wo die wahrheit ist.

 

du merkst gar nicht, was du dir selbst für fallen stellst.

 

überleg mal wieviele christen es auf der welt gibt. nach deiner eigenen argumentation folgt daraus, dass das christentum unfug ist. ist das dein ernst?

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(Raphael) >Aus dieser demütigen Haltung gegenüber GOTT folgt dann allerdings auch die Aufforderung zum Dienst am Mitmenschen. ("Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan."; Matthäus 25, 45)<

 

Gerade diese Stelle hätte ich auch angeführt - allerdings für meine Sicht. Denn offensichtlich sagt Christus Jesus doch, dass Menschen für andere gehandelt haben, ohne ihn dabei zu kennen. Auch ihnen gilt das Heil.

 

Sie haben ganz offensichtlich nicht aus Demut gegenüber Gott gehandelt, denn sie (er)kannten Jesus Christus nicht.

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(Rapahael) >Im übrigen wird ein Bischof Kamphaus gerade in der Abtreibungsdebatte als Vehikel der Kirchenkritik genutzt. Ich bin davon überzeugt, daß er ein persönlich honoriger Mann ist, der sich leider innerhalb seines Bistums als "Speerspitze gegen Rom" instrumentalisieren läßt.

Seine hin und wieder erscheinenden Beiträge in der FAZ (ganzseitige Artikel) sind lesenswert und zeugen von tiefer Frömmigkeit.<

 

Da sind wir in Übereinstimmung, was die Schlußfolgerung angeht. Ob er sich benutzen läßt, weiß ich nicht. Ich habe nur genau verfolgt, wie unglaublich schwer es ihm gefallen ist, seine Überzeugung - die allein auf die betroffenen und allein gelassenen werdenden Mütter abzielte, Menschen in größter Not - aufgeben zu müssen und den Papst zu folgen. Ich habe seine Stimme gehört, als er das erzählt hat und ihn dabei gesehen. Er wirkte nicht zerbrochen, aber es fehlte nicht viel. Das, Raphael, war für mich Demut. Kein böses Wort dabei, kein Nachkarten.

 

Aber auch das wird man anders interpretieren können, z. B. als Schwäche. Ich denke aber, dass ein Bischof so weit gehen muß, wenn er seinem Gewissen folgt. Und es zeigt seine Größe, dass er dann doch gehorsam war. Und es zeigt die Größe des Papstes, dass ein Weg gefunden werden konnte, der nicht auf ein bewußtes Zerbrechen hinauslief.

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mein grundguter raphael,

 

...

 

dein eifer für die gute sache ehrt dich ja, raphael. aber etwas mehr gelassenheit und reife würde der guten sache sicher noch besser tun.

LOL. Mein lieber Franz-Josef. Bitte, laß es mich in deine Richtung zitieren.

 

Lachende Grüße

Martin

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Mal nur mal so zum Nachdenken:

Die Wahrheit ist selten dort, wo die Masse ist! Deswegen haben alle Philosophen den ochlos (=Menge, Pöbel) verachtet, weil er faul ist, nur seinen eigenen Vorteil sucht usw. Wenn jetzt alle Welt gegen das Opus Dei zu Felde zieht, dann bin ich schnell dabei mir zu sagen: "Aha, die Leute denken also, das OD vertritt etwas Anstrengendes, Anspruchsvolles. Das müssen wir auf jeden Fall verhindern!" So ist doch die Mentalität der meisten! Das leichte Leben, Christentum soft und light und modern, so wäre es gut, denken sie. Christentum ist aber genau das Gegenteil. Wenn das OD angegriffen wird, ist das für mich persönlich schon ein Zeichen, daß es gut sein muß.

Die Schlußfolgerung ist definitv falsch. Aber etwas abgemindert passt es. Angriffe auf breiter Front müssen nicht bedeuten, dass sie berechtigt sind.

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(Raphael) >Aus dieser demütigen Haltung gegenüber GOTT folgt dann allerdings auch die Aufforderung zum Dienst am Mitmenschen. ("Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan."; Matthäus 25, 45)<

 

Gerade diese Stelle hätte ich auch angeführt - allerdings für meine Sicht. Denn offensichtlich sagt Christus Jesus doch, dass Menschen für andere gehandelt haben, ohne ihn dabei zu kennen. Auch ihnen gilt das Heil.

 

Sie haben ganz offensichtlich nicht aus Demut gegenüber Gott gehandelt, denn sie (er)kannten Jesus Christus nicht.

Mein lieber Martin,

 

ich habe den Eindruck, Du willst mich „semantisch vereinnahmen“. :blink:

 

Ich betone noch einmal: Demut ist ausschließlich eine Haltung des Gläubigen GOTT gegenüber. Diese Haltung führt über die Liebe zum Dienst am Menschen, dem Nächsten. Dem Menschen gegenüber ist der Gläubige nicht demütig, sondern liebend, hilfsbereit, manchmal auch streng oder strafend, je nachdem, was der Lebensvollzug so erforderlich macht.

Ganz grundsätzlich gesprochen wird jeder Mensch natürlich als ein von GOTT geschaffenes und mit einer Seele versehenes Wesen vom Gläubigen angenommen, aber dadurch das dem Gläubigen im Mitmenschen (dem Nächsten) GOTT begegnet, wird der Nächste nicht zu GOTT. Aus meiner Sicht wäre es deshalb falsch, die Haltung der Demut auf den Menschen auszudehnen, weil der Mensch damit vergöttlicht würde und konsequent weitergedacht zur Zeit ca. 6 Milliarden Götter auf dieser Welt herumlaufen würden. Ein Sieg der epikureischen Philosophie über den „Umweg“ des Christentums!

 

Der Mensch ist Ebenbild GOTTES, er ist jedoch nicht GOTT. In der Theologie wird die Diskussion, die wir hier gerade führen unter dem Oberthema „anthropozentrische Wende“ geführt. Ich halte viel von einer Hinwendung zum Menschen, wenn damit jedoch eine Vergöttlichung jedes Menschen verbunden ist, geht – salopp gesagt – „der Schuß nach hinten los“. Der Mensch „tötet“ sich selber! Dies kann man an vielen empirischen Beispielen sogar „beweisen“.

 

Die Debatte über Bischof Kamphaus kann auf eine etwas verwickelte Weise in einen Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema dieses Threads gestellt werden. Wie nachzulesen ist, wurde die Personalprälatur O.D. insbesondere deswegen attackiert, weil sie eine unkatholische Einstellung zum Gehorsam haben soll.

 

Diesen Vorwürfe möchte ich jetzt einmal die innere Haltung und das Verhalten des Bischofs von Limburg in der Frage der Ausstellung von Beratungsscheinen für eine „rechtswidrige, aber straffreie Abtreibung“ gegenüberstellen. Nur am Rande: Schon das Wortungetüm „rechtswidrige, aber straffreie Abtreibung“ ist verdächtig.

 

Nach allem was man lesen konnte, ist Bischof Kamphaus der Ansicht (um nicht zu sagen der Glaubensüberzeugung), daß er den Frauen in Schwangerschaftskonflikten besser hilft, wenn er ihnen einen Beratungsschein ausstellt. Hierzu gilt es festzustellen, daß es bei einer Abtreibung in erster Linie nicht um die Frau geht, sondern in erster Linie geht es um das noch ungeborene Kind; um die Frau geht es erst in zweiter Linie. Es ist gute christliche Tradition dem Schwachen, und im Zweifel dem Schwächeren zu helfen. Bei der Tötung des Kindes im Mutterleib (vulgo: Abtreibung) ist eindeutig der Schwächere und Wehrlosere innerhalb der Konfliktlage das ungeborene Kind.

Die Interessen der Mutter (und des Vaters) haben gegenüber dem Lebensinteresse des Kindes zurückzustehen; das Lebensinteresse ist gegenüber dem Selbstverwirklichungsinteresse in allen seinen Ausprägungen ethisch höherwertiger. Vater und Mutter haben die Verantwortung für ihr Tun (der Geschlechtsverkehr, der zur Zeugung des Kindes geführt hat) zu übernehmen. Die Tötung des Kindes im Mutterleib ist nur gestattet, wenn eine tatsächliche Dilemmasituation (das Leben der Mutter ist selber mit dem Tode bedroht!) eingetreten ist.

 

Aus dem Gesagten ergibt sich, daß Bischof Kamphaus in der besten Absicht, er würde den Frauen mit der Ausstellung des Beratungsscheines helfen, tatsächlich über die ungeborenen Kinder mittelbar ein Todesurteil zuläßt. Wohlgemerkt: mittelbar und nicht unmittelbar, zuläßt und nicht spricht, geschweige denn vornimmt!

 

Diese Ansicht hat sich Bischof Kamphaus im Rahmen eines gut geformten christlichen Gewissens gebildet. Der Papst, Kardinal Ratzinger und ein großer Teil des übrigen Episkopats in Deutschland sind offensichtlich bei nicht minder gut geformten christlichen Gewissen zu einer anderen Gewissensentscheidung gekommen. Bischof Kamphaus hat sich in wohlverstandenem Gehorsam den Anweisungen aus Rom gebeugt. Dies ist aber Gehorsam und nicht Demut.

 

Man kann den Papst, der „primus inter pares“ innerhalb des weltweiten Episkopats ist, durchaus als einen „geistlichen Leiter“ innerhalb dieses weltweiten Episkopats bezeichnen. Und genau diesem „geistlichen Leiter“ hat Bischof Kamphaus Gehorsam zu erweisen und genau dies hat er getan!

Wenn also ein Bischof mit dem Profil wie Franz Kamphaus offensichtlich ein derartiges Verständnis von Gehorsam erworben hat, welches Gehorsamsverständnis wirft man dann der Personalprälatur O.D. vor?

 

GsJC

Raphael

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Mensch, Raphael, hast du Zeit um lange Beiträge zu schreiben! Meine Argumentation zu dem Aspekt der Demut gegenüber Gott und/oder den Menschen, stelle ich bei mir mal auf Neutral, bis mir weitere Argumente einfallen. Zum O.D. kann ich nicht viel sagen. Außer dass es sinnvoll erscheint, zum Thread-Titel zurückzukommen. Bischof Kamphaus :blink: hat einmal bemerkt, die Frankfurter Vertretung (?) arbeite ohne Beanstandung mit dem Bistum Limburg zusammen. Ist doch schon mal etwas.

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